Die Insel Penang und die Stadt George Town sind definitiv einer der meistbesuchten Orte in Malaysia. Wir finden: zurecht! Hier fanden wir eine abwechslungsreiche Auswahl an Unternehmungen vor: vom gut schmeckenden Essen in George Town, dem unglaublichen Kek Lok Si Tempelkomplex und der Natur im Nationalpark von Penang.
Wir haben…
… gut gegessen
Dass wir in George Town verhungern würden, war von Anfang an äußerst unwahrscheinlich. An buchstäblich jeder Ecke der Stadt fanden wir Straßenstände, Esshallen und Restaurants vor.
Auch für jeden Geschmack war etwas dabei. Ob chinesisch, indisch oder malaysisch (was ohnehin eine Mischung aus verschiedenen Esskulturen ist) – für Abwechslung war definitiv gesorgt.
Auch für Vegetarier wie Janine gab es genügend Möglichkeiten etwas zu essen zu finden. Ganz so leicht wie in Thailand war es allerdings dann trotzdem nicht.

… einen Spaziergang durch George Town gemacht
Beim Schlendern durch die alten Gassen von George Town stießen wir immer wieder auf alte Bauten, die einen Blick zurück in die koloniale Vergangenheit der Stadt boten.
Besonders Spaß hat uns auch das Spazieren durch die verschiedenen Viertel gemacht. So fühlten wir uns in Chinatown wieder nach Taiwan zurückversetzt; überall befanden sich die großen, chinesischen Schilder und Tafeln, die uns noch gut in Erinnerung geblieben waren.
In Little India waren wir ganz plötzlich von ganz neuen Düften und Geräuschen umgeben. Manch ein Geschäft versuchte die Aufmerksamkeit der Kunden mit lautstarker, indischer Musik zu erregen; viele Kleiderläden boten die typische Tracht der Inder an. Auch die hier anwesende Bevölkerung war auf einmal eine andere. So schnell kann eine Reise von China nach Indien gehen.

… am Chew Jetti aufs Meer geschaut
Am Hafen folgten wir einem Steg bis weit hinaus aufs Meer. Links und rechts von uns befanden sich einfache Häuser, die auf Stelzen auf dem Wasser gebaut waren. Der Steg war darüber hinaus voller Menschen, sodass man nur langsam voran kam.
Hier schienen auch tatsächlich Menschen zu leben. Immer wieder konnten wir auch einen Blick in die Häuser werfen und sehen wie die Bewohner fernsahen oder aßen.
Am Ende des Stegs befand sich ein kleiner Tempel und ein Platz, von dem aus wir über das Meer bis nach Butterworth schauen konnten.

… Streetart in George Town angesehen
Bereitet man sich auf den Besuch von George Town vor, ist es sehr wahrscheinlich, dabei über ein Foto von den Straßengemälden in der Altstadt zu stolpern. Irgendwie hat die Stadt es geschafft, mit Streetart in Verbindung gesetzt zu werden.
Dies sollte jedoch nicht das Hauptargument für einen Besuch sein. Tatsächlich gibt es nur eine Handvoll – durchaus schöne – Straßengemälde und ein paar, aus Gusseisen geformte, Eisenkonstruktionen. Für einen Spaziergang durch die Stadt ganz nett, für mehr allerdings auch nicht.
Schon von weitem konnten wir erahnen, wenn irgendwo wieder ein bekanntes Streetartmotiv darauf wartete, fotografiert zu werden. Rund um die Kunstwerke bildeten sich oft kleine Menschenansammlungen.

… eine Wanderung im Nationalpark gemacht
Mit dem – leider übervollen – Bus der Linie 101 verließen wir George Town in Richtung Norden. Dort befindet sich der Penang National Park. Der Eintritt ist frei.
Nachdem wir uns in eine Besucherliste eingetragen hatten, spazierten wir einen gepflasterten Pfad dem Meer entlang. Im Park gibt es mehrere Wege, die ausgeschrieben sind. Der populärste führt zum Turtle Beach – dem Schildkrötenstrand. Diesem folgten wir dann auch in den malaysischen Regenwald hinein.
Wir waren froh festes Schuhwerk anzuhaben, mussten wir auch über Wurzeln klettern und auf einem erdigen Pfad entlanglaufen. Dass die Wanderung auch mit Flipflops möglich ist, zeigten uns entgegenkommende Wanderer.
Der Turtle Beach lag verlassen vor uns, als wir ankamen. Bis auf einen großen Steg und ein paar Häusern einer Universität war hier nicht viel zu sehen. Für das, dass hier an Schildkröten geforscht wurde, die hier am Strand ihre Eier legen, legte man hier wenig Wert auf Naturschutz. Überall fanden wir Plastikmüll am Strand vor.
Ursprünglich gab es einen Weg vom Turtle Beach zum bekannten Monkey Beach. Seit 2017 wurde dieser aber von einem Erdrutsch zum Teil verschüttet und bis heute nicht mehr wieder aufgebaut.
Wir versuchten den Weg dennoch zu gehen. Und scheiterten. Mehr dazu weiter unten im Text.
Ein Schreckerlebnis hatte Janine am Ende unserer Wanderung. Wie aus dem Nichts sprang plötzlich ein Affe aus einem Baum auf ihren Rucksack. Der laute Schrei half auch nur kurz den Affen loszuwerden. Er folgte uns noch einige Meter, bevor er von uns abließ.

… einige Tempel besichtigt
Durch die verschiedenen Kulturen sich auf Penang versammeln, findet man hier verschiedene Tempel, Kirchen und Moscheen. Während die Kirchen und Moscheen meist einen Eindruck machen, nicht für Touristen geöffnet zu sein, sind die buddhistischen Tempel eher einladend gestaltet.
Der wohl beeindruckendste Tempel auf Penang ist der Kek Lok Si Tempelkomplex. Dieser liegt etwas außerhalb von George Town und muss per Bus oder Taxi angesteuert werden. Unserem Besuch dort haben wir einen eigenen Abschnitt gewidmet.
Aber auch in George Town finden sich besuchenswerte Tempel. Vor allem zwei Tempel im Norden der Stadt haben uns überzeugt. Direkt nebeneinander liegen dort ein thailändischer und ein burmesischer Buddhatempel.
Die burmesische Anlage besteht aus vielen einzelnen Gebäuden; die meisten davon durften wir betreten. Wie in den meisten Tempeln mussten wir davor aber die Schuhe ausziehen. Ganz im hinteren Teil im Areal befand sich ein mehrstöckiges Gebäude, in dem wir mit einem Lift bis in den 3. Stock fahren konnten. Von dort aus konnten wir die ganzen Tempel überblicken und konnten auch ihre Lage inmitten von modernen Hochhäusern erkennen.

Im Gegensatz zu seinem burmesischen Gegenstück waren die Goldverzierungen des thailändischen Tempels viel glänzender. Das Hauptstück dieser Tempelanlage war ein großes Gebäude, das – salopp formuliert – einer geschmückten Lagerhalle glich. Im Inneren empfingen uns viele kleine Schreine.
Rund um einen riesigen, liegenden Buddha waren kleine Buddhastatuen positioniert; einen für jedes chinesische Sternzeichen.

… alte Freunde getroffen
Zufälligerweise trafen wir in George Town auch ein befreundetes Pärchen aus Kassel, das, wie wir, auch auf Weltreise war. Wir hatten schon vorher überlegt, wo wir uns denn über den Weg laufen würden, hier war es nun soweit.
Tagsüber gingen wir oft getrennte Wege, allerdings verabredeten wir uns abends fast jeden Tag, um gemeinsam Essen zu gehen. Auch den Besuch des Kek Lok Si Tempelkomplexs unternahmen wir gemeinsam.
Es war auf jeden Fall lustig, gemeinsam abends bei einem kühlen Bier über unsere Reiseerlebnisse zu reden und die besten Anekdoten auszutauschen.
Besonders gefallen hat uns…
… der Kek Lok Si Tempel
Auch wenn ich vor 5 Jahren schon einmal in George Town war und dabei den Kek Lok Si Tempel bereits besucht hatte, war es erneut ein außergewöhnliches Erlebnis. Alleine die Größe der Anlage, mit ihren vielen abwechslungsreichen Tempel, Schreinen und Statuen löste wiederholtes Staunen aus.
Um noch eines draufzusetzen, liegt die Tempelanlage direkt an einem Hügel, von dem aus man einen großen Teil von George Town überblicken kann. Natürlich braucht man dazu auch etwas Glück, denn die Sicht kann hier gerne auch mal etwas trüb sein.
Am höchsten Punkt der Anlage befindet sich eine gigantische Buddhastatue, die wir schon aus großer Entfernung sehen konnten. Wirklich bewusst wurde uns die Größe erst, als wir direkt davor standen.
Der Kek Lok Si Tempel liegt etwas außerhalb von George Town. Jedoch fahren hier hin auch Busse. Wer es etwas bequemer und schneller haben will, der kann sich auch ein Taxi nehmen. Da es nur wenige Kilometer sind, halten sich die Kosten dafür auch in Grenzen.

… die Altstadt von George Town
Das Spazieren durch die alten Gassen der Stadt hatte definitiv seinen Reiz. Auch der Mangel an Bürgersteigen hat uns nicht davon abgehalten kreuz und quer durch die verschiedenen Straßen zu gehen.
Immer wieder haben wir hier kleine, interessante Geschäfte entdeckt. Der Wechsel zwischen den verschiedenen Vierteln, samt Veränderung der dort wohnenden Kulturen, ließen uns die Spaziergänge wie schnelle Reisen durch ganz Asien erscheinen.
In der Hafenregion fanden wir wiederum häufig weiße, großartig verzierte Häuserfassaden der Kolonialgebäude vor.
Einzig und allein das schwül-heiße Wetter (oder ein Regenguss) verhinderten stundenlange Spaziergänge.

… das gute und günstige Essen
Auch in Thailand hatten wir schon gut und günstig gegessen. Aber gegen das Ess-Angebot von George Town sah selbst die kulinarische Landkarte in Thailand mickrig aus. Hier konnten (oder mussten?) wir uns täglich aufs neue entscheiden, ob wir lieber malaysisch, indisch, oder chinesisch essen wollten.
In einem der vielen Food-Courts konnten wir auch leicht einen Kompromiss finden. Dort waren im Zentrum eines überdachten Platzes einfache Stühle und Tische aufgestellt. Rundherum befanden sich verschiedenste Garküchen; so konnten wir uns jeder das aussuchen, auf das wir gerade Lust hatten.
Und, wenn das nicht schon gut genug wäre, mussten wir für ein vollwertiges Gericht nur zwischen 4 und 12 Ringgit (rund 0,85 – 2,55 Euro) bezahlen. So günstig war das Essen auf unserer Weltreise bisher noch nie.

Nicht gefallen hat uns…
… unser Hotel
Auch wenn das Hotel eigentlich sehr modern und sauber war, waren wir damit nicht wirklich zufrieden. Da wir ja regelmäßig für unseren Blog etwas machen wollen, sind wir auf funktionierendes Internet angewiesen. Und genau dieses war in diesem Hotel nicht zu finden.
Anstatt sich dafür zu entschuldigen und eine Lösung zu finden, wurde unser Anliegen an der Rezeption nur verständnislos quittiert; auf ihrem Handy ginge das Internet ganz gut, meinte eine Angestellte, besseres Internet würde man in George Town nicht finden. Dass wir in Cafés und anderen Orten der Stadt sehr wohl bessere Verbindungen vorfanden, widerlegten diese Aussagen ganz klar.
Das Ganze war vor allem ärgerlich, da wir für die 6 Nächte sogar etwas über unserem Budget ausgegeben hatten, um uns eine schöne Unterkunft zu gönnen. Interessanterweise fanden wir auch heraus, dass dem Grundpreise noch eine 10-prozentige Servicegebühr hinzugefügt wurde; Zimmerservice gab es allerdings nur auf ausdrücklichen Wunsch an der Rezeption. So mussten wir uns trotz Servicegebühr selbst darum kümmern, mit genügend Toilettenpapier ausgestattet zu sein.
Bei der Abreise wurde uns nicht einmal genügend Vertrauen entgegengebracht, die bezahlte Kaution einfach zurückzuzahlen. Obwohl unsere Daten ohnehin bekannt waren, mussten wir beim Checkout warten, bis jemand unser Zimmer inspiziert hatte, bevor wir unser Geld wiedersahen. So etwas hatten wir nicht einmal in irgendwelchen Hostels erlebt.
… der gesperrte Wanderweg im Nationalpark
Bei meinem letzten Besuch in Penang, war der Wanderweg noch geöffnet; das war 2014. Drei Jahre später, im Jahr 2017, war auf dem Wanderweg zwischen dem Turtle Beach und dem Monkey Beach eine Schlammlawine abgegangen. Seitdem hatte sich scheinbar niemand darum gekümmert, den Wanderweg wieder in Schuss zu bekommen.
Bei einer Internetrecherche vor unserem Besuch des Parks hatten wir gelesen, dass es unter Umständen doch möglich war, den Weg zu gehen. Deshalb hatten wir auch beschlossen unser Glück zu versuchen. Der erste Teil der Strecke sah – bis auf ein paar umgeknickte Geländer – ganz in Ordnung aus. Als wir dann allerdings vor einem großen Haufen aus Schlamm, Ästen und Sträuchern standen, wussten wir, dass hier tatsächlich kein Durchkommen war. Dennoch schien es uns nicht unmöglich dieses Hindernis zu beseitigen und fragten uns, weshalb das noch nicht passiert war.
Leider vermuten wir, dass dahinter Geschäftsinteressen der Bootsanbieter stecken. Seitdem der Wanderweg blockiert ist, ist nämlich der einzige Weg den Monkey Beach zu besuchen, der, eine geführte Bootstour zu buchen. Will man nicht bezahlen, wird man wohl auch in Zukunft nur schwer zum Monkey Beach kommen.
Weiter gehts nun…
… erstmal ins Landesinnere von Malaysia. Genauer gesagt ist unser nächstes Ziel die Stadt Ipoh. Diese liegt unterhalb des Cameron Highland und wird deshalb von vielen Reisenden einfach übersprungen. Wir hingegen wollen der Stadt eine Chance geben und werden bald über unsere Erfahrungen berichten.
Lies auch: Unsere Route durch Malaysia