Die Laghi di Fusine nahe Tarvisio in den italienischen Julischen Alpen bieten mit ihren smaragdgrünen Wasserflächen und der imposanten Mangart-Kulisse ein spektakuläres Naturerlebnis. Dieser Artikel stellt eine moderate 5,5-Kilometer-Rundwanderung vor, die beide Seen umfasst, beschreibt weitere Wanderoptionen in der Region und gibt praktische Tipps zur Anreise.

Smaragdgrünes Wasser, umgeben von dichten Wäldern und majestätischen Bergen: Das sind die Laghi di Fusine bei Tarvis in den Julischen Alpen. Im Dreiländereck Italien, Slowenien und Österreich gelegen, ziehen die Seen Besucherinnen und Besucher aus allen drei Ländern und weit darüber hinaus an. Von einem Geheimtipp kann längst keine Rede mehr sein, denn die Fusine-Seen haben sich als beliebtes Ausflugsziel etabliert.
Die Julischen Alpen, die sich zwischen Slowenien und Italien erstrecken, sind für ihre charakteristischen schroffen Gipfel bekannt. Der höchste unter ihnen ist der slowenische Triglav. Die eindrucksvolle Mangart-Gruppe, die sich wunderschön in den klaren Wasserflächen der Fusine-Seen spiegelt, gehört ebenfalls zu diesem Gebirgszug. Ihr höchster Gipfel, der Mangart, erhebt sich auf stolze 2.677 Meter.
Die verschiedenen Bezeichnungen für das Seengebiet können anfangs für Verwirrung sorgen. Hier daher ein kurzer Überblick:
- Laghi di Fusine ist der italienische Name für die Seengruppe (im Deutschen: Weißenfelser Seen)
- Lago Inferiore di Fusine bezeichnet den Unteren See
- Lago Superiore di Fusine den Oberen See
Für Wanderfreunde bietet das Gebiet vielfältige Möglichkeiten: Du kannst den Unteren See in etwa einer halben Stunde umrunden oder den Oberen See in rund vierzig Minuten. Besonders abwechslungsreich ist jedoch eine Kombination beider Seen zu einer ausgedehnteren Wanderung – genau diese Route möchte ich dir im Folgenden vorstellen.
Meine Wanderung zu den Laghi di Fusine





















Mein Ausgangspunkt war der Parkplatz, etwas südlich des Unteren Sees. Rechts der Straße verläuft ein angenehmer Spazierweg entlang des Seebachs leicht bergauf. Dieser Abschnitt ist übrigens auch Teil des bekannten Weitwanderweges Alpe-Adria-Trail.
Auf Höhe der Staumauer eröffnet sich ein atemberaubender Blick auf den ersten der Laghi di Fusine. Das Wasser ist so kristallklar, dass man bis auf den Grund schauen kann. Hier befindet sich auch eine große Übersichtstafel der Region mit eingezeichneten Wander- und Spazierrouten – insgesamt zehn „Fusine Lake Trails“.
Der Weg ist anfangs noch breit und gut ausgebaut, was sich später ändern wird. Hinter einer privaten Hütte stehen einige Rastbänke direkt am Ufer. An dieser Gabelung halte ich mich rechts und betrete den Wald. Jetzt geht es etwas abseits vom Sees weiter. Das türkis schimmernde Wasser bleibt jedoch durch die Bäume hindurch sichtbar. Später folge ich einem schmalen Pfad links hinab zum Wasser.
Im wunderschönen Wald finde ich große Steinen, Wurzeln und moosbedeckten Untergrund. Ein Wegweiser markierte dann einen steilen Pfad nach oben. In Serpentinen gehe ich immer höher bis zu einem Plateau, das durch die üppige Vegetation eine märchenhafte Atmosphäre ausstrahlt. Hier ist die Orientierung nicht ganz einfach, und ich schaue mehrmals in meine Wander-App.
Schließlich erreichte ich den Oberen See und wanderte bis zum Ufer des Lago Superiore di Fusine. Das Bergpanorama auf die Mangart-Gruppe ist wirklich beeindruckend und lässt einen staunend verweilen. Auf der gegenüberliegenden Seite leuchtet eine Wiese in sattem Grün.
Zeit für eine Rast – also lege ich hier eine Pause ein und genieße die frühlingshaften Sonnenstrahlen. Für einen Freitagnachmittag Anfang April bin ist hier durchaus etwas los, und ich begegne einigen anderen Wanderinnen und Wanderern – wobei die meisten in der Nähe der Straße ableiben.
Anstatt auch diesen See komplett zu umrunden, mache ich mich später auf den Rückweg, wählte jedoch einen anderen Anstieg und umrunde nur den Unteren Weißenfelser See, bis ich wieder am Ausgangspunkt ankomme.
Weitere Wanderoptionen
Wer möchte, kann vom Lago Superiore aus auch weiter zur Rifugio Zacchi aufsteigen – eine Hütte auf rund 1.400 Metern Seehöhe. Der Weg dorthin ist etwas anspruchsvoller und erfordert Trittsicherheit. Plane mindestens zwei Stunden für den Aufstieg ein.
Anreise und Parken

Du erreichst die Laghi di Fusine bequem mit dem Auto. Es gibt mehrere Parkmöglichkeiten direkt am Lago Superiore (kostenpflichtig).
- 15 Minuten von Tarvis entfernt
- 80 Minuten von Udine entfernt
- 30 Minuten von Villach in Kärnten
- 15 Minuten von Kranjska Gora in Slowenien
Wer ohne Auto unterwegs ist, kann auch mit dem Bus ab Tarvis anreisen.
Tipp: Wer dem Trubel entgehen möchte, kommt am besten frühmorgens oder unter der Woche.