Winterwandern zwischen Davos und Klosters bietet dir eine ganz tolle Möglichkeit, die verschneite Bergwelt der Schweizer Alpen auf schneegeräumten Wegen zu erkunden. Hier stelle ich dir neun Winterwanderwege vor, die im Tal oder am Berg verlaufen.
Mitten in Graubünden liegt Davos-Klosters, ein Paradies für alle, die den Wintersport lieben. In dieser bekannten Schweizer Region treffen sich Wintersportbegeisterte aller Art: Skifahrer, Tourenskigeher, Langläufer, Snowboarder, Rodler, Schneeschuhwanderer – und natürlich Winterwanderer.
Die Auswahl an Aktivitäten ist vielfältig wie die Landschaft beeindruckend. Endlose Pisten und zahlreiche Hochplateaus laden dazu ein, lange Tage in der verschneiten Bergwelt zu verbringen. Doch was genau macht Davos-Klosters zu einem lohnenswerten Winterziel in den Alpen? Hier sind einige Highlights, die diese Region so besonders machen.
Darum lohnt sich Davos im Winter
Davos und auch Klosters bieten eine Fülle an Bergbahnen, die bequem in luftige Höhen bringen. Jeder der umliegenden Berge hat seinen eigenen Schwerpunkt. Während das Jakobshorn für seine lebendige Après-Ski-Szene bekannt ist, lockt die abgelegene Pischa mit unverfälschter Natur und Ruhe. Direkt vom Zugbahnhof Davos-Platz aus erreicht man mühelos einige der Berge, während andere mit dem Bus von den Zentren von Davos und Klosters aus regelmäßig zu erreichen sind.
Winterwandern in Davos
Davos ist ein richtiges Eldorado fürs Winterwandern mit zahlreichen markierten Routen. Einen Übersichtsplan ↗ gibt es in den Tourismusbüros und auf der offiziellen Website. Pinke Schilder weisen vor Ort die Richtungen. Allerdings sind nicht alle Routen vor Ort nummeriert, so wie man sie im Flyer findet. Auch fehlen die Angaben über die Höhenmeter. Insgesamt gibt es auf der Winterkarte 73 Routenvorschläge.
Die offiziellen Winterwanderwege sind zum Großteil geräumt. Allerdings können diese durch frischen Schnee überzogen sein. Besonders für glatte Passagen im Auf- und Abstieg sind Grödel (Spikes an den Schuhen zu befestigen) sehr empfehlenswert.
1. Winterwanderweg zur Stafelalp (1.849 m)
Tourinfos: 1,5 Stunden Gehzeit – 3 Kilometer eine Richtung – 350 Höhenmeter
Ausgangspunkt: Bushaltestelle Frauenkirch Landhaus
Eine einfache Hin- und Zurückwanderung führt in Frauenkirch vom Tal aus hinauf zur Stafelalp, die auf einer Seehöhe von 1849 Metern liegt. Der Weg verläuft in Serpentinen, vorbei an einigen hübschen Häusern mit grandioser Aussicht und dann weiter durch den Wald, zum Teil steil bergauf. Die idyllische Stafelalp, am Fuße der Schwifurgga (2.519 m), ist ein kleines Almdorf bestehend aus mehreren Holzhütten. Sie wurde vor etwa 500 Jahren von Walsern gegründet. Heute kann man dort einkehren, nächtigen und sich für den Rückweg einen Schlitten ausborgen.
2. Winterwanderungen zu den Alpen von Monbiel
Tourinfos: 1,5 Stunden Gehzeit – 4,5 Kilometer eine Richtung – 100 Höhenmeter
Ausgangspunkt: Bushaltestelle Monbiel (Endstation)
Ausgehend vom Weiler Monbiel in Klosters führt ein gemütlicher Winterwanderweg vorbei an mehreren Almen, die zum Teil auch im Winter bewirtschaftet sind. Die Route verläuft abwechslungsreich durch den herrlichen Fichtenwald und unter freiem Himmel. Rundherum versetzen die verschneiten Bergriesen ins Staunen. Die Alp Garfiun (1.373 m), die über einen kurzen Umweg erreichbar ist, bietet sich als Einkehr in wunderschöner Lage. Die Alp Noval (1.360 m) ist die letzte Alpe, bevor es wieder zurück in Richtung Ausgangspunkt geht. Den Rückweg muss man also nicht ganz gleich gehen, sondern kann jeweils den Weg über Pardenn oder Prästenboden nehmen.
Und wer an diesem Tag noch nicht genug vom Winterwandern hat, wandert noch weiter zurück in Richtung Klosters-Platz.
3. Winterwanderung nach Klosters-Platz
Tourinfos: 1,5 Stunden Gehzeit – 4 Kilometer eine Richtung – 10 Höhenmeter
Ausgangspunkt: Bushaltestelle Monbiel (Endstation)
Die Streckenwanderung zwischen Monbiel und Klosters-Platz ist in beide Richtungen möglich. Praktischer ist sicherlich ab Monbiel, da man sich mit dem Bus bequem bis zur Endstation bringen lässt und dann über Aeuja bis nach Klosters-Platz oder Klosters-Dorf zurück wandert. Besonders schön ist der Abschnitt entlang der Landquart mit beeindruckendem Panorama aus Fluss und gewaltigem Bergmassiv im Hintergrund.
5. Panoramawinterweg Rinerhorn Jatzmeder
Tourinfos: 0,5 Stunden Gehzeit – 0,5 Kilometer eine Richtung – keine Höhenmeter
Ausgangspunkt: Bergstation am Rinerhorn
Eine sehr kurze Winterwanderung auf einem aussichtsreichen Höhenweg startet bei dem Gasthaus Jatzmeder an der Bergstation. Für etwa 500 Meter geht es in östliche Richtung, vorbei an einigen Aussichtsbänken mit Blick auf die grandiose winterliche Umgebung. Zurück geht es denselben Weg.
Eine alternative Wanderung ist der Abstieg von der Bergstation des Rinerhorn bis nach Glaris – oder andersherum. Auf den fünf Kilometern darf man die zu bewältigenden Höhenmeter allerdings nicht unterschätzen
6. Winterrundwanderung auf der Pischa
Tourinfos: 1 Stunde Gehzeit – 1,5 Kilometer Rundweg – 80 Höhenmeter
Ausgangspunkt: Bergstation Pischabahn
Die Pischa gilt als ruhigster Berg und so führt die Pischabahn in Dörfji in aller Abgeschiedenheit hinauf in die Bergwelt auf über 2.400 Metern.
Der kurze Rundweg hat es in sich mit einigen steilen Anstiegen auf der Route. Belohnt wird jede Anstrengung mit grandiosen Ausblicken auf die weißen Bergspitzen rundherum, ein wahres Meer aus Gipfeln. Am höchsten Punkt stehen Holzbänke für eine kurze Rast, bis der Rundweg wieder hinab in Richtung Bergstation führt.
Eine Alternative auf dieser Höhenlage führt in genau die entgegengesetzte Richtung als Streckenwanderung mit je drei Kilometer je Richtung bis zum Gipfel Hüreli (2.444 m). Hier führt der Winterwanderweg entlang über den Bergrücken mit grandioser Panoramasicht in die andere Richtung.
Eine weitere Möglichkeit ist der Aufstieg oder der Abstieg ins Tal über drei Kilometer und fast sechshundert Höhenmeter.
7. Winterwanderung zum Igludorf
Tourinfos: 0,5 Stunden Gehzeit – 0,5 Kilometer eine Richtung – 100 Höhenmeter
Ausgangspunkt: Bergstation Weissfluhjoch
Ab der Bergstation Weissfluhjoch (bei der Mittelstation umsteigen!) mit der Parsennbahn führt ein beschilderter Winterwanderweg zum einzigartigen Igludorf ↗, in dem man auch übernachten kann. Aber auch wenn nicht lohnt es sich, dort mal vorbeizuschauen. Der Weg ist mit 300 Metern angegeben, führt aber einige steile Höhenmeter hinab zum Teil auch über die geteilte Piste mit Skifahrern und Snowboardern.
8. Talwinterwanderung Stilli nach Davos
Tourinfos: 2 Stunden Gehzeit, 6 Kilometer eine Richtung, 20 Höhenmeter
Ausgangspunkt: Bushaltestelle Stilli
Eine gemütliche Streckenwanderung verläuft zwischen Stilli und Davos-Platz. Sie beginnt unweit vom Davoser See und dem Alpengold Hotel. In östlicher Richtung entfernt man sich immer weiter von dem auffälligen Hotelkomplex. Dieser beliebte Winterwanderweg ist recht flach und geht neben der Langlaufloipe entlang. Die Route führt zum Teil entlang des Flusses Landwasser.
9. Schatzalp
Tourinfos: 1 Stunde Gehzeit – 3 Kilometer – 300 Höhenmeter im Abstieg
Ausgangspunkt: Schatzalp Bergstation
Mitten im Zentrum befindet sich die Schatzalpbahn, die in weniger als vier Minuten bis zum Ziel fährt. Dort kann man ein wenig auf Erkundungstour gehen und sich die historischen Gebäude aus der Belle Epoque Zeit anschauen. Hinab bis nach Davos führt ein aussichtsreicher Winterwanderweg. Während die Stadt immer näher rückt kann man mit etwas Glück beobachten, wie die Schatzalpbahn im selben Moment unter einem herfährt. Der Weg ist mittelmäßig steil, an den Holzbrücken kann es spiegelglatt sein.
Und was geht sonst noch in Davos-Klosters?
Es gibt noch viele Winterwanderwege auf allen Höhenlagen mehr. Auf der Karte sind es über 70 Routen auf etwa 160 Kilometern. Es handelt sich um Talwege zwischen Davos und Klosters, aber auch solche in höheren Lagen, wo Gondeln, Standseilbahnen und Sessellifte hinbefördern.
Für Abwechslung zum Wandern bietet sich die Möglichkeit, Schlitten zu fahren, Eis-Minigolf zu spielen oder mit der Bergbahn hinaufzufahren, um oben frische Bergluft zu schnuppern und in einem gemütlichen Gasthof einzukehren, bevor es wieder ins Tal geht.
Mein Unterkunftstipp: Wie der Name schon sagt, liegt das Central Sporthotel Davos ↗ sehr gut inmitten von Davos, nur wenige Gehminuten vom Bahnhof Davos-Platz und der Bushaltestelle Schatzalp entfernt.
Die Nachbarregion Engadin mit der Winterweitwanderung Via Engiadina hat die Messlatte bereits hoch angesetzt. Aber auch Davos-Klosters verfällt zwischen Dezember und März in ein richtiges Winterwunderland und ist damit ein absolut lohnenswertes Winterreiseziel.
Dass ich so gerne in die Schweiz reise ist, dass ich kein Auto brauche und trotzdem unglaublich viel erreichen kann. Das Netz an öffentlichen Verkehrsmitteln ist vorbildhaft ausgebaut, und viele Routen sind bequem mit Bus und Bahn erreichbar – und das sogar in regelmäßigem Takt auch im Winter. Am Ende bleibt für mich ein Eindruck besonders hängen: Die Schweiz, insbesondere Davos, begeistert nicht nur durch ihre Natur, sondern auch durch ihre beeindruckende Infrastruktur.
Offenlegung: Dieser Blogbeitrag entstand in Zusammenarbeit mit Graubünden Ferien. Es gab keine Vorgaben. Die hier vorgestellten Inhalte habe ich mir komplett selbst ausgesucht.