Es ist definitiv kein Geheimnis mehr, dass es im Ruhrgebiet etliche Ausflugsziele gibt. Es sind besondere Orte, die zur Industriekultur gehören und die Region prägen: zum Beispiel die Zeche Zollverein, die vielen Halden, aber auch einige unbekanntere Ziele.
Man glaub es kaum, aber im Ruhrgebiet gibt es Fotospots en masse. Und zwar in jeder Stadt. Ein Ausflug dorthin lässt sich wunderbar mit den vielen Sehenswürdigkeiten verbinden. Auf nach Bochum, Bottrop, Duisburg, Essen, Gelsenkirchen, Mühleim an der Ruhr und Oberhausen.
Dieser Beitrag fasst einzelne Themen zu Ausflugszielen im Ruhrgebiet zusammen. Es geht um Zechen und Fördertürme, Seen, Halden, Aussichten und coolen Fotospots! Die Fotos der vielen Orte im Ruhrgebiet sind überwiegend im Herbst und Winter entstanden. Das Ruhrgebiet ist also auch in der eher winterlichen Jahreszeit sehr fotogen. Und im Sommer sowieso.
Auf geht’s nach NRW, mitten drin im Ruhrpott: nach Bochum, Essen, Gelsenkirchen, Mülheim an der Ruhr, Bottrop, Duisburg Oberhausen und Hattingen. Drei Ruhrgebietsstädte gehören übrigens zu den größten in Nordrhein-Westfalen.
Bochum: Grüne Industrie an der Jahrhunderthalle
Adresse für die Anfahrt: An der Jahrhunderthalle 1, Bochum
Fotobeitrag von Okt 2018 / Update: 13. Feb 2020
Ein Besuch der Jahrhunderthalle Bochum im Herbst ist definitiv zu empfehlen. Besonders zu der kälteren Jahrzeit ergeben die vielen Baudenkmäler ein schönes Bild.
Bei strahlend blauem Himmel gab es sogar einige Leute, die auf der großen Wiesenfläche Picknick machten.
Wenn man weiter entlang der Jahrhunderthalle spaziert, läuft man auf das Deutsche Bergbau-Museum zu. Der Förderturm dort ist das Sinnbild für das Ruhrgebiet und prägt die Region.
Ein Radweg führt entlang der Jahrhunderthalle. Es gibt jedoch auch einige freie Parkplätze, wenn man früher oder später anreist.
Weitere Ausflugsziele in Bochum
- Das deutsche Bergbaumuseum liegt direkt bei der Jahrhunderthalle
- Aussicht vom Tippelsberg
- Die Zeche Hannover
- Der Kemnader See an der Grenze zu Hattingen
Bottrop: Aussicht über den Ruhrpott von der Halde Haniel
Fotobeitrag von Oktober 2018 / Update: 12. Februar 2020
Die Halde Haniel zählt zu den höchsten Halden im Ruhrgebiet. Eine Aussicht auf das Umland ist dadurch garantiert.
Seit Anfang 2019 ist das zur Halde gehörende Bergwerk Prosper Haniel geschlossen. „Schicht im Schacht“ gilt aber zum Glück nicht für eine Besteigung der Halde.
Oben angekommen reihen sich einige bunte Holzphähle beieinander, die ein recht schönes Fotomotiv geben. Etwas weiter unten liegt ein Amphitheater und durch den Regen bildet sich ein kleiner See.
Ein Spaziergang auf die Halde Haniel hinauf ist am Wochenende ein beliebtes Ausflugsziel, sodass Parkplätze rar werden könnten. Deshalb: Wer früh oder eher spät anreist, der wird am Fuße der Halde Haniel auch einen Parkplatz finden.
Wusstest du, dass es über 80 Halden im Ruhrgebiet gibt? Und nicht nur das. Es gibt in NRW noch viele weitere, wie bspw. die Millicher Halde in Hückelhoven.
Weitere Ausflugsziele in Bottrop
- BernePark Bottrop: Liegt direkt am Emscher Radweg
- Das Tetraeder: Ruhrgebietslandmarke mit Aussicht auf den Ruhrpott
Bottrop: Das Tetraeder
Adresse für die Anfahrt: Beckstraße 57a, 46238 Bottrop
Das Tetraeder ist nicht nur ein cooles Kunstobjekt, das man bereits aus der Ferne sieht. Sondern es hat auch eine begehbare Aussichtsplattform.
An den Wochenenden führt die Pyramide viele Besucher zu diesem schönen Aussichtspunkt in NRW ↗. Dann kann es auf oben auf der Halde doch recht voll werden.
Idealerweise fährt man zum Fotografieren des Tetraeders bereits in der Früh nach Bottrop. Oder am späten Nachmittag. So wirkt die Stimmung auf den Fotos gleich viel fantastischer.
Duisburg: Die Achterbahnbrücke ist ein beliebtes Fotomotiv
Adresse für die Anfahrt zum Magic Mountain: Ehinger Str. 117, Duisburg
Beitrag vom: 08. Dezember 2018
Die Brücke, die einer Achterbahn gleicht, ist inzwischen ein bekanntes Fotomotiv. Diese Achterbahnbrücke nennt sich Tiger & Turtle aka Magic Mountain und ist im Duisburger Süden zu finden. Wie kreativ das Ruhrgebiet doch sein kann!
Noch recht frisch, im Jahr 2011 erbaut und auf eine Halde gesetzt, erlaubt die Aussicht ein 360 Grad Panorama auf das umliegende Ruhrgebiet und das Rheinland.
Von frühmorgens bis spät abends erkunden Besucher — darunter viele Fotografen — das Terrain des Tiger & Turtle. Von oben aus wirkt der Sonnenaufgang und der Sonnenuntergang fast mystisch, wenn sie über das Ruhrgebiet hereinbrechen. Zu später Stunde erleuchten die kleinen Lämpchen, die die ganze Brücke verzieren.
Der Looping-Teil ist leider nicht weiter begehbar, sodass man die Brücke dafür von zwei Seiten erklimmen kann.
Unser Videobeitrag zu Tiger & Turtle
Weitere Ausflugsziele in Duisburg
- Landschaftspark Duisburg-Nord
- Innenhafen
Essen: Die ehemalige Kulturhauptstadt
Die wohl vielfältigste Stadt im Ruhrgebiet ist Essen. Das Wahrzeichen und UNESCO Weltkutlurerbe „Zeche Zollverein“ steht im Norden der Stadt. Das riesige Gelände lädt zum Spazieren und vor allem zum Fotografieren ein.
Im Süden liegt das Naherholungsgebiet rund um den Baldeneysee. Seit wenigen Jahres gibt es den offiziellen Wanderweg den Baldeneysteig, der in zwei Etappen bewandert werden kan.
Ebenfalls grün ist der botanische Garten, der nicht weit vom Zentrum entfernt liegt. Am Abend gibt es freien Eintritt auf das Geände der Gruga.
Neben Industrie-Ruinen gibt es sogar Burgruinen und intakte Schlösser, wie beispielsweise
Lies auch: Essen aus Sicht einer Einheimischen
Gelsenkirchen: Nordsternpark
Adresse für die Anfahrt zum Nordsterkpark: Am Bugapark 1, 45899 Gelsenkirchen
Im Gelsenkirchener Stadtteil Horst liegt das ehemalige Bundesgartenshow-Gelände, das heute unter dem Namen Nordsternpark bekannt ist.
Das ehemalige Zechengelände besteht heute aus Grünflächen. Im Sommer ein geniales Ausflugsziel, das man mit einem Picknick auf der Wiese verbingen kann.
Ein außergewöhnliches Fotomotiv bietet der Herkules von Gelsenkirchen. Er thront auf dem obigen Bild auf dem Dach eines Gebäudes. Seit 2010 ist die künstlerische Plastikfigur bereits von weitem zu erkennen.
Durch den Park fließen übrigens gleich zwei Gewässer: der Rhein-Herne-Kanal und die Emscher.
Mülheim an der Ruhr: Fotogene Türme
Beitrag vom: 02. Dezember 2018
Mülheim an der Ruhr gehört zur Metropolregion Rhein-Ruhr und bietet einiges an Kultur und Sehenswürdigkeiten. Wir haben uns in der Stadt am Wasser auf den Weg gemacht, drei beeindruckende Türme zu erkunden.
Der Aquarius-Wasserturm
Der Aquarius-Turm (50 Meter hoch) ist im Stadtteil Styrum zu finden. Im Jahr 1893 von der Thyssen-Familie erbaut, ist heute ein Museum für Wasser. Direkt beim Turm ist auch das Schloss Styrum – beziehungsweise seine Gärten – zu besichtigen. Der Aquarius Wasserturm ist außerdem eines der Ziele der Route der Industriekultur.
Camera Obscura
Der Turm Camera Obscura (24,5 Meter hoch) steht im Stadtteil Broich. Er ist ebenfalls ein ehemaliger Wasserturm und beinhaltet heutzutage ein Museum: Wie schon der Name sagt, thematisiert das Museum die frühe Filmgeschichte. Fotobegeisterte können hier die weltweit größte begehbare Kamera erleben und sich über bewegte Bilder informieren. Der Besuch der Camera Obscura kann mit Mülheims Gärten an der Ruhr (MüGa) und dem Ringlokschuppen verbunden werden.
Der Bismarckturm
Der Bismarckturm (27,5 Meter hoch) ist ein Aussichtsturm – direkt an der Ruhr gelegen – und ermöglicht eine schöne Aussicht auf das Umland. Der Turm steht südlich der Innenstadt und wurde im Jahr 1909 zu Ehren des Reichskanzlers Bismarck erbaut. Das Begehen des Turms ist leider nur in den Sommermonaten zwischen März und Oktober möglich.
Unser Videobeitrag zu Mülheims drei Türmen
Weitere Ausflugsziele in Mülheim an der Ruhr
- Schloss Broich
- Müga Park
- Wasserbahnhof
- Ringlokschuppen
Oberhausen: Gasometer am Kanal
Adresse für die Anfahrt zum Gasometer: Arenastraße 11, 46047 Oberhausen
Direkt am CentrO Oberhausen liegt der Gasometer. Für Autos gibt es genügend Parkplätze, aber auch die öffentlichen Verkehrsmitteln sind optimal angebunden. So steht einem Ausflug zu einem tollen Fotospot im Ruhrgebiet nichts mehr im Wege.
Entlang des Rhein-Herne-Kanals kann man wunderbar spazieren. In unmittelbarer Nähe liegt der Kaisergarten mit dem Schloss Oberhausen. Einige Brücken führen über das Wasser. Seit wenigen Jahren gibt es die auergewöhnliche Slinky Spring to Fame Brücke, die beim Überqueren schon zum kleinen Erlebnis wird.
Goldener Herbst – unsere 5 schönsten Herbstfotos aus dem Ruhrgebiet
Beitrag vom: 21. Oktober 2018
Der Herbst ist da und bringt neue Möglichkeiten mit sich: Zum einen optimale Temperaturen für angenehme Spaziergänge und Radtouren; aber natürlich auch schöne Fotomotive. Denn das Licht lädt aktuell zu besonders schönen Fotomotiven ein. Wir haben unsere schönsten Herbstfotos gesammelt. Den Aufruf hierzu gibt eine Bloggerkollegin.
Herbstfoto #1 – Industriekultur im Herbst noch schöner
Das Foto zeigt den Ausgangsort um die Jahrhunderthalle in Bochum zu besuchen (hier kann man auch gleich parken). Das Rostige der alten Industrierohre wirkt schon sehr herbstlich für sich. Folgt man im Foto den Rohren, fallen am Ende verschiedene Bäume ins Auge. Auch diese lassen das Foto insgesamt in roten, grünen und braunen herbstlichen Farben erscheinen.
Herbstfoto #2 – Sonnenaufgang in Mülheim an der Ruhr
Auch wenn wir im Allgemeinen Frühaufsteher sind, mussten wir uns für den Morgen den Wecker stellen, damit wir den Sonnenaufgang nicht verpassen; auch wenn der Sonnenuntergang ohnehin schon später beginnt. Wir sind mit Stativ und zwei Kameras ans Ufer der Ruhr gefahren und haben den richtigen Fleck Ort gesucht, um zur Vorbereitung das Kameraequipment aufzubauen. Leider stand am Ende ein häßliches Gebäude (anderes Foto) genau davor, wo die Sonne eigentlich aufgehen sollte. Wir finden das Foto trotzdem sehr gelungen.
Herbstfoto #3 – Die wohl berühmteste Brücke in Oberhausen
Die „Slinky Springs to Fame“ war eines der Highlights während unseres Herbstspaziergangs in Oberhausen. Die Brücke ist noch recht neu und wurde von einem Frankfurter Architekten entworfen. Der Rhein-Herne-Kanal bietet allerdings noch mehr zu sehen: Wer Spaziergänge am Wasser mag, findet an Oberhausen sicherlich Gefallen – welchen ja sonst nur für das riesige Einkaufszentrum CentrO bekannt ist).
Herbstfoto #4 – Der Rhein-Herne-Kanal und der Gasometer
Da haben wir gerade noch so von Oberhausen geschwärmt; und da ist das nächste Foto von Oberhausen. Auch im Herbst bietet der Kanal eine wunderschöne Kulisse. Die Strecke am Kanal bietet außerdem die Möglichkeit für eine Fahrradtour am Wasser . Interessanterweise sieht man im Ruhrgebiet immer mehr E-Fahrräder, obwohl es gar nicht so bergig – wenn überhaupt hügelig – ist.
Herbstfoto #5 – Pilze an der Margaretenhöhe
Das Foto ist nach einem Feierabendspaziergang Nahe der Vorzeigesiedlung Margaretenhöhe in Essen entstanden. Stefan hat ein paar neue Funktionen der Kamera ausprobieren wollen. Das kam dabei heraus: Die Pilze trifft man in der Regel zwischen September und November an. Als Nicht-Pilzkenner aber durch eine Wissensdatenbank habe ich entnommen, dass es aufgrund einiger Eigenschaften ein Hallimasch sein könnte. Aber keine Gewähr. Sicher sind wir uns aber, dass er dem Sinnbild für den Herbst entspricht.
Die Fotoparade zum Thema Herbst
Cornelia vom Blog SilverTravellers hat dazu aufgerufen, die schönsten Fotos zum Thema Herbst zu zeigen. Das haben wir getan, und sind überrascht, wie viele Fotos zusammen kamen. Sicherlich hätten wir auch doppelt so viele nehmen können, aber die Anzahl an Fotos soll auf maximal fünf begrenzt werden. Hier findest du die Fotoparade mit allen Teilnehmern ↗.
Das Ruhrgebiet auf Instagram
Kennst du schon all diese Instagram Spots im Ruhrgebiet? WDR Reisen zeigt die coolsten Orte im Pott:
Zusammenfassung: Aktivitäten im Ruhrgebiet
Andreas vom Blog Reisewut hat eine Karte mit vielen Ausflugszielen im Ruhrpott ↗zusammengestellt.
Durch den Strukturwandel im Ruhrgebiet haben sich die Städte zu einer sehr sehenswerten und erlebnissreichen Ruhrmetropole entwickelt.
Die insgesamt 11 Städte und 4 Kreise zählen über 5 Mio Einwohner im Ruhrgebiet. Überall verteilt gibt es alte Zechen und Fördertürme zu erkunden.
Jährlich zu allen Jahreszeiten finden in den einzelnen Ruhrgebiets-Städten unzählige Veranstaltungen statt. Streetfood-Festivals auf den ehemaligen Zechen-Geländen, Lichterfeste, Open Air Musikevents, Eislaufflächen und natürlich märchenhafte und historische Weihnachtsmärkte. Viele der Events finden auf coolen Locations, wie auf altem Zechen-Gelände statt. Es lohnt sich definitiv mal vorbeizuschauen. Die Website des Ruhr-Tourismus ↗ informiert hier über aktuelle Veranstaltungen.
Liebe Janine,
vielleicht könntest Du beim ersten Bild den Text korrigieren. Ein „Ampfitheater“ gibt es nicht; das Wort „amphi“ stammt aus dem Altgriechischen und bedeutet „auf beiden Seiten, ringsum, um“. Somit ist ein „Amphitheater“ wörtlich übersetzt ein rundgebautes Theater, wie ja auch auf der Halde in Bottrop. Und… pardon, noch ein kleiner Schreibfehler beim untersten Bild in der linken Spalte: ersetz das „x“ durch ein „k“, so wird aus reflextieren ein reflektieren. O.K.?
Ansonsten finde ich Deine Bilderstrecke, aber vor allen Dingen Deine Werbung für diesen interessanten Ort sehr gut. Ich bin alter Bottroper, lebe aber auch schon seit 34 Jahren im schönen Bayern und habe die Halde Haniel nocht nicht besucht; kenne sie nur von Bildern. Zu meiner Zeit waren dort noch Weiden, kleine Wäldchen und ein schöner Gutshof, den man von der Bottroper Innenstadt sehr gut zu Fuß auf dem Weg zur Grafenmühle in einer bis eineinhalb Stunden erreichen konnte. Schade, das waren immer sehr schöne Wanderungen durch damals noch intaktes Bauernland. So ist der Lauf der Dinge. Manches schöne Alte muß halt manchen schönen Neuen weichen.
Gruß nach Österreich
Winfried
Hallo Winfried,
vielen Dank für deinen Hinweis. Ich habe die Textstellen soeben angepasst. 😉
Für mich ist es schwer vorstellbar, wie es vor über 30 Jahren ausgesehen haben muss. Seit über einem Jahr ist die Halde geschlossen. Mal schauen, wie sich die Landschaft nun weiter entwickeln wird. Vllt. wird es wieder etwas ursprünglicher werden.
LG, Janine
ein schöner Beitrag, der dazu beiträgt, das Ruhrgebiet mit neuen, positiven Augen zu sehen: bei uns zu Hause heißt es Ruhrpott und damit verbunden denke ich an eine zerstörte Umwelt – aber das ist ja eurem Bericht nach bei Weitem nicht so … liebe Grüße Bettina
Hallo Bettina,
das Ruhrgebiet hat ja so viele schöne Seiten und das sogar zu allen vier Jahreszeiten.
LG, Janine