Wer im Bezirk Zell am See abseits des Trubels unterwegs sein möchte, ist in Piesendorf und Niedernsill genau richtig. Hier erwarten dich Touren in drei Dimensionen, das heißt in verschiedenen Höhenlagen. Für jeden ist etwas dabei. Beim Wandern zwischen überwältigenden Grasbergen und bunten Almwiesen schlägt jedes Wanderherz höher. Im Folgenden stelle ich dir eine Auswahl lohnenswerter Touren zusammen.
Wanderdörfer Piesendorf und Niedernsill

Piesendorf und Niedernsill. Hier ragen sanfte Grasberge hoch hinaus und saftige Almwiesen laden zum Wandern ein.
Der Tourismusverband Piesendorf Niedernsill im Bezirk Zell am See setzt sich aus den beiden Gemeinden Piesendorf und Niedernsill zusammen. Die Region liegt geografisch zwischen dem Ort Zell am See, den Krimmler Wasserfällen (beide Salzburger Land) und Kitzbühel (Tirol). Hier geht es etwas ruhiger zu als in dem international bekannten Zell am See. Die Lage könnte als Ausgangspunkt kaum praktischer sein, denn Ausflugsziele sind in wenigen Minuten erreicht.

Sowohl Piesendorf als auch Niedernsill sind zertifizierte Ferienorte der österreichischen Wanderdörfer. Das Wanderangebot ist groß und die Orte befinden sich bereits auf fast 800 Metern Seehöhe.
Touren

Touren lassen sich anhand von drei Dimensionen, also der Höhenlage, kategorisieren.
- Wanderungen bis 1.300 Meter Seehöhe zählen zur ersten Dimension. Es handelt sich um talnahe Touren, die kein besonderes Können erfordern.
- Die zweite Dimension umfasst Wanderungen, die bis auf eine Höhe von 2.300 Metern verlaufen können. Der Anspruch ist höher und Trittsicherheit ist Voraussetzung. Zudem erfordern die Höhenmeter eine gewisse Kondition.
- Die dritte Dimension verläuft hochalpin bis auf 3.000 Metern Höhe und erfordert neben Trittsicherheit auch Schwindelfreiheit.
Es folgt eine kleine Auswahl aus dem großen Angebot an Wanderungen. Hier hast du eine Übersicht mit allen Touren in der Region ↗.
1. Panoramaweg Piesendorf






Der zertifizierte Themenweg Panoramaweg Piesendorf ist eine familienfreundliche Wanderung, die über abwechslungsreiche Waldpfade und Wiesenwege mit zahlreichen Rastmöglichkeiten führt. Für die 500 Höhenmeter ist etwas Kondition hilfreich, doch dank der gemütlichen Tauernliegen an Aussichtspunkten lässt sich die Wanderung entspannt genießen. Neben den beeindruckenden hohen Zweitausendern, wie die Hohe Arche (2.453 m) werden dir ein Ausblick auf das Naglköpfl geboten, das als Kraftberg gilt. Unterwegs kannst du von den 10 Thementafeln Wissen über die Region schöpfen. Los geht es vom Wanderinfopunkt Piesendorf.
2. Durch das Mühlbachtal zur Schaunbergalm







Das Mühlbachtal ist ein echter Geheimtipp und deutlich ruhiger als die benachbarten Täler der Hohen Tauern. Von Niedernsill aus kannst du entweder gemütlich der Forststraße folgen oder für Teilabschnitte den parallel verlaufenden, rot markierten Wanderweg wählen. Im Blick hast du unter anderem die Scheibenhöhe (2.126 m), die Hohe Arche (2.453 m) und weitere beeindruckende Bergriesen.
Auf der Schaunbergalm gibts Gutes zum Essen & Trinken. Eine Einkehr ist empfehlenswert. Auch ein Blick in die urige Gaststube hinein lohnt sich.
3. Hacklsee von der Schaunbergalm





Der Hacklsee ist ein idyllischer Bergsee auf 2.200 Metern Höhe, der nur zu Fuß erreichbar ist. Der kürzeste Aufstieg startet bei der Schaunbergalm, die auf etwa 1.500 Metern liegt, und führt dich in rund eineinhalb Stunden steil hinauf durch eine wilde Berglandschaft mit Blick auf imposante Wasserfälle.
Es gibt drei Möglichkeiten, um zum Ausgangspunkt zu kommen:
- Am bequemsten ist die Fahrt mit dem Wandertaxi (hier buchbar ↗)
- Mit dem Fahrrad oder dem E-Bike auf durchgängiger Forststraße bis zur Alm
- Aufstieg von Niedernsill im Tal hinauf (etwa 1.500 Höhenmeter in Summe: Tal bis See)
4. Kraftberg Naglköpfl










Der Kraftberg Naglköpfl (1.090 m) ist von Niedernsill ebenso wie von Walchen (Piesendorf) zu Fuß erreichbar. Von Niedernsill aus gehst du zunächst ein kurzes Stück auf Asphalt, bevor der Weg in einen aussichtsreichen Höhenweg übergeht. Am Naglköpfl-Plateau befinden sich mehrere Liegen und Bänke, ein Wetterkreuz und die malerische Kapelle. Die besondere Geschichte des Ortes kannst du auf Schautafeln nachlesen. Von dort führt der Rundweg wieder zurück zum Start.
Bei dieser Route handelt es sich um einen zertifizierten Themenweg der Wanderdörfer. Alternativ kannst du auch nach Walchen absteigen (ebenso beschildert).
5. Zirmkogel (2.215 m) von der Hochsonnbergalm













Rund um die Hochsonnbergalm, die unter anderem über einen Forstweg aus Walchen zu erreichen ist, thronen einige erklimmbare Gipfel: Zirmkogel (2.215 m), der Maurerkogel (2.074 m), der Obere Gernkogel (2.175 m), der Niedere Gernkogel (2.153 m) sind einige dieser und haben unterschiedliche Schwierigkeitsgrade. Auf Höhe der Alm verläuft der beschilderte Pinzgauer Spaziergang.
Zum Zirmkogel wanderst du zunächst etwa eine Stunde westwärts, bis du die Klammscharte (1.993 m) erreichst. Von dort führt ein rund einstündiger Aufstieg hinauf zum Gipfelkreuz. Eine grobe Orientierung geben die rot-weißen Markierungen, die nicht immer so leicht zu finden sind. Das Gipfelkreuz ist jedoch nicht zu übersehen. Zurück geht es denselben Weg mit der Möglichkeit auf den Niederen und Oberen Gernkogel und den Maurerkogel zu steigen.
Zum Abschluss lockt die Sonnenterrasse auf der Hochsonnbergalm mit guten Köstlichkeiten.
Geführte Wanderungen

Wöchentlich finden geführte Wanderungen statt. Mit einem Guide geht es in der Wandergruppe zum Beispiel von der Schaunbergalm zum Hacklsee oder von der Sonnbergalm zum Maurerkogel oder Gernkogel. Hier findest du alle Infos zu den Touren: piesendorf.at/pdf/Wochenpost/Wanderungen.pdf ↗
Übernachten


Sowohl in Piesendorf als auch in Niedernsill und den Ortsteilen gibt es eine gute Auswahl an Unterkünften. Acht davon bieten als zertifizierte Wanderbetriebe alles, was das Wanderherz braucht. Das Gütesiegel wurde von Österreichs Wanderdörfern vergeben.
Hotel Gasthof Kröll ↗ ist einer dieser Gastgeber in Niedernsill Steindorf, der sich auf die Bedürfnisse von Wanderurlaubern spezialisiert hat. So findest du zum Beispiel Wanderkarten und Programm für geführte Touren direkt in der Unterkunft. Ziemlich genial ist auch, dass das Hotel Partner der Nationalpark Sommercard ist. Mit dieser kannst du zahlreiche kostenlose Aktivitäten nutzen. Zudem bekommst du das Guest Mobility Ticket, mit dem du im Salzburger Land kostenlos mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fahren kannst.
Du findest zudem eine gute Infrastruktur vor: Supermarkt, Bäckerei, Restaurants, Bahnhöfe und Bushaltestellen.
Autofreier Urlaub

Wer kein Auto hat oder dieses für ein paar Tage stehen lassen möchte, kann dies in der Region problemlos tun. Von beiden Orten aus starten Wanderungen. Zudem verkehren sowohl die Pinzgauer Bahn als auch Buslinien, wie die 670, zwischen den Orten und Ausgangspunkten. Von Zell am See aus fährt man mit der Bahn durch das Salzachtal und ist in 15 Minuten in Piesendorf und in 26 Minuten in Niedernsill.
Wer im Salzburger Land übernachtet, erhält das praktische Guest Mobility Ticket. Damit kannst du im gesamten Bundesland die öffentlichen Verkehrsmittel kostenlos nutzen.
Piesendorf und Niedernsill sind damit ein noch wenig entdecktes Gebiet, das Wanderfreunden von gemütlichen Almwegen bis zu alpinen Gipfeln eine beeindruckende Vielfalt bietet.
Offenlegung: Dieser Blogbeitrag ist in Zusammenarbeit mit dem Tourismusverband entstanden. Die einzelnen Inhalte habe ich mir komplett selbst ausgesucht.