Der Faaker See gehört zu den schönsten Seen Kärntens. Er lädt nicht nur zum Baden ein, sondern bietet auch eine Vielzahl von Aktivitäten in seiner Umgebung. Hier möchte ich dir mein persönliches Programm vorstellen, das ich während meiner beiden Reisen zusammengestellt und ausprobiert habe.
Kajakfahren auf dem Faaker See
Ein ganz besonderes Naturerlebnis durfte ich auf dem Wasser des Faaker Sees erleben – und zwar unterwegs mit dem Kajak. Die Aussicht auf den markanten Mittagskogel und andere bedeutende Berge ist atemraubend. Ziemlich verborgen und nur über den Wasserweg zu erreichen ist das Schilf-Mäander, das dem Faaker See den Beinamen „Everglades“ verschafft hat. Erst kurz bevor wir das Schilfgebiet erreichen, entdecke ich den „Eingang“. Neben uns gibt es weitere Kanufahrer, aber auch SUP, die genauso fasziniert wie wir, durch die Everglades treiben und hinter jeder weiteren Kurve ins Staunen geraten. Das Wasser ist nicht tief, sodass wir bis zum Grund schauen können und kleine Fische erkennen.
Als wir das Ufer auf der anderen Seite erreichten, legten wir mit den Kajaks an, kehrten für einen Kaffee in ein Lokal ein und fuhren dann dieselbe Strecke durch das Schilf zurück.
Das Slow Food Village Arriach besuchen
Arriach ist eines von mehreren Slow Food Villages in ganz Kärnten. Hinter dem Konzept steht sanfte Landwirtschaft, also die Gegenbewegung zum Fast Food. Slow Food meint gesunde, saisonale und lokale Lebensmittel.
An meinem Besuchstag gingen wir mit Slow Food Village Arriach Obfrau Teresa und 2-Hauben-Koch Bernhard im Arriacher Dorfgarten auf Entdeckungstour. Wie gut die vielen Kräuter doch dufteten! Eines davon ist eine wichtige Zutat der Kärntner Kasnudel. Ganz selbsterklärend ist Name des Krauts Kärntner Nudelminze. Auch verschiedene Salate durfte ich probieren. Mit allen Sinnen waren wir unterwegs.
Anschließend fuhren wir gemeinsam Richtung Gerlitzen und besuchten einen weiteren Slow Food Betrieb. Ausgehend von der Neugarten Almseehütte nahmen wir mit dem Hüttenwirt Hans eine kurze gemütliche Wanderung auf und kehrten anschließend ein. Natürlich gab es Kärnter Kasnudeln.
Im Faaker See baden
Zu den beliebten Aktivitäten am türkisen Faaker See zählt ganz klar das Baden. Es gibt einige Unterkünfte mit privatem Seezugang, wie der Karnerhof und das Hoteldorf Seeleitn.
Wer nur für einen Tagesausflug vorbeischaut, besucht die zahlreichen Badestrände rundherum. Generell ist der See ziemlich verbaut, heißt, die Zugänge zum Wasser sind rar. Aber: Zum Panorama Beach (ehemals Strandbad Drobollach) am Nordufer gehört eine große Liegewiese und eine Rutsche. Der Eintritt ist kostenlos, das Parken kostenpflichtig. Ansonsten gibt es das Strandbad Egg im Osten.
Der Faaker See gilt als einer der schönsten Seen in ganz Kärnten.
Yoga im Heilstollen praktizieren
Dass Heilstollen zu gesundheitlichen Zwecken aufgesucht werden, habe ich bereits im Gasteinertal herausgefunden. In der Nähe des Faaker Sees liegt Bad Bleiberg mit dem Heilklimastollen Friedrich. Neben Therapien für Atemwegserkrankungen findet einmal wöchentlich unter Tage Yoga statt.
Obwohl ich kein Yoga praktiziere, war ich neugierig, wie sich eine Yoga-Einheit in einem alten Stollen wohl anfühlen mag. Bei einer jährlich konstant bleibenden Temperatur von 8 °C in völliger Isolation ist die Atmosphäre eine ganz besondere. Kerzen leuchten den riesigen Hohlraum aus. Es tropft von oben. Die Yoga-Übungen, die etwa eine Stunde dauern, richten sich an Anfänger und Freunde solcher unvergesslichen Erlebnisse. Zum Abschluss bekamen wir eine Wärmflasche und einen Schlafsack, in den wir hineinkrochen. Meinen Atemwegen tat das Klima sehr gut und meine sonst immer laufende Nase hat im Heilstollen eine Pause eingelegt.
Die Gerlitzen erkunden
Die Gerlitzen (1991 m) ist der südlichste Nockberg und ein richtiger Erlebnisberg. Hinauf geht’s mit der 4er-Gondel und dann dem 4er-Sessellift, zu Fuß oder über eine mautpflichtige Straße. Mehrere Almhütten und Gasthäuser liegen verteilt am Berg, wie z. B. die Neugarten-Almseehütte und die Steinwenderhütte. Bei guten Wetterbedingungen starten zahlreiche Paraglider mit ihren bunten Schirmen, und landen weit unten am Ossiacher See.
Die Rundumsicht ist wirklich beeindruckend: Die Karawanken, die Julischen Alpen, aber auch der Dobratsch und die Nockberge liegen im Sichtfeld. Wandderrouten gibt es einige, in verschiedenen Schwierigkeitsstufen, wie z. B. der Kanzelhöhe Rundweg und die 5-Hütten-Tour. Bei einem Besuch der Gerlitzen solltest du also auf jeden Fall viel Zeit für Aktivitäten und zum Einkehren mitbringen.
Waldbaden ausprobieren
Von Waldbaden habe ich schon öfter gehört, mir aber in der Praxis gar nicht viel darunter vorstellen können. Dass ein Waldaufenthalt dem Körper und Geist guttut, ist nichts Neues, aber die Natur auch wirklich bewusst einzuatmen, das ist nochmal etwas anderes. Mit Wanderführerin und Waldpädagogin Barbara durfte ich an einer Waldbaden-Sitzung teilnehmen.
Auf der Gerlitzen unternahmen wir zunächst eine gemütliche Wanderung und bewegten uns dann Richtung herrlichen Wald. Warum genau dieses Waldstück ausgewählt wurde, konnte ich vom ersten Moment an begreifen. Wunderschöne Bäume reihten sich um uns herum, ein gemütlicher Boden lud erst zum Hinsetzen und dann Hinlegen ein. Es war kaum möglich, diese tolle Atmosphäre in Worte zu fassen. Ziele gab es keine, stattdessen bekam ich verschiedene Aufgaben, um den Wald mit allen Sinnen zu erfahren. Für mich als Stadtmensch war dieser Ausflug ein ganz besonders wohltuender.
Durch die Villacher Altstadt flanieren
Nordwestlich vom Faaker See liegt Villach. Sie ist zweitgrößte Stadt in Kärnten. Durch die direkte Lage an der Drau war Villach einst ein wichtiges Handelszentrum. In der heutigen Innenstadt kann man also wunderbar auf Entdeckungstour gehen. Auf der Lederergasse liegt eine bunte Regenschirmgasse. Vom Turm der Pfarrkirche St. Jakob am Hauptplatz gibt es eine Rundumsicht auf die Stadt und die majestätischen Berge. In der Hauptplatzstraße stehen die vielleicht buntesten Häuser der ganzen Altstadt. Es lohnt sich auch unbedingt, die versteckten Innenhöfe zu besichtigen. Im Rahmen einer Altstadtführung mit Guide lässt sich Villach mit vielen interessanten Einblicken mehr erkunden.
Auf dem Slow Trail Faaker See spazieren
In ganz Kärnten laden sogenannte Slow Trail zum entschleunigtem Wandern ein. Es handelt sich um Wanderwege mit vielen Erlebnissen, die recht einfach zu gehen sind. Am Faaker See gibt es zwei Varianten. Die erste Slow Trail verläuft auf etwa 4 km (je Richtung) zwischen Drobollach zur Halbinsel und führt über das Strandbad Panorama Beach mit freiem Badezugang. Der zweite Slow Trail geht von Faak am See zur Halbinsel über 2,7 km (je Richtung).
Die Villacher Alpenstraße befahren
Die Villacher Alpenstraße führt auf 16,5 km und sieben Kehren fast bis auf den Dobratsch hinauf. Unterwegs gibt es einige Aussichtspunkt, mit Blick auf die hohen Karawanken und die noch höheren Julischen Alpen. Ein Blick auf gleich drei Länder, nämlich Österreich, Slowenien und Italien wird geboten.
Einige ausdauernde Zweiradfahrer befahren die Bergstraße sogar mit dem Fahrrad. An den beiden oberen Parkplätzen liegen urige Hütten zum Einkehren. Es gibt einfache Spazierwege, Aussichtsplattformen und Wanderwege, die bis zum Gipfel des Dobratsch hinauffahren.
Da es im Sommer sehr voll werden kann, empfiehlt sich die Auffahrt unter der Woche oder außerhalb der Hochsaison.
Unterhalb des Gipfels liegt eine Alpenvereinshütte, die nicht nur gutes Essen serviert sondern auch eine ganz besondere Übernachtungsart bietet. Es steht ein Matratzenlager, Einzel- und Familienzimmer zur Verfügung.
Sich durch das Bleistätter Moor treiben lassen
Das Bleistätter Moor grenzt im Osten an den Ossiacher See an. Es ist ein Naturschutzgebiet und ein idealer Ort, um Vögel zu beobachten.
Praktischerweise gibt es (wie auch am Faaker See) zwei Slow Trail Varianten, die an Aussichtsplattformen und Rastbänken vorbeiführen. Ein 7 km langer Rundweg führt zum Ausgangspunkt Steindorf wieder zurück. Eine 7 km lange Streckenwanderung geht von Steindorf bis Ossiach, von wo man mit der Fähre wieder nach Steindorf zurückfahren kann. Egal auf welcher Route, Zeit sollte man mitbringen, genauso wie eine Kamera, im Idealfall mit Zoom.
Weitere Aktivitäten rund um den Faaker See
Das war nur eine kleine Auswahl an Unternehmungen. Mir fallen noch einige mehr ein. Was du sonst noch erleben kannst wäre:
- Den Zitrus Garten besuchen
- Die Burgruine Finkenstein besichtigen
- Die Burg Landskron bestaunen
- Zur Taborhöhe wandern
- Im Maibachl in Villach-Warmbad baden
- und vieles mehr
Am besten bleibst du gleich ein paar Tage länger in der Region, damit du dir in Ruhe alles anschauen und verschiedene Aktivitäten einplanen kannst.
Mit der Erlebnis Card gibt es in der Region Villach ganz viele Möglichkeiten, Aktivitäten ohne Kosten mitzumachen, wie z.B. Slow Food Village Arriach Tour, Yoga im Heilstollen, Villacher Altstadtführung, der Besuch des Zitrusgartens, Photowalk Ossiacher See. Die Vorteilskarte wird im Rahmen eines Aufenthaltes in vielen Nächtigungsbetrieben kostenlos ausgehändigt.
Die Kärnten Card gilt für ganz Kärnten und ermöglicht freie Eintritte zu zahlreichen Ausflugszielen, wie z. B. der Villacher Alpenstraße. Der Preis richtet sich nach Gültigkeit und Saison.
Hoteltipp für den Faaker See: Der Karnerhof war meine Basis für die Aktivitäten. In dem wundervollen Hotel gibt es einen Infinity-Pool, aber auch Indoor-Schwimmbecken, sowie einen Saunabereich und natürlich einen Strandzugang. Auch das Hotel selbst bietet einige (Wasser)Aktivitäten an, die ich aus zeitlichen Gründen leider nicht testen konnte. Von meinem Zimmer hatte ich einen herrlichen Blick auf den Faaker See, der besonders magisch zum Sonnenaufgang und Sonnenuntergang funkelte.
Hier findest du weiterführende Infos zu den vorgestellten Aktivitäten
- Alle Aktivitäten, die in der Erlebnis Card ↗ enthalten sind
- Lust auf Kajakfahren? Dann geht’s hier zum Kajak-Center Faak ↗
- Arriach – Mehr zum Projekt Slow Food Village ↗
- Waldbaden und andere buchbare Veranstaltungen ↗ von Barbara Wiegele
- Kärntner Guides ↗ für ganz besondere Stadtführungen
Offenlegung: Dieser Blogbeitrag entstand in Zusammenarbeit mit der Region Villach. Einige der Aktivitäten unternahm ich im Rahmen einer individuellen Medienreise.
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