Eine unvergessliche Hüttentour habe ich kürzlich in Slowenien erlebt. Drei Tage lang bin ich durch den Triglav Nationalpark gewandert und habe in den Julischen Alpen persönliche Grenzen überwunden. In diesem Blogbeitrag teile ich meine Eindrücke und verrate, was ich von der Mehrtagestour mitgenommen habe.
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Ich liebe Hüttenwanderungen – Auf nach Slowenien
In den letzten Jahren habe ich die eine oder andere Hüttentour unternommen, wie zum Beispiel der Gastein Trail. Diesmal verlasse ich Österreich und erwandere das Nachbarland Slowenien. Dort, wo die beiden Länder aufeinandertreffen, erstreckt sich entlang der Grenze ein Gebirgszug aus schroffen Felswänden, die Julischen Alpen.
So führt mich meine erste Hüttentour in Slowenien in drei Tagen vom Bohinj-See in die Bergwelt des Triglav Nationalparks durch das Siebenseen-Tal zurück nach Stara Fužina. Keiner der drei Tage gleicht dem anderen und so erlebe ich die Mehrtagestour als ziemlich abenteuerlich und absolut abwechslungsreich. Karge Felslandschaften, wildwachsene Blumen auf den Almwiesen und herrliche Wälder sind meine täglichen Begleiter.
Tag 1: Der Aufstieg
Toureninfos: Stara Fužina – Vodnikov Dom / 16,5 Kilometer / 1500 Höhenmeter rauf / 230 Höhenmeter hinunter / 7 Stunden
Für mich beginnt die Wanderung an der Touristeninformation des Nationalparks Triglav / Bohinjsko jezero. Zunächst wandere ich in Richtung Stara Fužina und weiter entlang des klaren Flusses Mostnica. Hier am Canyon treffe ich auf viele Ausflügler, von denen ich mich gleich wieder entferne, indem ich den Wegweisern nach Uskovnica folge. Um diese Hochalm zu erreichen, nehme ich einen längeren Aufstieg durch den Wald in Angriff. Oben angekommen bietet sich mir eine herrliche Aussicht auf die (noch weit entfernten) Berge. Bei der hübschen Kapelle auf der Planina Uskovnica mache ich meine erste Rast.
Weiter geht es durch den Wald, ich wechsle auf einen schmalen Waldpfad und treffe auf die erste seilversicherte Passage. Stellenweise geht es über größere Steine steil bergauf, dann wandere ich einige Zeit auf einem alpinen Pfad mit losem Geröll an einer Felswand entlang. Ich gelange zu einem breiten Weg, von dem aus ich den Gipfel des Tošc (2.275 m) hätte besteigen können – das lasse ich für heute. Nach der zweiten Rast gehe ich zur ersten Hütte Vodnikov Dom, wo ich übernachten werde.
Noch vor dem Abendessen auf der Hütte spaziere ich ein Stück in Richtung Triglav – der Gipfel liegt nämlich in direkter Sichtweite – und begegne auf dem Wanderweg einem jungen Steinbock.
Tag 2: Durch das Siebenseen-Tal
Toureninfos: Vodnikov Dom – Koča pri Triglavskih jezerih / 14,2 Kilometer / 820 Höhenmeter rauf / 940 Höhenmeter hinunter / 7,5 Stunden
Nach dem Frühstück, das ich um 6:30 Uhr einnehme, wandere ich vorerst bergab in Richtung der Holz- und Steinhütten, die unten auf der Alm stehen. Zu meiner Freude sehe ich zwei (sehr große) Murmeltiere auf der Wiese. Später komme ich an einigen Kühen mit Kälbern vorbei, die mitten im Wald grasen. Doch der erste Anstieg lässt nicht lange auf sich warten und so wandere ich am Berghang entlang, mit spektakulärem Blick auf die erste Scharte, die ich bald überschreiten muss. Immer wieder muss ich meine Wanderstöcke wegpacken, weil ich meine Hände zum Klettern brauche. Ich tauche ein in eine karge Felslandschaft und überquere sogar Schneefelder.
Am ersten Sattel Sedlo Dolič angekommen, ist die Koča na Doliču nicht mehr weit entfernt. Mir ist aber eher nach Weiterkommen als nach Mittagspause, also steige ich weiter zur nächsten Scharte auf. Diese liegt absolut beeindruckend und wird überhaupt erst sichtbar, als ich auf dem Schotterweg eine Rechtskurve mache. Auch hier brauche ich meine Hände, um das besonders anspruchsvolle Stück am Ende zu bewältigen. Der Blick auf die andere Seite beruhigt mich. Es geht auf jeden Fall nicht sofort wieder steil bergab, sondern „gemütlich“ auf einem steinigen Weg hinunter. Eine Kletterstelle hat es allerdings in sich. Zwei andere Wanderer zeigen mir, wo ich meine Füße beim Hinunterklettern platzieren kann.
Weiter geht es auf Schotter in Serpentinen steil bergab, aber zum Glück ist ein Ende in Sicht. Der erste der sieben Seen ist schon zu sehen und so ist der unangenehme Abstieg bald vergessen. Erst am nächsten See mache ich eine Pause. Diese ist unbedingt notwendig, damit ich wieder zu Kräften komme. Eine weitere Hütte liegt in Sichtweite, aber den Umweg zur Zasavska koča na Prehodavcih erspare ich mir. So wandere ich gemütlich auf einem aussichtsreichen Höhenweg zu meiner zweiten Hütte, der Koča pri Triglavskih jezerih. In der letzten Stunde höre ich zweimal Donner. Bei der Hütte angekommen fängt es an, in Strömen zu regnen.
Später hört der Regen wieder auf und ich spaziere eine Runde um den See.
Tag 3: Der Abstieg
Toureninfos: Koča pri Triglavskih jezerih – Stara Fužina / 17,4 Kilometer / 320 Höhenmeter rauf / 1450 Höhenmeter hinunter / 7 Stunden
Das Frühstück gibt es auf dieser Hütte erst um 7 Uhr. Eine halbe Stunde später mache ich mich an den Abstieg. Am Vorabend hatte ich mich mit anderen über die verschiedenen Abstiegsvarianten unterhalten, denn es gibt mindestens drei. Zuerst versuche ich die vermeintlich kürzeste, die über einen weiteren Sattel führt. Diesen Plan verwerfe ich bald wieder, als ich vor einer (für mich unüberwindbaren) Felswand stehe und es anfängt zu regnen. Ich begebe mich stattdessen auf die Variante unten rum, während der Regenfall immer heftiger wird. Der Wanderpfad verwandelt sich in einen Bach und meine GoreTex-Schuhe können das Wasser nicht mehr fernhalten. Ich wandere durch den Wald und dann wieder unter freiem Himmel. Der Wegverlauf ist überwiegend flach, mit nur wenigen Anstiegen und Abstiegen.
Bei einer idyllischen Alm lege ich eine Fotopause ein und setze den Abstieg kurze Zeit später fort. Bei der Hütte auf der Planina pri Jezeru mache ich mit einer Gruppe Mädels, die ich am Vortag kennengelernt habe, eine Rast. Der Abstieg wird immer steiler. Ich verlasse den breiten Weg und nehme eine Abkürzung durch den Wald. An einer weiteren Almhütte mache ich einen kurzen Abstecher zum Aussichtspunkt Vogar. Die Wolken hängen tief, geben aber den Blick auf den Bohinj-See und die dahinter liegenden Berge zum Teil frei. Es folgt ein sehr unangenehmer Abstieg durch den Wald. Das Stück ist nicht lang, aber so steil, dass die Steine durch den Regen sehr glitschig sind und eine Herausforderung darstellen. Ich kämpfe mich hinunter und erreiche die Ausgangshöhe. Jetzt ist es nicht mehr weit bis Stara Fužina, wo meine Mehrtageswanderung vor drei Tagen begann.
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Die Hüttentour durch den Trigalv Nationalpark zusammengefasst
Keine Wanderung ist gleich und so sammelt jeder seine ganz eigenen Erfahrungen und nimmt Erlebnisse anders wahr.
- Ich bin am ersten Tag morgens angereist und dann noch zur ersten Hütte gewandert.
- Ich wanderte in den Sommerferien und startete an einem Montag Ende Juli.
- Die beiden Hütten habe ich ziemlich spontan 1,5 Wochen vor der Tour gebucht.
- Noch am Tag des Abstiegs bin ich wieder mit dem Auto abgereist.
- Es gibt nur wenige Alleinwandernde; die meisten sind zu dritt oder viert unterwegs.
- Auf meiner direkten Route lagen keine Gipfel.
- Auf der zweiten Etappe habe ich mehrere Schneefelder überqueren müssen.
- Insgesamt sind die Wege sehr gut markiert (rot-weiß).
- Mein Rucksack war mit 38+8 Litern viel zu groß und nur halb gefüllt.
- Bei der Anreise bin ich am Bleder See vorbeigekommen.
- Während ich auf der ersten Etappe nur einer Wandergruppe begegnete, traf ich an den beiden anderen Tagen viel mehr Leute.
Weitere Infos
- Die beste Jahreszeit für eine Mehrtageswanderung ist der Sommer.
- Erfahrung im Bergwandern ist unbedingt erforderlich.
- Der gesamte Wanderweg führt durch Wälder, über loses Geröll und über Felsen.
- Öfter mal gibt es mehrere Wegvarianten zur Auswahl und auch Hütten gibt es einige.
- Das Baden in den Seen ist verboten, da sie mitten im Nationalpark Triglav liegen.
- Der höchste Berg Sloweniens erfordert Kletterausrüstung mit Helm.
Spannende Tour! Sie zeigt sehr gut die Herausforderungen der slowenischen Alpen: Endlose Höhenmeter, viel Geröll, steile Abstiege, immer wieder Seilpassagen. Die letzten Elemente hatten wir schon beim Wandern im Soča-Tal unten. Da weiß ich dann, dass mir die Bergtouren echt zu viel wären – so neugierig wie ich auf diese Bergseen auch wäre. Aber tolle Erlebnisse hattest du! Den Steinbock und die Murmelis trifft man unten im Tal halt nicht.
Liebe Grüße
Angela
Liebe Angelika,
ich bin ja eigentlich Bergerfahren, fands dann aber doch schwierig für mich persönlich. Andererseits waren sogar die Schotterwege sehr breit, was ich aus Österreich in solchem Terrain gar nicht kenne. Das Soca-Tal muss ich mir wohl zeitnah auch mal anschauen.
LG, Janine
Vielen Dank für die tolle Inspiration und die schönen Fotos. Bislang bin ich immer nur durch Slowenien durchgefahren – abgesehen von einer kurzen Konferenz in Bled.
Auf den Triglav Nationalpark hatte ich ja eh schon Bock, zumal dort ja auch eine der Save-Quellen liegt. Nach deinem Artikel habe ich umso mehr Lust – es scheint dort ja auch recht ruhig zuzugehen. 🙂
Liebe Grüße
Dennis