Bonifacio, die meistbesuchte Stadt Korsikas, beeindruckt durch ihre spektakuläre Lage an der Felsklippe. Den besten Blick auf die atemberaubende Küstenlandschaft hat man aus der Ferne. Wie praktisch, dass man rund um Bonifacio wunderbar wandern kann. In diesem Artikel stelle ich dir schöne Küstenwege vor.
Küstenweg bis Bonifacio
Unser Ausgangspunkt befindet sich auf Höhe einer umzäunten Militäranlage, zu der auch ein gut sichtbarer Funkturm gehört. Von hier aus kann man theoretisch in beide Richtungen wandern: an der Küste entlang nach Bonifacio oder in Richtung Leuchtturm. Für uns geht es rechts haltend am Meer entlang, bis in die Stadt hinein.
Das erste Stück folgen wir der Straße zurück bis zu einem Ruinenplatz. Der Lost Place besteht aus teilweise stark verfallenen Gebäuden, Bunkern und anderen Unterständen, die von einer Mauer umgeben sind. Hier an der Südspitze Korsikas, mit Blick auf Sardinien, befand sich vor langer Zeit ein wichtiger Stützpunkt.
Da wir in Küstennähe wandern, haben wir fast die ganze Zeit einen Blick auf das Meer, Felsen und Bonifacio. Wir entfernen uns von der Straße und gehen auf dem Wanderweg weiter. Zwischen Klippe und Straße gibt es mehrere parallel verlaufende Pfade. Man kann also immer wieder wechseln. Mit jedem Schritt erkennen wir die einzelnen Gebäude der Stadt besser.
Immer mehr Menschen kommen uns entgegen und Schilder warnen vor den gefährlichen Steilklippen, die inzwischen durch einen Zaun vom Weg abgetrennt sind. Mehrere Aussichtspunkte liegen auf dem Weg, bis wir rechts den Hafen und unter uns die Straße sehen. Wir haben die Zitadelle von Bonifacio erreicht.
Selbstverständlich wollen wir uns auch die Altstadt anschauen und schlendern wie viele andere Touristen durch die verwinkelten Gassen. Weitere historische Sehenswürdigkeiten liegen auf unserem Weg bis zum Marinefriedhof auf der Halbinsel. Wir finden einen schönen Rastplatz und kehren gestärkt auf dem gleichen Weg zurück zum Ausgangspunkt.
Weiter zum Plage de Saint Antoine und zum Leuchtturm
Von dort geht es weiter in die andere Richtung, also zum Capu Pertusato mit dem Plage de Saint Antoine und dem Leuchtturm. Meine Vermutung, dass diese Richtung ein Geheimtipp ist (weil entgegengesetzt zu Bonifacio), erweist sich als falsch. Auch auf dieser Seite sind ebenso viele Spaziergänger und Wanderer unterwegs. Ziel ist der Traumstrand Saint Antoine mit dem bizarren Schiffsfelsen und dem darüber auf einer Felsklippe thronenden Leuchtturm (Phare de Pertusatu). Auf dem Weg nach Ciappili liegen einige lohnenswerte Orte mehr, wie zum Beispiel die überhängende Felswand, unterhalb dieser man wandern kann.
Fazit zur Tour
Schon bei der Anreise konnte ich mir ein paarmal Wooow nicht verkneifen. Der südliche Süden Korsikas ist dann doch noch einmal ganz anders als der Rest von Korsika. Zwei Tage später sind wir von unserer Unterkunft in Sotta noch einmal nach Bonifacio gefahren und sind das Stück zum Capu Pertusato ein zweites Mal gewandert.
Eine wirklich schöne, aussichtsreiche Wanderung, die auf keiner Korsikareise fehlen darf. Wobei auch die Küstenwanderung in Saint-Florent sehr lohnenswert war.
Meine Aufzeichnungen habe ich hier ↗ und hier ↗ auf Komoot veröffentlicht.
Die hier beschriebene Tour gibt meine persönlichen Eindrücke wieder und ersetzt keinen Wanderführer. Zu finden ist die Route zum Beispiel auch im Rother Wanderführer Korsika und im Kompass-Wanderführer Korsika. Meine Buchempfehlungen für Korsika habe ich in einem eigenen Blogartikel vorgestellt.
Tipps für Bonifacio
Dreimal wandern
Wer wandern möchte, hat in Bonifacio die Qual der Wahl. Drei Wege führen entlang der Küste und offenbaren traumhafte Aussichten auf die Stadt und das Meer. Darüber hinaus gibt es im Landesinneren viele Möglichkeiten mehr, die Gegend auf dem Fußweg kennenzulernen.
- Küstenwanderweg südlich von Bonifacio (dieser Beitrag)
- Küstenwanderweg zum Capu Pertusato (hier ergänzt)
- Küstenwanderweg von Bonifacio in zum Paragan-Strand (im Rother und Kompass-Wanderführer)
Anreise und Parken
Bonifacio ist kein Geheimtipp – und entsprechend viele Besucher zieht es in die Küstenstadt. Ein Großteil reist mit dem Auto an. Wegen der engen Straßen staut sich der Stadtverkehr schnell und die Frustration der AutofahrerInnen steigt. Stressfreier ist es daher, außerhalb der Stadt zu parken – und das ist auch noch kostenlos.
Unser Parkplatz ↗ befand sich vor dem Militärgelände südlich der Stadt. Entlang der D260 gibt es mehrere Parkbuchten, aber als Ausgangspunkt für die Wanderung hat sich unser Parkplatz in Richtung Pertusato bewährt.
Städtebesuch Bonifacio
Die Stadt ist eine Sehenswürdigkeit für sich und es lohnt sich, etwas Zeit für die Erkundung einzuplanen. Die in den Fels gehauene Treppe des Königs von Aragon und die Zitadelle können mit einer Eintrittskarte besichtigt werden. Wer den Spazier-Radius etwas erweitert, kann die Unterstadt und den Marinefriedhof besuchen. Interessante Orte gibt es in allen Himmelsrichtungen.
Beste Zeit für eine Wanderung
Frühling und Herbst sind die besten Jahreszeiten für diese Küstenwanderungen. Da aber viele ihren Sommerurlaub auf Korsika verbringen, sollte zumindest die Mittagshitze vermieden werden. Unterwegs gibt es nämlich keinen Schatten. Sonnenschutz und genügend Wasser sollte immer im Rucksack dabei sein.