Die Saualpe ist ein wahres Paradies für Wanderinnen und Wanderer, die lieber genießen als erklimmen. Schroffe Felswände? Fehlanzeige! Über den sanften Bergrücken, der von blühenden Wiesen bedeckt ist, wandert man von Gipfelkreuz zu Gipfelkreuz. Dich erwarten zahlreiche Hütten, die regionale Schmankerl servieren.
Das ist die Saualpe
Wo liegt die Saualpe genau, woher hat sie ihren Namen und was macht sie geologisch eigentlich so interessant?
Die Saualpe gehört, wie auch die Koralpe und die Gleinalm, zum Gebirgszug der Lavanttaler Alpen. Diese wiederum sind eine Gebirgsgruppe in den zentralen Ostalpen, zwischen den beiden Flüssen Mur und Drau. Während die Lavanttaler Alpen zwischen Kärnten und der Steiermark aufgeteilt sind, liegt die Saualpe ausschließlich auf Kärntner Seite.
Das Wort Sau im Namen der Saualpe lässt sich vom slowenischen svinska bzw. slawischen svinja ableiten. Es ist jedoch nicht sicher, was Sau hier meint, da es mehrere Bedeutungen hat: Wildschwein, Blei oder Erz. Wildschweine wurden hier früher gejagt. Die Form der Alpe mit Ausläufern erinnert an eine säugenden Sau. Die Region ist aber auch für ihre Erzvorkommen bekannt.
Auf der Saualpe findet man sogenannte Öfen, eine geologische Bezeichnung für besondere Gesteinsformen. An einigen Stellen liegen Steinplatten übereinander, als hätte jemand sie absichtlich aufeinander geschichtet. Die Bezeichnung hierfür ist Ofen, wie man das im Namen Großer Sauofen widerspiegelt.
Bei genauerem Hinsehen zeigt sich Faszinierendes: am Boden glitzern Gneis und Glimmerschiefer. Kleine und große Steine funkeln um die Wette. Es lohnt sich also mit aufmerksamem Auge unterwegs zu sein.
Die Saualpe ist auf jeden Fall einer meiner Lieblingsorte in Kärnten, der mich immer wieder sprachlos macht.
Wandern
Zum Wandern ist die Saualpe deshalb so attraktiv, weil sie auch gut für WanderanfängerInnen und GenusswandererInnen geeignet ist. Hier gibt es keine steilen Felswände und exponierte Stellen, sondern einen sanften Bergrücken mit Wiesen. Und das auf einer Seehöhe zwischen 1.800 und 2.000 Metern. Wer die Saualpe des Wandern wegens besucht, findet eine große Auswahl an markierten Wanderwegen. Je nach Lust und Laune kann man so weit wandern, wie man möchte, und den Rundweg abkürzen oder verlängern. Gelbe Wegweiser und rot-weiße Markierungen sorgen für eine gute Orientierung.
Ein idealer Ausgangspunkt ist zum Beispiel der Parkplatz unterhalb der Wolfsberger Hütte auf der Ostseite, auf Westseite ist es der Parkplatz an der Weißberger Hütte. Zudem fährt ein Wanderbus zum Parkplatz der Wolfsberger Hütte (Fahrplan beachten!).
Kurzbeschreibung: Vom Parkplatz zur Wolfsberger Hütte und weiter bergauf zum Zingerle Kreuz. Anschließend kann man sowohl links als auch rechts weitere Gipfelkreuze erreichen.
Kurzbeschreibung: Von der Zechhütte Hütte steigt man zur Pöllinger Hütte und weiter zur Wolfsberger Hütte auf. Es folgen der Ladinger Spitz (2.079 m) und der Kaiserofen (2.037 m). Im Abstieg geht es an den Meeraugen vorbei bis zur Ladinger Hütte. Von dort weiter zur Offner Hütte und zurück zur Zechhütte. Gelbe Wegweiser und rot-weiße Markierungen geben Orientierung.
Sonnenuntergangswanderung von der Weißberger Hütte: Zunächst geht es bergauf bis zum Gipfelkreuz Getrusk (2.044 m) und weiter zum Ladinger Spitz (2.079 m) – und auf gleichem Weg wieder zurück. Alternativ über die Breitofner Hütte zurück zum Ausgangspunkt.
Kurzbeschreibung: Von der Steinerhütte sind es nicht all zu viele Höhenmeter bis zum Großen Sauofen (1.895 m). Zunächst ein breiter Weg, dann folgt ein steilerer Pfad bis zum Ziel.
Wie wäre es mit einer Weitwanderung, um die Saualpe noch intensiver zu Fuß zu erkunden? Gleich drei Weitwanderwege führen hier vorbei: der Lavanttaler Höhenweg, der Eisenwurzenweg und der Südalpen Panoramaweg.
Gipfel der Saualpe
Über die sanften Bergrücken der Saualpe gelangt man nahtlos von einem Gipfel zum nächsten. Der Höhenzug liegt zwischen 1.800 und 2.000 Metern. Die Erhebungen nach ihrer Höhe geordnet:
- Ladinger Spitz (2.079 m)
- Kienberg (2.050 m)
- Gertrusk (2.044 m)
- Kaiserofen (2.037 m)
- Forstalpe (2.034 m)
- Steinerne Hochzeit (2.028 m)
- Hafeneck (2.027 m)
- Sandkogel (2.011 m)
- Eisernes Kreuz (1.935 m)
- Geierkogel (1.917 m)
- Speikkogel (1.901 m)
- Großer Sauofen (1.895 m)
- Zingerle Kreuz (1.891 m)
- Kleiner Sauofen (1.830 m)
- Hohenwart (1.818 m)
So manches Platzerl erzählt eine Sage, wie zum Beispiel die Steinerne Hochzeit. Hier soll sich eine ganze Hochzeitsgesellschaft nach einem heftigen Gewitter in Stein verwandelt haben. Mit etwas Fantasie kann man sich das vorstellen.
Der Blick reicht im Süden bis zu den Karawanken und im Osten zur Koralpe und in die Steiermark. Wolfsberg liegt tief im Tal am Fuße der mächtigen Berge. Dahinter erhebt sich der Große Speikkogel (2.140 m), dessen Gipfel bereits auf steirischer Seite liegt.
Hütten
Almhütten, die zur Einkehr einladen, gibt es reichlich. In luftiger Höhe schmeckt der Kaiserschmarrn doch am besten! Oder doch lieber die Kärntner Kasnudel – oder ein Kärntner Reindling für den hohlen Zahn?
- Breitofner Hütte
- Ladinger Hütte
- Druckerhütte
- Offner Hütte
- Pöllinger Hütte
- Reisberger Hütte
- Steiner Hütte
- Weißberger Hütte ↗
- Wolfsberger Hütte ↗
- Zechhütte ↗
Oben in den Bergen zu schlafen, ist ein ganz besonderes Erlebnis. In so mancher Hütte ist es möglich zu übernachten. Eine Übersicht über alle Hütten gibt es hier auf der Website der Saualpe ↗.
Ich selbst habe zwei Nächte auf der Wolfsberger Hütte geschlafen und es total genossen, bei Sonnenaufgang den ersten Gipfel zu besteigen – und abends als Letzte am Gipfelkreuz zu stehen. Sich von der frischen Bergluft in den Schlaf wiegen zu lassen, das ist schon etwas Feines.
Die Wolfsberger Hütte liegt auf 1.850 Metern Seehöhe. Sie gehört der Sektion Wolfsberg des Österreichischen Alpenvereins und ist an das Hüttenwirtspaar Vogler verpachtet. Je nach Witterung ist die Hütte in der Regel zwischen Mai und Oktober geöffnet. Wer hier übernachtet, hat die Wahl zwischen Matratzenlager und Privatzimmer. Als AV-Mitglied zahlt man etwas weniger.