Wir machten einen Stop in Semuc Champey, um in azurblauen Pools zu baden. Das Highlight war definitiv die Wanderung durch den Dschungel nach El Mirador, die wir von Flores aus unternahmen.
Mit dem Shuttle nach Lanquín bei Semuc Champey
Nach unserer knappen Woche in Antigua hieß es wieder Abschied nehmen. Für 8 Uhr hatten wir ein Shuttle gebucht, das uns Richtung Norden bringen sollte: Genauer gesagt nach Lanquín.
Lanquín ist ein unscheinbarer kleiner Ort „in der Mitte“ von Guatemala. Wahrscheinlich wäre es nicht unbedingt der größte Anziehungspunkt für Touristen, wäre da nicht das Naturwunder Semuc Champey in unmittelbarer Nähe.
Kurz hatten wir überlegt, von Antigua direkt nach Flores weiterzufahren, nach den ersten 5 Stunden Fahrt im Shuttle, waren wir froh, dies nicht gemacht zu haben. Dieser erste Abschnitt war nämlich gerade mal die Hälfte unserer gesamten Fahrzeit.
Über 10 Stunden – inklusive einer 45-minütigen Pause in einem Restaurant – waren wir unterwegs, bis wir in Lanquín ankamen. Dabei mussten wir auch zweimal das Fahrzeug wechseln. In Cóban wurden die Reisenden zweier Shuttlebusse in ein Fahrzeug gesteckt; für unseren Bus war hier Endstation.
In Lanquín selbst wurden alle Fahrgäste auf Pickups verteilt, die uns in die jeweiligen Unterkünfte brachten. Die Straßen hier waren nämlich nicht asphaltiert, und dementsprechend holprig. Ohne geländegängiges Fahrzeug war hier teilweise kein Durchkommen.
Froh angekommen zu sein, erreichten wir endlich unsere Unterkunft Vista Verde ↗. Umgeben von Bäumen ragten einige Pfahlbauten über dem Untergrund. Was für eine wunderbare Atmosphäre. Hier hatten wir das Gefühl mitten in der Natur zu sein, jedoch ohne auf Komfort verzichten zu müssen. Sogar einen Pool gab es in unserer Unterkunft.
Zwischen Türkis und Azur – Semuc Champey
Das Hauptziel unseres Abstechers nach Lanquín war natürlich Semuc Champey. Die natürlichen Wasserbecken, die in Farben von Türkisblau bis Ockerfarben leuchten, hatten wir für diesen Tag eingeplant.
In Mexiko haben wir bereits Agua Azul besuchten, daher waren wir auf die guatemaltekischen Wasserkaskaden gespannt.
Auch wenn es noch andere Sehenswürdigkeiten in der Umgebung gab – wie zum Beispiel eine Höhlenwanderung – hatten wir beschlossen, uns voll auf dieses Naturjuwel zu konzentrieren.
Direkt nach dem Frühstück bestiegen wir erneut die Ladefläche eines Pickups. Rund um diese Ladefläche war eine Art Käfig montiert, der dazu diente sich während der Fahrt festzuhalten. Auch wenn diese Konstruktion auf den ersten Blick eigenartig erscheinen mag, ist dies die bevorzugte Fortbewegungsart in dieser Region; sowohl Einheimische als auch Touristen werden so von A nach B gebracht.
Für die 10 Kilometer von Lanquín nach Semuc Champey brauchten wir aufgrund der schlechten Straßenverhältnisse fast eine Stunde — was stehend auf einem Pickup eine lange Zeit bedeutet.
Für den Transport nach und von Semuc Champey hatten wir pro Person 50 Quetzalen (rund 5,80 Euro) bezahlt. Genauso viel kostete auch der Eintritt in den Nationalpark und den Pools.
Als erstes entschieden wir uns auf den Weg zur Aussichtsplattform zu machen — den anstrengendsten Teil gleich mal abhaken. Rund 25 Minuten waren wir unterwegs, bis wir oben angekommen waren. Hier sammelte sich schon eine Menge an Touristen, die diese Perspektive für Selfies nutzen wollten. Der Parkwächter, hatte Mühe die Leute zur Einhaltung der Maximalbelastung der Plattform zu bewegen.
Nachdem auch wir ein paar Fotos gemacht hatten, nahmen wir einen anderen Weg wieder den Berg hinab. Wie auch schon für den Weg hinauf, brauchten wir eine knappe halbe Stunde.
Unten angekommen sahen wir auch gleich die vielen Pools. Ein bisschen unglücklich war unser Besuch auf ein Wochenende gefallen und der Park war dementsprechend gefüllt. Durch die große Fläche des Parks war dennoch genug Platz, um sich in den Pool zu stürzen, oder zumindest ein paar Fotos zu schießen.
Als wir alles gesehen hatten, begaben wir uns langsam zum vereinbarten Treffpunkt. Hier entdeckte uns auch bald einer der Mitarbeiter unserer Unterkunft. Da bis zur Abfahrt noch etwas Zeit war und wir schon Hunger hatten, zeigte er uns den Weg zu einer kleinen Küche am Wasser an dem schon einige Einheimische zu Mittag aßen.
Für 50 Quetzales (rund 5,80 Euro) durften wir uns dort am Buffet soviel bedienen wie wir Lust hatten. Die vielen verschiedenen, lokalen Speisen schmeckten hervorragend!
Nach dem Essen merkten wir bald, dass wir doch schon ziemlich erschöpft waren. Zum Glück brauchten wir nicht mehr allzu lange warten, bis unser Transportmittel für den Heimweg vor uns stand.
Wieder unterwegs
Auch wenn wir gerne noch etwas länger in Lanquín geblieben wären, ging es heute auch schon wieder weiter. Der Blick auf die Karte zeigte uns, dass die Fahrt nach Flores wohl auch nicht viel kürzer als die vorherige Fahrt werden würde.
Wir sollten Recht behalten. Mit einer kurzen Mittagspause waren wir auch an diesem Tag an die neun Stunden unterwegs. Dieses Mal war auch das Shuttle so richtig voll, was die Fahrt noch anstrengender machte.
Umso glücklicher waren wir, als wir endlich die kleine Insel Flores vor uns sahen, als wir auf der Brücke den See überquerten. An mehr als ins Hotel „La Posada de Don José“ ↗ einzuchecken und etwas zu Essen war nicht mehr zu denken.
Die kleine Insel Flores
Zwei Ziele hatten wir an diesem Tag: Erstens wollten wir uns Flores genauer anschauen, und zweitens hatten wir uns entschieden das nächste große Abenteuer zu buchen.
Ob der geringen Größe der Insel war die erste Aufgabe nicht wirklich tagesfüllend. Daher hatten wir umso mehr Zeit um uns auf das Abenteuer vorzubereiten: Wir hatten entschieden – fernab von Zivilisation – 6 Tage lang durch den guatemaltekischen Urwald zu wandern, und dabei eine der größten Areale von Maya-Pyramiden für uns zu entdecken.
Wir brauchten nicht lange schauen, bis wir ein geeignetes Angebot gefunden hatten buchten unser nächstes Ziel. Gleich am nächsten Morgen um 5 Uhr in der Früh sollte uns ein Shuttle nach Carmelita bringen. Dieser kleine Ort sollte der Ausgangsort unserer Wanderung sein.
Am See rund um Flores konnten wir in einer Bar den Sonnenuntergang bestaunen
Abenteuer El Mirador
6 Tage und 5 Nächte ohne Strom, ohne Internet, ohne fließendes Wasser. Dafür unzählige Maya-Ruinen, Tiere und viel Wald. So könnte man unsere Wanderung kurz und knackig zusammenfassen.
Unseren ausführlichen Erfahrungsbericht zur Dschungelwanderung El Mirador kannst du hier nachlesen.