Nationalpark Gesäuse – 7 schöne Wanderungen zwischen Wasser und Fels

Die meisten Wanderungen im Gesäuse sind Tagestouren. Auf einigen Wegen gibt es bewirtschaftete Hütten, wo man einkehren kann. Trotzdem sollte man genügend Proviant – und natürlich Trinkwasser – im Gepäck haben. Sonnenschutz am Körper ist selbstverständlich.

1. Admonter Kalbling und Sparafeld

Details zur Tour: 4,5 Stunden Gehzeit, 15,7 km, 1.130 Höhenmeter, zur Tourenbeschreibung ^↗

Eine aussichtsreiche Gipfelwanderung führt auf den Admonter Kalbling ^↗ und das Sparafeld.

Startpunkt ist die Kaiserau in der Nähe des Nationalparks Gesäuse. Über die Klinkehütte geht es weiter bergauf bis zum Kalblinggatterl wo es links weitergeht. In Serpentinen verläuft es immer weiter höher bis man die Möglichkeit hat, zum Sparafeld oder zum Kalbling zu gehen.

Vom Sparafeld führt der Weg dann wieder zum Kalbling zurück. Die Ausblicke auf die Gesäuseberge sind atemraubend. Diese Momente sollte man bewusst genießen, um neue Kraft zu tanken.

Wer immer noch Energie hat, wandert noch zum Riffel-Gipfel und zum Kreuzkogel, um die Runde komplett zu machen.

Ansonsten geht es denselben Weg wieder zurück über die Klinkehütte, wo man einkehren kann, bis zur Kaiserau, dem Ausgangsort.

2. Über die Gsengscharte zur Haindlkarhütte

Details zur Tour: 3,5 Stunden Gehzeit, 9 km, 650 Höhenmeter, zur Tourenbeschreibung ^↗

Ein anspruchsvoller Rundweg führt über die Gsengscharte zur Haindlkarhütte. Die offizielle Wandermarkierung ist hier „schwarz“. Grund für die Einstufung als anspruchsvoll ist wahrscheinlich eine Passage, die durch ein Seil gesichert ist.

Vom Ausgangspunkt Weidendom geht es zunächst flach auf dem Erlebnisweg Wilder John. An einer Gabelung zeigt die Wegtafel den weiteren Weg zur Haindlkarhütte nach links an.

Zunächst durch ein breites Geröllfeld und dann auf schmalen Pfaden geht es in Serpentinen steil berghoch. Die Ausblicke auf die umliegenden Gipfel sind beeindruckend. Die Seilpassage bringt noch einmal etwas Abenteuer, auch wenn nicht schwierig zu bewältigen. Von der Gsengscharte gibt es einen Ausblick auf die Haindlkarhütte, die spektakulär gelegen liegt. Bei der Hütte angekommen gibt es die Möglichkeit einzukehren. Der Weg hinab ins Tal erfolgt auf etwas sanfteren Wegen, über den Normalweg.

3. Erlebnisweg Wilder John, Sagenweg und Bibelweg

Details zur Tour: 2,5 Stunden Gehzeit, 13,6 km, 240 Höhenmeter, zur Tourenbeschreibung ^↗

Eine ausgedehnte aber leichte Wanderung auf recht flachem Weg führt vom Weidendom (Parkplatz) entlang des Johnsbachs. Der erste Abschnitt gehört zum Erlebnisweg „Wilder John“ mit zahlreichen Schautafeln. Der kristallklare Wildbach saust und braust neben dem Wanderweg her. Da hier der Flussläufer-Vogel brütet, darf das Flussbett nicht betreten werden. Es gibt aber ein oder zwei ausgewiesene Stellen, wo der Zugang zum Wasser möglich ist.

Nach dem beschilderten Ende des „Wilden Johns“ geht es weiter auf dem Sagenweg mit Ausblicken auf skurrile Felsformationen.

In Johnsbach beim Bergsteigerfriedhof geht es dahinter weiter auf dem Bibelweg. Durch den Wald geht es leicht bergauf bis zur kopflosen Madonna. Zurück geht es denselben Weg bis zum Weidendom.

4. Über die Klinkehütte zum Lahngang

Details zur Tour: 4,5 Stunden Gehzeit, 13,4 km, 710 Höhenmeter

Eine einfache Bergwanderung ist der Lahngang-Rundweg. Man wandert zwar auf schmalen und steilen Pfaden, aber es gibt keine ausgesetzten Stellen, die zu fürchten sind.

Strenggenommen liegt der Lahngang auch nicht direkt im Nationalpark Gesäuse, bietet aber einen fantastischen Ausblick auf die Gesäuseberge. Ausgangspunkt ist die Kaiserau, die südlich von Admont, also unweit des Nationalparks liegt.

Zunächst über den Gustl-Steig und dann über die Wagenbänkalm geht es weiter bergauf zum Gipfelkreuz. Die Ausblicke unterwegs sind wunderschön und laden immer wieder zu Pausen ein. Dann geht es bergab bis zur Klinkehütte, wo man einkehren und übernachten kann.

Das letzte Stück zurück zum Ausgangspunkt verläuft entweder weiter auf dem Trampelpfad oder über die Forststraße.

Wer im Herbst ins Gesäuse kommt, sollte unbedingt den Lahngang-Rundweg erwandern. Denn dann leuchten die Blätter der Schwarzbeeren magisch rot. Und weil die Büsche selten allein wachsen, verwandelt sich eine große Fläche in ein rotes Meer. Sobald der erste Schnee fällt und die Blätter abfallen, ist das Spektakel auch schon wieder vorbei.

Diese Wanderung gibt es in meinem Wanderführer, der im Droste Verlag erschienen ist:

5. Rundweg im Pürgschachen Moor

Details zur Tour: 1,5 Stunden Gehzeit, 4,5 km, keine Höhenmeter

Zu den leichten Wanderungen im Gesäuse gehört der etwa 5 Kilometer lange Rundweg durch das Pürgschachen Hochmoor. Mit Höhenmetern muss man hier nicht rechnen, der Weg verläuft ausschließlich flach, bietet aber dennoch Abwechslung.

Die Pflanzen- und Tierwelt ist in diesem Naturschutzgebiet eine ganz besondere. Interessant sind vor allem die vielen Themenstationen, die Einblicke in den Lebensraum des Moores geben. Immer wieder gibt es Stationen, die zum Rasten einladen.

So ziemlich am Ende des Rundweges gibt es eine Aussichtsplattform. Von hier oben kann man noch einmal tief durchatmen, den Blick auf die Gesäuse-Berge und die Frauenbergkirche genießen, bevor es wieder zurück zum Ausgangspunkt geht.

Wer auch bei schlechtem Wetter in der Natur unterwegs sein möchte, bekommt mit dem Rundweg eine lohnenswerte Möglichkeit (auch bei Regen). Denn gerade, wenn der Himmel mal nicht blau strahlt, wirkt das Moor umso geheimnisvoller. Von den Berggipfeln im Hintergrund, die vom Nebel verhüllt sind, wollen wir gar nicht erst anfangen.

6. Karleck-Runde bei der Ardning Alm

Details zur Tour: 3,5 Stunden Gehzeit, 10 km, 540 Höhenmeter, zur Tourenbeschreibung ^↗

Der ausgeschilderte Karleck-Rundweg kann in beiden Richtungen begangen werden, je nachdem, ob man den steilen Teil hinter sich bringen oder sich bis zum Schluss aufsparen möchte. Der Karleck-Gipfel wird auf dieser Route nur umrundet, aber nicht bestiegen. Es handelt sich um eine leichte Tour im Gesäuse. Ausgangspunkt ist die Ardningalmhütte auf über 1000 m Seehöhe.

Der erste Abschnitt verläuft auf einer Forststraße bis zu einer Wegkreuzung, wo es links steil über Wiesen hinauf zum Ardningsattel geht. Weiter geht es auf der oberösterreichischen Seite über das Rohrauerhaus und das Pyrgasgatterl bis zum Abstieg über eine Wildblumenwiese.

7. Brunnsee in den Wildalpen

Details zur Tour: 2,5 Stunden Gehzeit, 10,5 km, 250 Höhenmeter, zur Tourenbeschreibung ^↗

Die Wildalpen liegen noch mal ein ganzes Stück abseits und gelten als eine der am dünnsten besiedelten Regionen.

Eine gemütliche, aber aussichtsreiche Tour führt durch das Brunntal. Ausgangspunkt ist der idyllisch gelegene Brunnsee, der zu den schönsten Seen in der Steiermark gehört. Ein breiter Weg führt bis zum Brunnboden. Rundherum ragen beeindruckende Berge. Hier kann man so weit wandern, wie man möchte (höchstens jedoch 5 Kilometer) – und auf dem gleichen Weg wieder zurück. Die Wanderung ist auch bei schlechtem Wetter gut machbar.

Übers Wandern im Gesäuse

Das hier ist nur eine kleine Auswahl an unzähligen Wanderungen im Gesäuse. Das Angebot ist riesig und für alle Ansprüche gibt es etwas.

Beliebte Wanderungen sind die zum Buchsteinhaus, zur Mödlinger Hütte oder zur Hesshütte ^↗. Wer mit einer Klammwanderungen liebäugelt, dem wird die Wasserlochklamm in Palfau und die Nothklamm gefallen. In Johnsbach liegt die Teufelsklamm, in St. Gallen die Spitzenbachklamm ^↗.

Als „leicht“ zu erreichende 2000er-Gipfel zählen der Tamischbachturm (2035 m), das Hochzinödl (2191 m) über die Hesshütte erreichbar und der Kreuzkogel ^↗ (2011 m). Allerdings sollte für diese Art Touren bereits Erfahrung im Bergwandern haben.

Auch im Winter lädt das Gesäuse zum Wandern ein. Mit Schneeschuhen kann man die Johnsbacher Almenrunde gehen – oder den Lahngang bei der Kaiserau besteigen.

Seit dem letzten Jahr ist das Parken im Nationalpark nicht mehr überall kostenlos. An den beliebten Ausgangspunkten für Wanderungen stehen Parkautomaten. Das Tagesticket kostet 6,- Euro pro Auto.

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Ganz Österreich- und Steiermark-weit gibt es Fernwanderwege und Mehrtagestouren, die durch den Nationalpark verlaufen. Die Klinkehütte liegt zum Beispiel auf dem Luchs-Trail und dem Weitwanderweg Vom Gletscher zum Wein. Auf der Gesäuse-Hüttenrunde wandert man in sieben Etappen von Hütte zu Hütte durch die ganze Region. Vorreservieren ist in jedem Fall eine gute Idee. Vor allem an den Wochenenden in den Sommerferien.

Immer mal wieder wird vom Nationalpark Gesäuse eine geführte Wanderung „Gesäuse Durchquerung“ angeboten.