In Skopje findet man Sehenswürdigkeiten, wohin man auch schaut, und die Stadt lohnt sich absolut für einen Städtetrip abseits des Trubels. In meinem Blogbeitrag zeige ich dir, was die Stadt in Nordmazedonien und ihre Umgebung alles zu bieten hat.
Über Skopje
Skopje ist die Hauptstadt von Nordmazedonien beziehungsweise Mazedonien und gehört zum Balkan.
In Skopje findes du Sehenswürdigkeiten, die dich an andere bekannte europäische Städte erinnern, wie britische Doppeldeckerbusse, den Pariser Triumphbogen, das Brandenburger Tor und einen türkischen Basar. Ein interessantes Stadtbild also.
Die Stadt lässt sich grob unterteilen in das innere Stadtzentrum westlich vom Fluss Vardar, das Old Town östlich vom Fluss mit dem türkischen Basar und das äußere Skopje bis zum Matka Canyon.
Sehenswürdigkeiten in Skopje und Umgebung
Es gibt noch viele weitere Sehenswürdigkeiten, aber ich will ja nicht alles verraten 😉 Nimm die Liste mit den Highlights der Stadt als Ausgangspunkt und lass dich durch das faszinierende Skopje treiben.
Neoklassische Gebäude und Monumente
Es dauerte nicht lange, bis wir auf die ersten modernen Großbauten im antiken Stil stießen. Beeindruckende weiße Gebäude und eine helle Fußgängerzone lassen die Stadt erstrahlen.
Im Rahmen der Initiative Skopje 2014 wurden einige Neubauten im neoklassizistischen Stil in Auftrag gegeben. Dazu gehören viele Regierungsgebäude entlang des Flusses Vardar und beispielsweise auch der Triumphbogen.
Der Triumphbogen von Skopje
Der Triumphbogen erinnerte uns ein wenig an das Arc de Triomphe in Paris oder in Bukarest. Der Torbogen liegt am Rande der Innenstadt und nicht weit vom nachfolgenden Monument entfernt.
Das Monument im Stil des Brandenburger Tors
Überall in der Stadt verteilt thronen beeindruckende Statuen. Das Besondere: Viele dieser sind überdimensional groß und erst in den letzten Jahren angefertigt worden.
Im Park of The Woman Freedom-Fighter stehen drei Statuen nah hintereinander, wobei die mittlere Statue einer kleinen Ausgabe des Brandenburger Tors in Berlin entspricht.
Das Gedenkhaus von Mutter Teresa
Die inzwischen als Heilige ausgesprochene Mutter Teresa kommt gebürtig aus Skopje und lebte hier bis zu ihrer Jugend. Dann zog sie weiter nach Irland und letztendlich ins indische Kalkutta, wo sie auch verstarb.
Das Gedenkhaus erinnert an das Leben und die Taten von Mutter Teresa. Es ist ein Museum im Miniformat über zwei Etagen und gleichzeitig eine Kapelle. Vor allem Fotos und Texte von Mutter Teresa sind hier ausgestellt. Der Eintritt in das Mutter Teresa Haus ist frei und an allen Wochentagen geöffnet.
Das katholische Kirchenhaus liegt übrigens direkt neben einer majestätischen, orthodoxen Kirche mit einer goldenen Kuppel.
Der Alte Türkische Basar (Stara Čaršija)
Betritt man die alte Steinbrücke (Kameni Most) und überquert den Fluss Vardar zum Zentrum aus, so erreicht man Istanbul. Das ist natürlich nicht ganz wahr.
Aber wir erreichten den alten türkischen Bazar von Skopje. Enge Gassen führen vorbei an Schmuckläden, Gebäckläden und vielen türkischen Restaurants und Cafés. Je nach Uhrzeit hört man die Muezzin-Gesänge einiger Moscheen gleichzeitig.
Die Regenschirmgasse
Die Festung (Tvrdina Kale Fortress)
Die Skopjes Festung Tvrdina Kale, die auf einem Hügel steht, sieht man bereits von Weitem.
In den Innenbereich der Festung kommt man kostenlos hinein. Wer einen Guide benötigt, legt ein paar Euro oder Dinar drauf.
Die Anlage ist sehr groß. Man kann entlang der Mauer spazieren und den Ausblick auf die gegenüberliegende Flussseite genießen.
Der Angela-Merkel-Laden
Zwischen den vielen Juwelier-Läden gibt es einen ganz besonderen Laden. Ein Süßigkeiten-Laden mit einer besonderen Besitzerin. Eine Türkin verkauft Backwaren wie Baklava. Das Besondere: Die türkische Besitzerin und ist großer Erdogan-Fan. Neben einem Erdogan-Poster hängt ein Bild von Angela Merkel. Und es gibt Süßigkeiten, die unter dem Namen Angela Merkel verkauft werden.
Unser Guide Zoran erklärte uns das so, dass die Ladenbesitzerin von Angela so beeindruckt ist, dass sich die Kanzlerin für die türkische Community in Deutschland einsetzt. Und so benannte die Türkin eine Baklava-Sorte nach Angela Merkel. Ein interessanter Fakt und ein ungewöhnlicher kleiner Süßigkeiten-Laden.
Das Stadtmuseum Skopje
Früher war das heutige Stadtmuseum ein Bahnhof. Durch ein Erdbeben wurde der Bahnhof damals zum Teil zerstört. Heute findet man in dem alten Gebäude ein Museum.
Free Walking Tour Skopje
Was wir unbedingt empfehlen, ist die Free Walking Tour Skopje ↗. Die Tour findet täglich um 10 Uhr statt. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Unser Guide Zoran hat uns über drei Stunden durch die Stadt geführt und uns die besten Geschichten zur Stadt und zur mazedonischen Kultur erzählt. Zoran hat uns sehr gut unterhalten und wir haben viel gelacht.
Bemerkenswert war, dass wir an einem Sonntagmorgen an der Free Walking Tour teilgenommen haben und nur eine kleine Gruppe zusammen kam. noch nie haben wir an einer Free Walking Tour teilgenommen, bei der keine anderen deutschsprachigen Teilnehmer dabei waren. Skopje scheint also im deutschsprachigen Raum noch unbekannt zu sein.
Empfehlungen für Essen & Trinken
Zum Essen und Trinken empfehlen wir die zentral gelegene Brauerei „Craft Brewery Temov Kolektiv„. Egal ob türkischer Kaffee, Bier oder traditionelles Essen die Brauerei hat.
Auf der anderen Flussseite den türkischen Imbiss Engin Cigköfte und das Restaurant Pcela mit traditionellem mazedonischem Essen. Wir aßen Cigköfte; im zweiten Restaurant probierten wir ein typisches Bohnengericht und dazu pikantes Brot mit speziellem Käse.
Für ein gutes, lokales IPA empfehlen wir die Old Town Brewery. Das Essen fanden wir hier hingegen nicht so lecker.
Erfreulicherweise ist es in Skopje nicht schwer, als Vegetarier lokale und leckere Gerichte zu finden.
Die Adressen dieser Empfehlungen findest du in diesem Beitrag unter dem Kartenausschnitt mit allen Sehenswürdigkeiten von Skopje.
Aktivitäten rund um Skopje
Wer kein Auto hat, der kann sich in Skopje mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zuverlässig und günstig fortbewegen. Die nachfolgenden Aktivitäten sind nicht all zu weit von der Innenstadt Skopje entfernt.
Skopjes Hausberg mit Gipfelkreuz
Außerhalb von Skopjes Innenstadt liegt der Hausberg mit dem großen Kreuz auf dem Gipfel. Das Kreuz der Jahrtausendwende sieht man bei klarem Himmel bereits aus der Stadt.
Anfahrt zum Hausberg: Am Wochenende fährt der Bus Nummer 25 kostenlos zwischen 9 Uhr und 17 Uhr fast im stündlichen Takt Richtung Hausberg. Am Hausberg selbst gibt es eine Seilbahn, die hoch auf den Berg führt und von dienstags bis sonntags operiert.
Der Matka-Canyon und der Matka-See
Unweit von Skopje liegt ein malerischer See, eingebettet in eine herrliche Bergkulisse. Zwischen Wasser und Fels kann man mit gutem Schuhwerk ein gutes Stück wandern. Alternativ kann man sich ein Kajak ausleihen oder sich mit einem Boot über das Wasser fahren lassen. Einige Bootsfahrten beinhalten auch die Besichtigung einer Höhle, die etwas außerhalb liegt. Es kann mit Dinar oder Euro bezahlt werden.
Anfahrt zum Matka-Canyon: Mit dem Bus 60 fährt man von der zentralen Busstation, an der man auch gleich die Fahrkarte kaufen kann. Das Busticket ist eine Plastikkarte und beinhaltet genau drei Fahrten. Das heißt, nach Hinfahrt und Rückfahrt verbleibt eine Fahrt auf der Karte.
Es gibt weitere Stationen, wo man dazu steigen kann. Da das Kaufen von Tickets im Bus in der Regel nicht möglich ist, empfehlen wir die zentrale Busstation. Wir fuhren bis zur Endstation und waren nach etwa 40 Fahrtminuten am Matka-See. Von der Endstation läuft man noch ein paar Meter vorbei an Cafés und Restaurants Richtung dem Matka-Canyon.
Der Bus Nummer 60 fährt seltener als im Stundentakt, daher unbedingt die aktuellen Abfahrtszeiten in der Unterkunft oder beim Busterminal erfragen.
Tipp: Wenn du lieber im Rahmen einer organisierten Tour zum See fahren willst, kannst du hierüber buchen ↗ und musst dich dann um nichts kümmern.
Übernachten
Unsere empfohlene Unterkunft in Skopje: Wir schliefen in einem Doppelzimmer im sehr empfehlenswerten Shanti Hostel ↗. Frühstück war inklusive und Kaffee gab es den ganzen Tag umsonst. Die Lage war super, wir waren nur wenige Minuten zu Fuß vom Stadtzentrum entfernt.
Unsere Erfahrung in Skopje
Meine Erwartungen an die Stadt Skopje und ihre Sehenswürdigkeiten waren anfangs nicht so groß. Irgendwo hatte ich gelesen, dass Skopje als total unattraktiv beschrieben wurde und es keine Highlights in der Stadt gäbe. Ich habe aber einen ganz anderen Eindruck bekommen.
Die Stadt Skopje ist ein echtes Highlight, vor allem im Vergleich zu vielen anderen europäischen Städten. Wir waren schon von Bukarest in Rumänien begeistert, aber Skopje hat noch viel mehr zu bieten. Die Stadt ist ein ideales Ziel für einen Städtetrip abseits der klassischen und überlaufenen Destinationen wie Paris oder London.
Die meisten Sehenswürdigkeiten können kostenlos besucht werden. Das Mutter-Teresa-Gedenkhaus und die Festung können ohne Eintritt besichtigt werden. Auch der Matka Canyon ist ohne Eintritt.
Außerdem hat die mazedonische Küche einiges zu bieten. Was gibt es schon in Paris oder London? In Nordmazedonien gibt es kulinarisch noch viel zu erleben – und das zu erschwinglichen Preisen. Ob Wein oder (Craft-)Bier: Beides schmeckt gut und ist günstig.
Skopje im Norden Mazedoniens ist sicher weniger bekannt als die beiden Hauptstädte der Nachbarländer Rumänien und Bulgarien, also Bukarest und Sofia. Und das zu Unrecht. Sollen die Touristen doch nach Paris und London fahren, Skopje bleibt der Geheimtipp schlechthin. Skopje gehört definitiv zu meinen Top-Reisezielen in Europa.
Häufige Fragen zu Skopje
Lohnt sich ein Besuch der Stadt Skopje?
Was für eine Frage! Ja, natürlich lohnt sich ein Besuch der vielfältigen Stadt Skopje. Die mazedonische Hauptstadt ist immer noch ein echter Geheimtipp und kaum ein Ziel für einen klassischen Städtetrip. Dabei hat Skopje einiges zu bieten, was man in anderen Städten nicht (oder doch?) findet.
Wie viel Zeit sollte man für Skopje einplanen?
Für eine Städtereise nach Skopje sollte man mindestens drei (besser vier) Tage einplanen. Zwei Tage, um die beiden Flussufer der Stadt zu erkunden und einen Tag, um den Matka Canyon zu besuchen. Einen weiteren Tag kann man für den Hausberg einplanen, von dem aus man den Blick über die Stadt genießen kann. Langweilig wird es in dieser besonderen Hauptstadt bestimmt nicht.
Welche Sprache spricht man in Skopje?
Wie in vielen Regionen Mazedoniens wird auch hier (neben anderen Sprachen) Mazedonisch gesprochen. Mazedonisch ist dem Bulgarischen am ähnlichsten.
Mein Städtetipp: Alle Infos und meine Tipps zum vielseitigen Sarajevo findest du im Beitrag hier!
Wir überlegen diesen Herbst nach Skopje zu fahren & für einen Monat dort zu bleiben. Du hast uns einen sehr schönen Einblick in die Stadt gegeben – wir haben uns ein paar Sachen auf unserer Karte notiert u.a. den Matka-Canyon & -See. Danke & liebe Grüße, Fee & Marcel
Wie schön! Und sogar einen ganzen Monat. Ich wünsche euch schon mal eine tolle Zeit!
LG
Ich bin auch gerade in Skopje und finde die Stadt sehr interessant. Interessanter als Tirana oder Pristina, aber authentisch ist sie auch nicht. Dazu wurde beim großen Erdbeben in den 60ern doch zu viel zerstört und die vielen prunkvollen Statuen, Brunnen oder Bauwerke zeugen eher von Größenwahn. Die Millionen hätten andern Teilen der Stadt viel mehr Not getan. Ein großer Teil der Menschen hier lebt in ärmlichen Verhältnissen. Leider sind auch viele Bauwerke oder Einrichtungen schon wieder runtergekommen, kaputt, vermüllt oder funktionieren nicht mehr (richtig). Mehr ausländische Touristen wünsche ich der Stadt und dem Land. Mazedonien kann wunderschön sein!
Oh, looks so interesting, especially Matka Canyon! I have to mention that matka in Finnish means journey. 😉
Dear Saara,
I’m sure you would love the Matka Canyon. It looks like a tiby Milford Sound in NZ. 😉
So interesting that Matka means Journey. Maybe there is a relation to Finnish language…
Cheers, Janine