Der Moselsteig verbindet absolutes Wanderglück mit Weinkultur. Von goldenen Weinbergen bis zu urigen Weinkellern zeigt die Route das Moselland in seiner ganzen Vielfalt. In diesem Beitrag stelle ich dir meine Mehrtagestour zwischen Trier und Bernkastel-Kues vor.

Übersicht über die Strecke
Auf der folgenden Karte findest du die gesamte Strecke der sechs Etappen des Moselsteigs, die ich an vier Wandertagen gegangen bin. Dies entspricht dem Verlauf der fünften bis zehnten Etappe zwischen Trier und Bernkastel-Kues. In einem weiteren Blogartikel findest du übrigens auch alle Details zu meiner Tour auf dem Moselsteig zwischen Cochem und Koblenz.

1. Von Trier nach Schweich
ETAPPE 5: 20 Kilometer / 6:00 Stunden / 650 Höhenmeter im Anstieg / 650 Höhenmeter im Abstieg








Ausgehend von Trier, der ältesten Stadt Deutschlands, gehst du zum Westufer der Mosel, in Richtung Pallien. Nach der Brücke beginnt ein Wanderweg kurz nach der Kurve rechts. Und schon gewinnst du schnell an Höhe und passierst auf dem Höhenweg nacheinander zahlreiche Aussichtspunkte, beginnend mit der Villa Weißhaus und dem Gastgarten mit Moselblick.
Nach Biewer geht es steil hinab und dann wieder hinauf, mit weiteren Ausblicken auf das Moseltal. Inzwischen bist du vom Fluss einiges entfernt. Du wanderst vorbei an Wiesen und durch herrlichen Wald bis du bei der Ehranger Kanzel wieder in Serpentinen hinabsteigst. Wieder auf Asphalt wechselst du auf die andere Seite der Kyll und gehst den Kreuzweg hinauf. Dich erwarten herrliche Ausblicke und du erreichst nach einiger Zeit Quint mit Bahnhof. Noch einmal geht es hinein in den Wald und vorbei an Obstwiesen und bald erreichst du Schweich. Zunächst kommst du am Bahnhof vorbei und dann noch ein Stück weiter zum Ortskern.
2. Von Schweich nach Mehring
ETAPPE 6: 12,5 Kilometer / 4:00 Stunden / 400 Höhenmeter im Anstieg / 400 Höhenmeter im Abstieg













Vom Ortskern Schweich aus wanderst du gleich in luftige Höhe: Über den Annaberg wird dir beste Sicht auf die steilen Weinhänge geboten, die zu jeder Jahreszeit anders erscheinen. Schweich wirkt nun wie eine Modelllandschaft. Ein kurzer Abstecher zur „Lagenliege“ mit Liegeschaukel lohnt sich bevor weitere Höhenmeter auf den Mehringer Berg anstehen. Hier wanderst du auf einer Seehöhe von über 400 Metern. Mit etwas Glück triffst du auf eine riesige Schafsherde, die auf dem schönen Bergplateau grast.
Rastbänke und Aussichtspunkte laden immer wieder zum Verweilen und Staunen ein. Der Bodenbelag wechselt und du wanderst ein kurzes Stück auf dem Tierlehrpfad auf weichem Untergrund. Bei der überdachten Ruhebank am Aktiv-Pfad beginnt der Abstieg nach Mehring. Auf einem Pfad steigst du in einigen Serpentinen mitten durch die Weinreben immer weiter ab. In Mehring endet die Etappe und die nächste beginnt.
3. Von Mehring nach Leiwen
ETAPPE 7: 14,5 Kilometer / 4:15 Stunden / 570 Höhenmeter im Anstieg / 570 Höhenmeter im Abstieg







Ausgehend von Mehring wechselst du auf die andere Seite der Mosel. Hinter der Brücke hältst du dich gemäß Wegweiser des Moselsteigs nach rechts und wanderst einige Zeit durch den Kammerwald. Der Aufstieg zum Felsenkreuz ist sehr steil und schmal aber du wirst mit schöner Aussicht auf das Tal mit mehreren Teichen und der Mosel belohnt. Die Ecke hier wird auch als Mehringer Schweiz bezeichnet.
Der Moselsteig verläuft links weiter, aber du kannst auch auf dem breiten Weg bleiben, der später mit der offiziellen Route zusammenläuft. Es geht auf und ab und du gelangst nach einiger Zeit zu einer 20 Meter hohen Aussichtswarte, die du unbedingt erklimmen solltest. Der Ausblick ist einfach nur faszinierend, wie sich die Mosel zwischen den Weinbergen windet. Bis zum Ziel in Leiwen dauert es noch ein wenig. Bis dorthin genießt du weitere Aussichten auf die Orte und ihre Kirchtürme, wie zum Beispiel in Dietzen.
4. Von Leiwen nach Neumagen-Dhron
ETAPPE 8: 14 Kilometer / 4:00 Stunden / 325 Höhenmeter im Anstieg / 330 Höhenmeter im Abstieg
Von Leiwen orientierst du dich in Richtung Westen und wanderst mäßig bergauf bis zum Aussichtspunkt „Moselkino“ mit vielen Sitzmöglichkeiten. Weiter geht es mit kleinen Aufs und Abs bis zum Aussichtspunkt „Zummethöhe“, wo du die Moselschleife Leiwen, auch bekannt als Moselschleife Trittenheim erblickst. Bis zum Etappenziel, Neumagen-Dhron dem ältesten Weinort in Deutschland wanderst du weiterhin abwechslungsreich.
5. Von Neumagen-Dhron nach Kesten/Osann-Monzel
ETAPPE 9: 18 Kilometer / 5:00 Stunden / 565 Höhenmeter im Anstieg / 575 Höhenmeter im Abstieg






Vom historischen Weinort Neumagen-Dhron wechselst du auf das gegenüberliegende Ufer und verlässt die Mosel. Steil bergauf geht es bis du entsprechende Höhe erreicht hast und vorbei an einem Gleitschirmfliegerstartplatz und dem Aussichtspunkt Weißlei. Auf dem Höhenweg wanderst du wieder ein Stück hinab und kommst an Kreuzwegstationen vorbei. Nachdem du auf das Haus Moselblick stößt, kannst du nach Piesport absteigen.
Ansonsten schreitest du weiterhin aussichtsreich voran und kommst an mehreren Ruhebänken vorbei. Die nächste Station erreichst du in einem Waldstück. Besonders an heißen Tagen tut das Kneippen hier richtig gut. Bis zum Etappenziel Osann-Monzel bzw. Kesten ist es nun nicht mehr weit.
6. Von Kesten/Osann-Monzel nach Bernkastel-Kues
ETAPPE 10: 14,7 Kilometer / 4:00 Stunden / 435 Höhenmeter im Anstieg / 435 Höhenmeter im Abstieg







In Osann-Monzel bzw. Kasten verläuft der erste Teil auf einem Höhenweg mit Weitsicht ins Moseltal, vorbei an der Pfarrkirche St. Nikolaus in Monzel und weiter oberhalb der Weinhänge am Brauneberg. Durch den Wald steigst du ab und erreichst Mülheim an der Mosel über die Brücke. Ein kurzes Stück durch den Ort und vorbei an der Tourismusinformation gewinnst du wieder Höhe. Ehe du dich versiehst bist du umgeben von Weinreben.
Eine Zeit lang wirst du durch Laubwald wandern bis du so langsam einen Blick auf dein Etappenziel bekommst. Bevor du dieses erreichst, kommst du an einem überdachten Picknickplatz mit Kochstelle vorbei. Nachdem du wieder tiefer in den Wald eintauchst, gelangst du schließlich zur Burg Landshut. Bernkastel-Kues ist fast zum Greifen nah. Der Abstieg erfolgt auf einem Pfad hinunter in die malerische Altstadt.
Unterkünfte




- Coffee Fellow Hotel in Trier ↗: Modern, direkt an der Römerbrücke, nachhaltiger Ansatz für den Start der Wanderung.
- Wirtshaus zum Stern in Schweich ↗: Familiengeführt, mitten im Ortskern, mit tollem Blick auf die hügelige Mosellandschaft.
- vierzehn85 Essen & Wein in Leiwen: ↗ Besonders gemütliche, moderne Zimmer, exzellentes Restaurant.
- Weinhotel Goldtröpfchen in Piesport ↗: Stilvoll, gemütlich, beste Lage für Weinliebhaber und zur Erholung nach langen Etappen.
- Hotel Burgblick in Bernkastel-Kues: ↗ Mit Weinkeller, Sauna und schönem Ausblick auf Burg Landshut, ideales Ziel nach der letzten Etappe.
- WeinKulturgut Longen-Schlöder in Longuich ↗: Außergewöhnlich übernachten in modernen Winzerhäuschen auf einem Weingut.
Sehenswürdigkeiten und Erlebnisse am Wegesrand







- Trier: Die älteste Stadt Deutschlands beeindruckt mit ihrer historischen Altstadt, römischen Bauwerken und hübschen Gassen rund um den Hauptmarkt.
- Lagenliege am Annaberg: Oberhalb von Schweich mitten in den Weinterrassen befindet sich ein netter Rastplatz mit Schaukelliege.
- Besucherbergwerk Fell: Das eingerichtete ehemalige Schieferbergwerk in den ehemaligen Schiefergruben ist nicht nur bei schlechtem Wetter ein absolutes Highlight.
- Aussichtswarte „Fünfseenblick“: Vom 20 Meter hohen Turm genießt du einen atemberaubenden Panoramablick über den Mosel-Achter und die umliegenden Weinberge.
- Trittenheim: Im ClaesWeinQuartier kannst du bei einer Weinprobe die Moselkultur hautnah erleben und (nicht nur) Rieslinge verkosten.
- Neumagen-Dhron: Der älteste Weinort Deutschlands zeigt im Museum das berühmte „Römische Weinschiff“ und lädt zu einem Rundgang durch die Geschichte des Moselweins ein.
- Piesport: Der traditionsreiche Weinort überzeugt mit malerischen Gassen, steilen Weinlagen und gemütlichen Straußwirtschaften direkt an der Mosel.
- Burg Landshut in Bernkastel-Kues: Hoch über der Stadt thront die Burg Landshut und bietet einen unvergleichlichen Blick auf Bernkastel-Kues und das Moseltal.
- Bernkastel-Kues: Die Fachwerkhäuser in den engen Altstadtgassen machen den Ort zu einem der schönsten Ziele entlang des Moselsteigs.
Zwischen Ende Oktober und Anfang November finden an den Wochenenden die sogenannten Wünschelroute-Events statt. In meinem Beitrag erfährst du, warum du bei diesem besonderen Wanderveranstaltungen dabei sein solltest.
Typisch Mosel




Hier wechseln sich steile Weinberge mit ausgedehnten Streuobstwiesen und dichten Laubwäldern ab. Mal bist du auf schmalen Pfaden unterwegs, mal gehst du über breite Wege mitten durch die Kulturlandschaft. Auch entdeckst du am Wegesrand alte Gerätschaften zur Weintraubenernte, Trockenmauern und liebevoll gepflegte Weinparzellen.
In den Dörfern laden traditionelle Weingüter ein, den lokalen Riesling direkt vor Ort zu probieren.
An- & Abreise


Ein Auto wirst du hier nicht benötigen. Entlang des Moselsteigs gibt es öfter Bahnhöfe und zahlreiche Bushaltestellen. So bist du bei der Anreise und Abreise flexibel und kannst unterwegs zwischen den Etappen auch mal mit dem Zug oder Bus fahren. Gerade wenn das Wetter mal nicht mitspielt oder du einen Pausentag einlegen möchtest, hast du immer die Möglichkeit, einfach in den nächsten Ort abzusteigen und deine Tour spontan anzupassen.
Ohne Gepäck wandern

Die Etappen meiner hier vorgestellten Mehrtageswanderung können anders (kürzer/länger) geplant werden. Praktisch am Moselsteig ist die Verfügbarkeit eines Gepäckservices. So musst du dir keine Sorgen um das Tragen des schweren Reisegepäcks machen. Das kannst du dir ganz bequem zur nächsten Unterkunft bringen lassen.
Den zuverlässigen Gepäckservice kann man bei einer Buchung über die Mosellandtouristik direkt mit buchen. Hier findest du tolle Angebote für Wanderreisen ↗ inklusive Unterkünfte, Verpflegung und Transportservice für den Koffer.
Meine Erfahrung

Wie erlebt man die Mosel am intensivsten? Für mich ganz klar: zu Fuß. Wer meinen Blog kennt, weiß, dass ich gerne langsam reise. Mit dem Auto oder Fahrrad rauschen die Weinberge und das Flusstal für meinen Geschmack viel zu schnell vorbei. Beim Wandern auf dem Moselsteig bleibt dagegen genügend Zeit, alle Eindrücke in Ruhe aufzusaugen.
Letzten Frühling zog es mich in die Gegend um Cochem und Koblenz, diesen Herbst habe ich die Etappen zwischen Trier und Bernkastel-Kues „unter die Sohlen“ genommen. An manchen Tagen habe ich gleich zwei Etappen miteinander verbunden und war bis zu 28 Kilometer unterwegs. Da der Moselsteig immer wieder nahe an Ortschaften vorbeiführt, gibt es genügend Möglichkeiten für einen spontanen Abstieg ins nächste Dorf oder eine Abkürzung.
Einen Wandertag musste ich wetterbedingt ausfallen lassen. Sicherheit geht vor und so nahm ich die Sturmwarnung mit Böen bis zu 120 km/h ernst. Also bin ich kurzerhand mit dem Bus weiter und habe mir den Ort genauer angeschaut. Der Moselsteig bietet eben auch für Regentage genug Alternativen. Und seien wir ehrlich: Auch wenn die Sonne sich nicht so oft gezeigt hat, war der Herbst an der Mosel ein Meisterwerk. Die steilen Weinberge haben in gelben und goldenen Farbtönen geleuchtet. Wie die Fotos zeigen, präsentierte sich die Umgebung im wunderschönen Licht.
In Trier hätte ich gerne etwas mehr Zeit gehabt. Es gibt so viel zu sehen und zu erkunden, dass nur ein paar Stunden zu wenig waren. Und das sagt eigentlich auch schon einiges über das Moseltal aus: Man muss hier genügend Zeit mitbringen, um die Region ausgiebig kennenzulernen.
Hast du jetzt auch Lust bekommen, den Moselsteig zu entdecken? Wenn du das Wandern ohne großes Gepäck genießen willst – der Gepäckservice macht’s möglich!
Offenlegung: Dieser Blogbeitrag entstand in Zusammenarbeit mit der Mosellandtouristik GmbH. Es gab keine Vorgaben. Die hier vorgestellten Inhalte habe ich mir komplett selbst ausgesucht.
