Das Ruhrgebiet hat weit mehr zu bieten, als viele vielleicht auf den ersten Blick annehmen. Zwischen Industriecharme, beeindruckenden Ausblicken von Halden und malerischen Seen verbergen sich zahlreiche Fotospots, die jeden Fotografen und Entdecker begeistern. In diesem Beitrag nehme ich dich mit auf eine Reise zu den besten Fotospots im Ruhrgebiet – von Bochum über Duisburg bis hin zu Oberhausen. Entdecke die Vielseitigkeit der Region und lass dich inspirieren, die Industriekultur von ihrer fotogensten Seite zu erleben.
Bochum: Industrieromantik an der Jahrhunderthalle
Ein absolutes Must-Visit für Fotografen in Bochum ist die Jahrhunderthalle – ein eindrucksvolles Industriedenkmal, eingebettet in eine begrünte Parklandschaft. Besonders im Herbst zeigt sich diese Location von ihrer schönsten Seite, wenn die Farbenpracht der Blätter einen starken Kontrast zum historischen Backsteingebäude bildet. Hier treffen vergangene Industriegeschichte und moderne Freizeitkultur aufeinander: Heute finden in der Halle regelmäßig Veranstaltungen und Ausstellungen statt.
Kamera-Fokus: Jahrhunderthalle
- Blickwinkel: Kombiniere das Gebäude mit den umgebenden Grünflächen für spannende Motive.
- Details: Suche nach rostigen Rohren, Schattenwürfen oder Strukturen im Backstein.
- Tipp für den Herbst: Früh am Morgen, wenn die Nebelschwaden über der Landschaft liegen, entstehen besonders mystische Fotos.
Weitere Fotomotive in Bochum:
- Kemnader See: Ideal für Landschaftsfotografie bei Sonnenauf- oder -untergang ist der Kemnader Stausee.
- Tippelsberg: Der perfekte Ort für Panoramafans. Von hier kannst du mit wenig Aufwand einen Blick über die Stadt und ihre Umgebung einfangen.
- Deutsches Bergbau-Museum: Der Förderturm ist zweifellos eines der bekanntesten Symbole des Ruhrgebiets – ein absolutes Highlight für ikonische Ruhrpott-Bilder.
Bottrop: Haldenkunst und ein atemberaubendes Panorama
Bottrop ist bekannt für seine Halden – künstlich angelegte Hügel, die aus Bergehalden der Bergbauzeit entstanden sind. Die Halde Haniel ragt dabei besonders hervor: Sie ist nicht nur eine der höchsten Halden des Ruhrgebiets, sondern beherbergt auch bunte Holzstelen, ein beliebtes Fotomotiv. Von oben genießt du eine beeindruckende Aussicht über die umliegenden Industrie- und Naturlandschaften.
Geheimtipp für Fotografen: Halde Haniel
- Besuche die Halde in der goldenen Stunde kurz vor Sonnenuntergang. Die tief stehende Sonne taucht sowohl die Holzpfähle als auch das Umland in ein magisches Licht.
- Nutze Spiegelungen des kleinen Sees oder Pfützen, um kreative Bildkompositionen zu schaffen.
Das Tetraeder – futuristischer Fotospot
Ein weiteres Wahrzeichen von Bottrop ist das Tetraeder, eine begehbare Stahlkonstruktion, die wie eine gigantische Pyramide auf einer Halde steht. Für Fotografen bieten sich hier zahlreiche spannende Perspektiven:
- Weitwinkelaufnahme: Um die Dimensionen des Tetraeders festzuhalten.
- Detailaufnahme: Fokussiere auf die geometrischen Formen und Linien der Konstruktion.
- Tipp: Plane deinen Besuch so, dass du die Abendbeleuchtung einfangen kannst.
Duisburg: Magische Ansichten und Industriekunst
Wenn es um Duisburg geht, führt kein Weg an der legendären Tiger & Turtle – Magic Mountain vorbei. Diese skulpturale Brücke, die einer Achterbahn gleicht, ist nicht nur originell, sondern bietet ein spektakuläres 360-Grad-Panorama. Besonders spannend wird es in der Dämmerung, wenn die Lichter der Brücke und der umliegenden Stadt zu leuchten beginnen.
Tiger & Turtle – Ein Looping mit Aussicht
- Die besten Fotos entstehen hier zum Sonnenuntergang, wenn sich die Farben des Himmels im Stahl der Konstruktion spiegeln.
- Tipp: Vermeide Stoßzeiten! Früh am Morgen oder spät am Abend ist es ruhiger und du kannst ungestört fotografieren.
Unser Video von Tiger & Turtle:
Landschaftspark Duisburg-Nord: Industriekultur im Grünen
Der Landschaftspark ist ein wahres Paradies für Fotografen. Die Mischung aus alten Industrieanlagen, die von Pflanzen zurückerobert werden, und dramatischer Beleuchtung bei Nacht macht den Park zu einem Highlight. Perfekt geeignet für:
- Langzeitbelichtungen bei Nacht: Die bunte Beleuchtung der Hochöfen sorgt für spektakuläre Farbspiele.
- Makrofotografie: Entdecke die kleinen Details von rostigen Maschinenteilen oder Pflanzen, die sich durch den Beton kämpfen.
Essen: Industriekultur, Natur und Historie vereint
Essen gehört zu den vielseitigsten Städten des Ruhrgebiets und bietet sowohl ikonische Industrieanlagen als auch grüne Ausflugsziele.
Zeche Zollverein – UNESCO-Weltkulturerbe
Die Zeche Zollverein ist der Inbegriff von Industriekultur. Hier findest du auf jedem Meter großartige Fotomotive: von riesigen Maschinen und stillgelegten Förderbändern bis hin zu abstrahierten Schattenwürfen.
- Tipp: Wechsle die Perspektive! Einige der besten Fotos entstehen, wenn du die Symmetrie der Gebäude und Fördertürme von unten einfängst.
Baldeneysee und Baldeneysteig
Der südlich von Essen gelegene Baldeneysee ist ein wahres Naherholungsgebiet. Der Baldeneysteig führt dich in zwei Etappen einmal rund um den See – perfekt für Natur- und Wanderfotografie.
Gelsenkirchen: Grüne Parks und ikonische Kunst
Der Nordsternpark in Gelsenkirchen ist ein grünes Paradies mitten im Ruhrgebiet. Die Mischung aus alten Industrieanlagen, weitläufigen Grünflächen und Wasserwegen macht den Park zu einem vielseitigen Ort für Fotografie. Der besondere Blickfang? Der Herkules von Gelsenkirchen. Die hoch auf einem Gebäude thronende Statue ist bereits aus der Ferne sichtbar und eines der ungewöhnlichsten Fotomotive der Region.
Kamera-Tipps für den Nordsternpark:
- Lichtspielereien: Nutze das diffuse Licht, das zwischen alten Gemäuern und modernen Elementen reflektiert wird.
- Frühling und Herbst: Die Farbvielfalt der Natur entfaltet sich besonders in diesen Jahreszeiten.
Mülheim an der Ruhr: Drei Türme und mehr
In Mülheim erwarten dich gleich drei außergewöhnliche Türme:
- Der Aquarius-Wasserturm, der Industriekultur und moderne Architektur verbindet, ist ein Highlight der „Route der Industriekultur“.
- Die Camera Obscura – eine begehbare Kamera und zugleich Museum – bietet nicht nur faszinierende Innenansichten, sondern auch spannende Blickwinkel auf die Umgebung.
- Der Bismarckturm überzeugt mit seiner Lage direkt an der Ruhr und einem atemberaubenden Ausblick.
Unser Video zu Mülheims drei Türmen:
Oberhausen: Gasometer und Brückenpoesie
Oberhausen punktet mit einem der bekanntesten Wahrzeichen des Ruhrgebiets: dem Gasometer Oberhausen. Die riesige Ausstellungshalle beeindruckt sowohl mit ihrer Architektur von außen als auch mit ihren außergewöhnlichen Kunst- und Multimediainstallationen im Inneren.
Slinky Springs to Fame Brücke
Die nahegelegene Slinky Springs to Fame Brücke ist mit ihrem wellenförmigen Design und den integrierten Lichtelementen einer der modernsten Fotospots im Ruhrgebiet. Tagsüber spannend, entfaltet sie nachts durch ihre Beleuchtung einen ganz neuen Reiz. Ergänzend kann man entlang des Rhein-Herne-Kanals spazieren und dabei Schiffe und Brückenperspektiven in Szene setzen.
Das Ruhrgebiet auf Instagram: Kennst du schon all diese Instagram-Spots im Ruhrgebiet? ARD Reisen zeigt die coolsten Orte im Pott.
Liebe Janine,
vielleicht könntest Du beim ersten Bild den Text korrigieren. Ein „Ampfitheater“ gibt es nicht; das Wort „amphi“ stammt aus dem Altgriechischen und bedeutet „auf beiden Seiten, ringsum, um“. Somit ist ein „Amphitheater“ wörtlich übersetzt ein rundgebautes Theater, wie ja auch auf der Halde in Bottrop. Und… pardon, noch ein kleiner Schreibfehler beim untersten Bild in der linken Spalte: ersetz das „x“ durch ein „k“, so wird aus reflextieren ein reflektieren. O.K.?
Ansonsten finde ich Deine Bilderstrecke, aber vor allen Dingen Deine Werbung für diesen interessanten Ort sehr gut. Ich bin alter Bottroper, lebe aber auch schon seit 34 Jahren im schönen Bayern und habe die Halde Haniel nocht nicht besucht; kenne sie nur von Bildern. Zu meiner Zeit waren dort noch Weiden, kleine Wäldchen und ein schöner Gutshof, den man von der Bottroper Innenstadt sehr gut zu Fuß auf dem Weg zur Grafenmühle in einer bis eineinhalb Stunden erreichen konnte. Schade, das waren immer sehr schöne Wanderungen durch damals noch intaktes Bauernland. So ist der Lauf der Dinge. Manches schöne Alte muß halt manchen schönen Neuen weichen.
Gruß nach Österreich
Winfried
Hallo Winfried,
vielen Dank für deinen Hinweis. Ich habe die Textstellen soeben angepasst. 😉
Für mich ist es schwer vorstellbar, wie es vor über 30 Jahren ausgesehen haben muss. Seit über einem Jahr ist die Halde geschlossen. Mal schauen, wie sich die Landschaft nun weiter entwickeln wird. Vllt. wird es wieder etwas ursprünglicher werden.
LG, Janine
ein schöner Beitrag, der dazu beiträgt, das Ruhrgebiet mit neuen, positiven Augen zu sehen: bei uns zu Hause heißt es Ruhrpott und damit verbunden denke ich an eine zerstörte Umwelt – aber das ist ja eurem Bericht nach bei Weitem nicht so … liebe Grüße Bettina
Hallo Bettina,
das Ruhrgebiet hat ja so viele schöne Seiten und das sogar zu allen vier Jahreszeiten.
LG, Janine