Die Teichalm im Naturpark Almenland in der Steiermark bietet eine Vielzahl an Wanderwegen. Das Gebiet ist ideal für Naturliebhaber, die gerne Almen, sanfte Hügel und Gipfel erkunden möchten. Zahlreiche Naturjuwelen machen die Region zu einem perfekten Ausflugsziel, insbesondere für Wochenendtouren.
Wandern rund um die Teichalm
Das Almenland ist das pure Wanderparadies. Viele Wanderwege starten direkt von der Teichalm aus. Aber auch an anderen Orten in der Nähe gibt es Parkplätze und Startpunkte für Wanderungen.
Es gibt leichte Wanderungen mit kaum Höhenmetern, aber auch herausfordernde Touren mit Gipfelbesteigung. So ist wirklich für jeden etwas dabei.
Teichalmsee Rundweg
Ein Spaziergang um den Teichalmsee genügt, um frische Bergluft zu genießen, dem Alltag zu entfliehen und neue Energie zu tanken – ideal, um danach in der gemütlichen Latschenhütte einzukehren.
Von der Teichalm zum Osser
Der Osser ist einer der weniger begangene Gipfel im Almenland. Zu unrecht, denn aussichtsreich ist er von ganz oben – und ein Gipfelkreuz hat er auch.
Die große Osser Runde beginnt am Teichalmsee und führt rechts herum. Es geht vorbei an der Gerlerkogelhütte und dem Gerlerkreuz. Nach dem Angerwirt beginnt der steile Aufstieg zum Osser-Gipfel. Genauso steil geht es wieder hinab, über das Schwoabauerkreuz und den Holzmeisterlift. Nach dem Rastplatz bei der Harrerhütte geht es so langsam wieder zurück zur Teichalm.
Der Naturpark Almenland ist einer von sieben Naturparks in der Steiermark. Das Besondere am Almenland ist, dass es das größte zusammenhängende Niedrig-Almweidegebiet in Europa ist. Heißt: Es gibt keine andere Region, mit so vielen bewirtschafteten Almen, die so tief liegen. Immerhin umfasst die Fläche des Naturparks 253 Quadratkilomeer und liegt auf 464 bis 1.720 Metern Seehöhe.
Zu den Gemeinden des Naturparks gehören Fladnitz an der Teichalm, St. Kathrein am Offenegg, Passail, Breitenau am Hochlantsch, Gasen, Pernegg an der Mur, Anger und Birkfeld.
Von der Sommeralm zum Plankogel
Von der Sommeralm (1.400 m) aus führt ein Weg hinauf zum Plankogel. Vom Gipfel (1.531 m) mit Gipfelkreuz wird eine beeindruckende Rundumsicht auf das herbstliche Almenland geboten. Teils mit Nebel und Schnee bedeckt. Damit ist der höchste Punkt der Wanderung erreicht. Anschließend geht es wieder ein Stück bergab bis zur Stoakoglhütte und dann hinauf zum Streberkogel (1.447 m) und weiter geradeaus.
Über die Wiese geht es wieder hinab bis zur Straße und zurück zur Stoakoglhütte und weiter bis zur nächsten Straße, der man folgt.
Kesselfallklamm-Rundweg
Im Grazer Bergland ist die Kesselfallklamm ein einmaliges wanderbares Ausflugsziel für den Spätsommer und Herbst. Über zahlreiche Leitern und Stege führt der Erlebnispfad durch die Klamm steil bergauf. Ein herrliches Lichtschattenspiel vorbei an vielen kleinen Wasserfällen entlang der Schlucht.
Zurück geht es durch den Wald über das Steintor wieder hinab ins Tal. Mit etwas Glück trifft man hier auf Feuersalamander und Kreuznattern, die sich in der Region besonders wohlfühlen. Die Tour ist insbesondere im goldenen Oktober geeignet.
Schöcklkreuz bis Gipfelkreuz
Vom Parkplatz am Schöcklkreuz startet die Wanderung bis zum Schöcklkreuz hinauf. Der Pfad führt über einen wurzelreichen und teilweise steinigen Boden steil bergauf.
Am Gipfelplateau angekommen gibt es Einiges zu entdecken: das Gipfelkreuz, Alpengasthof, Bergstation und Motorikpark. Das Allerschönste ist der beeindruckende Ausblick auf das Grazer Bergland, das deutlich den Herbst erreicht hat. Ein paar Blümchen zeigen ihre Blüten, bevor der Winter bald hereinbricht.
Raabklamm von Arzberg
Bevor der Winter hier einkehrt und der Boden eisig glatt wird, sollte man die Raabklamm besuchen. Ausgehend von Arzberg führt ein abenteuerlicher Weg durch die Schlucht. Anfangs ist der Weg recht einfach und führt über die eine oder andere Brücke; immer entlang des Wassers. Ein paar Seilsicherungen erleichtern das Passieren bei Steilstellen, die so manche male rutschig sind; denn der Weg ist sehr wurzelig und führt über Stock und Stein.
Mit etwas Glück spaziert ein Feuersalamander über den Wanderweg (wie auf dem Foto zu sehen).
Der Rückweg führt entlang des Höhenweges über die Grasslhöhle zurück nach Arzberg. Das letzte Stück führt über den Montanlehrpfad und passiert den „Lost Place“ Erzaufbereitungsanlage.
Heulantsch-Runde
Eine etwa vierstündige Schneeschuhwanderung über 400 Höhenmeter startet von der Teichalm in Fladnitz (alternativ vom Parkplatz am Hotel Pierer). Die Rundwanderung führt bis auf den Heulantsch hinauf (1.471 m) und einen anderen Weg wieder zurück zum Ausgangspunkt.
Die Route ist aus dem Schneeschuhführer der Steiermark (Wanderung Nr. 56) entnommen und als einfache Wanderung klassifiziert.
Der kürzeste Weg zum Gipfelkreuz führt übrigens direkt vom Parkplatz Heulantsch Rastplatz.
Eine alternative, kürzere Wanderung bis zum Gipfelkreuz bietet sich in 1,5 Stunden Gehzeit für 5,5 Kilometer. Los geht’s direkt von der Teichalm.
Weitwanderwege
Weitwanderweg „Vom Gletscher zum Wein“
Die Nordroute des Weitwanderweges „Vom Gletscher zum Wein“ führt direkt durch das Almenland hindurch. Drei Etappen (von insgesamt 35) weisen den Weg über die sanften, grünen Hügel und Wiesen des Almenlands, und zwar:
- Etappe 23 → Von Fischbach bis nach Strassegg (14,2 Kilometer in 5 Stunden)
- Etappe 24 → Von Strassegg bis zur Brandlucken (12,1 Kilometer in 4,5 Stunden)
- Etappe 25 → Von der Brandlucken nach Anger (13,6 Kilometer in 4,5 Stunden)
Auf dem Fernwanderweg gibt es Übernachtungsmöglichkeiten, sollten aber rechtzeitig reserviert werden.
Mariazeller Pilgerweg
Ein weiterer Fernwanderweg, der über das Almenland verläuft, ist der steirische Mariazeller Pilgerweg Nr. 06. Auch bei dieser großen Wanderung gibt es mehrere Tagesetappen, wie
- Etappe 6 → Von Graz über St. Radegund und den Schöckl bis nach Passail
- Etappe 7 → Von Passail über die Sommeralm und Straßegg bis nach Schanz
Auch hier gibt es viele Unterkünfte entlang des Mariazeller Pilgerweges.
Weg der 100.000 Schritte
Der Weg der 100.000 Schritte ist ein Rundweg um den Passailer Kessel mit 6 Etappen.
- Etappe: Arzberg – GH Jägerwirt (Pucherwirt)
- Etappe: GH Jägerwirt (Pucherwirt) – Nechnitz
- Etappe: Nechnitz – GH Holzmeister (Sommeralm)
- Etappe: GH Holzmeister (Sommeralm) – St. Kathrein a. Offenegg
- Etappe: St. Kathrein a. Offenegg – GH Kreuzwirt (Weizklamm)
- Etappe: GH Kreuzwirt (Weizklamm) – Arzberg
Ausflugsziele im Almenland
Teichalm
Der Teichalmsee liegt bereits auf einer Höhe von 1.200 m. Der große, unübersehbare Holzochse ist das Wahrzeichen des Naturparks.
Von der Teichalm und dessen großen Parkplatz starten Wanderungen in alle Richtungen, in allen Distanzen und Schwierigkeitsstufen. Wer es lieber gemütlich mag, der spaziert um den Teich herum oder kehrt gleich in die Gastronomiebetriebe ein.
Der Moorlehrpfad ist ein kurzer Rundgang über 900 Meter, der über Flora und Fauna aufklärt. Er startet direkt zwischen Holzochsen und Latschenhütte.
Im Sommer kann man auf dem Teichalmsee Tretbootfahren, im Winter kann man am Langlaufen und Skifahren oder mit Schneeschuhen wandern gehen.
Weitere wundervolle steirische Seen findest du in einem eigenen Blogbeitrag.
Bärenschützklamm
Die wohl beliebteste Klammwanderung in der Steiermark: der Weg führt über 150 Leitern, etlichen Brücken und vorbei an spektakulären Wasserfällen. Sie ist ein beliebtes Ausflugsziel in der Region und vor allem an den Wochenenden gut besucht.
Die Öffnungszeiten der Bärenschützklamm richten sich nach den Witterungsbedingungen. In der Regel ist die Klamm zwischen Mai und Ende Oktober geöffnet. Es muss ein Eintritt bezahlt werden.
Anfahrt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln: Vom Bahnhof Mixnitz kommt zu Fuß zum Ausgangspunkt der Bärenschützklamm.
Raabklamm
Es gibt die Kleine und die Große Raabklamm. Zusammengenommen zählt sie mit einer Gesamtlänge von 17 Kilometer als längste Klamm in Österreich.
Es gibt Wanderwege und Spazierrundgänge mit verschiedenen Einstiegspunkten. Der Große Raabklamm-Rundweg verläuft über eine Distanz von 13 Kilometer und einer geschätzten Gehzeit von 4,5 Stunden. Gutes, festes Schuhwerk ist hier ein Muss, da der Boden oft matschig und rutschig ist.
Herbst-Tipp: Besonders erlebnisreich ist die Raabklamm im goldenen Oktober, wenn sich die Blätter der Bäume verfärben.
Ein Spaziergang entlang der Kleinen Raabklamm ist weniger anspruchsvoll und ist für Kinderwagen geeignet.
Direkt im Naturpark Almenland liegt der Raab-Ursprung. Der insgesamt 250 Kilometer lange Fluss Raab fließt durch die Oststeiermark bis Ungarn. In Ungarn mündet die Raab dann in die Donau. Die kleine Attraktion „Raab-Ursprung“ kann von Passail im Rahmen einer einstündigen Rundwanderung besucht werden.
Drachenhöhle
Bereits vor 50.000 Jahren haben Menschen und Tiere in der Drachenhöhle Schutz gesucht. Seit 1949 ist sie Naturdenkmal. In die Tiefen der Höhle darf man nur im Rahmen einer Führung ↗. Diese werden in den Sommermonaten angeboten.
Den Eingang der Drachenhöhle kann man nur über eine herausfordernde Wanderung von Mixnitz aus erreichen. Um hierherzukommen, müssen einigen Höhenmeter durch steiles Terrain bewältigt werden.
Weitere Höhlen im Almenland:
Es ist unglaublich, wie viele Höhlen der Naturpark und das Umland zählt. Einiger der Höhlen können auf eigene Faust erkundet werden. Andere sind nur mit Führung begehbar. Und wieder andere sind gesperrt, um sie zu schützen.
- Die Tropfsteinhöhle Grassl ist die älteste Schauhöhle in Österreich. Mit einer Führung kann man die unterirdische Grasslhöhle erkunden.
- Die Lurgrotte Semriach und die Lurgrotte Peggau sind aktive Wasserhöhlen, die mit Führung besichtigt werden können.
- Das Katerloch ist Österreichs tropfsteinreichste Schauhöhle.
Kesselfallklamm
In Semriach liegt die spektakuläre Kesselfallklamm. Der Weg verläuft etwa über 2,7 Kilometer durch die Schlucht über Brücken und Leitern. Die Gehzeit beträgt etwa 1,5 Stunden. Zurück geht es dann einen anderen Weg durch den Wald vorbei am Steintor.
Abhängig von der Jahreszeit und Ausbleiben von Regen kann es in der Kesselfallklamm in den Sommermonaten bis Winter sein, dass nicht ganz so viel Wasser fließt. Im Winter bei Schnee und Glätte sollte das Wandern vermieden werden.
Schüsserlbrunn
Die wunderschöne kleine Wallfahrtskirche Schüsserlbrunn liegt am Fuße des Hochlantsches und kann nur zu Fuß erreicht werden. Mindestens 1,5 Stunden Gehzeit bis hierher muss man einplanen.
Dafür liegt der Steirische Jockl, eine Einkehrhütte mit Panoramaterrasse nicht ganz weit, wo man wieder Energie auftanken kann.
Almen & Gipfel
Zum Naturpark Almenland zählen insgesamt 125 bewirtschaftete Almen auf unterschiedlicher Seehöhe.
Verschiedene Wanderwege verbinden die Almen und mit Gipfeln miteinander, wie zum Beispiel
- Tyrnauer Alm: Der Wanderweg Nr. 9 verbindet die Tyrnauer Alm und die Teichalm (mit dabei die Rote Wand).
- Sommeralm (1.424 m)
- Hochlantsch (1.720 m): Die Hochlantschrunde verbindet die Teichalm, die Bärenschützklamm und die Teichalm
- Heulantsch (1.473 m): Die Heulantschrunde verbindet die Teichalm mit dem Heulantsch → 10 Kilometer über 3-4 Stunden Gehzeit
- Plankogel (1.531 m): Rundweg verbindet Sommeralm und Plankogel → 6,4 Kilometer über etwa 2 Stunden Gehzeit
- Osser (1.548 m): Der Osser Rundwanderweg verbindet den Osser mit der Teichalm → 12 Kilometer über 3-4 Stunden Gehzeit
- Weitere Gipfel im Almenland: Rote Wand (1.505 m), Schöckl (1.445 m), Hochtrötsch (1.239 m)
Anfahrt & Parken
Anreise mit dem Auto von Graz: Das Almenland ist einer der nächstgelegenen Naturparke von Graz aus gesehen. Etwa 60 Kilometer fährt man über die A9 und Landstraße bis zur Teichalm. Unterwegs passiert man Stübing, Peggau und Frohnleiten bis man in Frohnleiten weiter über die Landstraße durch das hügelige Land fährt.
Ein alternativer Rückweg nach Graz wäre über Passail, Weiz und die beeindruckende Schlucht Weizklamm bis Mariatrost und Graz. Die Strecke ist mit 70 Kilometer etwas länger, bietet aber eine wunderschöne Landschaft.
Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln ist die Anreise zum Almenland etwas aufwendiger. Die beiden Orte Pernegg und Mixnitz sind mit dem Zug zu erreichen. Andere Ortschaften sind im besten Fall mit Bussen zu erreichen. Das hängt widerum vom Wochentag und of Ferienzeit ist ab.
Zur Teichalm fahren samstags und sonntags Busse, wie zum Beispiel die Buslinie 216 von Frohnleiten ↗ oder die Buslinie 205 von Weiz ↗.
Eine große Parkfläche gibt es beispielsweise direkt auf der Teichalm bzw. am Teichalmsee in Fladnitz. Ein praktischer Ausgangspunkt für viele Wanderungen in alle Richtungen.
Auch auf der Sommeralm, beim Osser, der Roten Wand gibt es Parkplätze. Je nachdem wo man also wandern gehen möchte, gibt es naheliegende Parkmöglichkeiten
Liebe Janine,
vielen Dank für die tollen Eindrücke. Ich kenne die Region leider noch gar nicht, aber deine Tipps haben mich inspiriert, besonders den Naturpark Almenland unbedingt mal einzuplanen. Die Möglichkeiten klingen sehr abwechslungsreich und dementsprechend ganz nach meinem Geschmack.
Viele Grüße,
Tanja
Hallo Tanja,
Der Naturpark ist auf jeden Fall ein Ort mit viel Programm für die ganze Familie.
LG, Janine
Oh wow – ich wusste gar nicht, wie schön es dort ist! Derweil ist die Steiermark gar nicht so weit weg von uns. Kommt auf jeden Fall auch auf meine Bucket List 🙂
danke für die tolle Inspiration!
Liebe Grüße
Alice
Hallo Alice,
das freut mich, dass ich ein wenig neugierig machen konnte. 🙂
LG, Janine