Eine Auszeit im Südburgenland bleibt noch lange in Erinnerung! Im Naturpark in der Weinidylle gibt es viele Ausflugsziele, die gut von Güssing aus erreichbar sind. Hier stelle ich dir ein Programm zu den sehenswerten Orten der Region vor: von Kellerstöckl im Kellerviertel über herrliche Weinberge und Aussichtsplattformen.
Auf ins Südburgenland! Urlaub – seien es auch nur ein paar Tage – ist etwas ganz Besonderes:
- Urlaub abseits der klassischen Touristenpfade
- Ausflugsziele für sich zu haben
- fernab der Alpen zu sein, die geringen Höhenunterschiede laden auch zum Radfahren ein
- die sanften Weinhügel und Kellerstöckl laden zum Verweilen, Genießen und Fotografieren ein
- sich an der Landschaft nicht satt sehen zu können (besonders im Herbst)
- eine andere Kultur und Sprache kennenzulernen & so nah an Ungarn zu sein
- und von Naturpark zu Naturpark zu reisen
Für die Planung von Ausflügen im Südburgenland haben wir uns an der Naturparkkarte (aus einer Broschüre) orientiert. Viele Sehenswürdigkeiten sind auf der Karte eingezeichnet und lassen sich gut miteinander verbinden.
1. Burg Güssing
Am Ankunftstag kannst du dir gut die Stadt Güssing anschauen. Das Zentrum der 3.700 Einwohner-Stadt ist recht übersichtlich. Einig paar Lokale und Pizzerien gibt es hier. Das Tourismusbüro befindet sich im Rathaus. Infomaterial in Form von Broschüren liegen aber bereits vor der Eingangstüre zur freien Entnahme.
Die Burg Güssing wurde 1157 erstmals urkundlich erwähnt. Sie ist heute die älteste Burg des Burgenlandes und befindet sich im Privatbesitz der Familie Batthyány. Die Gegend liegt auf erloschenem Vulkanland – so wie auch die Burg Güssing auf einem Vulkankegel thront.
Wer nach der Ankunft noch Zeit hat, kann das kurze Stück zur Burg Güssing hinaufgehen. Der Besuch des Innenhofes ist kostenlos. Wer die Ausstellung in der Burg besuchen möchte, muss eine Eintrittskarte lösen.
Wer den Anfahrtstag ruhig ausklingen lassen möchte (wie wir), der kann die Burg alternativ auch am dritten Tag erkunden.
2. Kellergasse in Heiligenbrunn
Der Ort Heiligenbrunn ist bekannt für seine Kellergasse. In den zahlreichen Kellerstöckl wurde einmal Weinbau betrieben und Fässer gelagert. Von den insgesamt 150 Kellerstöckl sind einige aus Holz und haben ein Strohdach.
Die Gasse wirkt so urgemütlich, dass wir gerne ein Glas Wein getrunken hätten. Leider waren wir Ende Oktober doch zu spät dran. Trotzdem, sehr sehenswert und empfehlenswert. Burgenländisches Flair pur.
Es lohnt sich auch, bis zur Buschenschank Wolfshütte hinaufzugehen. Die zehnminütige Strecke belohnt mit einer schönen Aussicht auf die Weinberge. Wenn man ein bisschen Glück hat, weht einem der Duft von Uhudler entgegen.
Tipp zum Radfahren: Der Uhudler-Radweg im Südburgenland verläuft auf 40 Kilometern durch das sanfte Hügelland.
Parkplätze gibt es in der Nähe der Kirche. Etwa eine Stunde für Heiligenbrunn kann man für einen Besuch einplanen (ohne Einkehr).
Wer noch nicht genug von Heiligenbrunn hat: Es gibt eine 3 km Wanderung im Zeichen des Burgenländischen Nationalgetränks, dem Uhudler.
3. Schachbrettblumenwiesen in Hagensdorf
Die Schachblume ist eine Lilianart und es gibt sie nur in zwei Regionen in Österreich: in der Oststeiermark und hier im Südburgenland in Hagensdorf und Luising auf Feuchtwiesen. Die Blumenwiesen blühen aber leider nur im März und April. Während unseres Besuches Ende Oktober haben wir daher leider keine gesehen.
4. Weinmuseum Moschendorf
Hier liegt das Weinmuseum Moschendorf und das Büro des Naturparks in der Weinidylle. Das Museum ist ein Freilichtmuseum und zeigt die traditionellen südburgenländisches Weinfertigkeiten originalgetreu.
Am Weinmuseum Moschendorf liegt auch das Naturparkbüro.
Von Weinmuseum zur Wallfahrtskirche Maria Weinberg verläuft die Pinkataler Weinstraße. Die 6 km Wanderung zwischen beiden Orten kann man übrigens auch bewandern.
5. Wallfahrtskirche Maria Weinberg
Wir legten einen kurzen Halt an der Wallfahrtskirche Maria Weinberg ein. Der Ort wurde von einiger Zeit zum schönsten Ort des Burgenlandes eingereicht. Eine Marien-Erscheinung gab der dortigen Friedhofskirche seinen Namen.
Wir fanden den Besuch der Wallfahrtskirche nicht wirklich lohnenswert.
6. Grenzerfahrungsweg in Bildein
Bildein bezeichnet sich als das „Dorf ohne Grenzen“. Eine leichte Wanderung kann man hier unternehmen. Sie beginnt bei dem maroden Wachturm, wo es auch Parkplätze gibt.
Der gesamte Spazierweg geht über eine Distanz von 5 km. Eine kleinere Runde bis zur ungarischen Grenze, über die Pinka und wieder zurück misst etwa 2,5 km. Auf dem Pfad gibt es viele Infotafeln zum Thema Grenzen und Eiserner Vorhang. Auf der verlängerten Runde gibt es einen Bunker, ein Labyrinth und Einkehrmöglichkeiten.
7. Aussichtspunkt Weinblick
Kurz nach dem Ort Eisenberg an der Pinka liegt eine Aussichtsplattform. Vom Holzsteg aus hat man eine Weitsicht auf die hügelige Landschaft und kann sogar Ungarn sehen.
Barbara vom Reiseblog Reisepsycho hat einen ausführlichen Artikel zum Eisenberg ↗ geschrieben.
Die nachfolgende Fahrt zum Geschriebenstein erfordert etwa 25 zusätzliche Kilometer. Es geht vom Naturpark in der Weinidylle in den Naturpark Geschriebenstein.
8. Geschriebenstein Aussichtswarte
Der höchste Berg des Burgenlandes misst 884 Meter. Man kann hinauf gehen, muss man aber nicht. Es gibt am Gipfel genügend Parkplätze. Zur Aussichtswarte führt eine leichte Wanderung von einer halben Stunde. An der Warte selbst gibt es ein paar Picknickbänke. Der Ort ist auf jeden Fall ein beliebtes Ausflugsziel, weshalb es vor allem an den Wochenenden viele Menschen hierherzieht.
Ganz oben auf der Warte hat man einen Rundumblick und sieht das flache Ungarn und die entfernten Berge der Steiermark.
Eine alternative Wanderung ist vom Geschriebenstein aus ist der Baumwipfelweg Althodis, der ebenfalls vom Parkplatz aus erreichbar ist. Allerdings in entgegengesetzter Richtung vom Geschriebenstein. Auf Höhe der Baumkronen verläuft der Weg auf etwa 500 Metern lang barrierefrei.
9. Weinidylle am Csaterberg
Eine wieder ganz andere Perspektive auf die Weinberge ergibt sich in der Region Csaterberg nahe der Gemeinde Kohfidisch. Auch hier gibt es wieder zahlreiche Kellerstöckl, die mit den Weinbaugebieten verbunden sind. Es lohnt sich wirklich nicht, die Kamera einzustecken, denn viele Fotomotive warten darauf, eingefangen zu werden.
Der Literaturweg ist eine Themenwanderung und führt über 3 bzw. 4,5 km entlang schöner Weinberge und durch Kellergassen. Gemäß dem Thema informieren bis zu 31 Tafeln über bedeutende Schriftsteller. Startpunkt ein Gasthaus mit Vinothek und Steinmuseum.
Die Region Csaterberg bewarb sich vor einiger Zeit den jährlichen Titel des schönsten Ortes in Österreich in der Sendung 9 Plätze – 9 Schätze. Ein anderes Bundesland gewann den Titel. Dennoch ist dieser Ort eine wahre Sehenswürdigkeit. So bleibt es ein weiterhin ein Geheimtipp.
Wer das Gelände der Festung Güssing bereits am ersten Tag besichtigt hat, der kann am letzten Tag einen anderen Blickwinkel einnehmen.
10. Fischteich mit Blick auf Burg Güssing
Südwestlich der Burg befindet sich ein Fischteich. Hier kann man einen gemütlichen Spaziergang entlang des kleinen Gewässers machen. Über das spiegelnde Wasser hinweg sieht man die eindrucksvolle Burganlage von hinten.
Unsere Unterkunft in Güssing
Wir übernachteten im Hotel Freiraum ↗, das etwa vier Kilometer vom Ort Güssing entfernt liegt. Das Zimmer mit Blick auf das Maisfeld war sehr modern eingerichtet. Das sehr gute Frühstücksbuffet mit großer Auswahl hat uns ziemlich überzeugt. Zwischen 7 und 11 Uhr kann man sich am Buffet bedienen und gemütlich schlemmen. Im Garten gibt es sogar einen Natur Bio Pool.
Um Ausflüge zu machen oder Güssing zu besuchen ist ein Auto oder ein Fahrrad empfehlenswert. Für einen ausgiebigen Spaziergang kann man die vier Kilometer bis in den Ort aber natürlich auch zu Fuß gehen.
Noch mehr Ausflugsziele
- Viele Burgen & Schlösser liegen auf einer Tour durch das Südburgenland und laden zu einem Besuch ein. So führt die Schlösserstraße durch das Burgenland und die Steiermark.
- Der Naturpark Raab liegt südlich von Güssing und bietet ebenso ein Programm aus vielen Aktivitäten in der Natur.
- Auch Ausflüge nach Ungarn sind eine Möglichkeit. Es gibt viele Grenzübergänge ins Nachbarland.
- Eine Radtour entlang der vielen Radwege ist eine Option. In einigen Orten kann man sich E-Bikes ausleihen. Wie wäre es mit dem Uhudler-Radweg, der auch gut mit einem traditionellen Fahrrad zu bewältigen ist.
- Kanufahrten auf der Pinka und Führungen zu Flora und Fauna können gebucht werden.
Das Südburgenland bleibt ein Geheimtipp
Wer seinen Urlaub gerne abseits der klassischen Touristenpfade verbringt, ist im Südburgenland bestens aufgehoben. Egal, ob du eine gemütliche Auszeit verbringen oder aktiv unterwegs sein möchtest: Hier ist beides möglich. In jedem Fall erwarten dich eine wunderschöne Landschaft und guter Wein, was das Südburgenland auch zu einer idealen Region für eine Weinreise ↗ macht.
Übernachten im Kellerstöckl ist eine besondere Art der Übernachtung. Das steht auf jeden Fall auf unserer Bucket-List für den nächsten Besuch des idyllischen Südburgenlandes.