Auf der Azoren-Insel Sao Miguel gibt es so viel Sehenswertes: Vulkane, Kraterseen, weitflächige Vegetation, Ruinen und so viel mehr. Es gibt so viel zu entdecken. Die Insel wird auch als die grüne Insel bezeichnet und gehört zu der Azoren-Inselgruppe. Insgesamt gibt es neun Inseln, wobei São Miguel die größte ist. Die Azoren liegen mitten im Atlantik zwischen dem amerikanischen und europäischen Kontinent. Ich habe mich auf Anhieb in die Insel und ihre Vielseitigkeit verliebt.
Sehenswürdigkeiten auf der Insel São Miguel
In diesem Beitrag listen wir Highlights auf, die uns während unseres Azoren Urlaubs in besonderer Erinnerung geblieben. Wir zeigen dir unsere schönsten Fotos der Insel São Miguel und tolle Landschaftsaufnahmen.
1. Lost Place Hotel Monte Palace
Erbaut in den 1980er Jahren, heute nur noch eine Ruine. Solche Lost Places sind heutzutage ja die Sehenswürdigkeiten schlechthin. Als der Bau des Hotels in Auftrag gegeben wurde, rechnete man mit einem Touristenansturm. Jedoch blieben die erwarteten Touristenzahlen aus – und irgendwann wurde das Hotel dann ganz aufgegeben und dem Zerfall überlassen.
Die Natur holt sich alles wieder zurück, was den Ort für einen Besuch um so spannender macht. Die riesige Hotelanlage kann komplett erkundet werden (zumindest sind uns keine Absperrungen aufgefallen): vom Kellergewölbe bis auf die Dachterrasse. In den einzelnen Zimmern erkennt man noch deutlich, was damals das Badezimmer gewesen sein muss. Von einigen Zimmern aus kann man die wunderschöne Aussicht durch die nicht vorhandenen Fensterscheiben auf den See bestaunen.
Der Gruselfaktor ist hier garantiert. Besonders am Morgen oder am Nachmittag hat man die Hotel-Ruine (fast) für sich.
2. Thermalbad in Poça da Dona Beija
Für die absolute Entspannung, eingebettet in die Natur, empfehlen wir die Thermalbäder auf São Miguel. Hier gibt es einige; wir haben das Thermalbad in Poça da Dona Beija aufgesucht und hier den späten Nachmittag nach unserer Wanderung relaxt. Das sprudelnd warme Wasser und die Pool-Temperaturen bieten ihr Übriges.
3. Alte Tunnel
Die Azoren sind vor allem für Aktivurlauber ein Paradies.
Die Route einer unserer Wanderungen, Rota da Água – Janela do Inferno, führt durch kurze und lange Tunnel. Total spannend, nicht nur für Kinder.
Die Überbleibsel vergangener Tage sind teilweise sehr niedrig gebaut, da die Einheimischen doch etwas kleiner sind als wir Mitteleuropäer. Beim Begehen der Tunnel sollte man sich daher lieber bücken. Und auch eine Taschenlampe wäre nicht schlecht.
Während des Krieges haben sich die Bewohner von São Miguel dort versteckt.
4. Lagoa do Fogo: Panoramaausblick der Superlative
Die Feuerlagune (so die Übersetzung) ist wahrscheinlich das bekannteste Postkarten-Motiv von São Miguel.
Bei Nebel hat man keine Chance, den wunderschönen See zu bestaunen. Auch an diesem Ort empfehlen wir die Aussicht mit einer Wanderung zu verbinden.
Von hier aus starten verschiedene Wanderrouten, die aber nicht ganz um den See herum verlaufen. Vielmehr führen die Wanderungen durch die üppige Vegetation: Die grünen Hügel und durch den Wald hoch und wieder runter bis man das Ufer des Kratersees erreicht.
5. Kratersee Lagos do Congro
Der fast runde Kratersee Lagos do Congro liegt auf 518 m Höhe über dem Meeresspiegel und schimmert in einer interessanten grünen Farbe. So sehr er auch zum Schwimmen einlädt. Es wird davon abgeraten. Zudem handelt es sich um ein Schutzgebiet.
Vom Parkplatz aus wandert man zunächst einige hunderte Meter durch das Grüne hinab. Aus der Ferne hat man bereits einen schönen Ausblick auf den See.
6. Schwefelquelle Furnas
Vorsicht! Jetzt stinkt es. Die Schwefelquellen in Furnas sind ein besonders heißer und geruchsintensiver Ort. Auch Furnas liegt, wie so viele Orte auf São Miguel, in einem Kratergebiet. Hier findet man viele dampfende Quellen. Einfach der Nase nach.
Spezielle Insel-Gerichte bietet am Eingangsbereich einen besonderen Schmortopf an, der direkt in den heißen Quellen gegart wird. Wir wünschen an dieser Stelle guten Appetit.
Darum lohnt sich ein Urlaub
Wir fassen an dieser Stelle unsere Eindrücke zu Sao Miguel, der größten Insel der Azoren, zusammen: Eine Woche Azoren-Urlaub hat uns verdeutlicht, dass die Insel ein absoluter Geheimtipp ist.
São Miguel ist ein wunderbares Paradies für all diejenigen, die gerne in der Natur wandern und ein außergewöhnliches Reiseziel kennenlernen wollen. Wir sind seit der Reise süchtig nach Kratern und Vulkanlandschaften.
Ende Oktober ist die Saison bereits vorbei, sodass die Insel von deutlich weniger Menschen bereist wird. Anders gesagt: São Miguel ist groß genug, sodass sich Urlauber dort sehr gut in alle Richtungen verteilen.
Ein anderer bemerkenswerter Fakt ist, dass es dort keine riesigen Hotelanlagen gibt (zumindest wir haben keine gesehen). Klassische Pauschalurlauber werden auf der Insel nicht glücklich. Kleine, private Unterkünfte sind hier eher die Regel.
Wir kennen die anderen Azoren-Inseln (noch) nicht, aber wir behaupten einfach mal, dass São Miguel die schönste Insel ist. 😉
Weitere Sehenswürdigkeiten & coole Orte auf der Insel
- Caldeira das Sete Cidades: Eines der Naturwunder von Portugal. Von den vielen Aussichtsplattformen hat man eine wunderschöne Panorama-Perspektive auf die umliegenden Seen.
- Ponta Delgada: Die Hauptstadt der Insel: Sicherlich schön, um die typische schwarz-weiße Architektur der Gebäude auf der Insel zu sehen.
- Vila Franca do Campo: Mini-Insel unmittelbar vor São Miguel, aber nur per Boot zu erreichen, zugänglich während der Hauptsaison.
- Die Ermida de Nossa: Eine sehr interessante, architektonische Kirche.
Die beste Reisezeit für einen Azoren-Urlaub
In den Monaten zwischen Juni und Oktober herrschen die besten Temperaturen für Wanderungen und Naturerkundungen bei etwa 20 Grad. Baden ist zu keiner Zeit keine Aktivität, da die Wellen sehr schroff sind und die Strände aus Vulkangestein sind.
Walbeobachtungen und Delfinsichtungen sind zwischen Mai und September möglich. Wir waren also genau einen Monat zu spät dran. Sollten wir irgendwann wiederkommen und die anderen Inseln besuchen, dann wär das im Mai oder im September.
Das Thema Wetter auf den Azoren ist ein ganz spannendes. Barbara vom Blog Reisepsycho ↗ hat hierzu einen sehr informativen Blogbeitrag erstellt.
Noch mehr Tipps & Sehenswürdigkeiten
- Empfohlene Aufenthaltsdauer: Eine Woche mit abwechslungsreichen Programm.
- Es gibt Direktflüge von Düsseldorf nach São Miguel (Flughafen Ponta Delgada); andere deutsche, österreichische und schweizer Flughäfen bieten Flüge auch auf die anderen Inseln an: Santa Maria, Faial, Pico, São Jorge, Terceira, Graciosa, Flores und Corvo.
- Von São Miguel fliegen viele weiter zu den Nachbarinseln.
- In der Hochsaison gibt es auch Fähren zwischen den Inseln, aber Fliegen geht natürlich deutlich schneller.
- Ohne Mietwagen hast du keine Chance von A nach B zu kommen.
- Das Wetter ist sehr unbeständig. Am besten hast du immer eine Regenjacke im Tagesrucksack dabei.
Kartenansicht Azoren: Wo liegt São Miguel?
Drei Karten im Überblick. Die Erste zeigt die Lage der Azoren-Inseln, die Zweite, wo die ganzen Inseln liegen (südwestlich vom Mutterland Portugal) und wie man sie sich größenmäßig vorstellen kann. Die dritte Karte zeigt die Lage der Hauptstadt Ponta Delgada auf der Insel Sao Miguel.
Nichts geht über einen guten Reise- und Wanderführer. Unsere Empfehlungen für die Azoren:
Weiterführende Links
- Tipps fürs Inselhopping auf den Azoren ↗
- Flugrouten Azoren & São Miguel ↗ (für den Besuch der anderen Inseln bzw. Inselhüpfen)
- Billigermietwagen ↗
- Auch hier werden portugiesische Inselträume wahr: auf Madeira ↗
Und du? Warst du schon mal auf den Azoren? Was hat dir besonders gut gefallen? Oder warum möchtest du unbedingt dorthin? Schreib deine Antwort weiter unten in die Kommentarbox.
Hallo Janine! Ich habe auf der offiziellen Seite gelesen, dass es Linienbusse gibt. Was soll ich also von dieser Information halten? Nicht alle Menschen fahren im Urlaub gerne Auto. LG jEANNETTE
Hallo Jeannette,
wenn du mit dem Linienbus überall hinkommst, was auf deiner To Do Liste steht, dann ist es doch klasse. 🙂
LG, Janine
Ich war dieses Jahr auf den Azoren, und sicher nicht das letzte Mal.
Ich war auf Sao Miguel, Terceira, Fajal und Picco. Müßt ihr unbedingt auch besuchen und dann Whale watching nicht vergessen……
Das sieht ja toll aus. Die Azoren kommen hiermit offiziell auf meine Reiseliste! 😉
DANKE!
😀 Das freut mich zu hören. 😉 Ich bin auf deine Eindrücke gespannt.
LG, Janine
Sehr coole Tipps für Sao Miguel! Besonders das verlassene Hotel findet man ja so nicht in jedem Reiseführer.
Ich werde mir bestimmt die Tipps bei meiner eigenen Azoren-Reise zu Nütze machen! 🙂
Vielen Dank. Das können wir gar nicht häufig genug sagen: Die Azoren sind wirklich ein unterschätzes Reiseziel. Ein Urlaub auf Sao Miguel ist auf jeden Fall lohnenswert. Wir wünschen dir eine ganz tolle Reise.
LG, Janine
Das haben wir auch alles erlebt. Zwar in einem anderen Tunnel und einem anderen Thermalbad, aber Sao Miguel lässt seinen Besuchern ja auch genügend Auswahl 😀 Ich liebe diese Insel und finde sie wie du paradiesisch! LG Barbara
Ja, absolut. Wir sind eigentlich ohne große Erwartungen hingeflogen und waren dann umso begeisterter von Sao Miguel.
Hallo!
Ein toller Beitrag mit wirklich beeindruckenden Fotos! Von der Hotelruine habe ich jetzt schon mehrfach gehört; die hat wirklich einen gewissen Gruselfaktor 😉 Würde sie wirklich auch gerne einmal besuchen, denn das ist bestimmt sehr beeindruckend!
Liebe Grüße, Lisa
Hallo Lisa,
vielen Dank. Richtig, der Gruselfaktor ist garantiert. 😉
Ich war noch nie auf den Azoren, aber eure Fotos und der Bericht machen richtig Lust. Ich bin ein mega Fan von Lost Places, war aber selbst noch bei keinem einzigen. Die Hotelruine könnte auch als Filmkulisse herhalten, mega!
Und die Schwefelquellen müssen furchtbar riechen. Ich kenn den Schwefelgeruch (in verschiedensten Aromen und chemischen Verbindungen) aus dem Labor und bin da echt kein Fan von, haha 😀
<3
Michelle
Hallo Michelle,
das Hotel ist zwar schon ein paar Jahre alt. Trotzdem weiß man natürlich nicht, wie lange ein solcher Lost Place auch einer bleibt. Bevor andere davon profitieren.
Oh ja. Man riecht es schon von weitem und es ist grausam. 😀
LG, Janine