In Graz gibt es unglaublich viele Fotomotive. In meinem Blogbeitrag stelle ich eine kleine Auswahl an Fotospots vor. Von klassischen Bildern der Wahrzeichen der Altstadt bis hin zu kreativen Aufnahmen ist alles dabei. Dazu ergänze ich meine Fototipps.
Fotospots in der ganzen Steiermark mit Ideen für coole Locations findest du in einem separaten Blogartikel.
Murinsel
Die Murinsel ist aus Graz nicht mehr wegzudenken. Das Projekt der schwimmenden Insel entstand im Rahmen der Kulturhauptstadt Graz 2003.
Den wohl schönsten Blick auf das Objekt bekommt man von der Fußgängerbrücke Mursteg geboten (Foto 3).
Für die Langzeitbelichtung (Foto 2) ist die wackelige Brücke etwas ungünstig. Durch die vielen passierenden Menschen vibriert die Brücke am beliebten Fotospot immer wieder. Was zu einem unscharfen Foto führen könnte.
Besondere Motive kann man einfangen, wenn man quasi einmal eine Ebene tiefer geht, und die Murinsel vom Ufer aus fotografiert (Foto 1). Wer mit der Architektur – vor allem den vielen Linien und Formen der Insel spielen will, der spaziert einmal über die Murinsel hinüber.
Foto-Tipp im Dunklen: Im Dunkeln leuchtet die Murinsel in verschiedenen Farben, was zu wunderschönen Nachtaufnahmen einlädt. Da gehört ein Stativ unbedingt ins Gepäck.
Schlossberg
Wer die vielen Facetten von Graz fotografieren will, der muss auch den Schlossberg besuchen. Es gibt zahlreiche Fußwege, die hinaufführen. Die Schlossbergstiege zählt zu einer der beliebtesten Möglichkeiten. Ausgehend vom Schlossbergplatz kommt man bei dem Blick auf die schmale Stiege ins Schwärmen, denn der steile Treppenaufgang ist besonders schön gestaltet. Oben am Horizont ragt der Uhrturm.
Es ist aber nicht nur der fantastische Aufstieg, der den Ort so besonders macht, denn ein weiteres Highlight liegt im Rücken. Die barocke Dreifaltigkeitskirche strahlt in einem Weiß daher, das fotografisch einfach festgehalten werden muss. Das lässt sich beim Aufgang ganz gut mit einer Pause kombinieren. Generell bieten sich fantastische Ausblicke aus der Vogelperspektive. Von ganz oben sieht Graz aus wie eine unechte Modelllandschaft.
In Sichtweite des Uhrturms liegt der Chinesische Pavillon, noch ein paar Schritte weiter der Glockenturm und die Kasematten. Auf dem Schlossberg kann man gut einen Nachmittag verbringen, um außergewöhnliche Fotos zu machen. Von der Tageszeit ideal ist der Sonnenaufgang und der Sonnenuntergang.
Uhrturm
Mit der Kamera kommt man dem Uhrturm natürlich am nächsten, wenn man direkt vor ihm steht (Foto 3). Er ist aber nicht nur ein beliebter Spot, um das Grazer Wahrzeichen zu fotografieren, sondern er ist ein beliebter Treffpunkt. An heißen Sommertagen wird hier Bier und Wein getrunken. Romantisch wirds, wenn die Sonne zu später Stunde untergeht. (Das gilt natürlich auch zum Sonnenaufgang.)
Wer den Uhrturm ganz für sich allein haben will, der steigt an einem Sonntag ganz früh hinauf. Während alle anderen noch ihren Kater ausschlafen.
Von Frühling bis Sommer schmücken bunte Blumen die Wiesen am Turm. Das Blumenbeet kann man von unten aus gekonnt einsetzen, um die vielen Menschen vor dem Uhrturm zu verdecken. Auch gestalten sie ein Foto anders, als die Standardmotive, die man von der Sehenswürdigkeit kennt.
Es ist aber nicht nur der Uhrturm selbst, sondern die Rundsicht auf Graz, was diesen Ort zu einer schönen Location macht. Den Hauptplatz sieht man hier von oben, den Sky Walk des Freiluftcafés, die zahlreichen Kirchen von Graz und das Friendly Alien.
Mausoleum und Dom
Der Dom und das Mausoleum gehören zur Grazer Stadtkrone. Das Ensemble ist ein wahrer Hingucker. Wie auch immer man sich dreht und windet, die Bauwerke wollen einfach nicht so recht aufs Foto passen (Foto 2). Egal wie weit man zurückspaziert, irgendwas stört immer. Es parken überall Autos und Leitungen hängen in der Luft (Foto 1).
Direkt gegenüber liegt die Grazer Burg mit der Doppelten Wendeltreppe, die auch oft fotografiert wird. Ein paar der Fenster im Turm der Treppe sind geöffnet, sodass man aus dem Fenster heraus Dom und Mausoleum (Foto 3) mit genug Abstand fotografieren kann.
Zurück am Dom und Mausoleum lohnt sich auch der Besuch von innen. Sofern nicht gerade Baustelle ist.
Lese-Tipp: In meinem Blogbeitrag über Kirchen in Graz zeige ich dir die schönsten Bauwerke in der Altstadt und auch darüber hinaus.
Herrengasse
Am Ende der Herrengasse Richtung Opernring wartet ein herrlicher Blick auf die Altstadt von Graz.
Die Herrengasse ist die große Einkaufsstraße der Stadt. Autos dürfen hier nicht fahren. Dafür rasen im Minutentakt zahlreiche Straßenbahnen. Die Tram, das öffentliche Verkehrsmittel, gehört zur Stadt und macht sich als Motiv auf einem Foto auch ganz gut.
Foto-Tipp für den Winter: Besonders schön ist dieser Platz zum Fotografieren im Winter. Zur Weihnachtszeit fährt die Advents-Bim durch die Einkaufsstraße. Die Straßenbahnbeleuchtung und die Weihnachtsbeleuchtung sehen zu dunkler Stunde ziemlich romantisch aus.
Landhaushof
Ein Wunderwerk aus der Renaissance ist der Landhaushof auf der Herrengasse. Die Arkadengänge im Innenhof sind wirklich prächtig und eigenen sich wunderbar als Fotolocation. Besonders für diejenigen, die gerne den Fokus auf architektonische Details legen.
In den Innenhof gelangt man kostenlos über die Herrengasse. Die Treppenaufgänge sind nur zu besonderen Anlässen geöffnet.
Hauptplatz
Wenn man nur einen einzigen Ort in der Grazer Altstadt zum Fotografieren besuchen kann, dann wähle man den Hauptplatz. Hier kann man sich mit der Kamera in den Händen einmal um sich selbst drehen und bekommt unendlich viele Motive geboten.
Eine klassische Aufnahme bekommt man, wenn man mit sich mit dem Rücken zum Grazer Rathaus dreht und über den Erzherzog-Johann-Brunnen leicht nach oben schaut. Genau dann zeigt sich der Uhrturm auf dem Schlossberg, der über den bunten, verspielten Fassaden der Altstadt thront.
Das Rathaus (Foto 2 + 3) ist natürlich auch eine Sehenswürdigkeit, die zum Fotografieren animiert. Weitere fotogene Sehenswürdigkeiten sind die Luegghäuser und die Weikhard-Uhr.
Friendly Alien
Durch seine morphe Form ist das Friendly Alien am Kunsthaus ein echter Hingucker. Egal ob man direkt davor steht oder aus der Ferne vom Schlossberg darauf blickt.
Das futuristische Etwas der zeitgenössischen Kunst entstand vor vielen Jahren, wie auch die Murinsel, im Rahmen der Kulturhauptstadt Europas.
Ein einzigartiger Fotospot in Graz, der unbedingt erwähnt werden muss. Auch hier sind den kreativen Ideen keine Grenzen gesetzt.
Doppelte Wendeltreppe
Die Doppelte Wendeltreppe liegt recht unscheinbar in der Grazer Burg gegenüber vom Mausoleum und Dom. Sie zählt zu den Top-Sehenswürdigkeiten und lässt sich gut im Rahmen einer Altstadtrunde erkunden. Fotografen, die besonderes Interesse an architektonischen Motiven haben, für die ist die Location perfekt.
Die beiden gegenläufigen Treppenstufen wirken beinahe wie eine optische Täuschung. Um ungestört Fotos zu machen, sollte man ganz früh oder ganz spät kommen. Denn vor allen an den Wochenenden zieht es viele Besucher hierher und der Aufgang ist sehr eng.
Weitere Locations für coole Bilder
Neben den klassischen Fotospots gibt es natürlich noch viel mehr. Denn an jeder Ecke warten tolle Motive. Wer auf der Suche nach schönen Orten ist, sollte sich ohne Zeitdruck einfach durch die Altstadt – und auch darüber hinaus – treiben lassen. Und dabei den Blick immer wieder mal nach unten oder nach ganz oben richten. Auch die unterschiedlichen Tages- bzw. Nachtzeiten scheren besondere Aufnahmen. Die Details der Stadt bleiben nur den Aufmerksamen und Neugierigen vorbehalten.
- Graz Hauptbahnhof bei Nacht
- Das Orpheum
- Die Annenstraße am frühen Morgen
- Die Seifenfabrik am Puchsteg
- Die Nürnberger Häuser am Lendkai
Graz ist zugleich Segen und Fluch fürs Fotografieren
So fotogen die Stadt Graz auch ist und sie mit schönen Fotomotiven lockt, ist es doch eine Herausforderung „perfekte“ Fotos zu machen.
Da wären zum Beispiel die vielen Stromleitungen. Überall, wo Straßenbahnen verkehren, sind Leitungen zu finden. Zudem stehen unzählige Straßenbeleuchtungen, Verkehrsschilder, Autos und weitere Störfaktoren. Aber auch die engen Gassen stellen eine Herausforderung dar, genügend Abstand zum Motiv einzunehmen. Denn wenn man direkt davor steht, bekommt man nicht alles aus Bild.
Wie so viele Großstädte ist immer irgendwo Baustelle. Das Stadtbild von Graz ist daher oft durch Baukräne und Gerüste geprägt. Da heißt es dann kreativ sein und die Kräne entweder auf dem Motiv gekonnt zu platzieren (Foto oben) oder etwas davor zu zaubern.
Von früh morgens bis spät abends ist in Graz was los. Und das an sieben Tagen die Woche. Menschenleere Plätze sind (bis auf Sonntagfrüh)selten zu finden. Das Schöne ist, dass man den städtischen Trubel schön mit dem Foto einfangen kann.
Eine weitere Herausforderung beim Fotografieren ist es, sich auf ein bestimmtes Objekt festzulegen. Denn überall warten viele Details. Da heißt es, sich auf etwas festzulegen, um das Foto nicht mit Objekten zu überfrachten.
Urheber der Fotos: Der Großteil der Fotos sind von Stefan Galler ↗ aufgenommen. Die Bilder unterliegen seinem Copyright. Keine der Fotos hier am Blog dürfen in irgendeiner Weise und ohne Einverständnis nicht kopiert und verwendet werden.