Wer das Moselland besucht, sollte unbedingt wandern gehen. Absolut lohnenswert ist der Aussichtspunkt oberhalb der Moselschleife. Die Wanderung bietet zahlreiche Highlights am Weg mit einer abwechslungsreichen Streckenführung. Was wir alles erlebt haben und an welchen tollen Plätzen wir vorbeigekommen sind, verrate ich in diesem Beitrag.
In Neef geht’s los
Ganz gemütlich wandern wir vom Weinort Neef aus los. Wir überqueren die Brücke und wechseln die Flussseite in Richtung Bremm. Schon bald spazieren wir durch Obstgärten und entdecken einige Pfirsichbäume. Da es in den letzten Tagen geregnet hat, sind einige Blüten schon herabgefallen. Zu unserer Freude entdecken wir aber noch einige rosafarbene Bäume.
Der Rote Weinbergpfirsich gehört zu den Frühblühern im Moselland. Je nach Witterung beginnt die Blütezeit bereits im März. Auf der offiziellen Website gibt dir das Pfirsich-Blütenbarometer ↗ einen aktuellen Überblick.
Die Wegmarkierungen sind wirklich zuverlässig und fast allgegenwärtig. Von meinen Wanderbegleiterinnen lerne ich, dass die kleinen Schilder mit dem Logo der fünf Schichten scherzhaft „Beruhigungszeichen“ genannt werden. Beruhigend im Sinne von „Gut, wir sind noch auf dem richtigen Weg“. 🙂
In der Ferne sehen wir den Einstieg zum Calmont-Klettersteig. Wir gehen jedoch einen leichteren Weg bis zum Gipfel des Calmont. Nach zwei Kilometern betreten wir den Wald und wandern eine Weile bergauf. Der erste Ausblick lässt nicht lange auf sich warten, direkt an einer Ruhebank. Im Blickfeld liegt das Moseltal. Mit Stolz können wir sagen, dass wir schon einige Höhenmeter bewältigt haben. Doch einige liegen noch vor uns. Der Weg geht in einen Pfad über und wir wandern auf dem Höhenweg weiter. Auf dem Kreuzweg und vorbei an einer Kapelle erreichen wir den Calmont-Gipfel mit dem Aussichtspunkt Moselschleife.
Am Calmont-Gipfel
Auf dem Gipfelplateau befindet sich eine überdachte Schutzhütte mit Sitzbänken. Perfekt für unsere Mittagsrast. Hier steht auch ein Gipfelkreuz, von dem wir Fotos mit uns als Wandergruppe machen. Außerdem haben wir einen herrlichen Blick auf die Moselschleife. Die „Panoramablick“ Tafel verrät, was wir alles im Blickfeld haben.
Der Calmont (oder auch Calmond geschrieben) ist ein echter Superlativ! Mit 381 Metern über dem Meeresspiegel ist er der höchste Weinberg Europas. Der Hang hat eine Neigung von 65 Grad. An seinen Hängen wachsen die Trauben des Rieslings.
Die Moselschleife Bremm ist die bekannteste von zahlreichen Flusskurven der Mosel. Sie liegt zwischen Neef, Ediger-Eller und Bremm.
Um die enge Flusskurve noch besser sehen zu können, steigen wir ein kurzes Stück über den Calmont-Klettersteig ↗ ab. Der Weg ist steil und steinig, aber auch bei dem schlechten Wetter heute gut begehbar. Uns kommen einige Wanderer entgegen, die den Klettersteig erklimmen. Von einer Aussichtsplattform können wir auf die Schleife hinunterblicken. Unten im Moseltal stehen die verfallenen Mauern eines ehemaligen Klosters.
Die Klosterruine Damenstift Stuben liegt auf der Halbinsel und ist umgeben von Weinreben. Gegründet wurde das Kloster im frühen zwölften Jahrhundert.
Durch den märchenhaften Wald
Wir setzen unsere Wanderung auf dem Moselhöhenweg fort und wandern auf dem folgenden Abschnitt durch einen mystisch erscheinenden Wald. Umgefallene Baumstämme und Äste sind mit grünem Moos überzogen. Auch das Moos auf den hohen Bäumen am Wegesrand leuchtet in diesem fantastischen Grün. Im Gras ringsum blühen die weißen Frühlingsblumen, die Sternmieren. Wir würden uns nicht wundern, wenn plötzlich eine Fee auftauchen würde. 🙂
Wir kommen zu einer römischen Tempelanlage, dem „Bergheiligtum auf dem Calmont“ und schauen uns diesen Ort etwas genauer an. Auch an unserem nächsten Ziel, dem Aussichtspunkt „Vier Seen Blick“, gehen wir mit den Augen auf Entdeckungsreise, um die vier angekündigten Seen zu finden.
So langsam geht es Richtung Abstieg. Dieser ist zwar sehr steil und führt über Schiefer hinunter, ist aber sowas von aussichtsreich. Also steigen wir sehr langsam ab und legen immer wieder mal Fotopausen ein. Von der Galgenlay Schützhütte ist es nicht mehr weit und wir sehen unten den Bahnhof Ediger-Eller.
Wieder auf Ausgangshöhe angekommen, müssen wir in Eller ein Stück neben den Bahngleisen gehen, um durch die Unterführung zum Bahnhof zu gelangen.
Wir haben es geschafft! Nun heißt es wieder zurück zum Ausgangspunkt zu kommen.
Die Tour zusammengefasst
- Gehzeit: 4 Stunden / Distanz: 11,4 Kilometer / 425 Anstieg
- Offizielle Tourenbeschreibung ↗
- Streckenwanderung, Start und Ziel sind unterschiedliche Orte
- An- und Abreise: Neef Bahnhof (Start) und Bahnhof Ediger-Eller (Ziel)
- Durchgängig markiert (Moselsteig Wegtafel)
Diese wunderschöne Wanderung unternahm ich gemeinsam mit Christiane und Julia von der Mosellandtouristik.
Liebe Janine,
sehr schöne Bilder. Steht da wirklich Todesangst auf dem Wegeschild? Der Calmont Klettersteig selbst ist eher anspruchsvoll, oder?
Einen Vierseenblick haben wir bei uns in Boppard am Rhein auch.
Herzliche Grüße
Renate
Hallo Renate,
ja, die Todesangst kann man sogar erklimmen. Es ist ein Gipfel mit Flagge. 🙂
Wir sind den Klettersteig selbst nicht gegangen, aber ich habe gehört, dass es kein richtiger Klettersteig ist, wo du eine Ausrüstung brauchst, sondern eher ein schmaler steiler Pfad.
LG, Janine