Die Wasserlochklamm in Palfau ist ein erlebnisreiches Ausflugsziel in der Region Nationalpark Gesäuse. Das Motto des Nationalparks „Steiler Fels wildes Wasser“ passt jedenfalls sehr gut zu dieser unvergesslichen Klammwanderung mit vielen Holzbrücken und Leitern.
Anreise & Parken
Von Admont aus fahren wir etwa eine Stunde bis zur Wasserlochklamm in Palfau im Nationalpark Gesäuse. Direkt am kostenlosen Parkplatz der Klamm befindet sich ein kleiner Souvenirshop. Dort kaufen wir unsere Eintrittskarten. Um 9 Uhr morgens sind wir die Einzigen an der Kasse.
Der Weg in die Klamm
Am Hinterausgang des Ladens haben wir gleich einen wunderschönen Ausblick auf die türkis schimmernde Salza. Ein paar Sportliche bereiten sich unten am Wasser auf ihre Raftingtour vor. Ein paar Kanus gleiten bereits über den wilden Fluss.
Wir überqueren eine wackelige Hängebrücke über die Salza und haben wieder einen beeindruckenden Tiefblick auf den wilden Fluss.
Nach der Brücke ist der offizielle Beginn der Wasserlochklamm. Bei dem Drehkreuz müssen wir unsere Eintrittskarte scannen, um Durchgang zu bekommen.
Ein kurzes Stück führt am Ufer entlang. Ein Warnschild weist die Besucher darauf hin, dass für den folgenden Weg absolute Trittsicherheit erforderlich ist. Der Weg ist schmal, nass und nicht überall gesichert.
Über einen steinigen Waldweg geht es nun bergauf, bis wir die erste Holzvorrichtung erreichen. Entlang des Hangs geht es nun weiter über einen gesicherten Holzsteg. Links unter uns tost das Wasser. Nur wenige Augenblicke später treffen wir auf die erste Station in der Wasserlochklamm. Der erste Wasserfall ist 22 Meter hoch. Das Wasser spritzt uns ein wenig an. Aber bei der Hitze heute ist das sehr erfrischend.
Ein kurzes Stück geht es auf einem unbefestigten Weg weiter. Der Boden ist sehr steinig. Wer hier mit Flip-Flops unterwegs ist, dem ist nicht mehr zu helfen. 🙂
Die restliche Route führt über eine Holzsicherung mit Geländer und vielen steilen Treppen immer weiter hinauf. Es gibt immerhin auch über 700 Höhenmeter zu bewältigen, bis wir am Ziel, dem Wasserloch, ankommen.
Die zweite Station mit dem Namen Canyon führt immer noch immer über den Holzweg von einem Felsen zum anderen. Darunter her fließt das wilde Wasser, das in der Salza mündet. Hier bekommen wir eine richtige Brise ins Gesicht geweht. Sowas von angenehm!
Die Wasserfälle werden immer höher. Stationen 3, 4 und 5 geben den Blick auf weitere Wasserfälle frei, die nun 26 Meter, 28 Meter und 39 Meter hoch sind.
Ein Blick nach rechts oben zeigt, wo es weitergeht. Da haben wir noch viele weitere Steigungen nach oben vor uns.
Das letzte Stück führt von der Holzbrücke wieder hinunter auf einen schmalen, steinigen Weg, der nicht gesichert ist, aber weiter bergauf führt.
Der Weg wird flacher und das Ziel ist fast erreicht. Bei der überdachten Schutzhütte führt die sogenannte Naturbrücke zu einer Aussichtsplattform. Zum Schluss sind die steilsten Stufen des Tages zu bewältigen. Nur eine Person kann gleichzeitig die Stufen erklimmen. Hier gilt Einbahnverkehr.
Das Ziel
Auf der Plattform am höchsten Punkt der Klammwanderung ist nicht viel Platz. Deshalb halten wir uns nicht lange auf.
Ein Blick auf das Wasserloch, das der Schlucht ihren Namen gegeben hat, bringt etwas Enttäuschung: Das „Wasserloch“ ist nicht besonders groß und versteckt sich hinter Ästen. Ein kurzer Blick ins Salzatal, auf die smaragdgrüne Salza und den imposanten Holzsteg, dann geht es wieder zurück.
Der Rückweg
Da die Leiter gerade frei ist, nutzen wir die Gelegenheit und klettern hinunter. Das geht vorwärts und rückwärts. In der Hütte finde ich einige Schautafeln, die über die Besonderheit der Wasserlochklamm informieren.
Normalerweise führt ein anderer Weg zurück zum Eingang, der bei unserem Besuch leider gesperrt ist. So haben wir heute keinen Rundweg vor uns, sondern gehen den gleichen Weg zurück. Der Abstieg ist wesentlich anstrengender. Denn trotz guter Wanderschuhe ist die Steigung nicht zu unterschätzen und durch die vielen Steine rutscht man leicht.
Bis hierher war noch nicht viel los, das ändert sich jetzt schlagartig. Wandergruppen und Familien, die mit anderen Familien und Kindern das Ausflugsziel Wasserlochklamm besuchen, stürmen nun den Weg hinauf. An so manchem Wasserfall hat sich eine Schlange gebildet, denn viele nutzen das Naturjuwel als Fotomotiv und posieren vor dem Wasserfall.
Die Holzstege sind so schmal, dass wir die anderen vorbeilassen oder vorbeigelassen werden. Das macht echt keinen Spaß mehr. Wären wir eine Stunde früher da gewesen, wären wir dem ganzen Trubel entkommen.
Zurück im Tal staunen wir wieder einmal über das klare Wasser der wunderschönen Salza. Inzwischen sehen wir viele weitere Boote mit Raftern.
Direkt am Ausgangspunkt der Klamm befindet sich die Wasserlochschenke. Bekannt ist das Gasthaus für seine Ofenkartoffeln, die man sich selbst zusammenstellen kann. Nicht nur Klammbesucher, sondern auch Einheimische kehren hier ein. Da wir um 11 Uhr noch keinen Hunger hatten, sind wir hier leider nicht eingekehrt. Aber nächstes Mal bestimmt! 🙂
Infos & Tipps zusammengefasst
- Adresse der Wasserlochklamm: Hochschwab Str. 70, 8923 Landl, (GPS: 47.70345, 14.87551), wasserlochklamm.at
- Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln: RegioBus-Linie 912 bis Hieflau, weiter mit Anrufbus-Linie 922 bis Haltestelle Schönau bei Palfau Wasserlochklamm (zur Verkehrsauskunft ↗)
- Strecke: 1,6 km (eine Richtung)
- Höhenmeter: 325 m
- Dauer: 1,5 Stunden Gehzeit (je Richtung)
- Ort: Palfau im Nationalpark Gesäuse
- Wetter: Wenn es regnet und der Boden noch matschig ist, sollte man lieber über ein anderes Ausflugsziel nachdenken.
- Eintrittspreise (2024): für Erwachsene 10,- Euro, für Kinder 7,- Euro, für Hunde 5,- Euro
- Öffnungszeiten der Klamm (2024): 23. März bis 31. Oktober täglich ab 9:00 Uhr und bis 18 Uhr, in den Sommerferien ab 8 Uhr
- Einkehren: Gasthaus Wasserlochschenke ↗ (offen von Mai bis Oktober)
Nicht weit der Wasserlochklamm liegt die weniger besuchte Nothklamm.
Top-Tipp: Unbedingt früh (oder ganz spät) anreisen, wenn du dem Massenandrang entgehen willst. Die Schlucht ist nicht nur bei Einheimischen begehrt, sondern auch Touristen aus den Nachbarländern besuchen das Ausflugsziel und verbinden es mit einer Raftingtour auf der Salza.
Lese-Tipp: Kennst du schon den Ausflugsführer zu Niederösterreichs Wasserfällen? Die Wasserlochklamm liegt unweit der Grenze zu NÖ. Dort gibt es ebenfalls wunderschöne Gewässer.