Hier findest du meine Sammlung von schönen Regionen zum Schneeschuhwandern in der Steiermark und Tipps, wo du dir die Ausrüstung ausleihen kannst. Ausgewählte Winterwanderrouten im Almenland, im Nationalpark Gesäuse und auf der Hebalm.
Wenn der Winter in der Steiermark Einzug hält, öffnen sich die Tore für Schneeschuhwanderer. Ob Anfänger oder Fortgeschrittener, die Auswahl an Wanderzielen in der Region ist groß. Ob auf eigene Faust oder lieber auf einer geführten Schneeschuhtour: Auch das gibt es in der ganzen Steiermark. Eine Auswahl schöner Wintertouren findest du hier. Außerdem erfährst du, wo du dir die Ausrüstung ausleihen kannst.
Grazer Bergland
Wandern im Naturpark Almenland ist nicht nur im Sommer reizvoll. In der kalten Jahreszeit verwandelt sich die sanfte, grüne Hügellandschaft in eine verschneite Winterlandschaft. Dann beginnt die Zeit der Schneeschuhwanderer.
Heulantsch
Eine etwa dreistündige Schneeschuhwanderung mit 300 Höhenmetern startet bei der Teichalm in Fladnitz (alternativ vom Parkplatz unweit vom Hotel Pierrer). Die Rundwanderung führt bis auf den Heulantsch (1.471 m) hinauf und einen anderen Weg wieder zurück zum Ausgangspunkt.
Der kürzeste Weg zum Gipfelkreuz führt übrigens direkt vom Parkplatz Heulantsch Rastplatz (auf Google Maps ↗).
Plankogel
Eine reizvolle Winterwanderung über knapp drei Stunden führt bis zu 270 Höhenmeter hinauf. Der Plankogel-Rundweg ↗ führt bis zum freistehenden Gipfelkreuz (1.531 m) hinauf. Startpunkt ist die urige Stoakoglhütte, wo man sich Schneeschuhe ausleihen kann.
Im Almenland kannst du dir hier Schneeschuhe und Ausrüstung leihen:
- Schneesportschule Reisinger ↗ (Adresse: Teichalm 122, 8163 Fladnitz/Teichalm)
- Stoakoglhütte ↗(Adresse: Sommeralm 122, 8172 Heilbrunn)
Die Stoakoglhütte bietet zudem geführte Schneeschuhwanderungen an, die von der Sommeralm aus starten.
Weitere Aktivitäten im Naturpark Almenland findest du in einem eigenen Blogbeitrag.
Hebalm
Bei der Hebalm treffen viele Wintersportarten aufeinander: Langläufer auf Rodler und Schneeschuhwanderer.
Auf einem leichten Rundweg spazierten wir mit unseren Schneeschuhen von der Rehbockhütte vorbei am Windpark Freiländeralm. Die ersten 3,5 Kilometer waren leicht ansteigend, verliefen aber über einen fast freigeräumten Weg. Hier hätte man auch mit guten Wanderschuhen gehen können.
Bei dem Schild „Freiländerhütte 20 Min“ verließen wir den breiten Weg und es führte uns in den verschneiten Wald hinein. Hier wartete das Winterwonderland auf uns. Mit großen Schritten folgten wir den Spuren und sanken immer wieder in den Schnee ein. Als wir zu einer Lichtung kamen, sahen wir in der Ferne den Zirbitzkogel und den Rappoldkogel, dessen Gipfel mit Puderzucker überzogen waren. Dann geht es weiter leicht bergab.
Nur ein kurzes Stück wanderten wir denselben Weg wieder zurück. Nach etwa 6,5 Kilometer erreichen wir wieder den Ausgangsort.
Eine andere etwas anspruchsvollere Route führt auf den Weberkogel hinauf.
Reinischkogel
Der Reinischkogel liegt in den Lavanttaler Alpen auf einer Seehöhe von 1.463 Metern. Wir starten die Schneeschuhwanderung am Parkplatz beim Klugbauer und folgen der Wegmarkierung Reinischkogel 551. Die ersten 300 Meter führen uns die Straße weiter bergauf. Die Schneeschuhe brauchen wir hier noch nicht, denn der Weg ist gestreut. An der nächsten Gabelung hakten wir uns rechts, bis wir nach etwa 1,2 Kilometer der Wegbeschilderung in den verschneiten Wald folgen.
Ab dann betreten wir eine andere Welt: das wohl kitschigste Winterwonderland, das man sich vorstellen kann. Auf dem weiteren Pfad stoßen wir auf besondere Wegpunkte: das Klugveitl Kreuz, ein Lochstein und das Kaltenbrunner Kreuz. Rechts und links von uns gesehen türmt sich der frische Schnee Meterhoch. Bei so mancher schmalen Passage passen die Schneeschuhe kaum nebeneinander. Die Sonne, die sich durch den Fichtenwald bahnt, glitzert heute besonders im Schnee. Nach Passieren des Kaltenbrunner Tor sagt ein Schild, dass es nur mehr 10 Minuten bis zum Ziel, dem Reinischkogel sind. Nach 5,7 Kilometern und 400 Höhenmetern haben wir die Schutzhütte am Reinischkogel erreicht. Das Gipfelkreuz ist nur noch wenige Meter entfernt.
Wir rasten unter dem Dach der Schutzhütte, zu dieser auch eine Glocke gehört. Wer das Seil bewegt, der bringt die Glocke zum Läuten.
Vom Reinischkogel kann man auch weiter zur Hebalm, zur Freiländer Hütte und zum Rehbockhütte wandern. Weitere 2,5 Stunden je Richtung wären angesetzt.
Der Rückweg ist nicht ganz gleich. Für 2 Kilometer geht es zunächst denselben Weg zurück durch das Tor und vorbei am dem Kreuz. Dann halten wir uns links Richtung Klugveitl. Der Weg ist noch schöner – da viel unberührter. Zwar ist der Weg durch den Wald etwas steiler hinabführend, aber der Pulverschnee wirkt frisch und unberührt. Dennoch ist der Pfad relativ gut zu erahnen; auch wenn viele Wandertafeln ziemlich mit Schnee bedeckt sind.
Beim Klugveitl angekommen folgen wir für einige Zeit der Forststraße. Als die Straße endet, geht es wieder in den Wald. Hier genießen wir auf etwa 500 Metern noch einmal den verzauberten weißen Wald. Das letzte Stück geht es ohne Schneeschuhe weiter auf der gestreuten Forststraße zurück bis zum Klugbauer.
Nationalpark Gesäuse
Der Nationalpark wirbt unter dem Slogan „Steiler Fels, wilde Wasser“. (Nicht nur) im Winter sind die steilen Felsen von Schnee bedeckt und laden zu besonders erlebnisreichen Wanderungen ein. Aufgrund der alpinen Landschaft und schroffen Felsen ist die Auswahl an Winterwanderungen eher eingeschränkt, zumindest wenn man kein erfahrener Sportler ist.
Die Übereckrunde ist ein Rundweg über 6 km und 330 Höhenmeter über die Ebneralm (1.269 m). Sie kann um 3 km erweitert werden, wenn man weiter Richtung Jagdhütte (1.416 m) wandert. Start der Wanderung ist der Parkplatz Ebner Klamm.
Die Wanderkarte Übereckrunde und Erweiterung der Almenrunde mit eingezeichneter Route gibt es hier zum Download ↗.
Eine weitere Tour in der Region Gesäuse, die man mit Schneeschuhen bewandern kann, ist am Lahngangkogel in der Kaiserau. Der viereinhalb stündige Rundweg gilt als mittelschwer. 680 Höhenmeter sind hier zu bewältigen.
Lese-Tipp: Aktivurlaub & Ausflüge im Nationalpark und der Region Gesäuse
An beliebten Einstiegsorten für den Ski- und Wintersport gibt es sogenannte LVS-Checkpoints, um die Funktion des eigenen Equipments zu testen.
Ausrüstung im Nationalpark Gesäuse ausleihen: Z. B. in Admont ist dies möglich im Pörl Sport Shop ↗. Hier können Schneeschuhe, Touren-Stöcke und Lawinen-Equipment ausgeliehen werden.
Murtal
Das Murtal ist wie geschaffen für Wanderungen mit Schneeschuhen. Die wanderbare Bergwelt der Seckauer Alpen, der Glein- und Stubalpe, der Seetaler Alpen und der Rottenmanner- und Wölzer Tauern ist hier Zuhause.
Jedes Jahr findet hier das größte Schneeschuh-Festival in ganz Österreich statt. An 10 Tagen gibt es Programm für Neugierige, Anfänger und erfahrene Freunde des sanften Wintersports. Die 10 schönsten Schneeschuhwanderungen im Murtal:
- Hochalm / Seckauer Alpen
- Maria Loretto / Seckauer Alpen
- Moaralm / Seckauer Alpen
- Rothaide / Seetaler Alpen
- Winterleitenseen / Seetaler Alpen
- Scheibelseen / Rottenmanner Tauern
- Schwabergeralm / Wölzer Tauern
- Wildalm / Wölzer Tauern
- Steinerne Miarz & Wölkerkogel / Stupalpe
- Steinplan / Gleinalpe
Hier geht’s zu einer Broschüre zum Download ↗ (PDF) mit Wanderungen in der Region Murtal.
Eine Übersicht über Betriebe im Murtal, die Ausrüstung für Winterwanderungen ↗ verleihen, findest du hier.
Weitere Regionen für Touren
Lese-Tipp: Suchst du nach einem Steiermark-Wanderführer? Dann findest du hier einen Artikel mit meine Buchempfehlungen.
Die Auswahl an Zielen für Schneeschuhwanderungen ist groß (und beinahe unendlich). Weitere Regionen mit landschaftlich schönen Wandergebieten sind die folgenden
- Ramsau in der Region Schladming-Dachstein
- Naturpark Mürzer Oberland
- Steirische Krakau
- Moschkogel auf der Weinebene
- Teufelsteinrunde in Fischbach ↗
Eine sehr schöne und einfache Wanderung gibt es hinauf zum Teufelstein, der in den Fischbacher Alpen liegt. Von oben hat man eine atemberaubende Aussicht auf die Hochschwabgruppe.
Geführte Schneeschuhwanderungen in der Steiermark
Alpine Freizeitgestaltungbieten Winterwanderungen in der Region Hohentauern an. Es gibt Angebote für Anfänger und für Erfahrene.- Nationalpark Gesäuse ↗ bietet kostenlose Schneeschuhtouren mit einem Ranger an. Schneeschuhe können gegen kleines Entgelt ausgeliehen werden.
- Abenteuer Management ↗ wirbt mit einigen Angeboten für geführte Winterwanderungen (z. B. Vollmondwanderungen).
- AufSchneeschuhWandern ↗ (Murtal Tourismus) gibt es ein breites Programm mit organisierten Schneeschuhtouren, wie z. B. auch Vollmondwanderungen.
- Stoakogel Hütte ↗ bietet im Almenland Schneeschuhwanderungen direkt bei der Sommeralm an.
Lese-Tipp: Mein Erfahrungsbericht zur Schneeschuhwanderung mit Huskys in den Hohentauern
Alpenverein Österreich
Eine Mitgliedschaft lohnt sich natürlich nicht nur im Winter. Aber vor allem für Schneeschuhwanderungen gibt es überzeugende Argumente Mitglied zu werden
- Der Alpenverein bietet Technik-Training an. Dieses Training lohnt sich vor allem für Anfänger, aber auch für diejenigen, die ihre Kenntnisse auffrischen wollen.
- Der Alpenverein bietet geführte Winterwanderungen kostengünstig an.
- Ausrüstung kann kostengünstig bei den verschiedenen Stellen des Alpenvereins ausgeliehen werden.
- Passiert bei einer Wanderung ein Unfall, so ist man über den Alpenverein versichert.
Weitere Vorteile für Mitglieder sind Vergünstigungen bei Partnern, wie Sportgeschäften und Übernachtungen in Hütten. Wenn du dir eine Ausrüstung kaufen willst, bekommst du Rabatte auf Schuhe, Stöcke und sonstiges Zubehör.
Hier geht’s zu allen Vorteilen einer Mitgliedschaft beim Alpenverein ↗ Österreich.
Ausrüstung
Neben Schneeschuhen mit Steighilfe und (faltbaren) Wanderstöcken mit sogenannten Teller-Aufsätzen gehören weitere Dinge zur Ausrüstung eines Schneeschuhwanderers.
Eine Thermoflasche hält Tee bei eiskalten Temperaturen warm.
Wärmende Winterkleidung im Zwiebellook dürfen Handschuhe und eine Kopfbedeckung nicht fehlen. Wer mag, der kann auch zusätzlich wasserdichte Gamaschen ums Schienbein legen.
Muss man nicht zwangsläufig dabei haben: Aber Spikes (Eiskrallen) können anstatt der Schneeschuhe an den Wanderschuhen befestigt werden, wenn der Weg eher vereist ist und kaum Schnee liegt.
Bei vielen Rucksäcken gibt es Schlaufen und Bänder, an diese man die Schneeschuhe mit etwas Geschick befestigen kann, wenn man sie an manchen Wegstellen nicht benötigt. Ein spezieller Schneeschuhwander-Rucksack ist nicht notwendig.
Weiterführende Infos
- Lawinenwarndienst ↗ der Steiermark
- Zahlreiche Schneeschuhtouren im gesamten Bundesland beim Steiermark-Tourismus ↗
Mein Wintertipp: Das Montafon ruft! Gönn dir ein paar Tage im Winterwunderland – ganz entspannt ohne Auto, mit den Bergbahnen direkt ins Vergnügen. Alle Infos und Tipps findest du im Beitrag hier!
Möchte es auch bald ausprobieren,muss mir nur noch die Schneeschuhe kaufen
Liebe Janine,
bisher war ich noch nie Schneeschuhwandern, das klingt total interessant.
Vor einigen Jahren haben wir das Skifahren für uns entdeckt und haben seitdem Lust auf Schnee.
Danke für Deine großartigen Tipps. Wie fühlt es sich an, mit Schneeschuhen zu laufen? Ist es anstrengend?
Liebe Grüße
Mandy
Hallo Mandy,
ich habe das Schneeschuhwandern auch erst vor einem Jahr entdeckt. Daher brauche ich mich umso mehr, dass man zurzeit so viel unternehmen kann. Ich kann’s dir daher auch unbedingt weiterempfehlen.
Es trainiert schon andere Muskeln als das „reguläre“ Wandern (vor allem den Po), aber ist nicht schwerer. Also man braucht vielleicht ein bisschen mehr Ausdauer, aber ansonsten ist es sehr einfach. 😉
LG, Janine
Dankeschön, liebe Janine.
Ich hoffe, dass ich es auch bald mal ausprobieren kann. Das klingt total interessant.
Liebe Grüße
Mandy