Zwei Wochen lang waren wir auf La Gomera auf eigene Faust unterwegs. Mit unserem Mietwagen haben wir die Kanareninsel ausgehend von San Sebastián einmal umrundet. Im Folgenden stelle ich unsere Route vor, verrate Tipps und stelle unsere Unterkünfte und Wanderungen vor.
Unsere Reiseroute
La Gomera ist die zweitkleinste der sieben Kanarischen Inseln. Gerade mal 25 Kilometer lang. Dafür ist man von einem zum anderen Ende gut eineinhalb Stunden auf den kurvigen Bergstraßen unterwegs.

Das ist unsere Route, die wir in zwei Wochen mit einem Mietwagen gefahren sind. Die Stopps und Ausflüge stelle ich im Einzelnen noch vor. Unsere Wanderungen auf La Gomera zeige ich in einem separaten Blogartikel.
1. San Sebastián de La Gomera / 2 Nächte




Nachdem wir von Los Cristianos, das im Süden von Teneriffa liegt, auf La Gomera angekommen sind, haben wir unseren Mietwagen direkt am Fährhafen abgeholt. Da wir erst am Nachmittag einchecken konnten, haben wir unsere Koffer ins Auto gelegt und sind ein wenig umhergefahren. Auf dem Rückweg haben wir uns im Supermarkt mit Lebensmitteln und Gemüse für die nächsten Tage eingedeckt und im Anschluss unser Apartment bezogen.
Ausflüge & Wanderungen:
- Spaziergang zum olympischen Feuer direkt am Hafen
- Ausflüge zu Aussichtspunkten (Miradores) auf der GM-2
- Wanderung zur Playa de la Guancha
- Spaziergang zum Leuchtturm
2. Hermigua / 4 Nächte






Von der Hafenstadt San Sebastián fuhren wir weiter nach Hermigua, also in den Nordosten. Während unseres Aufenthalts in dieser Ecke hat es leider gestürmt, mit viel Regen, Wind und außergewöhnlich hohem Wellengang, was unser Ausflugsprogramm ziemlich durcheinander brachte.
Ausflüge & Wanderungen:
- Ausflüge zu den Zwillingsfelsen Roques Pedro y Petra
- Ausflug zur Aussichtsplattform Mirador de Abrante
- Wanderung auf den Alto de Garajonay (höchster Berg auf La Gomera)
- Wanderung auf den Berg El Cepo
- Ausflug zum Castillo del Mar in Vallehermoso
- Spaziergang durch den Ort Agulo
3. Alojera / 4 Nächte







Von Hermigua fuhren wir zur nächsten Unterkunft im Westen der Insel, das Ziel: Alojera, das zur Gemeinde Vallehermoso gehört. Auf der Route dorthin kamen wir an vielen sehenswerten Orten vorbei. Hierzu zählt der Ort Agulo, der Berg Cepo und der Blick auf den Roque Cano, der von Vallehermoso gut sichtbar ist. Auch einen kurzen Abstecher zum Castillo Del Mar legten wir ein. Von der Hauptstraße GM-1 zweigt die Nebenstraße CV-17 nach Alojera ab.
Ausflüge & Wanderungen:
- Kurze Touren im Nebelwald: Las Creces und Cañada de Jorge
- Ausflüge nach Valle Gran Rey
- Strand in Alojera zum Sonnenuntergang
- Wanderung in Vallehermoso zum Stausee La Encantadora
- Wanderung in Imada Barranco de Guarimiar
4. San Sebastián de La Gomera / 4 Nächte




Zurück in der Hafenstadt entschieden wir uns, unseren Aufenthalt um vier Nächte zu verlängern und buchten unseren Rückflug um. In San Sebastián hatten wir deutlich besseres Wetter als im Norden der Insel und machten einige weitere Ausflüge, mit einem neuen Mietwagen.
Ausflüge & Wanderungen:
- Spaziergang zum Naturreservat Puntallana
- Ausflug zur Kapelle Ermita de Las Nieves und Los Roques
- Wanderung in Richtung Cuevas Blancas
Unsere Unterkünfte

Bei solchen Reisen mit dem Auto sind wir als Individualreisende unterwegs. Wir versorgen uns selbst und übernachten in Apartments mit Küche. In allen Ecken auf der Insel gibt es Unterkünfte für verschiedene Geschmäcker. Riesige Hotelanlagen sucht man hier vergebens. Das macht die Insel nicht gerade attraktiv für Pauschaltouristen, sondern eher solche, die individuell und auf eigene Faust unterwegs sind.
- Paraíso de las Galanas ↗– San Sebastián de La Gomera
In San Sebastián haben wir im Paraíso de las Galanas gewohnt, einem Apartment oberhalb der Stadt. Wir konnten zu Fuß ins Zentrum und zum Hafen gehen. - Casas Rurales El Serrillal ↗– Hermigua
Im grünen Norden haben wir im Casa Rural El Serrillal übernachtet, einem typischen kanarischen Landhaus in Hanglage über dem Tal von Hermigua. Von der Terrasse blickten wir auf Meer und Berge. - Vivienda vacacional La Era I ↗ – Alojera (Gemeinde Vallehermoso)
Für den Nordwesten der Insel wählten wir die Vivienda vacacional La Era I in Alojera als unsere Basis. Das kleine Haus mit Balkon und Meerblick liegt gut für Wanderungen rund um Alojera. - Holiday House Gomerita ↗ – San Sebastián de La Gomera
Zum Abschluss unserer Reise zogen wir noch ins Holiday House Gomerita in San Sebastián mit grandioser Terrasse mit Meerblick. Von hier aus waren wir schnell am Hafen für die Rückreise. - HG Tenerife Sur ↗– Los Cristianos (Teneriffa, Fähranbindung)
Auf Teneriffa übernachteten wir im HG Tenerife Sur in der Hafenstadt Los Cristianos. Der Standort ist praktisch vom Flughafen Süd und dem Hafen auf Teneriffa zu erreichen.
Aktivprogramm


Für einen Badeurlaub ist La Gomera die falsche Insel, mit ihren steinigen Stränden. Die wilde Bergwelt und der Nationalpark laden vordergründig Wanderer zum Aktivurlaub ein. Offizielle und beschilderte Wanderwege gibt es auf allen Seiten der Insel, sowohl entlang der Küste über Steilklippen als auch durch die Berge. Höhenmeter sind immer zu bewältigen.
In einem eigenen Blogartikel stelle ich unsere schönsten Wanderungen auf La Gomera vor. Darin sind auch einige Geheimtipps zu finden. Darüber hinaus lohnt es sich, die Orte zu besuchen und durch die Straßen zu schlendern. Wer mit dem Auto unterwegs ist, kommt immer wieder an beschilderten Aussichtsplattformen (Miradores) mit Haltebuchten vorbei. Am beliebtesten ist sicher der Mirador de Abrante mit einer gläsernen Aussichtsplattform. Drumherum lädt ein kurzer Spaziergang über die faszinierende rote Erde ein. Andere Ausflugsziele sind das Castello del Mar, Valle Gran Rey, die Zwillingstürme in Hermigua und so vieles mehr. Allein rund um die Stadt San Sebastián gibt es einiges zu entdecken, wie das nördlich liegende Naturschutzgebiet und der Leuchtturm.
Mietwagen


Schon Monate vor der Reise haben wir einen Mietwagen online über das Vergleichsportal Billigermietwagen gebucht. Da ich ausschließlich Automatik fahre, war die Auswahl an Autos begrenzt, aber wir wurden fündig. Vor Ort verlief die Abholung zügig und ich musste nicht einmal die Kreditkarte für die Kaution einreichen (was aber angekündigt war).
Unseren Mietwagen konnten wir leider nicht verlängern und so reservierten wir uns für drei weitere Tage ein anderes Auto direkt bei Cicar. Telefonisch und per Mail funktioniert die Kommunikation leider nicht und so muss man immer zum Büro am Hafen fahren. Vor Ort sind die Leute sehr freundlich und hilfsbereit und vor allem unkompliziert. Direkt über Cicar mussten wir die Tankfüllung vorstrecken, die mit Abgabe und Gleichbetankung zurückerstattet wird.
Auf der gesamten Insel konnten wir überall kostenlos parken. Sowohl in den Orten als auch an den Ausgangspunkten zu den Wanderungen.
Anreise & Abreise


Wir sind vom Hafen in Los Cristianos auf Teneriffa mit der Fähre bis nach La Gomera gefahren. Die Fahrt dauert etwa fünfzig Minuten und wird von zwei Fährgesellschaften angeboten. Auf dem riesigen Schiff fahren sowohl Autos als auch Fußgänger mit.
In San Sebastián, der größten Stadt der Insel, liegt der Hafen und eine belebte Fußgängerzone.
Tiere & Pflanzen




Auf La Gomera gibt es eine üppige Vegetation. Verschiedenste Palmenarten, Kakteen und das Dickicht im Nationalpark Garajonay zeigen, wie grün die Insel zum Teil ist. An Säugetieren gibt es nicht viele. Wilde Ziegen und Schafe sieht man noch am ehesten. Am Strand kann man Krabben beobachten.
Schlechtes Wetter

Zum Zeitpunkt unserer Reise sind wenige Tage zuvor mehrere Menschen ums Leben gekommen. Nach offiziellen Angaben sollen sie über Absperrungen geklettert sein und von riesigen Wellen erfasst worden. Um sich über die aktuelle Lage zu informieren, empfehle ich die deutschsprachigen Webseiten von RadioEuropa ↗ und Teneriffa News ↗.
Fazit zu unserer Reise

Uns hat La Gomera so gut gefallen, dass wir um einige Tage verlängert haben. Der ausschlaggebende Grund war, dass ein Sturmtief für schlechtes Wetter gesorgt hatte und wir mehrere Tage sozusagen festsaßen.
Der Norden war während unserer Reise im Dezember deutlich kühler und unbeständiger als der Süden. Interessanterweise befinden sich auf der nördlichen Seite der Insel viele bekannte Orte, wie zum Beispiel Hermigua. Im nebelverhangenen Nationalpark Garajonay wurde seinem Namen gerecht, da es hier immer grau war. Wobei wir Glück und gute Sicht hatten, als wir den höchsten Berg „erklommen“ haben. Im Süden, zu dem wir Valle Gran Rey und San Sebastián zählen, erlebten wir viel Sonne und angenehme Temperaturen.
Ohne Auto wären diese tollen Ausflüge und Wanderungen kaum möglich gewesen. Die Busse verkehren leider einfach zu unregelmäßig und unzuverlässig. Gereizt hätten mich jedoch die beiden Weitwanderwege GR131 und GR132, die das Beste von La Gomera offenbaren. Wandern ist das Thema auf La Gomera. Wer nicht gerne wandert und nicht wandererfahren ist, wird hier nicht auf seine Kosten kommen, da das Terrain schon anspruchsvoll ist.
Und so verließen wir die Kanaren mit einem lächelnden und einem weinenden Auge. Wir haben viel gesehen und erlebt – mehr wäre immer möglich gewesen – freuten uns aber auch wieder auf zu Hause.
Und zum Schluss noch meine beiden Reiseführer-Empfehlungen für La Gomera:


