Das Angebot an Aktivitäten im Gasteiner Tal ist riesig. Auf jeden Fall kann man hier gut einen längeren Urlaub verbringen und entdeckt immer wieder neue Sehenswürdigkeiten. In diesem Beitrag gibt es eine kleine Auswahl an Erlebnissen für den Sommer. Mit dabei sind Spaziergänge, Wanderungen, Übernachtungsmöglichkeiten und vieles mehr.
Das Gasteinertal (auch Gasteiner Tal genannt) ist etwa 40 Kilometer lang und liegt im Pongau, im Bundesland Salzburg. Hier liegen die drei Orte Dorfgastein, Bad Gastein und Bad Hofgastein.
1. Den Gamskarkogel besteigen

Der Gamskarkogel ist mit 2.467 Metern der höchste Grasberg in Europa und kann über mehrere Wege bestiegen werden. Einer der beliebtesten Aufstiege führt von Bad Hofgastein über das Annencafé. Weitere Varianten starten über die Poser Höhe bei Kötschachdorf oder Badbruck. Auch als Rundweg in Kombination mit benachbarten Gipfeln ist der Gamskarkogel zu erwandern.
Die Wanderwege zum Gamskarkogel reichen von mittelschwer (rot) bis schwer (schwarz) und verlangen bis zu 1.600 Höhenmeter. Daher ist diese Tour als Tageswanderung einzuplanen. Wer am selben Tag nicht mehr zurück ins Tal absteigen möchte, kann – am besten mit Vorreservierung – in der Gamskarkogelhütte ↗, auch Badgasteiner Hütte genannt, übernachten.
2. In einer Berghütte übernachten

Es gibt kaum eine idyllischere Übernachtungsmöglichkeit als auf einer Berghütte. Morgens frische Bergluft einatmen, während die Sonne langsam aufgeht. Da ist die Müdigkeit doch schnell vergessen. Und auch der heiße Kaffee schmeckt so weit oben doch viel besser.
Einen solchen besonderen Bergmoment kann man zum Beispiel auf der Heinrichalm oder Biberalm, dem Hofgasteiner Haus und der Gamskarkogelhütte erleben.
Im Tal kann jeder schlafen, auf einer Berghütte aufzuwachen, daran denken nur wenige Leute. Dabei ist der Komfort gar nicht mal so übel, wie ich selbst feststellen durfte. Hier gibt’s meinen Beitrag über den Gastein Trail zum Nachlesen.
3. Auf einer Alm schlafen

Eine Übernachtung auf einer Almhütte bedeutet, mitten in der Natur und umgeben von blühenden Almwiesen zu schlafen. Bis in den späten Abend Kühe und andere Tiere beobachten und der Sonne beim Untergehen zuschauen. Zum Essen und Trinken wird natürlich Lokales serviert. Hier werden keine tropischen Früchte von weit her importiert, sondern die Milch kommt direkt vom Grundstück.
4. In den Bergen Frühstücken
Wer doch lieber im Tal schläft, kann dennoch ein Bergfrühstück der besonderen Art einplanen. So ist die Sonnenterrasse der Biberalm ein herrlicher Ort für Frühstücksliebhaber.
Entweder wandert man von Bad Hofgastein bergauf zur Alm oder fährt ein Stück über die Forststraße hinauf – und spaziert den Rest bis zur Hütte. Da ist das Frühstück dann mehr als verdient.
5. Majestätische Wasserfälle entdecken


Der bekannteste aller Wasserfälle in der Region ist der Gastein Wasserfall. Das wilde Wasser fließt mitten durch den Ort. Direkt am mächtigen Fall kann man die eigene Stimme kaum hören; so laut ist es.
Es ist bei weitem aber nicht der einzige Wasserfall in der Tourismusregion Gastein. Denn wer hier wandert, wird schnell in den Genuss vieler weiterer Wasserfälle kommen. Es gibt unzählige riesige Wasserfälle, die sich über die Bergrücken ins Tal ergießen. Im Tal mündet das kristallklare und trinkbare Bergwasser in Flüssen und Bächen und begleitet viele der Wanderwege: von Sportgastein nach Böckstein, rund um die Thaler Mahder Alm Richtung Gadauner Hochalmen oder am Plateau über der Brandner Hochalm vor der kleinen Scharte.
6. In der Alpentherme Gastein saunieren

In der Nähe der Fußgängerzone von Bad Hofgastein liegt die Alpentherme ↗. Zur riesigen Anlage gehört ein Spaßbad und eine Saunaanlage. Das macht es auch für Familien mit Kindern interessant. Es gibt sogar einen eigenen Ladys-only Saunabereich. In der gemischten Sauna hat man die Wahl zwischen Gletscher Sauna, Tauern Sauna und vielen weiteren Themen, die das Saunaerlebnis zu einem besonderen machen. Ein Highlight sind sicherlich auch die beiden Smaragd-Seen – natürlich befüllt mit Thermalwasser aus der Region. Den gibt’s einmal für Saunabesucher aber auch für die normalen Schwimmgäste. Die Ausblicke auf die Gasteiner Bergwelt samt sanfter Almen tragen zur absoluten Entspannung bei.
Tipp: Eine weitere Therme liegt in Bad Gastein: Die Felsentherme ist direkt am Bahnhof zu finden und nicht zu übersehen.
7. Einen Blick auf den Großglockner werfen

Am Stubnerkogel, einer der Erlebnisberge in Gastein, gibt es mehrere Aussichtsplattformen. Bei klarer Sicht kann man den höchsten Berg Österreichs sehen: den Großglockner (3.798 Meter). Aber auch andere Gipfel zeigen ihre markanten Gipfel, wie der Hochkönig (2.941 Meter) oder der Dachstein (2.995 Meter).
Von Bad Gastein fährt die Bergbahn vom Tal über die Mittelstation auf den Stubnerkogel hinauf. Wer gut zu Fuß ist, kann den langen Weg (oder ab der Mittelstation) auch hinaufwandern.
Am Plateau starten ein paar Wanderungen, wie z. B. über die Zittrauer Scharte zum Zittrauer Tisch und weiter zum Bockhartsee. Dieser Abschnitt liegt auf der 5. Etappe des Gastein Trails.
8. Auf die Hirschkarspitze klettern

Über die Schlossalm erreichbar ist der Klettersteig zur Hirschkarspitze ↗. Die Route entspricht der Schwierigkeit B/C bis D/E und verläuft über eine Seilbrücke und über den Flying Fox. Mit Zustieg, Kletterei und Abstieg sollte man mindestens 1,5 Stunden einplanen. Hinab geht es über den gerölligen Wanderweg, der als schwarze Wanderroute markiert ist. Das schreckt die vielen Menschen aber nicht ab, bis zum Gipfelkreuz hinauf zu kraxeln.
Wandern statt klettern: Wer nicht klettern möchte, der kommt auch über einen kurzen Wanderweg (etwa 20 Minuten) hinauf bis zum Gipfelkreuz der Hirschkarspitze. Vorsicht vor dem fein steinigem Weg.
9. Auf dem Gasteiner Höhenweg spazieren


Der Gasteiner Höhenweg ist nicht nur geschichtsträchtig, sondern auch ganz schön erlebnisreich. Die vielen Aussichten auf die Dörfer und die imposanten Berge im Hintergrund versetzen ins Staunen. Etwa acht Kilometer Distanz sind es zwischen Bad Gastein und Bad Hofgastein.
Schwerste Handarbeit ist für die Instandhaltung des Weges notwendig, denn Murenabgänge und andere Wetterextreme sorgen immer wieder mal für Schäden auf den Wanderwegen.
10. Auf der Kaiserin-Elisabeth-Promenade spazieren
Zwischen den Orten Böckstein und Bad Gastein verläuft die Kaiserin-Elisabeth-Promenade entlang der Gasteiner Ache, einem wilden klaren Fließgewässer. Den breiten Weg kann man schön als Rundweg beschreiten, indem man auf der anderen Seiten, dem Böcksteiner Achenweg, wieder zurückspaziert.
11. Zirbenduft einatmen

Dem Zirbengewächs sagt man nach, dass es besonders wohltuend wirkt. In der Nähe der Graukogel Bergstation befindet sich der Zirbenweg „Zirbenzauber am Graukogel“, ein Themenweg im Namen der Königin der Alpenhölzer. Etwa 40 bis 60 Minuten wandert man gemütlich an Zirbenbäumen vorbei – sowie Tischen und Bänken, Liegen und Schaukeln aus Zirbenholz.
Am bequemsten erreicht man das Graukogel-Plateau per Sessellift von Bad Gastein aus. Aber auch hinauf wandern ist möglich, erfordert aber einige Höhenmeter mit entsprechender Gehzeit.
Zurück an der Bergstation gibt es in der Graukogelhütte Zirbenbier, Zirbenschnaps und andere Produkte der Zirbe.
12. Mit dem Sessellift ins Tal fahren

Eine Bergfahrt, die ist lustig, eine Bergfahrt, die ist schön. Aber noch schöner ist die Fahrt mit dem Sessellift zurück ins Tal. Nämlich dann hat man den direkten Blick auf das beeindruckende Stadtbild Bad Gasteins, das mit jeder Sekunde immer näher kommt. Aussichten auf den Kurort hat man von vielen Orten, aber diese vom Sessellift am Graukogel ist noch einmal eine besondere.
13. Über die Baustellen Bad Gasteins staunen

Die Blütezeit des Kurortes erlebte Bad Gastein zur Belle Epoque im 19. Jahrhundert. Heute sieht es etwas „marode“ aus, was der Stadt einen charmanten Charakter verleiht. Es ist kein Geheimnis, dass es in Bad Gastein Baustellen gibt. Denn wohin man schaut: Baukräne ragen über die Gebäude und es ertönen laute Baustellengeräusche von überall. Viele Hotels sind in einem hervorragenden Zustand, aber einige der Hotelruinen müssen wieder in Schuss kommen. Wie mag Bad Gastein wohl in einem Jahr aussehen?
Baustellen-Tour: Mein Tipp, um mehr über die Bauvorhaben zu erfahren, ist die Tour Informativer Baustellenspaziergang ↗.
Übrigens gibt es auch bei schlechtem Wetter in Bad Gastein ↗ einiges zu tun.
Die Vorteile der Gastein Card nutzen
In den meisten Unterkünften wird die Gastein Card für den Zeitraum des Aufenthaltes kostenlos ausgestellt. Mit der Vorteilscard sind einige Aktivitäten inkludiert.
Das wären zum Beispiel Stadtrundgänge durch Bad Gastein mit unterschiedlichen Themenschwerpunkten, geführte Wanderungen und die Einführung in Trail Running. Bei einer Teilnahme lernt man gleich etwas mehr über das Gasteiner Tal und bekommt ein paar Insider-Tipps. Vergünstigungen gibt es für die Bergbahnen und für den Ortsbus.
Mit dem Ortsbus fahren

Wer im Gasteiner Tal Urlaub macht, der kann das Auto getrost stehen lassen. Die Orte sind mit einem guten Busnetz verbunden. Zu beliebten Orten und Wanderwegen ist die Anreise mit den öffentlichen Verkehrsmitteln ebenfalls möglich. Zum Beispiel die Buslinie 550 verkehrt im regelmäßigen Takt.
Mit der Gastein Card ist die (ohnehin günstige Busfahrt) noch einmal günstiger.
Um überhaupt nach Gastein zu kommen, wird nicht einmal ein Auto benötigt, denn sowohl Dorfgastein, Bad Gastein und Bad Hofgastein haben Zugbahnhöfe. Von Salzburg ist es nur eine Stunde bis hierher. Übrigens, beim Bad Gastein Bahnhof liegt direkt die Stubnerkogel-Bergbahn, die Felsentherme und das schöne Zentrum.
Noch mehr Aktivitäten und Erlebnisse


- Flying Waters in Gastein: Mit der Zipline in Extremgeschwindigkeit auf den Bad Gastein Wasserfall zu rasen.
- Heilstollen: Ein Ort unter der Erde, dem man eine besondere Heilung nachsagt.
- Salzburger Almenweg: Ein Weitwanderweg mit noch mehr Etappen als der Gastein Trail verläuft über viele Salzburger Almen und Sehenswürdigkeiten.
- Für Geschichtsinteressierte und als Schlechtwetterprogramm gibt es diverse Museen, wie z. B. das Montanmuseum in Böckstein oder das Museum im Grand Hotel Europa in Bad Gastein.
Zu guter Letzt: In allen Orten gibt es Tourismusvertretungen mit zahlreichen Broschüren und Flyer, die Einblick in das aktuelle Programm für Aktivitäten und Sehenswürdigkeiten geben.
Offenlegung: Vielen lieben Dank an den Gastein Tourismus ↗, der mich zu vielen Aktivitäten eingeladen und während meines Aufenthalts unterstützt hat.