Die Waldviertelbahn verbindet nostalgisches Zugerlebnis mit abwechslungsreicher Natur rund um Gmünd. Entlang der Strecke laden Ausflugsziele wie der Naturpark Blockheide, die Wasserbüffelweide in der Lainsitzniederung und der Malerwinkel zum bewussten Erkunden ein.
Wer an beeindruckende Zugreisen denkt, hat vielleicht die Schweiz mit ihrem Alpenpanorama oder Sri Lanka mit tropischen Dschungelstrecken im Kopf. Doch auch ganz in der Nähe gibt es eine Bahnlinie, die verzaubert: Die Waldviertelbahn entführt mit ihren historischen Waggons, dem gemächlichen Tempo und der umgebenden Natur in eine andere Zeit – ein Erlebnis, das ein wenig an den Hogwarts-Express erinnert.
Die Waldviertelbahn hat heuer Geburtstag: Im Jahr 2025 feiert der Nordast zwischen Gmünd und Litschau das 125-jährige Jubiläum. Sie fährt zwischen dem 1. Mai und dem 26. Oktober.
Waldviertelbahn







Drei verschiedene Zugtypen sind auf den Strecken im Einsatz: ein goldener Triebwagen, ein Dampfnostalgiezug und ein Dieselnostalgiezug. Im offiziellen Fahrplan ↗ findest du die Info, wann welcher der Typen fährt. Das sind die beiden Strecken der Waldviertelbahn:
- Von Gmünd nach Litschau (Nordast)
- Von Gmünd nach Groß Gerungs (Südast)
Auf der Nordstrecke liegen zwischen Gmünd und Litschau sechs Stationen und einige Ausflugsziele. Diese stelle ich dir im folgenden vor. Es lohnt sich auf jeden Fall einen Tag länger zu bleiben, um genug Zeit für die Bahnfahrt und die Highlights entlang der Strecke zu haben. Die gesamte Fahrt dauert etwa eine Stunde – je Richtung.
Naturpark Blockheide








Wer nach Gmünd reist, sollte sich einen Besuch im Naturpark Blockheide nicht entgehen lassen. Die Region ist bekannt für ihre bizarren Granitformationen, darunter die berühmten Wackelsteine, die wie von Riesenhand aufeinandergestapelt wirken – und dabei tatsächlich wackeln können.
Wanderwege führen durch eine abwechslungsreiche Kulturlandschaft, die aus stillen Wäldern, Feuchtwiesen, kleinen Teichen und eingestreuten Granitblöcken besteht. Hier triffst du auf die sagenumwobenen Koboldsteine und auf Naturdenkmäler wie den Christophorusstein oder den fantasievoll geformten Pilzstein.
Ein Highlight ist der 30 Meter hohe Aussichtsturm, der einen herrlichen Rundblick über das nordwestliche Waldviertel bietet. Auch Kinder kommen auf ihre Kosten: Themenwege und Spielplätze machen den Park zu einem idealen Ausflugsziel für die ganze Familie. Rastplätze gibt es genügend. Und wer es ruhiger mag, findet an den Mondteichen eine stille Oase zwischen Seerosen und Wasserspiegelungen.
Wasserbüffelweide in der Lainsitzniederung








Ein weiteres Ziel entlang der Strecke ist das Naturschutzgebiet Lainsitzniederung am nördlichen Stadtrand von Gmünd. Hier grasen seit 2018 Wasserbüffel auf den Feuchtwiesen – und übernehmen auf natürliche Weise die Landschaftspflege. Die robusten Tiere halten die Flächen offen und sorgen dafür, dass Gras und wuchernde Pflanzen nicht überhandnehmen.
Von Mai bis Oktober sind die Wasserbüffel auf den Weiden zu beobachten – am besten von den Aussichtsplattformen. Ein Fernglas lohnt sich, denn die Tiere halten sich nicht immer direkt in der Nähe der Zäune auf. Ein Spaziergang in diesem Gebiet lässt sich wunderbar mit einem Ausflug zur Waldviertelbahn und in den benachbarten Naturpark Blockheide verbinden.
Die Lainsitz, ein Nebenfluss der Moldau, schlängelt sich ruhig durch die artenreiche Aulandschaft. Besonders beeindruckend: Die Niederung ist eines der größten naturnah erhaltenen Mäandergebiete in Niederösterreich. Sie bietet nicht nur Wasserbüffeln ein Zuhause, sondern auch seltenen Vogelarten wie dem gefährdeten Wachtelkönig, zahlreichen Schmetterlingen und Libellen. Mit etwas Glück entdeckt man sogar einen Fischotter.
Naturdenkmal Malerwinkel


Ein weiteres schönes Ziel in der Umgebung von Gmünd ist der Malerwinkel – das älteste Naturdenkmal des Bezirks. Bereits seit 1930 steht dieses idyllische Flussstück unter Schutz. Bevor die Braunau in die Lainsitz mündet, windet sie sich hier durch eine besonders reizvolle, fast gebirgsbachartige Landschaft.
Ein Wanderweg führt direkt durch diese ruhige Oase, vorbei an Stromschnellen, imposanten Granitformationen und wildromantischen Uferbereichen. Mit etwas Glück lässt sich hier sogar eine Wasseramsel oder ein Fischotter beobachten. Auch die Gebirgsstelze fühlt sich in dieser naturnahen Umgebung wohl. Der Malerwinkel macht seinem Namen alle Ehre – nicht nur als Fotospot, sondern auch als Ort, um einfach mal innezuhalten.
Wandern rund um die Waldviertelbahn



Durch den Naturpark Blockheide führen verschiedene Routen ↗ mit unterschiedlichen Distanzen. Im Malerwinkel kannst du spazieren und entlang der Wasserbüffelweide ein Stück gehen.
Zwischen Gmünd und Litschau gibt es zahlreiche Wandergebiete. Zu erwähnen ist auch der Naturpark Heidenreichstein mit seinem mystischen Moor. Konkrete Tourenvorschläge bieten dir die Tut-gut-Wanderwege ↗, die vor Ort beschildert sind und dir Orientierung geben.
Ein Stück weiter weg, aber immer noch im Waldviertel liegend, ist der Nationalpark Thayatal mit weiteren Wanderrouten.
Gmünd




Gmünd, an der Grenze zu Tschechien gelegen, ist nicht nur Startbahnhof der Waldviertelbahn, sondern selbst ein lohnendes Ausflugsziel. Die bunte Kleinstadt bietet mit ihrem historischen Kern, der Lainsitz als natürlicher Lebensader und dem nahegelegenen Naturpark Blockheide viele Möglichkeiten für Erkundungen.
Von hier aus starten die Züge der Waldviertelbahn auf ihre Reisen in die abwechslungsreiche Landschaft des nördlichen Waldviertels – ideal für Tagesausflüge oder ein verlängertes Wochenende mit dem Ziel zu entschleunigen.
Anreise & Parken


Wer mit dem Zug aus Wien anreist, fährt ohne umsteigen zu müssen – von Wien Franz-Josefs-Bahnhof ab und erreicht nach etwas mehr als zwei Stunden Gmünd in Niederösterreich.
Parkplätze gibt es direkt am Bahnhof (Park & Ride) und auch an verschiedenen Orten im Naturpark Blockheide.
Zwischen mystischen Granitfelsen, ruhigen Waldteichen und einer einzigartigen Flusslandschaft entfaltet das Waldviertel rund um Gmünd seinen ganz eigenen Zauber. Die Kombination aus beeindruckender Geologie, gut erreichbaren Wanderwegen und ganz besonderen Tieren macht die Region zu einem idealen Ziel für alle, die Natur bewusst erleben möchten. Ein Tagesausflug reicht oft kaum aus. Wer sich wirklich einlassen will, bleibt am besten etwas länger und lässt sich Schritt für Schritt von der Vielfalt der Landschaft überraschen.
Du hast Lust auf eine Fahrt mit der Waldviertelbahn? Hier kommst du zum Fahrplan ↗.
Offenlegung: Dieser Blogbeitrag entstand in Zusammenarbeit mit den Niederösterreich Bahnen. Es gab keine Vorgaben. Die hier vorgestellten Inhalte habe ich mir komplett selbst ausgesucht.