Mein Besuch des Karijini Nationalparks war eines der abenteuerlichsten Erlebnisse. Ich war in Australien alleine mit dem Auto unterwegs und habe hier zwei Tage mit traumhaften Wanderungen verbracht. Der Park umfasst eine Vielzahl an Schluchten, durch die sich zahlreiche, anspruchsvolle Tracks ziehen. Es gibt einige natürliche Pools und Wasserfälle.
Der Nationalpark Karijini
Der zweitgrößte Nationalpark von Westaustralien bietet eine unfassbare Szenerie. Als Besucher siehst du unzählige Schluchten, Wasserfälle und natürliche Pools. Es gibt einfache Tracks, aber auch anspruchsvolle. Bei den anspruchsvollen Tracks muss man sogar etwas klettern und im kristallklaren Wasser schwimmen. Ein persönliches Highlight meiner Meinung nach. Die Wegmarkierungen sind in der Regel sehr gut zu erkennen. Die Nationalpark-Aufsicht erneuert die Markierungen auch von Zeit zu Zeit. Ein paar der schönsten Orte zusammengefasst: Fern Pool, Knox Gorge, Hancock Gorge und Weano Gorge.
In Westaustralien gibt es natürlich noch viele weitere Nationalparks. Meine besuchten Nationalparks in Westaustralien findest du in einem separaten Beitrag.
Übernachten im Nationalpark
Der Nationalpark ist so groß, dass man zwei oder drei Tage einrechnen sollte. Die Trails sind doch deutlich weit voneinander entfernt, sodass man mit dem Auto dort hinfahren muss. Der Dales Gorge Campground ist zum Beispiel ein solcher. Je nach Jahreszeit sind nur bestimmte Übernachtungsplätze geöffnet.
Es gibt Campingplätze im Karijini Nationalpark. Camping-Plätze klingt auch schon fast wieder übertrieben. Eigentlich sind es nur Parkbuchten. Es gibt keine Duschen, kein Wasser und keine Mülleimer.
Dafür gibt es ein Toiletten-Häuschen. Da landet das „Geschäft“ dann irgendwo weiter unten im tiefen Boden. Ich empfehle eher die Buschtoilette. Was auf den Toiletten unten am Boden alles keucht und fleucht, war mir zu unheimlich. Da ich keine Camping-Ausstattung dabei hatte, habe ich einfach im Auto auf der Rückbank geschlafen.
Es gibt eine luxuriöse Unterkunft mit bequemeren Betten, die sich Karijini Eco Retreat ↗ nennt. Je nach Saison ist diese sehr teuer und unter Umständen sogar geschlossen. In der Unterkunft werden auch gleich Touren angeboten.
Meine persönlichen Tipps
- Beste Reisezeit: Ich war zur Regenzeit im Dezember dort, ohne dass es geregnet hat.
- Anreise mit dem Auto oder Camper: Es besteht keine Chance, dort mit dem Bus hinzukommen.
- Benzinkanister im Kofferraum: Eine Reserve für unerwartete Situationen ist essenziell.
- Wasserdichte Kamera- und Smartphone-Hülle: Sie schützen das Handy oder die Kamera, wenn du in den natürlichen Pools schwimmen solltest.
- Keine Angst vor Krokodilen: Der Karijini National Park ist zu weit vom Meer und liegt ziemlich im Outback.
- Ziehe dir etwas Altes an: Durch den roten Stein hat man nachher rot-eingefärbte T-Shirts.
- Unbedingt eine Kappe mit Fliegennetz tragen: Du wirst es ohne bereuen. Die dortigen Fliegen sind eine reine Plage und schwirren in den Mundwinkeln herum.
Auf der offiziellen Website der australischen Regierung ↗ gibt es eine Übersicht mit Wander-Tracks
Anfahrt
Die nächstgrößere Stadt ist Perth und über 1.500 Kilometer entfernt.
Ich bin von Port Hedland, was im Nordwesten von Australien liegt, rund 440 Kilometer südlich zum Nationalpark gefahren. Aus Broome sind es etwa 910 Kilometer.
Tom Price ist die nächstmögliche Ortschaft am Nationalpark (70 Kilometer) und hat sogar einen kleinen Flughafen.
Bedenke, dass die Strecken enorm sind. Im Karijini Nationalpark fährt man jeden Tag auch nochmal bis zu 100 Kilometer. Und das auf unbefestigten Straßen. Mein Auto war kein Geländewagen (sondern ein kleinerer Mitsubishi), aber er hat es trotzdem gut gemeistert. Die meisten Besucher reisten mit einem Allradantrieb an, die wunderbar für Offroad gedacht sind.
Mein Reiseführer für Westaustralien (inkl. Nationalparks)
Australische Westküste als Podcastfolge?
Ich erzähle Anna und Dominik vom Podcast L’Abroad in Folge 96 ↗ von meiner Erfahrung in Westaustralien, die ich als Alleinreisende machte. Hör doch mal in die Folge rein.