Korsikas wunderschöner Küstenwanderweg in Saint-Florent

Saint-Florent ist ein Hafenstädtchen im unteren Teil des Zeigefingers Cap Corse. Wegen der vielen Yachten (und es sind wirklich viele) wird der Ort auch als das Saint-Tropez von Korsika genannt. Das lasse ich mal augenzwinkernd so stehen. 😉

Es gibt keinen offiziellen Startpunkt des Küstenwanderweges. Im Prinzip kann man an mehreren Stellen beginnen. Je weiter man mit dem Auto fährt, desto eher braucht man einen Geländewagen, um den Parkplatz zu erreichen. Es gibt auch kein wirkliches Ende, das heißt jeder kann so weit am Meer entlang wandern, wie er möchte. Man muss natürlich bedenken, dass man den gleichen Weg wieder zurückgehen muss.

Start bei St. Florent

Wir starten unsere Küstenwanderung westlich von St. Florent am kostenlosen Parkplatz, der mit einem normalen Auto zu erreichen ist. Und dann geht es gleich am blauen Meer entlang. Der Pfad ist eindeutig zu erkennen und wir können ihm fast blind folgen. Meistens wandern wir direkt am Wasser, dann wieder ein Stück abseits zwischen Zäunen. Wir kommen an der Spitze Punta di i Frati vorbei und dann sehen wir den Genueserturm beziehungsweise dessen Ruine auf einem Hügel, zwischen Sträuchern versteckt.

Leider finden wir den offenbar verborgenen Aufstieg zur Ruine nicht und sind nun schon zu weit, dass wir nicht mehr umkehren wollen. Also heben wir uns den Besteig für den Rückweg auf.

Bucht von Fornali

Der Leuchtturm Phare de Fornali scheint für die Öffentlichkeit gesperrt zu sein. So führt der Wanderweg um das Privatgelände herum. Während der Umrundung der Bucht von Fornali geht es durch ein Feuchtgebiet. Hier gibt es mehrere Wege. Entweder auf einem Pfad direkt durch die üppige Vegetation oder auf einem breiten Naturweg. Beide Wege führen nach kurzer Zeit wieder zusammen.

Nicht weit von unserem Standort sehen wir einen Geländewagen auf einem Parkplatz stehen. Diesen Ort erreicht man nur mit einem solchen Auto. Wir wenden uns wieder dem Meer zu und wandern an der malerischen Küste entlang, vorbei an einer weiteren Ruine. In der Ferne erkennen wir bereits die Silhouetten eines Leuchtturms, eines weiteren Genueserturms und eines anderen großen Bauwerks. Die türkisblaue Farbe des Wassers ist wunderbar einladend.

Der Küstenwanderweg ist traumhaft schön, wenn auch nicht ganz einfach zu gehen. Immer wieder locken Badestellen. Im Hochsommer soll der Weg allerdings überlaufen sein. Kein Wunder, denn hier wandert man von Strand zu Strand – und kann immer wieder ins Wasser gehen.

Punta di Cepo

Wir erreichen die Punta Cepo und machen eine kurze Fotopause. Von hier aus kann man noch lange an der Küste entlang zur Punta Mortella, zur Punta Cavalatta und zu einem der schönsten Strände, der Plage de Saleccia, wandern. Der Leuchtturm scheint gar nicht mehr so weit weg zu sein. Für uns heißt es jetzt leider umkehren, um noch das letzte Sonnenlicht für den Rückweg zu haben.

Rückweg über Genueserturm

Wir gehen eine Weile den gleichen Weg zurück. Diesmal wählen wir den Weg durch das Feuchtgebiet. An einer Stelle kommen wir jedoch nicht weiter, sodass wir uns einen anderen Weg suchen. Wir steigen zum Genueserturm hinauf, wo wir Steinmandl finden. Dazu müssen wir uns durch wildwachsendes Gebüsch kämpfen. Der Weg ist zwar deutlich zu erkennen, aber die Natur ist hier so aktiv, dass man die Sträucher wohl wöchentlich schneiden müsste.

Zum Sonnenuntergang bietet dieser Fleck eine traumhafte Kulisse. Vom Hügel aus sehen wir noch einmal den entfernten Leuchtturm und die Bucht direkt unter uns. In die andere Richtung schauen wir nach Saint Florent und die mächtigen Berge dahinter.

Fazit

Saint-Florent war die erste Station unserer Rundreise durch Korsika. Eine Wanderung entlang der Küste durfte während unseres Aufenthalts natürlich nicht fehlen. Da der Einstieg auf den Weg nicht weit von unserer Unterkunft entfernt lag, starteten wir am frühen Abend gegen 17 Uhr. Wir wollten bei schönem Licht wandern und den Sonnenuntergang einfangen. Der Weg ist auf jeden Fall sehr abwechslungsreich und bietet fantastische Ausblicke in Richtung St. Florent auf der einen und Mortella auf der anderen Seite. Auf jeden Fall absolute Weiterempfehlung.

Die hier beschriebene Tour gibt meine persönlichen Eindrücke wieder und ersetzt keinen Wanderführer. Zu finden ist die Route zum Beispiel auch im Rother Wanderführer Korsika und ich Kompass-Wanderführer Korsika. Meine Buchempfehlungen für Korsika habe ich in einem eigenen Blogartikel zusammengefasst.

Gut zu wissen

• Wegmarkierung: Keine vorhanden, aber auch nicht notwendig; alle 30 Minuten steht eine Übersichtstafel
• Wegbeschaffenheit: Schmaler, sandiger und steiniger Pfad; kaum Schatten; knöchelhohe Wanderschuhe von Vorteil
• Kostenloses Parken am Ausgangspunkt: 1719 Rte de la Roya, 20217 Saint-Florent ^↗, GPS: 42.677067, 9.283777
• Meine Aufzeichnung auf Komoot ^↗