Hier findest du meine detaillierte Aufrechnung der Kosten für den Lechweg, den ich in sieben Tagen gewandert bin. Übernachtet habe ich in verschiedenen Unterkünften entlang der Etappenorte. Schon vorab: Ein Wanderurlaub dieser Art ist leider nicht ganz günstig.
Der Lechweg lässt sich je nach Tempo und Tageskilometer in sechs, sieben oder acht Tagen erwandern. Ich habe mich für die klassische Variante mit sieben Etappen entschieden. Da ich einen Tag früher angereist und einen Tag später abgereist bin, rechne ich in meiner Kostenaufstellung mit insgesamt neun Tagen.
Da ich alleine unterwegs war, fielen die Übernachtungskosten entsprechend höher aus, da ich die Zimmer jeweils alleine belegt habe.
So viel haben Unterkünfte gekostet
Acht Nächte habe ich am Lechweg verbracht. In der ersten Unterkunft in Lech am Arlberg habe ich zweimal geschlafen, da ich bereits am Vorabend angereist bin und auch nach der ersten Etappe hier wieder übernachtet habe.
Für die Unterkünfte einschließlich der Tourismusabgabe habe ich 672 Euro ausgegeben. In den folgenden Hotels, Pensionen, Zimmern habe ich genächtigt.
- Lech am Arlberg (2 Nächte) mit Frühstück im Hotel Kristall ↗ für je 61,60 Euro + 3,20 Euro Tourismusabgabe
- Warth ohne Frühstück in der Wäldermetzge ↗ (Hüttenzimmer) für 28 Euro + 9 Euro Frühstück, Tourismusabgabe inklusive
- Holzgau mit Vollpension im Hotel Bergheil ↗ für 192 Euro + 1,40 Euro Tourismusabgabe
- Elbigenalp mit Frühstück im Hotel Panorama ↗ für 59 Euro + 1,40 Euro Tourismusabgabe
- Stanzach mit Frühstück im Hotel Garni Waldhof ↗ für 78 Euro + 1,40 Euro Tourismusabgabe
- Wängle mit Frühstück im Naturhotel Lechlife ↗ für 88 Euro + 2 Euro Tourismusabgabe
- Füssen ohne Verpflegung in zentral liegender Ferienwohnung für 89 Euro + 2,20 Euro Tourismusabgabe
Alle Unterkünfte habe ich bereits Wochen vor der Weitwanderung auf Booking.com gebucht, die meisten auch online schon bezahlt. Die Auswahl war damals schon nicht groß und Preise, na ja, sehr teuer für meine Verhältnisse. Als Einzelperson ist das Reisen generell eher teurer.
In einigen Hotels war die Lech Aktivcard enthalten, mit der Busse und Bergbahnen kostenlos genutzt werden konnten. Ein paar Mal habe ich die Vorteilscard sogar verwendet.
So teuer waren meine Transportkosten
Für mich kommen vor allem Weitwanderwege infrage, die ich mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen kann. Es soll schließlich ein autofreier Urlaub sein. Glücklicherweise ist dies beim Lechweg gut möglich.
So bin ich mit dem Zug bis nach St. Anton am Arlberg Bahnhof gefahren. Vom Bahnhof St. Anton am Arlberg gings dann weiter mit dem Bus bis nach Lech am Arlberg Rüfiplatz.
Zu Mittag bin ich am Tag nach den sieben Etappen mit dem Zug von Füssen Bahnhof Richtung Heimat gefahren. Für diese drei Transportwege habe ich zusammengenommen 78,10 Euro ausgegeben.
- Zugfahrt Graz > St. Anton am Arlberg 32,90 Euro
- Postbus St. Anton am Arlberg Bahnhof bis Lech am Arlberg (Rüfiplatz) 5,30 Euro
- Zugfahrt Füssen > Graz 39,90 Euro
Gebucht habe ich direkt auf der Website der ÖBB – und zwar bereits Anfang Mai. Also genau zwei Monate vor der großen Wanderung. Dadurch konnte ich mit Sparpreise sichern.
Die Kosten für den Bus von Lech am Arlberg zum Formarinsee über die mautpflichtige Bergstraße ist unter den Ausgaben für Aktivitäten aufgeführt.
Der Gepäcktransport ist bei den sonstigen Kosten gelistet.
Das habe ich für Essen und Trinken bezahlt
Unterkünfte am Lechweg sind nicht gerade günstig. Genauso ist es mit dem Essengehen. Besonders Vorarlberg und Tirol sind touristisch und auf der teureren Seite. Das merkt man schnell auf der Speisekarte, wenn man irgendwo einkehren will.
Frühstück war praktischerweise meistens schon im Preis der Unterkunft enthalten. So hatte ich mir schon mal Geld für die erste Mahlzeit gespart. Ebenfalls praktisch sind die Supermärkte, die auf der Route des Lechwegs liegen, wie in Lech am Arlberg, in Warth oder Füssen. Dort kaufte ich mir Snacks für zwischendurch.
Bei allen Kosten für Essen und Trinken komme ich auf 132,56 Euro. Ich liste hier nicht alle einzelnen Belege auf, gebe aber meinen Eindruck, wie viel was gekostet hat:
- Mittagssnack: Suppe und kleines Glas Buttermilch für 12 Euro (1. Etappe)
- Kleines Radler (0,3 Liter) auf der Panoramaterrasse am Rüfikopf für 4,50 Euro
- Abendessen: Rösti mit Bier für 18 Euro (2. Etappe)
- Abendessen im Hotel: Spinatknödel mit Bier für 19 Euro (4. Etappe)
Das haben Aktivitäten gekostet
Die Busfahrt zum Formarinsee greift schon tief in den Geldbeutel. Ich habe mir deshalb die My Lech Card gekauft. In dieser ist die Busfahrt zum Formarinsee inklusive. Ich habe die Vorteilskarte dann auch nochmal für eine weitere Busfahrt zum Spullersee genutzt. Also insgesamt habe ich die Vorteile an zwei Tagen genutzt. Ohne diese Karte hätte die 30-minütige Busfahrt 22 Euro gekostet. Unglaublich teuer, wie ich finde. Die Bergstraße, die der Bus fahren muss, kostet aber nun mal so viel.
Wer sich das Geld sparen will, wandert die Etappe in beide Richtungen statt eine Strecke mit dem Bus zu fahren.
In Lech am Arlberg bin ich mit zwei Bergbahnen gefahren. Viele weitere Aktivitäten sind in der My Lech Card enthalten. Sie mich 27 Euro gekostet. In so manchen Unterkünften ist sie im Übernachtungspreis enthalten. In meinem Hotel leider nicht, deshalb habe ich mir sie selbst dann gekauft.
Die Lech Aktiv Card – eine andere Vorteilscard – war in vielen Unterkünften dabei. Auch diese Karte enthält einige, aber andere Vorteile. Zum Beispiel die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel und Bergbahnfahrten. Hierfür hatte ich also keine Ausgaben. Ich hätte sie mir allerdings nicht selbst gekauft.
Sonstige Kosten am Lechweg
Auf meiner allerersten Weitwanderung habe ich mir Gepäckservice gegönnt. Einerseits wollte ich nicht auf frische Wäsche und ein zweites Paar Schuhe verzichten. Und andererseits wollte ich meine Sachen nicht alle selbst nicht tragen müssen. Vor allem nicht, das, was ich zum Schlafen anziehe oder mein Buch zum Lesen.
Deshalb habe ich mir Gepäckservice gebucht, der täglich meine Sachen von Unterkunft zu Unterkunft brachte. Pro Fahrt wurden 11 Euro berechnet. Bei sechsmal Gepäcktransport sind das 66 Euro.
Glücklicherweise war mein Gepäck nach jedem Etappenende bereits bei der richtigen Unterkunft. Sprich, nach der Dusche konnte ich in frische Anziehsachen schlüpfen und auch mal die Schuhe wechseln.
Mein Fazit zu den Ausgaben
Eine Mehrtageswanderung zu machen, das zählt nicht zu den günstigsten Urlauben. Unterkünfte und Verpflegung machen den Großteil aus. Bei Hüttentouren sind die Kosten für die Übernachtung deutlich günstiger, wenn man im Matratzenlager schläft.
Auf dem Lechweg gibt es keine Hütten. Da kann man bequemerweise in den Orten nächtigen, die Infrastruktur mit Supermärkten nutzen, aber auch tiefer in den Geldbeutel zu greifen.
Zudem sind die Regionen auf dem Lechweg beliebte Urlaubsziele bei Aktivurlaubern, was sicherlich die Nächtigungspreise bestätigt. Zur Hauptreisezeit ist es generell teurer.
Die teuerste Unterkunft mit 192 Euro, die ich jemals gebucht habe, liegt in Holzgau. Hier habe ich keine Alternative gefunden, wo Preis- und Leistung stimmten. Bei der Buchung gab es nur noch Suiten, keine ’normalen‘ Einzelzimmer. In dem Preis enthalten war aber auch Mittagessen, ein Mehr-Gang-Menü am Abend und Frühstück am nächsten Morgen. Mein Zimmer war der Wahnsinn, mit tollem Balkon und einer Sauna nur für mich. Ich habe es dort so sehr genossen und voll ausgeschöpft.
Zusammenfassend: Für Schlafen habe ich 672 Euro, für Essen und Trinken 133 Euro, für den Transport 78, für Aktivitäten 27 Euro und sonstiges 27 Euro. In der Grafik unten sieht man zusätzlich noch meine durchschnittlichen Tagesausgaben. Alles in allem: 9 Tage am Lechweg haben mich also 975,66 Euro gekostet.
Woher weiß ich, wie viel das alles gekostet hat? Ich finde es immer sehr interessant zu sehen, was ich im Urlaub ausgegeben habe. Die ganzen Kosten unterwegs trage ich in die App Trexpense ein. Die App Trexpense gibt es sowohl für Smartphones basierend auf Android als auch für das iPhone.
Eine Mehrtageswanderung wie der Lechweg ist zwar kein günstiges Vergnügen, aber die Eindrücke und Erlebnisse sind es allemal wert. Wer vorausplant und auf einige Tipps achtet, kann diesen Wanderurlaub auch mit nicht so großem Budget realisieren. Für mich war es eine unvergessliche Reise, die jeden Cent wert war.
Hallo Janine,
ich möchte nächstes Jahr mit meiner Freundin den Lechweg wandern, sind gerade mitten in der Planung. An wen wende ich mich am besten wegen dem Gepäcktransport? Wir möchten nämlich auch alles selbst planen, aber möglichst mit Gepäcktransport. Für einen Tipp wäre ich sehr dankbar.
lg Brigitte
Hallo Brigitte,
Feuerstein heißt der Anbieter für den Gepäckservice.
Ich wünsche euch schon mal eine schöne Weitwanderung.
LG, Janine
Hallo Janine,
bei deiner teuersten Unterkunft musste ich auch erst mal schlucken – das hätte mir auch weh getan, die zu buchen. Aber immerhin konntest du es voll ausnutzen. Im Schnitt passt es nachher aber doch halbwegs. Für meine letzte Weitwanderung mit Gepäcktransport lag ich in Österreich auch bei rund 100 € pro Tag – günstiger geht es in der Region wohl leider nicht.
Den Lechweg hatte ich auch schon auf dem Schirm; mal sehen, ob das im nächsten Jahr vielleicht klappt.
Liebe Grüße
Corinna
Hallo Corinna,
das denke ich auch, dass es kaum günstiger geht als 100,- Euro. Es sei denn man zeltet unterwegs. 😛 Aber dafür wäre ich nicht der Typ.
LG, Janine