Um uns den Anblick der Drei Zinnen, dem Wahrzeichen der Dolomiten, zu verdienen, wandern wir heute eine Strecke von 10 Kilometern bergauf. Und werden dabei etwa 1000 Höhenmeter zurücklegen.
Wegbeschreibung
Unser Ausgangspunkt ist der kostenlose Parkplatz, der zwischen dem Dürrensee und dem Restaurant „Drei Zinnen Blick“ liegt. Es ist Montag, noch keine 9 Uhr morgens. Ein paar Autos stehen schon da, aber es gibt immer noch Platz für ein paar Fahrzeuge mehr.
Ein kurzes Stück wandern wir entlang der Straße und biegen dann rechts beim beschilderten Aussichtspunkt „Drei Zinnen“ ein, wo man hätte kostenpflichtig parken können.
Von hier können wir die drei Zinnen sogar schon sehen. Wir werden dies jedoch erst auf dem Rückweg erfahren, dass es sich bei den Felsformationen um die berühmten Erhebungen handelt. Um ehrlich zu sein, sind wir hier nämlich umgeben von beeindruckenden hohen Bergen, da fallen die berüchtigten Drei Zinnen nicht weiter auf.
Rechts des Weges wachsen zahlreiche Zirbenbäumchen. In der Ferne nehmen wir Stromleitungen wahr, die aber nicht weiter auffallen. Dem breiten Weg folgen wir in den lichten Wald hinein.
Es geht nur ganz leicht bergauf. Der kristallklaren Rienz folgend, die leicht versetzt unter uns zwischen dem Steinen ihren Weg bahnt, liegt nun für einige Zeit auf der rechten Seite des Wanderweges.
Apropos Wanderweg, wir werden heute fast ausschließlich über Schotter und Geröll wandern. Dazwischen gibt es kaum erwähnenswerte Wiesenabschnitte.
Auf der Wegtafel steht die Dreizinnenhütte mit 3:10 Stunden angeschrieben. Der Rückweg ist exklusive, wie sich von selbst versteht.
Mit jedem Schritt bewegen wir uns weiter weg von der Straße und tauchen in eine Welt voller beeindruckender Felswände, die nicht enden wollen. Anfangs ist es noch schattig und kühl, etwas später geht es unter freiem Himmel weiter. Die Sonne strahlt und wärmt uns an dem frischen Septembermorgen.
Nach einiger Zeit wird der Weg etwas schmaler, aber immer noch ausreichend breit. Wir wandern über ein Geröllfeld und staunen immer wieder über das klare Wasser.
Auf eine Rastbank können wir lange warten. Eine Sitzgelegenheit, die eher einem umgekippten Baumstamm entspricht, entdecken wir erst nach 6,5 Kilometern. Direkt bei der Brücke, die wir gleich überqueren. Nun haben wir die halbe Strecke schon hinter uns. Ganz weit kann es nicht mehr sein. Das heißt aber auch, dass wir bald einmal mehr Höhenmeter gewinnen müssen. Das verrät uns der Blick auf die Route am Smartphone.
Nach der Rast und Überquerung der Brücke folgt zur Abwechslung mal ein grasiges Stück. Als wären wir in einer anderen Welt.
Wir verlassen das schöne, idyllische Plateau und wandern bald steiler nach oben. Der Weg ist nun deutlich schmaler, aber immer noch angenehm breit. So mancher Tritt erfordert dennoch Konzentration. Mit Sneakers wäre dieser geröllige Weg kein Spaß, darum sind gute Wanderschuhe Pflicht.
Der steile Abschnitt bietet fantastische Ausblicke auf die Berge und das waldige Tal Richtung unserem Ausgangspunkt. Es ist unglaublich, wie viele Höhenmeter wir bereits geschafft haben. Es ist Zeit, einen kleinen Erfolg zu feiern. Die 3 Zinnen zeigen sich ganz schüchtern.
Bis wir diese erreichen, braucht es aber immer noch etwas Zeit.
Ein Teil des Weges ist zur Sicherheit durch eine Holzvorrichtung an der Seite gesichert. Der Pfad ist jedoch nie ausgesetzt und meistens breit, sodass auch andere Wanderer gut vorbeikommen.
Nach 7,5 Kilometern erreichen wir das Plateau unterhalb der drei Zinnen. Wir können den Moment nicht glauben. Beeindruckend sehen sie aus. In der Ferne erkennen wir, wie viele Menschen sich dort oben tummeln. Das hat schon etwas Abschreckendes. Auch außerhalb der Saison, Mitte September, zieht es die Menschenmassen hierher.
Die Drei Zinnen liegen im gleichnamigen Naturpark Drei Zinnen, der zum europäischen Naturschutzgebiet (Natura 2000) gehört. Ziel ist der Schutz der besonderen Tier- und Pflanzenwelt. Drei Naturpark-Gemeinden gibt es: Toblach, Sexten und Innichen. Die Dolomiten zählen zudem als UNESCO-Welterbe seit dem Jahr 2019.
Auch wenn unser nächstes Ziel, die Drei-Zinnen Hütte nicht weit entfernt liegt, sehen wir sie von hier unten nicht. Wir können uns aber daran orientieren, wohin die Ameisen-großen Menschen gehen.
In unserer Wanderapp prüfen wir, wo die Hütte in ungefähr liegt und machen uns auf, weitere Höhenmeter zu schaffen.
Die hinter einem Felsen versteckte Hütte erreichen wir nach einer weiteren Gehzeit von etwa 30 Minuten. Hierfür geht es auf einem schmalen Pfad in Serpentinen hoch, bis wir auf die klassische Touristenroute stoßen.
Als wir das Plateau erreichen, wo die beliebte Dreizinnenhütte ↗ steht, erleben wir einen Schock-Moment. Es ist wahnsinnig überfüllt und die Leute scheinen Schlange zu sehen. Wir entscheiden uns kurzerhand am Plateau zu verweilen und eine längere Rast einzulegen.
Alternativer Rast-Tipp: Wem das zu voll ist, der wandert wieder ein Plateau tiefer. Dort ist die Aussicht genauso schön auf die Drei Zinnen. Nur die Dreizinnenhütte sieht man dann nicht.
Dieser Ort ist nämlich perfekt: Wahnsinnsausblick auf die bekanntesten Dolomitengipfel, die Drei Zinnen, die wunderschöne Hütte und weitere Highlights in der Umgebung.
Hinter der Hütte ragt der Sextner Stein auf einer Höhe von 2.539 Metern. Ein Blick dorthin erlaubt es uns, die mutigen Klettersteiggeher zu beobachten.
Fotomotiv-Tipp: Vielleicht hast du schon mal das Bild gesehen, wo man durch ein Felsloch schaut und dahinter die drei Zinnen sieht. Das Motiv bekommst du hier und musst nicht mal klettern, da man diesen Ausblick direkt am Einstieg hat.
An der mittleren Zinne können wir mit unserem Fernglas sogar ein paar „richtige“ Kletterer erkennen. Das muss eine Tagesaufgabe sein, die Wand senkrecht hochzuklettern. Die Seil-Kletterer, die wir sehen, haben es gerade fast bis zur Hälfte geschafft.
Nach über eine Stunde Rast geht es denselben Weg wieder hinab bis zum Parkplatz. Generell mögen wir Rundwanderungen lieber, aber die Streckenwanderung bietet auch auf dem Rückweg wunderschöne Aussichten aus anderer Perspektive. Das Sonnenlicht fällt ganz anders als wie auf dem Hinweg.
Eine alternative Wanderung zu den Drei Zinnen startet am Fischleinboden ↗ Parkplatz. Auch hier benötigst du eine gute Kondition, um die 20 Kilometer zu meistern. Diese Route führt dich bereits früher zu den 3 Zinnen, ist dadurch aber auch frequentierter.
Wenn du gerne vom Dürrensee in eine andere Richtung wandern willst, dann empfehle ich dir zum Monte Piana ↗ zu gehen.
Die Tour als Video
Für wen ist diese Wanderung geeignet?
Wenn die folgenden Punkte auf dich zutreffen, dann ist diese Wanderung abseits der Touristenmassen, ausgehend vom Dürrensee, für dich bestens geeignet.
- Du möchtest unbedingt zu den berühmten 3-Zinnen wandern
- Du bewegst dich lieber abseits der klassischen Touristenpfade und meidest Menschenmassen
- Du hast eine gute Kondition, keine Knieprobleme und trägst richtige Wanderschuhe am Fuß
- Du möchtest dir das teure Parken sparen (und das Geld lieber für gutes Essen ausgeben)
Hier teilt Bloggerin Corinna ihre Tipps fürs Wandern in der Region Meran ↗.
Parken
Die Anfahrtsadresse war für uns aus Bruneck kommend die „Strada Statale di Alemagna“.
Sowohl am Dürrensee als auch am Drei Zinnen Blick Parkplatz kostet das Parken was. Wir haben genau zwischen diesen Parkplätzen gestanden.
Der einzige kostenlose Parkplatz, den wir finden konnten, liegt auf derselben Straße wie der See und hat die Koordinaten: 46.637711,12.230498 oder hier direkt auf Google Maps ↗.
Unser Appartement in Südtirol: Für unseren Urlaub in den Dolomiten haben wir uns Bruneck als praktischen Ausgangsort ausgesucht. Hier haben wir fünf Nächte in einem schönen Appartement mit dem Namen Apartments im Wink ↗l übernachtet.
Reiseführer gesucht? Hier habe ich dir meine Buchempfehlungen für Südtirol zusammengestellt.
Hallo,
die Drei Zinnen stehen auch noch auf meiner Liste. Dane für die Tipps.
Lg
Thomas
Ach, wie schön 🙂 Die Drei Zinnen stehen bei mir auch schon lange auf der Wunschliste! Dieses Frühjahr hatte ich sie eigentlich angepeilt, aber da herrschte während meines Urlaubs leider Dauerregen dort. Vielleicht ja nächstes Jahr.
Danke fürs Mitnehmen und liebe Grüße,
Sina
Hallo Sina,
wie ärgerlich. Das kenne ich gut von einigen Urlauben. Beim nächsten Mal klappt’s bestimmt.
LG, Janine
Ich liebe die Drei Zinnen, aber diese Wanderung kannte ich bisher noch nicht. Hört sich toll an und kommt auf jeden Fall auf die Liste für mögliche Wanderungen beim nächsten Besuch.
Liebe Grüße
Kathleen
Hallo Kathleen,
ja, unbedingt mal nachwandern. 🙂
LG, Janine