Die Wasserlochklamm in Palfau ist ein erlebnisreiches Ausflugsziel in der Region Nationalpark Gesäuse.
Das Nationalpark-Motto „Steiler Fels wildes Wasser“ passt auf jeden Fall sehr gut zur unvergesslichen Schluchtwanderung mit vielen Holzbrücken und Leitern.

Anreise & Parken
Von Admont fahren wir etwa eine Autostunde bis zur Wasserlochklamm in Palfau in der Region Nationalpark Gesäuse. Direkt am kostenlosen Parkplatz der Klamm ist ein kleiner Souvenirs-Laden. Dort drinnen kaufen wir unsere Tickets für den Einlass. Der Eintritt kostet 7,- Euro pro Person. Um 9 Uhr morgens sind wir die einzigen an der Kasse.
Der Weg in die Klamm




Am Hinterausgang des Ladens haben wir gleich einen wunderschönen Ausblick auf die türkis schimmernde Salza. Ein paar Sportliche bereiten sich unten am Wasser auf ihre Raftingtour vor. Ein paar Kanus gleiten bereits über den wilden Fluss.
Wir überqueren eine wackelige Hängebrücke über die Salza und haben wieder einen beeindruckenden Tiefblick auf den wilden Fluss.
Nach der Brücke ist der offizielle Beginn der Wasserlochklamm. Bei dem Drehkreuz müssen wir unsere Eintrittskarte scannen, um Durchgang zu bekommen.
Ein kurzes Stück führt entlang des Ufers. Ein Warnschild erinnert die Besucher daran, dass für den nachfolgenden Weg absolute Trittsicherheit erforderlich ist. Der Weg ist schmal, nass und nicht überall gesichert.
Über einen steinigen Waldweg geht es nun bergauf, bis wir die erste Holzvorrichtung erreichen. Entlang des Hangs geht es nun weiter über einen gesicherten Holzsteg. Links unter uns tost das Wasser. Nur wenige Augenblicke später treffen wir auf die erste Station in der Wasserlochklamm. Der erste Wasserfall ist 22 Meter hoch. Das Wasser spritzt uns ein wenig an. Aber bei der Hitze heute ist das sehr erfrischend.
Ein kurzes Stück führt uns weiter über einen ungesicherten Weg. Der Boden ist sehr steinig. Wer hier mit Flipflops spaziert, dem ist nicht mehr zu helfen. 🙂
Die restliche Route führt über eine Holzsicherung mit Geländer und vielen steilen Treppen immer weiter hinauf. Es gibt immerhin auch über 700 Höhenmeter zu bewältigen, bis wir am Ziel, dem Wasserloch, ankommen.
Die zweite Station mit dem Namen Canyon führt immer noch immer über den Holzweg von einem Felsen zum anderen. Drunter her fließt das wilde Wasser, das in der Salza mündet. Hier bekommen wir eine richtige Brise ins Gesicht geweht. Sowas von angenehm!
Die Wasserfälle werden immer höher. Stationen 3, 4 und 5 geben den Blick auf weitere Wasserfälle frei, die nun 26 Meter, 28 Meter und 39 Meter hoch sind.
Ein Blick nach rechts oben zeigt, wo es weitergeht. Da haben wir noch viele weitere Steigungen nach oben vor uns.
Das letzte Stück führt wieder von der Holzbrücke runter auf einen steinigen schmalen Weg, der nicht gesichert ist, aber weiter bergauf führt.
Der Weg wird flacher und das Ziel ist fast erreicht. Bei der überdachten Schutzhütte führt die sogenannte Naturbrücke zu einer Aussichtsplattform. Zuletzt sind die steilsten Stufen des Tages zu bewältigen. Nur einer Person kann gleichzeitig die Stufen besteigen. Hier ist Einbahnstraße angesagt.
Das Ziel


Auf der Plattform am höchsten Punkt der Klammwanderung ist nicht viel Platz. Darum halten wir uns nicht lange hier auf.
Ein Blick auf das Wasserloch, wo die Klamm ihren Namen her hat, zieht etwas Enttäuschung mit sich: Das „Wasserloch“ ist nicht gerade groß und versteckt sich hinter Zweigen. Ein kurzer Blick auf das Salzatal, den smaragdgrünen Fluss Salza und auf die imposante Holzsteiganlage und dann geht es wieder zurück.
Der Rückweg

Da die Leiter gerade frei ist, nutzen wir die Gelegenheit, um hinunterzuklettern. Das geht vorwärts oder rückwärts. In der Schutzhütte finde ich ein paar Schautafeln, die über den besonderen Ort der Wasserlochklamm informieren.
Normalerweise führt ein anderer Weg zurück ins Tal, der zur Zeit aber gesperrt ist. So haben wir heute keinen Rundweg vor uns, sondern spazieren denselben Weg wieder zurück. Hinab ist es viel anstrengender. Denn trotz guter Wanderschuhe ist das Gefälle groß und durch die vielen Steine rutscht man leicht hinab.
Bis hierher waren noch nicht all zu viele Menschen unterwegs, was sich nun schlagartig ändert. Wandergruppen und Familien, die mit anderen Familien und Kindern gemeinsam das Ausflugsziel Wasserlochklamm genießen, stürmen den Weg nun hinauf. An so manchem Wasserfall hat sich eine Schlange gebildet, da vielen den Ort als Fotospot nutzen und vor dem Wasserfall posieren.
Die Holzstege sind so schmal, sodass wir andere zuerst passieren lassen oder wir zuerst passieren dürfen. Lustig ist dies nicht mehr. Wären wir eine Stunde früher dort gewesen, wären wir dem ganzen Trubel entkommen.
Zurück im Tal staunen wir wieder einmal über das klare Wasser der wunderschönen Salza. Inzwischen sehen wir viele weitere Boote mit Raftern.
Direkt beim Eingang/Ausgang der Klamm gibt es die Wasserlochschenke. Bekannt ist die Schenke vor allem für ihre Ofenkartoffeln, die man sich selbst zusammenstellen kann. Nicht nur Klammbesucher gehen hier essen, sondern auch Einheimische. Da wir um 11 Uhr noch keinen Hunger hatten, sind wir hier leider nicht eingekehrt. Beim nächsten Mal dann aber garantiert! 🙂

Infos & Tipps zusammengefasst
- Adresse der Wasserlochklamm: Hochschwab Str. 70, 8923 Landl, (GPS: 47.70345, 14.87551), wasserlochklamm.at
- Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln: RegioBus-Linie 912 bis Hieflau, weiter mit Anrufbus-Linie 922 bis Haltestelle Schönau bei Palfau Wasserlochklamm (zur Verkehrsauskunft ↗)
- Strecke: 1,6 km (eine Richtung)
- Höhenmeter: 325 m
- Dauer: 1,5 Stunden Gehzeit (je Richtung)
- Ort: Palfau im Nationalpark Gesäuse
- Wetter: Wenn es regnet und der Boden noch matschig ist, sollte man lieber über ein anderes Ausflugsziel nachdenken.
- Eintrittspreise (2022): für Erwachsene 7,50 Euro, für Kinder 4,50 Euro, mit der SteiermarkCard ist der Eintritt kostenlos
- Öffnungszeiten der Klamm (2022): 1. April bis 31. Oktober täglich ab 9:00 Uhr und bis 18 Uhr, in den Sommerferien ab 8 Uhr
- Einkehren: Gasthaus Wasserlochschenke (offen von Mai bis Oktober)
Nicht weit der Wasserlochklamm liegt die weniger besuchte Nothklamm.
Top-Tipp: Unbedingt früh (oder ganz spät) anreisen, wenn du die Menschenmassen vermeiden willst. Die Klamm ist nicht nur bei Österreichern und Deutschen beliebt, sondern auch bei Tschechen und Ungarn, die dies mit einer Raftingtour auf der Salza verbinden.
Lese-Tipp: Kennst du schon den Ausflugsführer zu Niederösterreichs Wasserfällen? Die Wasserlochklamm liegt unweit der Grenze zu NÖ. Dort gibt es ebenfalls wunderschöne Gewässer.