Zwei Monate dauerte meine kleine Weltreise durch die USA, Jordanien, Vietnam, Kambodscha und Australien. Nach dem Studium reiste ich alleine als Frau in all die Länder, die auf meiner To Do Liste standen. Hier teile ich meine Route und meine unvergesslichen Erlebnisse. Es war definitiv eine der besten Erfahrungen, die ich jemals sammeln durfte.
Als Frau allein auf Weltreise
Allein zu reisen war für mich schon vor der Weltreise kein Problem. Da ich unterwegs sehr schnell neue Kontakte knüpfe und mir nie langweilig wird. Allerdings startete ich die USA-Reise noch gemeinsam mit einer Freundin, bevor ich mich dann auf den Weg weiter allein nach Jordanien aufmachte. Dann ging es weiter um die Welt nach Vietnam, Kambodscha und Australien.
Und am Ende der großen Reise war ich dann auch nicht mehr allein. 😉
Land 1 – USA: Florida & Texas
Mit meiner Freundin war ich schon einmal in den Vereinigten Staaten. Damals fuhren wir durch Kalifornien.
Diesmal war es unser Wunsch, Florida und Texas kennenzulernen. Auf unserer Route von Miami nach Orlando wollten wir außerdem noch einen Freund besuchen.
Während des Roadtrips haben wir mit unserem Mietwagen – natürlich ein typischer Ford Mustang Cabrio – abwechslungsreiche Aufenthalte eingeplant.
In Miami sind wir selbstverständlich am berüchtigten Miami Beach flaniert. Wir waren beim Coco Walk und haben Little Havana besucht. Übrigens: Im Spanischen spricht man das „v“ wie „b“ aus. Daher sagt man Habana anstatt Hawana.
Auf unserer Weiterfahrt haben wir einen Stopp beim Lighthouse am Southernmost Point eingelegt. Meinen Geburtstag feierten wir an den Florida Keys. Natürlich durfte auch ein Strand-Tag nicht fehlen. Vor der Weiterfahrt nach Orlando spazierten wir durch die grünen Gärten des Bonnet House.
Von Orlando in Florida flogen wir nach Texas. In Austin haben wir unseren neuen Mietwagen abgeholt und sind über San Antonio nach Houston gefahren.
In Austin haben wir uns das Texas Capitol angeschaut und waren im SoCo District. Bei der Congress Avenue Bridge konnten wir zur Abenddämmerung ganz viele Fledermäuse erspähen.
Auf dem Weg nach San Antonio haben wir einen Halt bei der Höhle „The Cave Without Name„, die eine gruselige Erfahrung garantiert. In San Antonio selbst haben wir das Alamo besucht und sind am River Walk entlang gelaufen.
Später in Houston haben wir selbstverständlich das Space Center der NASA besucht. Auch der Kemah Boardwalk gehörte für uns zum Pflichtprogramm. Wir waren am Veterans Day bei der Militärparade und haben den Wahlsieg von Präsident Trump miterlebt.
Lese-Tipp: Hier erfährst du, welche Sehenswürdigkeiten es in den USA ↗ gibt.
Land 2 – Jordanien: Petra und das tote Meer
Das Tote Meer wollte ich erleben: So stand ich damals zwischen der Auswahl entweder Israel oder Jordanien. Die Wahl fiel dann letzten Endes auf Jordanien, weil mich in dem Land auch die Felsenstadt Petra faszinierte.
In Jordaniens Hauptstadt Aman gelandet habe ich mich im Hostel direkt erkundigt, wie ich am besten Petra besichtige und zum Toten Meer fahren könnte.
Zusammen mit einem Koreaner und einem chinesischen Pärchen fuhr uns der Hostelbesitzer für einen Halbtagesausflug ans Tote Meer. Hier hatten wir über eine Hotelanlage Zugang zum Wasser, da man das Tote Meer natürlich nicht von überall aus begehen kann. Das Erlebnis, im Toten Meer zu baden, war schon eine einmalige Erfahrung.
Am nächsten Tag fuhr ich zusammen mit dem Koreaner Richtung Wadi Musa. Von hier aus gelangt man fußläufig direkt in die Wüstenstadt Petra. Petra ist riesig! Wer hätte das gedacht?! Natürlich reichte der eine Tag – was sage ich da: die wenigen Stunden des Tages – nicht aus, um das Meiste gesehen zu haben.
Im rasanten Tempo bewegten meine Reisebegleitung und ich uns durch die Wüstenstadt. Die Wege ziehen sich doch richtig durch die Schluchten. Während der erste Abschnitt noch recht flach war, muss man den Hauptteil von Petra und die weiteren Sehenswürdigkeiten, wie Königsgräber, Schatzkammern und Amphitheater erklimmen. So hatten wir einige tolle Aussichten auf das Gelände.
Leider vergingen die Stunden wieder viel zu schnell und ich rannte zurück zum Bus, um meinen Weiterflug von Aman aus nicht zu verpassen. Definitiv werde ich Petra irgendwann noch einmal besuchen und dann direkt drei volle Tage einplanen. Gibt es doch so viel abseits der Touristenpfade zu entdecken.
Auf dem Reiseblog Gin des Lebens gibt eine kompakte Übersicht zum Reiseziel Jordanien ↗.
Land 3 – Vietnam: Vom hohen Norden bis in den tiefen Süden
Mit sechs Stopps reiste ich ausgehend von Nord- nach Südvietnam. Die vielen zurückgelegten Kilometer – circa 2.000 km – bestätigten, dass das Land ziemlich lang gezogen ist.
Hanoi (auch Ha Noi geschrieben) hatte für mich auf den ersten Blick sehr wenig Charme, sodass ich auch recht zügig den nächsten Übernachtbus Richtung Norden nahm.
Die Bergdörfer in Sapa (auch Sa Pa geschrieben) liegen schon beinahe an der chinesischen Grenze. Die Region ist sehr beliebt für mehrtägige Wander-Touren. Mit einer kleinen Gruppe Reisender haben wir bei lokalen Familien übernachtet
Von Sa Pa ging es über Hanoi weiter zur weltbekannten Halong Bay. Die Kulisse mit den vielen grünen Felsen und kleinen Inseln ist fast unwirklich schön. Auf einem kleinen Bötchen übernachtete ich und am nächsten Morgen stand eine wirklich wunderschöne Kajak-Rundfahrt an.
Von der Bucht aus nahm ich den Bus südlich nach Nin Binh. Der Ort ist ein genialer Ausgangspunkt für eine Bootsfahrt auf dem Fluss bei Tam Coc, die sogar durch Höhlen führt. Mit Fahrrädern sind wir nach der Bootsfahrt noch einmal die wunderschöne Strecke, vorbei an gelbfarbenen und grünfarbenen Feldern gefahren. Nicht weit entfernt von hier ist außerdem die größte Tempelanlage in Vietnam: Bai Dinh. Leider musste ich den riesigen Tempel-Komplex mal wieder „rennen“, damit ich meine Weiterfahrt nicht verpasse.
Eine lange Busfahrt führte mich weiter nach Hoi An, was so ziemlich im Zentrum von Vietnam liegt. Das Städtchen ist zwar durch den Tourismus sehr geprägt, dennoch laden die Gassen zu einem gemütlichen Spaziergang ein. Hoi An wirkte insgesamt sehr süß.
Am Flughafen von Da Ngang bei Hoi An nahm ich dann mal einen Inlandsflug. Ich reiste in die ehemalige Hauptstadt von Vietnam nach Ho Chi Minh City (auch als Saigon bekannt). Meinen letzten Aufenthalt verbrachte ich mit dem Erkunden der Großstadt und der Vorbereitung auf mein nächstes Land.
Land 4 – Kambodscha: Ein Traum von Angkor Wat oder auch nicht
So gerne wollte ich diese große Tempelanlage durchforsten, die durch mehrere religiöse Einflüsse konstruiert wurde. Zum Glück konnte ich meine Reise durch Vietnam mit einem Stopp in Siem Reap verbinden. Siem Reap ist der Ausgangsort zu den Tempelanlagen von Angkor Wat.
Einen ganzen Tag hatte ich Zeit, die vielen Anlagen zu erkunden. Mein Tuktuk-Fahrer brachte mich von Tempelanlage zu Tempelanlage, da die Entfernungen zwischen diesen einfach zu riesig sind. Angkor Wat ist nämlich nur eine der vielen Anlagen, die sich teilweise doch sehr unterscheiden.
Zu den wohl bekanntesten Tempel-Anlagen (auch aus Tomb Raider bekannt) gehört die Anlage, die bereits durch Baumwurzeln eingenommen wird (Ta Som und Ta Phrom). Angkor Wat selbst ist natürlich ein bekanntes Fotomotiv und die Anlage Angkor Thom bei Bayon zeigt ihre Besonderheit durch herausstechenden Gesichtsskulpturen an der Tempelfassade.
Warum ich jedoch so enttäuscht bin: Durch das von Kambodscha nicht allzu weit entfernte China tummeln sich abertausende chinesische Touristen auf den Tempelanlagen herum. In großen Gruppen und in einer nicht zu überhörenden Lautstärke vereinnahmten die Chinesen die größte Tempelanlage von Kambodscha.
Da sollte man doch meinen, dass man als Reisender solchen religiösen Anlagen mit Respekt begegnet und sich ruhig verhält. Aber das Gegenteil war der Fall: Laut und viel zu überfüllt war alles. So bewegte ich mich zwischen den Menschenmassen hin und her.
Die Chance auf einen mystischen Sonnenuntergang gleich null. Als Besucher sollte man hier mehrere Stunden vorher in einer Schlange anstellen, um dann Zugang auf einen der Tempel zu bekommen. Und eine Garantie, dass der Sonnenuntergang genau von diesem Tempel auch so schön zu bestaunen ist, gibt es nicht.
Vielleicht bin ich auch so enttäuscht gewesen, weil die Wüstenstadt Petra in Jordanien einfach nicht so voller Touristen war. Egal. Voller Vorfreude auf neue Abenteuer verließ ich den Kontinent zu meinem nächsten Reiseziel.
Land 5 – Australien: Diesmal in den Westen
Natürlich durfte Australien auf meiner Reise nicht fehlen. Schon zweimal erkundete ich die Ostküste. Nun sollte es der viel zu unterschätzte australische Westen werden. Ich wollte unbedingt in den Nationalpark Karijini!
Aus Gewissensgründen à la „Wer reisen kann, der kann auch arbeiten“ besuchte ich in der westlichen Großstadt Perth einen zweiwöchigen Englischkurs, um gleich mein Englisch aufzubessern. An den Wochenenden besuchte ich Rottnest Island, um endlich mal wieder Kängurus zu sehen.
Nach Kursende flog ich ins nördlich gelegene Broome, um dann mit meinen Mietwagen die Westküste nach Perth zurückzufahren. Entlang der Küste, mit einer großzügigen Einkehr ins Landesinnere – ins Outback – fuhr ich insgesamt 4.500 Kilometer durch Westaustralien. Dabei passierte ich die schönsten Strände, wanderte durch beeindruckende Nationalparks und legte Stopps in viele kleinen Ortschaften ein.
Meine vollständige Westaustralien-Route habe ich in einem eigenen Blogbeitrag zusammengefasst.
Von allen bisherigen Reisen war der Roadtrip durch Westaustralien das größte Abenteuer, das ich bisher erlebt habe. Allein im Nationalpark zu wandern und zu schlafen, wo man kaum auf Menschen traf: Das war Aufregung pur. Aber im positiven Sinne.
Mein persönliches Australien-Highlight war, dass ich in Perth auch meinen Freund kennengelernt habe. Wir waren im selben Hostel in einem Dorm untergebracht. Als Zimmergenossen freundeten wir uns zunächst an. Wir verbrachten außerdem ein außergewöhnliches Weihnachten zusammen: am Strand von Cottesloe.
Diese 2-monatige Weltreise-Route führte mich von den USA über Jordanien, Vietnam und Kambodscha bis nach Australien. Jeder Stopp bot einzigartige Erlebnisse, die ich als alleinreisende Frau auf dieser aufregenden Reise sammeln durfte.
Hallo,
durch Zufall bin ich auf deinen Beitrag gestoßen.
Klingt sehr interessant.
Ich bin zwar auch schon viel rum gekommen auf der Welt- allerdings war ich noch nie alleine unterwegs.
Jetzt im September geht es auch für mich das erste Mal alleine nach Australien an die Ostküste.
Westaustralien durfte ich 2020 vor Corona kennen und lieben lernen 🙂
Vielleicht hast du für mich auch ja den ein oder anderen Tipp.
GLG aus dem schönen Graz,
Jacqueline
Klingt total spannend! 🙂
Bin am überlegen den Frühjahr meinen bisherigen Job zu lassen und mal für 2 Monate zu reisen – muss noch sehen wie sich die Lage wegen Corona entwickelt
Da ich gelesen habe, dass du mittlerweile in Österreich lebst wollt ich dich fragen ob du in Innsbruck lebst. Vielleicht könntest du mir ein paar Tipps u Tricks persönlich am Weg nit geben 🙂
Vielen Dank schon mal
Natalie
Hallo Natalie,
dann drücke ich dir die Daumen, dass es im Frühjahr klappt. 🙂
Inn Innsbruck war ich selbst leider noch nicht. Wir wohnen in Graz, in der Steiermark.
LG, Janine
Hi Natalie.
Hast du schon ein Route geplant? Ich will im August ’22 8 Woche auf Weltreise. Vielleicht können wir uns austauschen?
VG aus Paderborn/Deutschland
auch Natalie 🙂
Spannend den Bericht zu lesen. Wäre mir zwar zu wenig Zeit aber interessant wie andere die Sache angehen.
Gruß Stefan
Hallo Stefan,
da kann ich dir zustimmen. Ich habe eigentlich bei jedem Land immer das Gefühl, ich wäre zu kurz dort. Egal ob ein halbes Jahr oder nur ein paar Tage.
LG, Janine
Das klingt nach einer super tollen Reise! Ich persönlich würde die Ziele einzeln bereisen, zwei Monate am Stück unterwegs zu sein, finde ich doch sehr lange. Aber für viele ist so eine Weltreise das Lebensziel überhaupt.
Viele Grüße
Wioleta von http://www.busymama.de
Hallo Wioletta,
nach dem langen, aufwendigen Studium habe ich mich doch sehr danach gesehnt, mal länger am Stück zu verreisen.
Die Menschen sind natürlich unterschiedlich. 😉
LG, Janine