Nonza gilt als eines der schönsten Bergdörfer in Korsika. Es liegt westlich im Cap Corse, also im Zeigefinger auf der Landkarte. Wie so oft auf der französischen Insel ist auch dieses Örtchen auf einem Hügel an der Klippe erbaut. Unverkennbar ist es wegen des viereckigen Turms, der Kirche und des schwarzen Strandes.
Genueser Wachturm
Wer aus Richtung Saint-Florent anreist, nimmt als Erstes das alles überragende quadratische Bauwerk wahr. Der Wachturm ist über zahlreiche Treppenstufen zu erreichen. Rundherum schmiegt sich eine Aussichtsplattform. Der Blick auf das türkisblaue Meer mit dem besonderen Strand ist einfach atemberaubend. Hinter dem Geländer befindet sich ein bizarres Felsloch, durch das man hindurchschauen kann. Auf den Strand hinabblickend erkennt man Steine, die zu Wörtern und anderen Formen zusammengelegt wurden.
Kurz vor der Aussichtsplattform am Turm befindet sich das Restaurant La Sassa, auf dessen Höhe sich ebenfalls Ruinen befinden.
Kirche zur Heiligen Julia
Die hübsche Kirche, die der Schutzpatronin Korsikas gewidmet ist, trägt den französischen Namen Eglise Sainte Julie. Das alte Mauerwerk stammt aus dem 14. Jahrhundert. Schon vorher standen noch ältere Kirchenbauten an dieser Stelle. Dass der Ort so mittelalterlich wirkt, liegt sicher auch daran, dass die Kirche nicht frisch angestrichen, sondern die Farbe ziemlich verblasst ist. Der Glockenturm wurde erst im 19. Jahrhundert angebaut.
Alles rund um die Piazza lockt zum Erkunden verborgener Gassen. Aber auch zum Einkehren sind so manche unscheinbare Lokale eine längere Rast wert. Davon gibt es hier nämlich mehrere.
Schwarzer Strand Nonza
Einige Besucher bestaunen den schwarzen Strand nur aus der Ferne, nämlich oben vom Wachturm aus. Allerdings kann man auch zu ihm hinabsteigen. Ein ausgewiesener Weg führt über Hunderte Stufen hinab. Die Stein-Treppenstufen haben jedoch eher natürlichen Charakter, sodass die Tritte nicht alle gleich groß sind. Flipflops sind für den Abstieg also eher ungeeignet.
Wieso heißt es der schwarze Strand von Nonza? Manche führen die schwarze Farbe des Kieses auf vulkanische Aktivitäten zurück, aber das trifft hier tatsächlich nicht zu. Der Grund liegt vielmehr an einer Asbestfabrik beziehungsweise dessen Abbauarbeiten vor langer Zeit. Gesundheitsschädlich ist ein Strandbesuch nicht, allerdings ist der Wellengang recht hoch, weshalb hier kaum jemand ins Meer geht.
Unten auf Meereshöhe befinden sich alte Mauerreste. Ein Blick zurück nach oben zeigt das spektakulär gelegene Nonza.
Wer den Abstieg gewagt hat, muss glücklicherweise nicht wieder gleich zurückgehen. Als Rundweg gelangt man auf einem Naturpfad ohne Stufen wieder hinauf nach Nonza.
Anreise und Parken
Von Saint-Florent nach Nonza sind es mit dem Auto etwa 30 Minuten Fahrt.
Nonza gehört zu den bekannten und beliebten Orten am Cap Corse und wird von Touristen aller Art besucht. Parkplätze sind rar (und kostenpflichtig), aber auch Radfahrer machen in dem Bergdorf Rast. Die Durchgangsstraße ist sehr schmal und die Parkmöglichkeiten sind begrenzt. Wir waren wochentags in der Nebensaison gegen halb zehn hier. Gegen Mittag war kaum noch etwas frei.
Ausflugstipp in der Nähe von Nonza
Nördlich von Nonza liegt der kleine Ort Albo, ebenfalls am Meer. Keine zehn Autominuten entfernt. Hier kann man sogar kostenlos direkt am Strand parken. Zum Baden ist dieser Strand sicher einladender als der von Nonza. Eine ganz besondere Sehenswürdigkeit ist der Genueserturm von Albo. Er steht spektakulär auf einer Felsplattform mit herrlichem Ausblick. Generell kann man sich hier gut die Beine vertreten und einen Spaziergang machen, um die Landschaft aus verschiedenen Perspektiven zu bewundern.
Südlich von Nonza liegt Negru. Eine Straße zweigt von der Hauptstraße ab und führt hinunter in den Mini-Ort. Während unseres Aufenthalts war dort gerade Baustelle, weshalb wir nach kurzer Zeit wieder umgekehrt sind.