Als jemand, der regelmäßig in der Natur unterwegs ist, hat sich die Garmin Forerunner 955 als praktische Unterstützung erwiesen, um Wanderungen und andere Aktivitäten aufzuzeichnen. Anfangs habe ich meine Touren mit dem Smartphone dokumentiert, was jedoch häufig den Akku strapazierte – vor allem, wenn ich gleichzeitig Fotos machte. Die Forerunner 955 bietet eine spezialisierte Lösung für präzise Datenerfassung und Navigation.
Warum die Garmin Forerunner 955?
Nach längerer Nutzung meiner Forerunner 645 Music habe ich mich für den Umstieg auf die Garmin Forerunner 955 entschieden, vor allem wegen der zweckmäßigen Kartenfunktion. Im Vergleich zu anderen Modellen ist dieses Modell das preiswerteste mit dieser Kartenfunktionalität. Die Uhr ermöglicht es, GPX-Daten zu laden und während der Wanderung zu nutzen. Für Outdoor-Aktivitäten ist die Genauigkeit, die solche Sportuhren anbieten, ein klarer Vorteil im Vergleich zu Smartphone-Apps. Zudem wird der Akku des Handys geschont und man kann sich darauf konzentrieren, Fotos zu machen.
Akkulaufzeit im Alltag und auf Touren
Der Hersteller gibt für die Forerunner 955 in der Theorie eine Akkulaufzeit von bis zu 15 Tagen an. In der Praxis hängt diese stark von der individuellen Nutzung ab. Während meiner dreitägigen Hüttentour in Slowenien, bei der die Navigation täglich für sieben bis acht Stunden aktiv war, musste ich die Uhr nach dem zweiten Wandertag wieder aufladen. Bei moderater Nutzung, wie dem regelmäßigen Aufzeichnen von Läufen ohne Navigation, hält der Akku jedoch deutlich länger.
Wie häufig man die Funktionen der Uhr nutzt und wie oft man sich durch die Menüs klickt und das Display in Betrieb ist, beeinflusst die Akkulaufzeit.
Schade ist, dass man ein eigenes Kabel zum Laden braucht, da der Anschluss kein USB ist. Bei einer Mehrtageswanderung ist das ein Aufladekabel mehr im Gepäck.
Die Forerunner 955 bietet mehrere Möglichkeiten, Strecken zu planen und GPX-Daten zu importieren. Persönlich nutze ich die Alpenvereinaktiv-App, exportiere die Touren als GPX-Dateien und lade sie (manuell) über die Connect App auf die Garmin Uhr. Alternativ synchronisieren Apps wie Komoot die Strecken auch automatisch, was den Prozess natürlich vereinfacht. Da ich viele mehr Routen plane, als ich tatsächlich unternehme, habe ich das automatische Synchronisieren zwischen der App Alpenvereinaktiv und der Garmin 955 deaktiviert. Ein Kritikpunkt ist nämlich, dass es ziemlich umständlich und aufwendig ist, die übertragenen Routen von der Garmin-Uhr zu löschen. Das geht nämlich leider nur manuell und einzeln über den Start einer neuen Aktivität.
Die Navigation während der Wanderung ist insgesamt zuverlässig, auch wenn gelegentlich kleinere Abweichungen vorkommen, beispielsweise bei Abbiegehinweisen. So kann es passieren, dass die Uhr nicht über eine anstehende Abbiegung informiert.
Eine hilfreiche Funktion ist die Darstellung der bereits zurückgelegten Route, was besonders beim Rückweg nützlich sein kann. Auch die „Zurück zum Start“-Funktion, die einen auf direktem Weg – oder entlang der aufgezeichneten Strecke – zurückführt, ist für ungeplante Änderungen praktisch.
Während einer Wanderung zeichne ich die Strecke auf, sehe die Route auf der Karte und kann dann zwischen verschiedenen Ansichten wechseln. Zum Beispiel sehe ich, wieviele Höhenmeter ich noch zu machen habe und wie viele ich schon geschafft habe. Zudem sehe ich, wie lange ich schon unterwegs bin und um welche geschätzte Zeit ich am Ziel ankomme. Man darf jedoch nicht erwarten, dass die Angaben immer ganz genau sind.
Das Glas ist ziemlich massiv. Ich bin schon so oft irgendwo gegenstoßen und es hat laut klack gemacht. Aber kein einziger Kratzer ist auf dem Display der Uhr zu sehen.
Nachbereitung und Datenauswertung
Nach einer Wanderung synchronisiert die Uhr die aufgezeichneten Aktivitäten automatisch mit Apps wie Komoot. Dort können die Touren weiter angereichert und mit Fotos ergänzt werden. Die Garmin Connect App bietet zudem detaillierte Statistiken zur Aktivität, wie zurückgelegte Höhenmeter oder Herzfrequenzverläufe, die für viele Outdoor-Enthusiasten, wie mich, interessant sind. Zum Beispiel kann ich mir meine Wanderaktivitäten nach Jahren anzeigen und kann ablesen, ob ich mehr Wanderkilometer und Höhenmeter als in den Jahren davor habe. Hier sehe ich natürlich auch all meine Daten, die ich mit der vorherigen Garmin-Uhr gesammelt habe.
Technische Merkmale der Garmin Forerunner 955
Die Garmin Forerunner 955 kann natürlich noch viel mehr. Da sie für ganz unterschiedliche Sportarten gemacht ist, brauche ich persönlich nur einen Bruchteil die unzähligen Features. Für das, was ich zum Wandern benötige, fahre ich gut mit diesem Modell.
- GPS und Karten
- Punkt-zu-Punkt-Navigation
- Vorinstallierte Straßen- und Trail-Karten
- ClimbPro™-Anstiegsplaner zeigt bevorstehende Steigungen
- Höhendiagramme und barometrischer Höhenmesser
- Akkulaufzeit
- Bis zu 42 Stunden im GPS-Modus
- UltraTrac-Modus bietet bis zu 80 Stunden Akkulaufzeit – ideal für längere Touren
- Tracking und Sicherheit
- Unfall-Benachrichtigung während bestimmter Aktivitäten
- LiveTrack ermöglicht es, deine Route in Echtzeit zu teilen
- Outdoor-Profile
- Wandern, Trailrunning, Klettern und Schneeschuhwandern
- Anpassbare Aktivitätsseiten für spezifische Wanderdaten
- Wetter- und Zeitfunktionen
- Zeiten für Sonnenaufgang und Sonnenuntergang
- Wetterberichte und Temperaturanzeige
Mein Fazit
Die Garmin Forerunner 955 bietet in jedem Fall eine breite Palette an Funktionen, die sie zu einer sehr angenehmen Begleitung für Wanderer und Outdoor-Enthusiasten macht. Die Akkulaufzeit, Navigationsmöglichkeiten und Datenauswertungen überzeugen, auch wenn es kleinere Einschränkungen wie die teils ungenauen Abbiegehinweise gibt und das Löschen von Strecken auf der Uhr nervig ist. Aber das sei ihr verziehen. Missen möchte ich meine Forerunner nicht mehr. Negative Erfahrungen von anderen kann ich online nicht finden.
Obwohl ich mit der Garmin 955 insgesamt zufrieden bin, bleibt die Neugier auf andere Modelle, wie etwa die Garmin Fenix mit Solarladung, bestehen.
Hallo Janine, vielen Dank für Deinen Bericht.
Ich habe mir auch letztens eine neue Garmin-Uhr gekauft. Das mit dem Extrakabel ist ärgerlich, aber wohl der Wasserdichtkeit geschuldet.
Es gibt aber kleine Adapter, die sich dann mit einem „normalen“ Ladekabel verbinden lassen.
Hier ein Beispiel für USB-C mit einem bunten Adapter (findet sich schneller im Rucksack wieder als das x-te schwarze Zubehörteil 😉 ) und auch mit einem Bändchen:
https://amzn.to/4ac1IHq
Viele Grüße
Uli
Hallo Uli,
cool, dass es sowas gibt und sicher sehr praktisch. Aber etwas mehr Gewicht hat man durch den Adapter trotzdem. Da hilft wohl nur die Solar-Variante.
LG & ein schönes Wanderjahr 2025 wünsch ich dir!