Im Nationalpark Thayatal gibt viele Wanderwege, die Abwechslung bieten. So gibt es tolle Aussichten auf den Fluss Thaya, den Wald und die schöne Burg Hardegg. Zu allen Jahreszeiten lässt es sich hier wunderbar wandern.
1. Einsiedlerweg Wildkatzenwanderung
Tourdaten „Einsiedlerweg mit Wildkatzen“: 7,3 Kilometer / 210 Höhenmeter / 1:45 Stunden / Rundweg / GPS-Track
Die Wanderung kann man gut vom Nationalpark Zentrum aus beginnen. Sie ist ausgeschildert, mit einer Gehzeit von etwa 2,5 Stunden. Es geht zunächst einige Meter bergab. Nach kurzer Zeit hat man einen beeindruckenden Ausblick auf die Burg Hardegg, die eine wirkliche Sehenswürdigkeit darstellt. Unten angekommen ist man im Ort Hardegg angekommen. Hardegg ist übrigens die kleinste Stadt in Österreich (hierzu später mehr).
Über die Brücke, die über die Thaya verläuft, kann man als Fußgänger kurz nach Tschechien laufen. Zur Wanderung geht’s aber rechts weiter entlang der Thaya. Es geht in den Wald hinein, die Wege werden schmaler und matschiger.
Es kann sein, dass Teilabschnitte des Weges etwas schwerer zu passieren sind, wenn die Natur es so entschieden hat. In unserem Fall versperrte ein umgekippter Baum den Weg. So überquerten wir den Stamm und die Äste mit Mühe. Wir waren uns allerdings unsicher, ob dies auch weniger fitte Menschen schaffen.
Es geht immer mal wieder bergauf und etwas hinab. Das letzte Stück weist immer wieder auf die dort lebenden Wildkatzen hin. Die unzähligen Hinweistafeln klären über die Tiere auf und wie man Spuren liest. Insgesamt ist der Abschnitt sehr auf Familien mit Kindern ausgerichtet.
Einkehrmöglichkeiten gibt es in Hardegg und im Nationalparkzentrum.
Wir unternahmen diese Wanderung am Morgen.
2. Hennerweg
Dieser kurze Rundweg ermöglicht einen wunderschönen Ausblick auf Hardegg und die Burg. Die Perspektive ist eine andere als die der ersten Wanderung. Die Wanderung entlang des Hennerwegs ist auf 40 Gehminuten geschätzt. Mit Fotopausen brauchten wir keine 30 Minuten.
Vom Nationalpark Thayatal Zentrum aus bzw. vom Parkplatz folgten wir der Beschilderung für den Hennerweg, der mit dem Einsiedlerweg startete. Der Weg verläuft durch den Wald bis zu einer Aussichtsplattform. Von hier kann man den Ausblick auf die mächtige Burg Hardegg über die Thaya und den Mini-Staudamm genießen.
Der Weg mit Ausblick ist eine schöne und kurze Wanderung am späten Nachmittag zum Sonnenuntergang fotografieren.
3. Merkersdorf/Thayatalweg und Kajaweg
Die Wanderwege Merkersdorfrunde, Thayatalweg und Kajaweg kann man mit guter Kondition gut verbinden. Für etwa 12 km benötigten wir zwei Stunden reine Gehzeit. Bei dieser Wanderung kommt man am Symbolbild für die österreichische Seite des Nationalparks Thayatal vorbei: dem Überstieg mit Aussicht, dem sogenannten Umlaufberg auf die Flussbiegung. Wir starteten die Wanderung von unserer Unterkunft in Merkersdorf aus.
Auf der Merkersdorf-Runde ging es mal wieder steil bergab. Über Stein und Wurzel erkämpften wir uns den Weg ins Tal hinab. Zwischendurch gab es eine Aussicht auf die wilde Thaya umgeben von abergrünen Wäldern. Wir spazierten weiter durch das Vogelschutz-Gebiet, wo man im Sommer erst ab 9 Uhr durchgehen darf. Von Schatten keine Spur spürten wir die Sonne im Rücken. Von Weitem sahen wir den Aussichtspunkt auf die Flussbiegung. Hier ging es einige Stufen hinauf. Es war Wochenende, so trafen wir doch einige Wanderer und Spaziergänger, die eine Abkürzung zur Aussichtsplattform des Überbergs nahmen.
Nachdem wir die Stufen wieder hinab gegangen waren, folgten wir dem Weg durch den Wald und wechselten auf den Kajaweg. Der Kajaweg führt vorbei an der Kaya Ruine. Wer die Ruinen besichtigen will, zahlt Eintritt. Ansonsten kann man sich ein Erfrischungsgetränk gönnen und Platz auf dem Vorhof nehmen.
Der Rundweg führt anschließend zurück zum Startpunkt in Merkersdorf. Letztendlich sind wir alle drei Wege ein bisschen gelaufen. Also eine Kombination aus Merkersdorfer-Rundweg, Thayatalweg und Kajaweg.
4. Hardegger Rundweg
Wie der Name schon sagt, führt der Hardegger Rundweg einmal durch die Ortschaft und quer über einige Aussichtspunkte: der Regina-Felsen mit seiner gruseligen Geschichte und über das Max-Plateau.
Wir parkten direkt an der Burg Hardegg und folgten der Beschilderung Hardegger Rundweg Richtung Regina-Felsen. So manche Wege, die wir nehmen mussten, waren sehr versteckt und verliefen auf einem schmalen Pfad zwischen zwei Grundstücken. Auf dem Regina-Felsen angekommen hat man wieder einmal eine herrliche Aussicht auf die Burg von hinten. Der Spaziergang geht weiter Richtung Max-Plateau. Auch zwischendurch gibt es immer mal wieder einen Blick auf die gut erhaltene Burg zwischen den Zweigen und Blättern hindurch.
Auf dem Max-Plateau steht eine Hütte für den Unterschlupf und eine Antenne. An dem Häuschen sieht man eine Webcam, die Hardegg live ↗ zeigt. Anschließend geht es steil bergab Richtung Thaya, zur Fußgängerbrücke nach Tschechien und zu ein paar Gastgärten für die Einkehr. Danach geht es wieder bergauf durch schmale Gasen Richtung Burg und zum Parkplatz.
Aus eigener Erfahrung können wir die Gaststube Hammerschmiede empfehlen. Meine überbackenen Käse-Spätzle waren einer der leckersten, die ich je gegessen habe.
Weitere Wanderwege im Nationalpark Thayatal
Wir hätten noch ein paar Tage länger im Nationalpark bleiben können, denn das Freizeitangebot ist recht groß. Es gibt grenzüberschreitende Wanderungen, die zwischen Österreich und Tschechien verlaufen. Und dann gibt es Wanderwege, die ausschließlich auf der tschechischen Seite zu beschreiten sind.
Sehr gerne hätten wir den Spazierweg zur Hardegger Warte unternommen.
Unsere Gastgeberin hat uns die Wanderung zum schönen Schloss Vranov nad Dyjí empfohlen. Leider haben wir einen Besuch zeitlich nicht mehr geschafft. Wir wollen definitiv nochmal wiederkommen und den Nationalpark zu einer anderen Jahreszeit kennenlernen. Dann holen wir die anderen Wanderungen nach und lernen die Natur zudem von einer anderen Seite kennen. 🙂
- Hardegger Warte: 1,5 Stunden / 4 km
- Eishöhlen: 3 Stunden / 9 km
- Ruine Neuhäusel: 7 Stunden / 21 km
- Rundwanderweg Hardegg/Vranov: 8 Stunden / 23 km