Im Land der Berge ziehen auch unzählige Seen die Besucher an – aber es gibt auch noch unbekanntere Gewässer. Hier stelle ich meine persönlichen Top-10 der schönsten Seen in Österreich vor, die definitiv einen Besuch wert sind.
1. Formarinsee
Vorarlberg / Lechquellengebirge


Der Formarinsee liegt im Lechquellengebirge – dort, wo die Berge wild und ursprünglich erscheinen. Er ist ein natürlicher Speichersee, gespeist aus Regen- und Schmelzwasser.
Ein Badesee ist er nicht, dafür liegt er zu hoch und bleibt das ganze Jahr über kalt. Er ist nicht riesig, aber landschaftlich ganz groß. Südlich des Gewässers erhebt sich die Freiburger Hütte des Deutschen Alpenvereins. Ein Wanderweg führt einmal um den See herum.
Im Jahr 2015 wurde der Formarinsee zum „schönsten Platz Österreichs“ gewählt. Rundherum findest du Wandermöglichkeiten, wie den Lechweg, eine bekannte und lohnenswerte Mehrtageswanderung über 120 Kilometer bis nach Bayern.
Am besten kommt man mit dem Bus über eine mautpflichtige Straße direkt bis zum See.
2. Steirischer Bodensee
Steiermark / Schladminger Tauern


Der Name klingt größer, als der See tatsächlich ist. Eingebettet in die Schladminger Tauern ist der steirische Bodensee ein echtes Ausflugsziel mit Bergeseepanorama. Das Baden ist hier verboten – wäre ohnehin zu kalt.
Ein Spaziergang führt in einer Runde um den See herum. Wer mehr will, kann weiter zur Hans-Wödl-Hütte und noch weiter wandern. Von unten nicht sichtbar, sie zwei weitere Seen, die bei einer Tagestour erklommen werden können.
3. Leopoldsteiner See
Steiermark / Eisenerzer Alpen

Am Fuße der Eisenerzer Alpen liegt dieser geheimnisvolle, dunkle See – umgeben von Wald und Fels. Im Sommer erreicht das Wasser angenehme 20 Grad. Du findest ihn ebenfalls in der Steiermark.
Ganz in der Nähe lohnt sich ein Besuch der Bergbaustadt Eisenerz, die etwa vier Kilometer entfernt liegt. Wer es sportlich mag, kann in der Nähe den Eisenerzer Reichenstein besteigen.
4. Vorderer Gosausee
Oberösterreich / Dachsteingebirge


Einer der bekanntesten Seen im Salzkammergut – und das zu Recht. Der Blick vom Gosausee auf den Dachsteingletscher ist ein echtes Postkartenmotiv. Der See liegt in Oberösterreich mit einer Tiefe mit bis zu 70 Metern.
Der Vordere Gosausee zählt zu den tiefsten Gebirgsseen Österreichs. In der Umgebung findest du Wanderwege zur Gosaulacke und zum hinteren Gosausee – beides lohnende Ziele. Auch im Winter ist zumindest der Vordere Gosausee einen Stopp wert.
5. Weissensee
Kärnten / Gailtaler Alpen


Der Weissensee liegt in den Gailtaler Alpen in Kärnten und ist ein Beispiel für sanften Tourismus in Österreich. Hier geht’s nicht um „Halligalli“, sondern um Entschleunigung, Naturgenuss und Aktivitäten abseits des Massentourismus.
Der See liegt auf 930 Metern Seehöhe und ist damit der höchstgelegene Badesee Europas. Wegen der Farbe versprüht er ein Karibik-Feeling. Da braucht man gar nicht mehr ans Meer zu fahren. Das allein ist schon ein Grund für einen Besuch. Im Sommer erwärmt sich das Wasser auf bis zu 24 Grad – ideal zum Baden. Natürlichen Badestellen gibt es rund um den See einige.
Ein großer Teil des Sees steht unter Naturschutz. Das Ostufer ist komplett autofrei – du erreichst es zu Fuß oder per Boot. Das bringt Ruhe und ein ganz anderes Naturerlebnis. Wer wandert, findet rund um den See leichte bis mittelschwere Touren mit Aussicht, zum Beispiel auf die Naggler Alm.
Auch im Winter ist der Weissensee ein Highlight: Der See friert regelmäßig zu und wird dann zur größten präparierten Natureisfläche Europas – ein Traum für Eisläuferinnen und Eisläufer.
6. Millstätter See
Kärnten / Nockberge


Der Millstätter See ist ein Klassiker unter Kärntens Seen – groß, warm und voller Möglichkeiten.
Baden ist hier auf jeden Fall sehr beliebt. Das Wasser wird bis zu 26 Grad warm. Der See liegt in Kärnten und ist mit 13,3 Quadratkilometern einer der größten Seen des Landes – fast zweimal so groß wie der Weissensee. Die Tiefe beträgt über 140 Meter.
Er ist der zweittiefste See Österreichs. In der Umgebung findest du das Granattor auf der Millstätter Alpe, die Sternenbalkone und romantische Biwaks direkt am See. Ein Tipp ist der Slow Trail Südufer oder die Mehrtageswanderung auf der Via Paradiso rund um den See.
7. Spiegelsee
Steiermark / Schladminger Tauern


Ein kleiner See mit großer Wirkung: Der Spiegelsee bei Schladming ist berühmt für die Spiegelung des Dachsteins. Früher hieß der Besuchermagnet mal Mittersee, da er zwischen zwei Seen liegt.
Das Baden ist hier untersagt – das Wasser ist flach und moorig. Er liegt unweit der Reiteralm in der Steiermark. Der Spiegelsee gilt als einer der meistfotografierten Orte in der Region. Eine fordernde Wanderung führt weiter zum Rippetegg und zur Gasselhöhe.
8. Neusiedler See
Burgenland / Pannonische Tiefebene


Ganz anders als alle anderen Seen in dieser Liste: Der Neusiedler See ist flach, weitläufig und von Schilf umgeben – in der pannonischen Tiefebene.
Er ist ein beliebter Badesee im Strandbad Podersdorf. Das Wasser erwärmt sich schnell und bleibt angenehm flach. Der See liegt im Burgenland und ist mit etwa 320 Quadratkilometern der zweitgrößte See Österreichs – nach dem Bodensee. Die durchschnittliche Tiefe liegt gerade mal bei eineinhalb Metern.
Er ist der größte Steppensee Mitteleuropas und Heimat seltener Vogelarten. Rundherum kannst du radeln, segeln, durch Orte wie Mörbisch und Rust spazieren oder die Big-Five Tiere im Nationalpark Seewinkel entdecken.
9. Sablatnigmoor
Kärnten / Rosental


Kärnten hat nicht nur kristallklare Badeseen und episch gelegene Bergseen zu bieten. Ein echter Geheimtipp ist das Naturschutzgebiet Sablatnigmoor mit dem Tomerteich. Besucherinnen und Besuchern bietet sich ein idyllischer Ort für eine Auszeit. Von der Aussichtsplattform aus kannst du nicht nur eine große Vogelvielfalt beobachten. Im Wasser spiegeln sich die majestätischen Berge. Das macht das Sablatnigmoor als Ausflugsziel absolut lohnenswert – auch wenn der Tomerteich im klassischen Sinne kein See ist.
10. Dösener See
Kärnten / Hohe Tauern


Nur über den Wanderweg zu erreichen ist der Dösener See. Das Tourenziel ist jedoch nicht allein der See, sondern die Kombination aus einer spektakulär gelegenen Alpenvereinshütte und dem eiskalten Bergsee. Das Arthur-von-Schmid-Haus liegt am Fuße des 3.000 m hohen Säulecks direkt am Ufer des Dösener Sees. Mehr muss man nicht sagen, um neugierig auf dieses wilde Ensemble zu machen. Als eine der schönsten Hütten in den Alpen kann man hier auch gut eine Nacht verbringen.
Noch mehr Seen in Österreich
Jedes Bundesland hat seine wunderschönen Seen, die sich zum Baden, Bestaunen und Seele baumeln lassen eignen. Auch der Faaker See gehört zu den schönsten Seen in Kärnten, der Altausseer See hingegen zu den schönsten Seen in der Steiermark. Im oberösterreichischem Salzkammergut liegt der riesengroße Hallstätter See mit dem Ostuferweg und der karibische Almsee. In Vorarlberg ist definitiv auch der Spullersee einen Besuch wert. Ich könnte die Liste endlos fortführen und weitere aufzählen.
In meinen beiden Büchern findest du Wanderungen, die zu den schönen Seen in Kärnten und der Steiermark führen.