In diesem Beitrag stelle ich dir eine kompakte Packliste für das Schneeschuhwandern vor. Auch wenn es auf den ersten Blick nicht viel scheint, solltest du sicherstellen, dass du nichts Wichtiges vergisst. Diese Liste richtet sich sowohl an Einsteiger als auch an erfahrene Wanderer, die gut vorbereitet auf ihre Tour gehen möchten.
Wer im Winter unterwegs ist, der muss den Rucksack anders packen als wie für Sommertouren. Hier gebe ich dir einen Überblick mit Dingen, die bei einer Schneeschuhwanderung am Körper getragen werden oder im Rucksack dabei sein sollten. Fangen wir mal mit Schneeschuhen an.
Schneeschuhe
Schneeschuhe stehen selbstverständlich ganz oben auf der Packliste. Das ist natürlich klar.
Wenn du noch keine hast, dann gibt es zwei Möglichkeiten:
Möglichkeit 1: Schneeschuhe kaufen. In Sportgeschäften und bei ALDI/Hofer werden Schneeschuhe in der frühen Wintersaison, meist Anfang November, zum Verkauf angeboten.
Ich selbst habe mir vor ein paar Jahren für 50,- Euro Schneeschuhe beim Hofer gekauft und bin damit sehr zufrieden. Sie sind leicht und unkompliziert.
Schneeschuhe gibt es in verschiedenen Materialien und mit unterschiedlichen Befestigungstechniken. Wenn du noch keine Erfahrung hast, empfehle ich dir, sie zunächst auszuleihen, um ein Gefühl dafür zu bekommen.
Möglichkeit 2: Schneeschuhe ausleihen. Mitglieder des Alpenvereins können sich für wenige Euro Schneeschuhe ausleihen. Generell gilt aber: Regionen, in denen das Schneeschuhwandern beliebt ist, gibt es in der Regel auch Verleihe.
Für Schneeschuhtouren in der Steiermark habe ich in einem separaten Blogartikel mit einigen Verleihmöglichkeiten mit Adressangaben zusammengetragen.
Neben den Schneeschuhen brauchst du knöchelhohe, wasserdichte Wanderschuhe und gemütliche dicke Wandersocken. Die Schneeschuhe werden nämlich unter den Schuh gespannt. Knöchelhoch und wasserdicht sollten sie sein, damit der Fuß möglichst trocken bleibt. Zusätzlich können Gamaschen sinnvoll sein.
Gewand
Das Schichtenprinzip ist bei Schneeschuhwanderungen die ideale Kleiderwahl. Unterwegs kannst du dich jederzeit an die Wetterbedingungen anpassen, indem du Schichten an- oder ausziehst. Vor allem bei einer Rast solltest du dir eine Jacke überziehen. Wenn du geschwitzt bist, kannst du ein Wechselshirt oder einen Wechselpulli anziehen. Mein Tipp: Lieber ein T-Shirt oder Pullover mehr im Rucksack haben. Mehr Schichten bedeuten mehr Flexibilität bei Wetterumschwüngen. Im Rucksack sollte natürlich genügend Platz sein, um überflüssige Kleidung zu verstauen.
Am Körper oder im Rucksack sollten auf jeden Fall folgende Dinge sein:
- Wasserdichte Hose
- Optional: Darunter eine dicke Strumpfhose
- Pullover oder Jacke mit Reißverschluss
- T-Shirt
- Wechselshirt oder Pullover
- Wasserdichte Wanderschuhe
- Dicke Socken
- Wasserdichte Handschuhe
- Haube oder Stirnband
- Halstuch oder Schal
- Sonnenbrille
- Sonnencreme
- Gamaschen
Teleskopstöcke
Teleskopstöcke, auch als Wanderstöcke bekannt, sind bei Bergtouren weit verbreitet und ein Muss für Winterwanderungen.
Wer diese beim Wandern bereits gewohnt ist, der kann diese auch beim Schneeschuhwandern einsetzen. Eigene Stöcke extra fürs Winterwandern zu kaufen, ist nicht notwendig.
Idealerweise sind die Wanderstöcke höhenverstellbar, lassen sich zusammenfalten oder einklappen. Es gibt hier verschiedene Techniken, um sie kleiner zu machen.
Unten an die Wanderstöcke sollten zudem Teller-Aufsätze aufgeschraubt werden. Mit den Aufsätzen sinken die Stöcke nicht so tief in den Schnee hinein, was dir wiederum einen sichereren Halt gibt.
Mit den folgenden beiden habe ich Erfahrung gemacht:
Rucksack
Für Schneeschuhwandertouren benötigst du keinen neuen Rucksack. Ein gewöhnlicher Wanderrucksack reicht in der Regel völlig aus. Ein klassischer Deuter-Rucksack hat genug Schlaufen und andere Befestigungen, um Schneeschuhe fixieren zu können.
Die meisten Tagesrucksäcke verfügen über Schlaufen und Bänder, um Wanderstöcke oder anderes Equipment sicher zu befestigen. Mit etwas Kreativität und Ausprobieren kannst du die Schnüre dann nutzen, um die Schneeschuhe am Rucksack anzubringen.
Die meiste Zeit wirst du die Schneeschuhe wahrscheinlich „anhaben“. Es kann jedoch vorkommen, dass es Abschnitte mit weniger bis gar keinen Schnee geben wird. Dann ist das Gehen mit den Wanderschuhen einfacher. Je nach Terrain können z. B. Steine können sonst auch Schneeschuhe beschädigen.
Zurück zum Rucksack: Er sollte auf jeden Fall wasserdicht sein und ein größeres Fassungsvolumen haben. Er sollte innen genug Platz entbehren, um bei Schneeschuh-Touren (Wechsel)Kleidung, Proviant und Equipment fassen zu können.
Besteht Lawinengefahr, dann gehört zusätzliche Sicherheitsausrüstung in den Rucksack.
Verpflegung
Proviant ist auch bei einer Winterwanderung notwendig. Je länger die Tour, desto mehr Essen und Trinken sollte eingepackt werden.
Eine Thermosflasche, gefüllt mit heißem Wasser, Tee oder Kaffee sollte in keinem Winterwanderrucksack fehlen. Bei einer Rast wirst du dich über ein Heißgetränk freuen. Hände und Magen heißen das wärmende Gefühl willkommen.
Die Thermosflasche hält aufgekochtes Wasser – und andere Getränke heiß. Auch eine gekochte Suppe macht sich gut während einer Pause, ist also ein idealer Proviant.
Viele Hütten haben in den Wintermonaten geschlossen; heißt, unterwegs gibt es eventuell keine Einkehrmöglichkeiten. Das ist natürlich von der Region abhängig, in der du Schneeschuhwandern willst.
Sicherheit
Ein Erste-Hilfe-Set gehört auf jeder Wanderung in den Rucksack – zu jeder Jahreszeit. Zu der Notfallausstattung gehört zudem mindestens ein Biwaksack.
Ein Biwaksack, auch Rettungsdecke oder Notschlafsack genannt, hält bei eisiger Kälte warm. Natürlich sollte man Situationen meiden, dass man diese braucht, aber generell gilt: Auch wenn niemand mit Unfällen rechnet, passieren sie. Deshalb gehört ein leichtgewichtiger Biwaksack unbedingt zur Sicherheitsausrüstung. An Gewicht sollte man also auf keinen Fall sparen, wenn es um die Sicherheit geht.
Tipp für die Teilnahme an einem Sicherheitstraining: Im Winter muss man andere Sicherheitsvorkehrungen treffen. Beim Alpenverein werden Trainings und Ausbildungskurse angeboten, um sich bei möglichen Gefahren richtig zu verhalten und Risiken zu minimieren.
Bei Lawinengefahr gehört ein Lawinenverschüttetensuchgerät (kurz LVS) zur Ausrüstung dazu. Zudem Sonde und Schaufel. Auch dies kann man sich z. B. beim AV ausleihen. Besteht keine Lawinengefahr, dann werden diese drei Dinge nicht unbedingt benötigt.
Der Deutsche Alpenverein ↗ informiert darüber, worauf man beim Kauf achten sollte und stellt mehrere Modelle vor.
Vor jeder Wintertour solltest du dich über die aktuelle Lawinenwarnstufe vor Ort erkundigen. In Österreich ist die ZAMG ↗ eine verlässliche Quelle für einen Lawinenbericht.
Als Anfänger kannst du dich einer geführten Schneeschuhwanderung anschließen, wenn du auf alle Fälle sicher gehen willst.
Weiteres zum Einpacken
Hast du dich schon mit der Route beschäftigt? Ist noch Platz in deinem Rucksack?
Wenn davon auszugehen ist, dass du auf Abschnitten wandern wirst, wo es Glatteis geben könnte, dann sind Grödel eine nützliche Ausrüstung für die Tour.
Da die Tage im Winter so viel kürzer sind, ist eine Stirnlampe Pflicht, damit man sich zum Einbruch der Dunkelheit zurechtfindet.
Das gilt nicht nur für Schneeschuhwanderungen, sondern für alle Art Winterwanderungen. Über Glatteis zu spazieren, kann zu einer unkontrollierbaren Rutschpartie werden. Angenehmer bist du mit Grödeln unterwegs. Die Zacken bohren sich in das Eis und geben dadurch einen sicheren Halt beim Vorwärtskommen.
Diese werden unter die Wanderschuhe gespannt. Beim Gehen bohren sich die Zacken in das feste Eis.
Die Packliste richtet sich vorwiegend an Tagesausflüge. Bei Mehrtageswanderungen muss natürlich mehr eingepackt werden. Denk daran, dass gute Planung der Schlüssel zu einem sicheren und erlebnisreichen Abenteuer ist!
Wenn du dich noch ausführlicher mit der Planung, Ausrüstung und Technik informieren willst, dann empfehle ich dir die folgende Nachlese: