Admont ist ein idealer Ausgangspunkt für Aktivitäten im Nationalpark Gesäuse: ob wandern, ein Besuch der barocken Stiftsbibliothek oder spazieren auf der Burgruine Gallenstein. Hier erfährst du, was du in Admont und Umgebung tun kannst.
Nationalpark Gesäuse Gemeinde Admont
Der Großteil der Region Gesäuse gehört zur Marktgemeinde Admont, ein idealer Ausgangsort für Wanderungen und Ausflüge Richtung Nationalpark und Naturpark. Die Orte Hall und Weng im Gesäuse gehören ebenfalls zu Marktgemeinde Admont.
Die anderen beiden Nationalparkgemeinden sind Landl und St. Gallen. Die Region zählt gleichzeitig auch zum Natur- und Geopark Steirische Eisenwurzen.
Weltgrößte Klosterbibliothek
Ein Superlativ, wie er in Admont zu finden ist, ist die weltgrößte Klosterbibliothek. Die Räumlichkeiten umfassen eine Länge von 70 m, eine Breite von 14 m und eine Höhe von 11 m. Der barocke Büchersaal beherbergt etwa 70.000 Bücher, wovon der Großteil wissenschaftliche Themen ausmacht. Insgesamt gibt es in der Stiftsbibliothek über 200.000 Werke.
Das bedeutende Kulturdenkmal der Steiermark ist im Besitz des Benediktinerstifts Admont. Erbaut wurde die Bibliothek im späten 18. Jahrhundert. Während das Kloster im 19. Jahrhundert einem Brand unterlag, blieb die Bibliothek jedoch verschont.
Heute gehört die Stiftsbibliothek zu den am häufigsten besuchten Sehenswürdigkeiten der Steiermark (~ 70.000 Besucher im Jahr 2019). In ganz Österreich gilt sie als einer der schönsten Orte.
Veranstaltungen: Im Sommer findet hier das Museumspicknick statt. Es gibt Führungen bei Nacht sowie Vollmondführungen.
Stift Admont und die Museen
Die Stiftskirche im Ortskern Admont ist kaum zu übersehen. Sie zählt als eine der größten neugotischen Sakralbauten in Österreich. Teile des Fundaments stammen noch aus dem 12. Jahrhundert.
Zum Stiftgelände zählt zudem das Stiftsgymnasium, der Kräutergarten, der Gartenpavillon, das Stift-Restaurant und der Stiftsteich.
Vom südöstlichen Ufer des Teiches hat man eine herrliche Aussicht auf das langgezogene Stiftsgebäude und auf die beeindruckende Bergkulisse im Hintergrund. Es ist ein bekanntes Fotomotiv der Region. Das Benediktinerstift hat noch viele weitere Besitztümer weit über die Grenzen von Admont hinaus.
Direkt über der Klosterbibliothek gelegen gibt es vier weitere Sehenswürdigkeiten, die im Eintrittspreis für die Klosterbibliothek enthalten sind: das naturhistorische Museum, das kunsthistorisches Museum, das Museum für zeitgenössische Kunst und eine Wechselausstellung sind im selben Gebäude zu finden. Wer also zu Gast in Admont ist, sollte einiges an Zeit mitbringen.
Burgruine Gallenstein
Die Burgruine Gallenstein zählt als Ausflugsziel der Nationalparkgemeinde St. Gallen. Erbaut wurde die Burg bereits im 13. Jahrhundert und war auch noch bis zum 19. Jahrhundert von den Bewohnern des Stift Admont besiedelt.
Die Burg thront auf einem bewaldeten Hügel inmitten des Naturparks Steirische Eisenwurzen und ist bereits weit aus der Ferne zu sehen. Vom Parkplatz an der Ruine führt ein etwa 15-minütiger Spazierweg bis zur Burg (Achtung Glatteisgefahr im Winter!). Das Burggelände kann eintrittsfrei erkundet werden. Eine schöne Aussicht auf die umliegenden Berge ist garantiert.
Im Sommermonat August findet jedes Jahr ein Musikfestival direkt auf der Burg statt, das zwei Wochen lang andauert. Es treffen sich unterschiedlichste Musizierende und führen in schönster Atmosphäre Musikstücke auf.
Von Admont sind es 22 km (~ 25 Min) bis nach St. Gallen und der Ruine Gallenstein.
Johnsbach Bergsteigerfriedhof
In Johnsbach liegt der größte Bergsteigerfriedhof von ganz Österreich. Die Gräber sind rund um die kleine Kirche verteilt. Links liegen verstorbene Einheimische und rechts liegen Besucher der Region, die in den Bergen ums Leben kamen. Ein Teil der Grabsteine steht sogar unter Denkmalschutz.
Vom Parkplatz, wo Wanderungen zur Mödlinghütte starten, ist auch der Bergsteigerfriedhof Johnsbach gleich sichtbar.
Von Admont sind es 15 km (~ 15 Min) mit dem Auto bis zum Bergsteigerfriedhof Johnsbach.
Schloss Röthelstein
Das frühbarocke Schloss Röthelstein liegt am Hang des Klosterkogels nahe dem Zentrum von Admont. Vom Ortskern hat man von beinahe überall aus eine tolle Aussicht auf das Schloss.
Es wurde bereits Mitte des 17. Jahrhunderts von einem frühen Abt des Stifts Admonts erbaut und galt als Sommerresidenz. Heute ist das Schloss Röthelstein eine Unterkunft und gehört zum Jugendherbergswerk (JUFA). Ein Weg für Fußgänger und Autos führt bis hinauf zum Schloss. Von oben kann man die Aussicht auf Admont und die gewaltige Bergkulisse genießen.
Kaiserau
Im Sommer wie im Winter ist die Kaiserau ein beliebtes Ausflugsziel in der Region Gesäuse. Vom großen Parkplatz bei der Sportalm führen Wanderungen in viele Richtungen: z. B. über die Klinke Hütte bis zum Lahngangkogel-Gipfelkreuz. Bei klarer Sicht reicht der Blick bis zum Dachsteinmassiv.
Der Fernwanderweg Luchs-Trail, der das Gesäuse mit den Kalkalpen verbindet, führt über die Klinke-Hütte durch die Kaiserau.
In der kalten Jahreszeit wird die Kaiserau vor allem vom Wintersportlern angesteuert. Dann treffen Skitouren-Geher auf Schneeschuhwanderer und es ist Zeit für’s Rodeln.
Von Admont sind es 9 km (~ 15 Min) mit dem Auto bis zur Kaiserau.
Wallfahrtskirche Frauenberg an der Enns
Die malerische Pfarr- und Wallfahrtskirche Frauenberg ist im Barockstil erbaut und gilt als eine der schönsten im Land. Sie thront auf einem bewaldeten Einzelberg, dem Kulm, nicht weit von der Enns entfernt. Sie wird auch gern als „Heiligen Berg des Ennstales“ bezeichnet. Im Hintergrund des pompösen Gebäudes erscheinen gewaltige Bergschichten.
Je nach Jahreszeit werden die beeindruckenden Berge von der Sonne angestrahlt. Das Foto oben stammt von einem Sonnenaufgang Ende Dezember.
Zur Geschichte der Kirche: Anfang des 15. Jahrhundert fand man zunächst eine Marienstatue in der Enns direkt am Fuße des Berges und daraufhin eine Lichterscheinung. Eine Kapelle wurde errichtet und später ein größeres Kirchengebäude. Zwei Jahrhunderte später pilgerten jährlich bis zu 60 Tausend Gläubige hierher.
Die Wallfahrtskirche wird vom Admonter Stift aus verwaltet, das nur etwa 6 km entfernt liegt.
Am Berg liegt auch das Naturbad Frauenberg: eine Möglichkeit im Sommer in schöner Szenerie baden zu gehen.
Pürgschacher Moor
Das Pürgschachener Moor gehört zum Europaschutzgebiet, das auch unter dem Namen Natura 2000 bekannt ist. Das wichtige Hochmoor im Alpenraum ist gleichzeitig Forschungsgegenstand für das Institut der Geoökologie der Uni Wien. Untersucht wird vor allem der Lebensraum und der Einfluss auf den Klimawandel.
Eine leichte Wanderung führt über einen Rundweg über 4,5 km entlang des Moores. Es geht vorbei an verschiedenen Stationen, die u. a. über Tiere und Pflanzen in diesem besonderen Lebensraum aufklären. Auf dem Rundweg passiert man einen Libellenteich, den Moorturm und den schwebenden Ennssteg.
Auf Bergfex gibt es Details zum Spaziergang durch das Pürgschachen Moor. Unterwegs hat man einen Ausblick auf die entfernte Frauenberg Wallfahrtskirche.
Die Steiermark nominierte das Moorgebiet im Jahr 2020 für die TV-Sendung „9 Plätze – 9 Schätze“ als Repräsentant für die Steiermark. Letztendlich gewann jedoch das steirische Platzerl „Strutz-Mühle“ den österreichischen Titel.
Odelsteinhöhle
Die Odelsteinhöhle liegt auf 1.085 Metern Seehöhe und besteht aus mehreren kleinen und großen Hohlräumen. Das Besondere sind die hier vorkommenden grünlich-bläulichen Aragonitkristalle und der Reichtum an Mineralien.
Die Odelsteinhöhle liegt in Johnsbach und ist im Besitz des Gasthof Kölblwirt. Führungen werden direkt beim Köblwirt angeboten, und zwar mittwochs und samstags zwischen Mai und Oktober. Die Höhle kann generell nur mit einer Führung betreten werden. Außerhalb dieser Zeit ist die Höhle geschlossen.
Rundweg Richtung Odelsteinhöhle: Es gibt eine mittelschwere 3 km lange Wanderung zur Höhle und wieder zurück.
Erlebniszentrum Weidendom
Am Weidendom gibt es verschiedene Themenwege: Leier-Weg, Lettmair Au und Wilder John. Am Weg gibt es diverse Stationen mit aufklärenden Infotafeln und Sitzmöglichkeiten.
Von der Fußgängerbrücke hat man zudem eine beeindruckende Aussicht auf die Enns und die schroffen Berge.
Wasserpark Gesäuse
Ein tolles Ausflugsziel zum Baden und Vergnügen ist der Wasserelebnispark Gesäuse in St. Gallen, einer der Nationalparkgemeinden im Gesäuse.
Die Anlage des Abenteuerparks ist riesengroß. Zahlreiche Stationen laden Groß und Klein zum Spaß haben ein. Es gibt auch eine große Liegewiese. Der Wasserpark ist in den Sommermonaten zwischen Mai und September geöffnet. Der Eintritt kostet 11,90 Euro für Erwachsene und Kinder ab drei Jahren. Leider ist das Ausflugsziel nicht in der Steiermark Card enthalten. Dafür ist in Landl der Freizeitpark Badesee Landl im Eintritt der Vorteilskarte dabei.
Nationalpark Infobüro Admont
Im Ortskern auf der Hauptstraße 35 steht eines der Infobüros des Nationalpark Gesäuse. Zu unterschiedlichen Themengebieten gibt es hier Infoflyer und persönliche Auskunft zu Unterkünften, geführten Wanderungen und Ausflugstipps.
Wandern
Ins Gesäuse fährt man zum Wandern. Von einfach bis schwierig: für jeden ist etwas dabei. Es zahlreiche Hüttenwanderungen mit allen möglichen Schwierigkeitsgraden. Hier ist eine (unvollständige) Auflistung möglicher Wandertouren:
- Wanderung zur Hesshütte
- Wanderung zum Admonter Haus ↗
- Wanderung zur Mödlinger Hütte
- Wanderung zur Enntaler Hütte
- Wanderung zum Buchsteinhaus
- Wanderung zur Klinkehütte
Es gibt eine Rundwanderung, vorbei an zahlreichen Hütten im Gesäuse Nationalpark. Hierfür werden 6 bis 8 Tage Zeit benötigt.
Weitere Aktivitäten & Geheimtipps
- Epische Aussicht bei der Eisenbahnbrücke über die Ennskaskaden (Googe Maps ↗)
- Wanderung zur Wildfrauenhöhle bei Ardning (Parken bei der Bosruckhütte, die auf der oberösterreichischen Seite liegt)
- Das romantische Schloss Kessegg ist heute Hotel und Restaurant: Eine kurze Schlossrunde führt entlang des Schlosses
- Teufelskirche in St. Gallen (zur Tourenbeschreibung ↗)
- Wasserlochklamm in Palfau
Hotels & Unterkünfte
- Hotel Spirodom ↗ (Zimmer mit Gartenblick, Blick auf eine Sehenswürdigkeit oder Bergblick)
- JUFA Hotel Schloss Röthelstein ↗ (Schloss aus dem 17. Jahrhundert in idyllischer Lage)
- Hotel die Traube ↗ (alle Zimmer bieten Bergblick)
- Landgasthof Buchner ↗
- Frühstückspension Haus Mafalda
Anfahrt
Von Graz führt die schnellste Strecke über 110 km (~ 80 Min) nach Admont. Nach etwa 45 Minuten muss für die Durchfahrt durch den Gleinalmtunnel eine Autobahngebühr von 10,5 EUR gezahlt werden. Will man diesen Mautabschnitt umfahren, so fährt man 118 km (~ 95 Min).
Von Wien sind es über die A2 etwa 230 km (~ 2,5 Stunden) bis nach Admont.
Weiterführende Infos
- Projekt Pürgschacher Moor ↗
- Webcams im Nationalpark Gesäuse ↗
- Burg Gallenstein Eintrag im Burgen-Archiv ↗
- Die Steiermark aus der Luft ↗ (360 Grad Perspektive)
- Enntstal Wiki ↗
- Nationalpark Radio ↗
Liebe Janine,
viele der von dir vorgestellten Orte durften wir bei unserer Radtour auf dem Ennstal-Radweg kennenlernen. In der Klosterbibliothek haben uns die geheimen Aufgänge zur Empore besonders begeistert. Das Moor mit der Aussichtsplattform und dem Blick in das Bergpanorama war auch grandios. Beim Lesen deines Berichts kommen wir schon wieder ins Schwärmen.
Viele Grüße aus Stuttgart, Silke & Thomas von Outdoor-Hochgenuss.de
Hallo Silke,
die geheimen Aufgänge gesehen zu haben war bestimmt eine geniale Erfahrung. Das steht noch auf meiner Bucket-List.
Schön, dass ich mit dem Beitrag tolle Erinnerungen bei dir wecken konnte. 🙂
LG nach Stuttgart, Janine
Ach wie lange ist es her dass ich in der Steiermark lebte! Koennte ja sowieso nicht mehr in den Bergen herumklettern weil ich jetzt im April schon 101 Jahre alt sein werde; kann nur davon traeumen.
Susi
Hallo Susi,
man muss ja gar nicht klettern, um dise tollen Ausblick auf das Gesäuse zu bestaunen. 🙂 Lieben Dank für deinen Kommentar.
LG, Janine
Liebe Janine,
Jetzt hast du mir wirklich Lust auf das Gesäuse gemacht. Hoffentlich klappt mein für April geplanter Trip.
Viele Grüße von Sanne
Liebe Sanne,
wie schön. 🙂 Ihr plant also, im April in die Steiermark zu kommen?
LG, Janine