Auf der dritten Etappe wandere ich von Warth über Gehren, Lechleiten und Steeg bis nach Holzgau. So verlasse ich Vorarlberg und erreiche Tirol. Wieder einmal liegen schöne Brücken auf dem Lechweg.
Auf der zweiten Etappe auf dem Lechweg spazierte ich von Lech am Arlberg nach Warth. Weiter geht es nun auf der dritten Tagesetappe von Warth nach Holzgau.
Meine Erlebnisse auf der dritten Etappe
In meinem Hüttenzimmer in der Wälder Metzge habe ich sehr gut geschlafen. Wieder einmal bin ich am Morgen die Erste beim Frühstück. Bereits wenige Minuten vor halb Acht darf ich mich am Frühstücksbuffet bedienen und bekomme einen wärmenden Kaffee gebracht.
Es ist schon etwas komisch, als Vegetarier in einem Metzgereibetrieb zu nächtigen, aber das Angebot war einfach unschlagbar. Mit Abstand war dies die günstigste Übernachtungsmöglichkeit, auch wenn ich diesmal kein eigenes Bad hatte.
Es gibt Müsli mit getrockneten Beeren, Brötchen und Käse, frische Säfte und sehr guten Kaffee. Mehr braucht es am Morgen nicht, wie ich am vierten Tag auf dem Lechweg feststelle. Mit vollem Magen lässt es sich schließlich nicht so gut wandern.
Um Acht bin ich mit allem fertig. Die Routine ist schon drin. Ich checke aus und mache mich auf zur dritten Etappe auf dem Lechwanderweg. Es geht über Gehren nach Lechleiten und weiter nach Steeg. Von Steeg dann noch weiter nach Holzgau. Nach dieser langen Wanderung werde ich in Holzgau meine nächste Unterkunft beziehen. Von Vorarlberg geht es heute nach Tirol.
Los geht’s mit der dritten Etappe! Nicht weit von der Wäldermetze erscheint die erste Wandertafel, die mir den Lechweg weist. Es geht hinauf und an einigen Bauernhöfen vorbei. Der Weg wird richtig steil, aber ist immer noch leicht begehbar. Über einen schmalen Wiesenweg spaziere ich entlang einer Felsenwand. Der Lech liegt irgendwo in der Ferne und ist kaum wahrzunehmen. Statt einer wilden Flusslandschaft sehe ich heute für einige Zeit ein grandioses Bergpanorama in aller Ferne. Schmale Straßen schlängeln sich durch die Berge. Es sind genau die Berggipfel, die ich aus dem Fenster meiner letzten Unterkunft gesehen habe. Mit dem Ortsschild Lechleiten habe ich Tirol erreicht.
Ein Eichhörnchen läuft über den Gehweg, verschwindet hinter einem Baum und kommt zwischen den Ästen wieder empor. Von dort aus beobachtet es mich ein paar Minuten lang. Außer Kühe und Pferde habe ich auf dem Fernwanderweg noch nicht viele Tiere gesehen.
Irgendwann geht über einen Schotterweg in Serpentinen wieder bergab ins Lechtal. Die meisten Höhenmeter verliere ich genau auf diesem Abschnitt.
Unten im Tal angekommen verbindet eine hübsche, schmale Brücke zu meiner Linken die beiden Ufer. Leider darf sie nicht betreten werden, wie ein Warnschild und ein Tierschädel dies nochmal verdeutlichen. Tief unter der Brücke fließt das türkise Wasser des Lechs wieder hindurch.
Weiter geht es nach Steeg. Ein netter Ort mit einem schönen Brunnen. Dann verlasse ich den Ort wieder bis ich an einer Selbstbedienungsstation lande und mir ein isotonisches Getränk gönne. Es gäbe auch regionale Milchprodukte, aber gerade ist mir nicht nach Joghurt.
Es geht wieder ein bisschen bergauf bis ich eine Brücke überquere, die einen beeindruckenden Ausblick auf den wilden, türkisen Lech bietet und dem spektakulären Hägerauer Wasserfall (auch Grießbach Wasserfall genannt) in der Ferne zeigt.
Ich folge dem Lechweg, der über den ausgewiesenen Jochsteig. Die Lechweg-Alternative ist gerade mal zehn Minuten länger, aber so komme ich direkt bei dem Wasserfall vorbei.
Etwa eine Stunde später erreiche ich Holzgau. Von Holzgau bin ich sehr überrascht. Im positiven Sinne natürlich. 🙂 Die Häuser im Ortskern haben sehr schöne Fassaden. Einige Gebäude sind pastellfarben und scheinen alt zu sein, andere sind nur auf alt gemacht, sehen durch ihren kitschigen Anstrich aber sehr schön aus. Diese Kunstform wird auch als Lüftlmalereien bezeichnet.
Meine Unterkunft liegt etwas abseits des Ortes, sodass ich noch einige hundert Meter weiter laufen muss. Mein heutiges Hotel ist zwar sehr teuer, aber auf jeden Fall eine Erfahrung wert. So habe ich einen großen Traumbalkon mit Ausblick auf die Berge und eine eigene Sauna im Zimmer, die ich natürlich nutzen werden. Halbpension ist enthalten, das heißt mit Essen bin ich bis Morgen früh versorgt. Am Abend wartet ein 7-Gänge-Menü auf mich. So lässt sich der Tag wunderbar ausklinken. Am Abend schaue ich die Sendung „Liebesg’schichten und Heiratssachen“ im ORF und schlafe anschließend sofort ein.
Hier geht’s zu meinem 4-Sterne Wohlfühlhotel Berg Heil ↗, wo ich nach der 3. Tagesetappe in Holzgau gespeist und genächtigt habe. Mein Balkon war erste Klasse und Abendessen + Frühstück ausgezeichnet.
Meine 3. Etappe zusammengefasst
- Schwierigkeit: Leicht
- Distanz: 23,4 km
- Dauer: 5:30 Stunden (mit Pausen)
- Höhenmeter: 260 m ↑ 600 m ↓
- Ausrüstung: Feste Wanderschuhe, Tagesrucksack mit Proviant und Minimum 2 Liter Wasser
Sehenswürdigkeiten & Fotospots
- Wälder Metzge (Warth)
- Pfarrkirche St. Sebastian (Warth)
- Hägerauer Wasserfall (auch Grießbach Wasserfall)
Weitere Tipps
- Hubert war 2016 ↗ alleine auf dem Lechweg unterwegs und fasst hier seine Eindrücke der 3. Etappe (Gehren bis Holzgau) zusammen
- Busfahrplan ↗
- Tracks zur 3. Etappe auf
Bergfex, OutdoorActive ↗
Der nachfolgende Wanderführer für den Lechweg war meiner, den ich im Tagesrucksack dabei hatte. Bei Amazon scheint es der beliebteste Wanderführer zu sein:
Schau bald wieder vorbei! Zu den nächsten Etappen werde ich ebenfalls meine Erfahrung teilen und Fotos hochladen. Sei gespannt! 🙂 Hier geht’s lang zur 4. Etappenbeschreibung.