5 Tage verbrachte ich Luang Prabang und habe die Stadt ganz gut kennengelernt. Hier teile ich meine Tipps für Sehenswürdigkeiten innerhalb der Altstadt als auch in der Umgebung.
Die Stadt ist auf jeden Fall sehr lebhaft und es gibt an allen Ecken viel zu entdecken. Ach, und verhungern kann man hier nicht. Denn die Dichte an netten Cafés und Restaurants ist recht hoch.
Luang Prabang steht so gut wie jedem auf der Reiseroute durch Laos.
Altstadt Luang Prabang
Wenn ein Ort den UNESCO Welterbe Stempel bekommt, dann hat das einen Grund.
Der historische Stadtkern von Luang Prabang ist seit dem Jahr 1995 als Weltkulturerbe gelistet. Das liegt an der besonderen Architektur, die hier im Norden von Laos zu finden ist. Unter Einfluss der Franzosen im 19. und 20. Jahrhundert.
Zwei weitere Welterbe in Laos: Die Ebene der Tonkrüge und der Tempelbezirk Wat Phu / Kulturlandschaft Champasak zählen ebenfalls zur UNESCO. Insgesamt gibt es in Laos also drei solcher Stätten.
Wunderschöne alte Bauwerke prägen auch heute noch das Stadtbild. Von hübschen Cafés, netten Unterkünften kann man sich hier durch die viertgrößte Stadt in Laos mit ca. 67.000 Einwohnern treiben lassen und einen Blick von der Straße hineinwerfen.
Übrigens findet in der Altstadt auch täglich zum Sonnenaufgang der Almosengang der Mönche statt.
In der Stadt Luang Prabang gibt es noch viele Sehenswürdigkeiten mehr.
Bamboo Bridge
Es gibt zwei Brücken aus Bambusholz: Die eine liegt näher zum Phousi Hill, die andere an der Stelle, wo der Fluss auf den Mekong trifft.
Zweitere führt dann auch direkt rüber zum Sunset Viewpoint. Ein paar große Steine liegen dort, um zum Abend einen Blick auf den Fluss werfen zu können. Zudem gibt es hier in unmittelbarer Nähe ein paar Tempel, sodass man hier für einen Besuch ganz gut mehr Zeit einplanen kann.
Auch wenn die Querung der beiden Sehenswürdigkeiten etwas kostet, lohnt sich der Übergang über die zerbrechlich wirkende Brücke.
Eintrittspreise sind vorne angeschrieben. Zu meiner Reise waren es 18.000 Kip (ca. 1,- Euro).
Die beiden Brücken aus Bambus werden im Juni zur Regenzeit wieder abgebaut und zur nächsten Saison wieder aufgebaut.
Phousi Hill
Es gibt zwei Wege, um auf den heiligen Berg, den Phousi Hoill zu gelangen. Der oft begangenere ist der direkt beim Königspalast hinaufführt. Weniger begangen ist der Weg in der Nähe der Bambusbrücke.
Viele Stufen führen hinauf. Bereits auf dem Weg nach oben gibt es einige Buddhastatuen und Stupas zu sehen. Am Ziel wartet die goldene That Chomsi Stupa. Oben gibt es dann einen Blick mit Aussicht auf den Mekong und bis zur weit entfernten Stupa des Tempels Wat Phol Phao.
Der Berg ist übrigens auch richtig sehenswert zum Zeitpunkt des Sonnenaufgangs und Sonnenuntergangs. Generell sind Sonnenuntergänge in Südostasien wunderschön in Rottönen, daher sollte man hier einen Besuch einplanen. Deutlich voller ist es, welch Überraschung, zum Sonnenuntergang. Da muss man früh genug da sein, um noch einen freien Platz zu finden. Ruhiger geht es dann also zur Morgenstunde zu.
Wer das Glück hat, zur Feier des laotischen Neuen Jahres (14. bis 16. April) zu kommen, kann den Hügel noch einmal in einem anderen Licht bestaunen.
Old French Bridge
Die Brücke ist ein echtes Highlight in Luang Prabang. Vor meiner Ankunft hatte ich bereits Fotos gesehen. Passiert habe ich sie unerwarteterweise mit dem Fahrrad. (Autos dürfen hier übrigens nicht fahren!). Als ich von meiner ersten Unterkunft, dem Jumbo Guesthouse, in die Stadt reinfahren wollte, sah ich die schmale Brücke vor mir. Absteigen oder weiterfahren? Bei der Durchfahrt musste ich mich ganz schön konzentrieren, genau auf dem Brett zu fahren. Ich bretterte also vor mich hin und hielt vermutlich hinter mir den Verkehr auf.
Fußgänger passieren die außergewöhnliche Brücke an der Seite. Ganz sicher wirken die aufgelegten Bretter nicht, so dass die Querung zu einem Abenteuer wird.
Besonders zum Sonnenuntergang ist die Brücke über dem Mekong ein magischer Ort mit bezaubernder Aussicht auf den Phousi Hill.
Von meiner zweiten Unterkunft, dem Cold River, hatte ich von meinem Balkon einen direkten Blick auf die Brücke in der Ferne. Besonders schön am Morgen, wenn die rote Sonne darüber aufging.
Sie zu passieren kostet übrigens nichts. Ausnahmsweise ist mal etwas in Laos kostenlos. 🙂
Königspalast
Im frühen 20. Jahrhundert erbaut, ist der ehemalige Königspalast heute ein Museum.
Touristen zahlen einen Eintritt von 30.000 Kip (ungefähr 1,67 Euro).
Von außen kann man das mächtige Bauwerk aber auch schon ganz gut sehen. Noch besser, wenn man die Stufen Richtung Phousi Hill beim Nachtmarkt hochgeht.
Ein wunderschöner Platz liegt dort mit ein paar Rastbänke mit direktem Blick auf den Königspalast. Mir hat das gereicht. Ich habe das Museumsgelände nicht betreten.
Weitere sehenswerte Tempel
Es gibt in der Altstadt zahlreiche Tempel. Um alle zu sehen, bräuchte man vermutlich Wochen. Man muss sich nur treiben lassen und die Augen offen halten.
Etwas außerhalb, aber Fußläufig erreichbar sind die beiden Tempel:
- Wat Wisunarat
- Wat Phol Phao
- Wat Naxao Sukharam
Nachtmarkt
Jeden Abend findet der Nachmarkt auf der Straße beim Königspalast statt. Vor allem sind es Souvenirs, die hier angeboten werden aber auch, wie ma es in Thailand kennt, Essen & Trinken.
Die Stände und das Angebit wiederholen sich, aber hier kann man schön zur Dunkelheit schlendern und das Treiben beobachten.
Den beeindruckenden Palast sieht man dann im Dinkeln.
Besonders ist Schmuck und anderes, dass aus alten Bomben hergestellt wurde und als Souvenir gekauft werden kann.
Meist ist es eine fiese Zufallsangelegenheit, wenn es erwischt, aber ich habe mir den Magen wegen eines Avocado-Shakes verdorben. Eine Nacht und einen Tag habe ich daher in meinem Zimmer verbringen müssen.
Radtour zu verborgenen Tempeln
Wer die vielen Gassen in der Altstadt bereits erkundet hat und etwas andere sehen möchte, aber nicht weit wegfahren will, für den habe ich eine Idee.
Mit dem Fahrrad auf er anderen Seite des Mekong zu fahren, ist eine tolle Aktivität mit Erlebnisfaktor.
Fahrrad ausleihen (war bei mir in beiden Unterkünften möglich) und rüber mit der Fähre.
Auf dem etwa 4 km langen Radweg liegen verborgene Tempel. Die komplette Route findest du in einem eigenen Blogartikel.
Rice Farm Café
Man fühlt sich, als wäre man gerade in Bali, der indonesischen Insel. Terrassenartige Reisfelder, zebrechliche, überdachte Holzhütten auf Stegen.
Das Rice Farm Café scheint ein echter Geheimtipp zu sein. Trotz Wochenende, also einem Samstagmittag, war hier nichts los. Das Café liegt auf halbem Weg zwischen Luang Prabang Altstadt und dem Kuang Su Waterfall. Hier ist der Ort auf Google Maps ↗ eingezeichnet.
Neben mir waren ein paar Laoten da, die durch die Reisfelder getanzt sind. So genoß ich die Hütte für mich ganz alleine und machte es mir gemütlich und beobachtete das Treiben in den Reisfeldern.
In meiner Hütte war ich ganz alleine und genoss den gekühlten Melonensaft in einer Bambusschale.
Besonders schön ist der Spot zum Sonnenuntergang. Essen gibt es leider aber nur bis 18 Uhr.
Kuang Su Wasserfall
Etwa 30 km entfernt liegt ein Touristenmagnet: der Kuang Su Waterfall. Die Sehenswürdigkeit ist besonders am Wochenende voll, denn dann kommen auch die Einheimischen hierher.
Das weitläufige Areal besteht aus mehreren Wasserfällen bzw. Kaskaden. Das absolute Highlight, die Mutter aller Wasserkaskaden erwartet die Besucher am höchsten Punkt.
Gleich bei der Ankunft sieht man, dass es einer der touristischen Höhepunkte in Luang Prabang ist. Denn hier gibt es Parkplätze ohne Ende.
Nach dem Eingang und zahlen des Tickets (25.000 Kip, ca. 1,40 Euro) setzt man sich in den E-Wagen und wird ein Stück gefahren. Das ist etwa ein Kilometer. Komischerweise geht niemand zu Fuß. Und so bin auch ich mitgefahren.
Dann geht es entweder auf der Straße weiter geradeaus oder auf dem dem Walking Way (rechts) weiter.
Beim Wasserfall angekommen steht man auf der Brücke quasi direkt davor. Das klassische Fotomotiv der Kaskaden kann man hier gut mit der Kamera einfangen. Laotinen (und Chinesinen?) posieren hier in auffälliger Gaderobe.
Links liegt ein nicht so offensichtlicher Pfad, der für eine kurze Zeit steil bergauf führt. Hier hat man ein paar Aussichtspunkte mitnehmen und noch einmal schöne Wasserbecken und eine Instagram-Schaukel entdecken. Hierher verirren sich kaum mehr Touristen. Wer hier hin möchte, der braucht nämlich ein gutes Schuhwerk.
Als Rundweg anlegt, geht es denn auf der anderen Seite wieder hinab zum großen Wasserfall.
Hier ist mein Rundweg auf Komoot ↗ online und für dich zum nachzuvollziehen.
Zum Areal gehört auch ein Bear Sanctuary, das direkt auf dem Rundweg liegt. Zwei verschiedene Arten von Bären leben hier auf zwei Gehege verteilt. Diese besondere Art an Bären habe ich bisher noch nicht gesehen. Auch wenn es Sanctuary, also Zufluchtsort, heißt und geretteten Bären gewidmet ist, ganz viel Platz haben die Bären leider nicht und wenig Raum zum Rückzug.
So kommt man zum Wasserfall: Es gibt Touren, die man buchen kann. Viele Tourimusagenturen in der Stadt bieten Angebote hierfür an. Ich habe mir einen privaten Fahrer für den halben Tag gemietet (470.000 Kip) und bin bis zum Wasserfall um kurz nach 8 Uhr morgens angekommen.
Weitere Wasserfälle rund um Luang Prabang:
- Tad Sae Waterfall
- Tad Thong Waterfall
Auch Höhlen, wie z. B. die Pak Ou caves, gibt es in der Umgebung von Luang Prabang zu erkunden. Aber auch hierfür braucht man einen Roller, ein privates Taxi oder eine gebucht Tour, um dorthin zu kommen.
Hier kannst du dir deine Erlebnisse bereits vorab online buchen:
1. Luang Prabang: Kreuzfahrt zu den Pak Ou Höhlen & Kuang Si Wasserfällen ↗
2. Luang Prabang: Mit dem Kajak zu den Pak Ou Höhlen ↗
3. Luang Prabang: Ländliche Mountainbike-Tour mit Mittagessen ↗
Essen & Trinken
Mein Eindruck sagt mir, dass es in Laos sehr viel Auswahl an Essen gibt. Auch sehr viel an Vegetarisch. So ist die Dichte an Restaurants und Cafés sehr groß. Von Lokalen, wo Einheimische speisen bis ausschließlich von Backpackern und anderen Touristen besuchte Orte, es gibt alles.
Auch auf dem Nachtmarkt gibt es ein großes Angebot an internationalen und lokalen Köstlichkeiten.
Meine Lieblinge sind die folgenden
- Fathima Indian and Malaysian Food ↗: Direkt am Mekong gelegen, gut & günstig
- Zürich Bread & Coffe ↗: Liegt zentral und hat europäisches Flair
- Two Little Birds Café ↗: Ausschließlich Touristen, aber leckeres Essen bei tollem Ambiente
Empfehlung für Unterkünfte
Es gibt eine große Auswahl an Unterkünften in Luang Prabang. Sowohl in der Altstadt als auch drumherum. Die Stadt gilt in allem als etwas teurer, verglichen mit anderen Orte auf einer Laos-Reise.
Ich habe in zwei verschiedenen Unterkünften geschlafen, die ich beide absolut weiterempfehlen kann.
Jumbo Guesthouse
- Liegt etwas außerhalb der Stadt
- Gehört einer ausgewanderten Österreicherin
- Wahnsinnsausblick auf den Mekong
- Zimmerausblick auf den Fluss
- Frühstück wie aus dem Himmel
- Fahrradverleih
Cold River
- Liegt im Zentrum von Luang Prabang
- Gehört einem Paar aus Frankreich
- Zimmer mit Flussblick und auf die Brücke
Anreise & Weiterreise
Viele Wege führen auf diversen Transportwegen nach Luang Prabang.
- Von Vang Vieng mit dem Zug etwa 1 Stunde, mit dem Minivan sind es 5 Stunden
- Von Nong Khiaw sind es mit dem Van 3-4 Stunden
Beide Strecken habe ich erprobt. Natürlich kann man auch von anderen Orten, wie Vientiene, Pakse oder der Ebene der Tonkrüge anreisen, aber da sind die Distanzen größer. Daher sollte man einen Stopp in Luang Prabang einlegen.
Aus Richtung Thailand kann man von Chiang Mai aus bis nach Luang Prabang reisen. Per Nachtbus/Sleeper sind es 24 Stunden oder auf dem Slow Boat über den Mekong sind es drei Tage.