Ipoh in Malaysia ist für seine vielen buddhistischen Höhlentempel bekannt. Die Stadt wird jedoch von vielen Reisenden auf ihrem Weg durch Malaysia übersprungen. Auch wir waren uns nicht ganz einig, ob sich unser Besuch gelohnt hat.
Nach einigen Monaten auf Reisen, gibt es natürlich auch Situationen, in den wir unterschiedlicher Meinungen sind. Und das ist auch gut so! Wir diskutieren während unserer Weltreise immer wieder über die nächsten Ziele und ob sich der Besuch mancher Orte gelohnt hat oder nicht.
Wir hatten bereits ziemlich am Beginn unserer Reise beim Besuch von Chichén Itzá einen Artikel in ähnlicher Form verfasst. Wir finden aber, dass unsere Diskussionen auch für viele andere Reisende interessant sein könnten, wenn es um die Planung von Reisezielen geht. Deshalb haben wir die Pro-und-Kontra-Kategorie wiederbelebt, um dort unsere (gegensätzlichen) Meinungen zu teilen.
Darum lohnt sich ein Besuch der Stadt Ipoh
Einzigartige Tempel in die Felsen gebaut
Das Bekannteste in Ipoh sind vor allem die Höhlentempel. Und von diesen Sehenswürdigkeiten gibt es ganz schön viele. Die Tempel sind meist ziemlich bunt und kitschig geschmückt – wie das fernöstliche Tempel so an sich haben.
Allerdings sehen sich die Tempel eben nicht zum Verwechseln ähnlich, sondern im Gegenteil: jeder ist einzigartig eingerichtet und geschmückt. Es lohnt sich definitiv ein paar der Tempel anzuschauen.
Die Tempel unterscheiden sich natürlich größentechnisch, aber auch in ihrem Baustil. Denn dieser richtete sich unter anderem danach, was die Felsen hergeben.
Einige Tempel liegen direkt beieinander, andere wiederum sind schnell und einfach über den Service Grab zu erreichen.
Alle Tempel können kostenlos betreten werden.
Schöne Gassen ziehen sich durch die Altstadt
Im Stadtkern gibt es eine Vielzahl an historischen Gebäuden.
Ein Spaziergang entlang des Heritage-Trails führt an bedeutenden Kolonialbauten durch die Stadt.
Einige Gassen sind durch Street-Art verziert. Die bekanntesten Straßen sind die Market Lane, die Concubine Street und die Mural Street.
Das Dach einer der Gassen ist geschmückt mit bunten Regenschirmen. Das Old Town von Ipoh bietet viele schöne und einzigartige Fotomotive.
Ein übersehenes Touristenziel
Ipoh ist einer der größten Städte in Malaysia und beherbergt fast 700.000 Einwohner. Das merkt man aber kaum. Das Stadtzentrum ist nicht groß und die Menschen scheinen sich weit über die Stadt zu verteilen.
Die meisten fahren von Penang direkt weiter in die Cameron Highlands. Und überspringen damit die Sehenswürdigkeiten in Ipoh. Somit ist Ipoh alles andere als touristisch verglichen mit Penang und den Cameron Highlands.
Bereits bei der Einfahrt in die Stadt gerät man ins Staunen. Überall sieht man die grünen, wohlgeformten Felsen, die ein tolles romantisches Bild ergeben.
Janines Fazit über Ipohs Sehenswürdigkeiten
Ich bin froh, dass wir zwischen Penang und den Cameron Highlands einen Stopp eingelegt haben. Und zwar nicht nur, weil wir uns die lange Busfahrt gespart haben, sondern weil wir die vielen sehenswerten Orte verpasst hätten.
Alles in allem war die Landschaft, die vielen Höhlentempel und das Old Town sehr lohnenswert.
Drei Nächte haben wir hier verbracht. Auch für einen weiteren Tag hätte noch mehr zum Erkunden gegeben, wie beispielsweise den Hindu Tempel Kallumalai Arulmigu Subramaniyar.
Darum kannst du dir einen Besuch in Ipoh sparen
Tempel, Tempel, noch mehr Tempel
Klar, Tempel sind ein grundlegender Bestandteil der asiatischen Kultur. Und es gibt auch viele wirklich schöne – meist buddhistische – Tempel, deren Besuch sich wirklich lohnt. Unter anderem war ich richtig begeistert von Kek Lok Si Tempel in Penang.
Die Tempel von Ipoh haben auch eine Besonderheit: Sie wurden in die vielen Höhlen, die es hier gibt, gebaut. Auch wenn das beim Besuch des ersten Tempels noch interessant sein kann, spätestens nach dem dritten seiner Art stellte sich bei mir Langeweile ein.
Ich meine das auch keinesfalls als Vorwurf. Tempel sind ja auch nicht dafür konzeptioniert massenweise Touristen anzulocken, sondern ein spiritueller Platz. So wie auch in einer europäischen Stadt nicht jede Kirche interessant ist, so sind es auch nicht alle buddhistischen Tempel in Asien. Nicht jeder Tempel ist es wert, besucht zu werden.
Deshalb finde ich, dass eine Reihe von einfachen Tempeln nicht als Hauptgrund ausreicht, um eine Stadt zu besuchen.
Eine Taxifahrt ist lustig…
Hat man sich dafür entschieden, die Tempel zu besuchen, kann man zu diesen leider keineswegs zu Fuß gehen. Alle Tempel von Ipoh liegen weit außerhalb der Stadt. Da kommt man ohne Taxifahrt nicht hin.
Für mich, der wirklich gerne eine Stadt und seine Sehenswürdigkeiten zu Fuß entdeckt, kann das nur ein Kontra-Argument sein. Dabei lege ich gerne auch mal 20 Kilometer am Tag zurück. Alles kein Problem.
In Ipoh war das aber einfach nicht möglich. Auch, wenn die Distanz vielleicht noch schaffbar gewesen wäre. Einen großen Teil der Strecke hätten wir auf dicht befahrenen Schnellstraßen zurücklegen müssen.
Einmal hatten wir uns entschieden, von einem Tempel zurück in die Stadt zu laufen, um eventuell noch etwas Sehenswertes zu entdecken. Nachdem wir aber zum wiederholten mal fast von einem Auto gestreift wurden und von einem LKW angehupt worden waren, entschieden wir uns doch für ein Taxi.
Sogar zwischen eher nahegelegenen Tempeln konnten wir nicht so ohne Weiteres hin und her spazieren. Wie auch schon davor führt die Strecke, nämlich entlang einer dicht befahrenen, mehrspurigen Straße. Auch hier wäre wohl eine Taxifahrt angenehmer gewesen.
Kommt man mit dem Bus in der Stadt an, muss man gleich noch mit dem Taxi 20 Minuten in die Stadt fahren. Die Busse halten nämlich nur an einem Terminal weit außerhalb der Stadt. So beginnt ein Besuch von Ipoh auch gleich mit einer Taxifahrt.
Oh Nein! Schon wieder essen.
Von Georgetown waren wir noch verwöhnt. Dort hatte es vor Restaurants und Food-Courts nur so gewimmelt. In Ipoh hingegen dauerte es eine ganze Weile, bis wir ein Restaurant gefunden hatten. Vor allem die Suche nach vegetarischen Gerichten erwies sich dabei als schwierig. Schließlich mussten wir ein ganzes Stück spazieren, bis wir – wieder – in ein indisches Restaurant Essen gingen.
Während für uns Essen anderswo ein willkommener Fixpunkt unseres Tages war, so schien es hier eher ein notwendiges Übel zu sein.
Stefans Fazit zu Ipohs Sehenswürdigkeiten
Für jene, die sich an kleinen Tempeln gar nicht satt sehen können, ist auch Ipoh eine Reise wert. Andernfalls sollte man es sich vielleicht noch einmal überlegen. Allein, dass man keinen einzigen der Tempel ohne eine Taxifahrt besuchen kann, hat mich gar nicht überzeugt.
Meiner Meinung nach darf Ipoh gerne ausgelassen werden. Vor allem jemand, der mit wenig Zeit reist, kann diese für interessantere Ausflugsziele nutzen.
Man muss ja kein Taxi nehmen. Wir haben die Stadtbusse genommen.
Die fahren direkt vom Busbahnhof in die Stadt als auch von der Stadt zu dem nördlichen Tempel und zu den südlichen Tempeln. Es gibt sogar einen Bus in die Nähe des tibetischen Tempels im Osten der Stadt, aber da muss man ne halbe Stunde laufen. Ist aber ne Landstraße ohne Verkehr inmitten von schöner Natur.
Unser Highlight war übrigens keiner der Tempel, sondern der Cenoten-artige Cermin See, der nur über einen Tunnel zu erreichen ist, 10 Laufminuten vom südlichsten der südlichen Tempel: https://www.google.de/maps/place/Cermin+Lake/@4.5588635,101.1201459,3a,75y,90t/
Hallo Florian,
so kann auf jeden Fall jeder für sich auswählen, wie er sich fortbewegen mag: Buss, Grab oder zu Fuß.
Oh wow. Der See sieht wirklich beeindruckend aus. Schade, dass wir davon nicht vorher schon erfahren haben.
LG, Janine