Ein Kurzurlaub im Südburgenland hinterlässt Spuren! Von Güssing aus gibt es zahlreiche Ausflugsziele im Naturpark in der Weinidylle. Wir stellen ein Tagesprogramm zu den sehenswerten Orten der Region führt: Kellerstöckl im Kellerviertel, landschaftlich schöne Weinberge und Aussichtsplattformen. Nicht zu vergessen: die schöne Burg Güssing, die auf einem erloschenem Vulkankegel thront.
Auf ins Südburgenland

Urlaub im Südburgenland – seien es auch nur ein paar Tage – ist etwas ganz Besonderes:
- Es heißt abseits der klassischen Touristen-Orte Urlaub zu machen,
- Ausflugsziele für sich alleine zu haben,
- fernab der Alpen zu sein, die wenigen Höhenmeter laden auch zum Radfahren ein,
- die sanften Weinhügel und Kellerstöckl laden zum Verweilen, Genießen und fotografieren ein,
- sich an der Landschaft nicht sattsehen zu können (vor allem nicht im Herbst),
- eine andere Kultur und Sprache kennenzulernen & so nah an Ungarn zu sein,
- und von Naturpark zu Naturpark zu reisen.
Zur Planung von Ausflügen im Südburgenland haben wir uns an der Karte des Naturparks (aus einer Broschüre) orientiert. Viele Sehenswürdigkeiten sind auf der Landkarte abgebildet und haben uns so eine Richtung vorgegeben. Die Orte lassen sich prima miteinander verbinden.
Wer für ein Wochenende oder ein paar in das Südburgenland reist, dem wird mit unserem Aktivprogramm hoffentlich geholfen. 😉
1. Tag: Ankunft & Güssing
Am Ankunftstag kann man sich gleich mal die Stadt Güssing anschauen. Das Zentrum, der 3.700 Einwohner-großen Stadt ist recht übersichtlich. Einig paar Lokale und Pizzerien gibt es hier. Das Tourismusbüro ist im Rathaus. Infomaterial in Form von Broschüren liegen aber bereits vor der Eingangstüre zur freien Entnahme.
Burg Güssing

Wer nach der Ankunft noch genug Energie hat, der spaziert das kurze Stück bis zur Burg Güssing hinauf. Für den Besuch des Innenhofs ist noch kein Eintritt fällig. Wer sie die Ausstellung in der Burg anschauen möchte, der zahlt 7,50 Euro (Stand 2020).
Die Burg Güssing wurde im Jahr 1157 das erste Mal urkundlich erwähnt. Heute ist sie die älteste Burg des Burgenlandes und in Privatbesitz der Familie Batthyány. Die Gegend liegt auf erloschenem Vulkanland, so steht die Burg Güssing auf einem ehemaligen Vulkankegel.
Wer den Anfahrtstag ruhig ausklingen lassen möchte (wie wir), der kann die Burg alternativ auch am dritten Tag erkunden.
2. Tag: Ausflüge im Naturpark
Ein Tag voller Ausflüge steht an. Wir starten den Tag nach dem Frühstück von Güssing aus. Die Tagesziele liegen im Umkreis des Naturparks in der Weinidylle und im Naturpark Geschriebenstein.
Auf der Fahrt zwischen Güssing und Heiligenbrunn gibt es Feuchtwiesen, und vom Frühjahr bis zum Hochsommer sind Störche zu sehen.
Kellergasse in Heiligenbrunn

Der Ort Heiligenbrunn ist für seine Kellergasse bekannt. In den vielen Kellerstöckl wurde früher einmal Weinbau betrieben. Von den insgesamt 150 Kellerstöckl sind einige aus Holz und haben ein Strohdach.
Die Gasse wirkte auf uns so urgemütlich, dass wir gerne ein Glas Wein getrunken hätten. Leider waren wir Ende Oktober doch zu spät dran. Trotzdem, sehr sehenswert & sehr zu empfehlen. Und absolut idyllisch.
Es lohnt sich auch, bis zur Buschenschank Wolfshütte hinaufzugehen. Die zehnminütige Strecke belohnt mit einer schönen Aussicht auf die Weinberge. Wenn man Glück hat, weht ein frischer Uhudler-Duft vorbei.
Tipp für’s Radfahren: Der Uhudler-Radweg im Südburgenland verläuft auf 40 Kilometern durch das sanfte Hügelland.
Parkplätze gibt es in der Nähe der Kirche. Etwa eine Stunde für Heiligenbrunn kann man für einen Besuch einplanen (ohne Einkehr).
Wer noch nicht genug von Heiligenbrunn hat: Es gibt eine 3 km Wanderung im Zeichen des Burgenländischen Nationalgetränks, dem Uhudler.
Schachbrettblumenwiesen in Hagensdorf

Die Schachblume ist eine Lilianart und es gibt sie nur in zwei Regionen in Österreich: in der Oststeiermark und hier im Südburgenland in Hagensdorf und Luising auf Feuchtwiesen. Die Blumenwiesen blühen aber leider nur im März und April. Während unseres Besuches Ende Oktober haben wir daher leider keine gesehen.
Weinmuseum Moschendorf
Hier liegt das Weinmuseum Moschendorf und das Büro des Naturparks in der Weinidylle. Das Museum ist ein Freilichtmuseum und zeigt die traditionellen südburgenländisches Weinfertigkeiten originalgetreu.
Am Weinmuseum Moschendorf liegt auch das Naturparkbüro.
Von Weinmuseum zur Wallfahrtskirche Maria Weinberg verläuft die Pinkataler Weinstraße. Die 6 km Wanderung zwischen beiden Orten kann man übrigens auch bewandern.
Wallfahrtskirche Maria Weinberg

Wir legten einen kurzen Halt an der Wallfahrtskirche Maria Weinberg ein. Der Ort wurde von einiger Zeit zum schönsten Ort des Burgenlandes eingereicht. Eine Marien-Erscheinung gab der dortigen Friedhofskirche seinen Namen.
Wir fanden den Besuch der Wallfahrtskirche nicht wirklich lohnenswert.
Grenzerfahrungsweg in Bildein

Bildein bezeichnet sich als das „Dorf ohne Grenzen“. Eine leichte Wanderung kann man hier unternehmen. Sie beginnt bei dem maroden Wachturm, wo es auch Parkplätze gibt.
Der gesamte Spazierweg geht über eine Distanz von 5 km. Eine kleinere Runde bis zur ungarischen Grenze, über die Pinka und wieder zurück misst etwa 2,5 km. Auf dem Pfad gibt es viele Infotafeln zum Thema Grenzen und Eiserner Vorhang. Auf der verlängerten Runde gibt es einen Bunker, ein Labyrinth und Einkehrmöglichkeiten.
Aussichtspunkt Weinblick

Kurz nach dem Ort Eisenberg an der Pinka liegt eine Aussichtsplattform. Vom Holzsteg aus hat man eine Weitsicht auf die hügelige Landschaft und kann sogar Ungarn sehen.
Barbara vom Reiseblog Reisepsycho hat einen ausführlichen Artikel zum Eisenberg ↗ geschrieben.
Die nachfolgende Fahrt zum Geschriebenstein erfordert etwa 25 zusätzliche Kilometer. Es geht vom Naturpark in der Weinidylle in den Naturpark Geschriebenstein.
Geschriebenstein Aussichtswarte

Der höchste Berg des Burgenlandes misst 884 Meter. Man kann hinauf gehen, muss man aber nicht. Es gibt am Gipfel genügend Parkplätze. Zur Aussichtswarte führt eine leichte Wanderung von einer halben Stunde. An der Warte selbst gibt es ein paar Picknickbänke. Der Ort ist auf jeden Fall ein beliebtes Ausflugsziel, weshalb es vor allem an den Wochenenden viele Menschen hierherzieht.
Ganz oben auf der Warte hat man einen Rundumblick und sieht das flache Ungarn und die entfernten Berge der Steiermark.
Eine alternative Wanderung ist vom Geschriebenstein aus ist der Baumwipfelweg Althodis, der ebenfalls vom Parkplatz aus erreichbar ist. Allerdings in entgegengesetzter Richtung vom Geschriebenstein. Auf Höhe der Baumkronen verläuft der Weg auf etwa 500 Metern lang barrierefrei.
Weinidylle am Csaterberg


Eine wieder ganz andere Perspektive auf die Weinberge ergibt sich in der Region Csaterberg nahe der Gemeinde Kohfidisch. Auch hier gibt es wieder zahlreiche Kellerstöckl, die mit den Weinbaugebieten verbunden sind. Es lohnt sich wirklich nicht, die Kamera einzustecken, denn viele Fotomotive warten darauf, eingefangen zu werden.
Der Literaturweg ist eine Themenwanderung und führt über 3 bzw. 4,5 km entlang schöner Weinberge und durch Kellergassen. Gemäß dem Thema informieren bis zu 31 Tafeln über bedeutende Schriftsteller. Startpunkt ein Gasthaus mit Vinothek und Steinmuseum.
Die Region Csaterberg bewarb sich vor einiger Zeit den jährlichen Titel des schönsten Ortes in Österreich in der Sendung 9 Plätze – 9 Schätze. Ein anderes Bundesland gewann den Titel, dennoch ist dieser Ort eine wahre Sehenswürdigkeit. So bleibt es ein weiterhin ein Geheimtipp.
3. Tag: Abreise

Wer das Gelände der Festung Güssing bereits am ersten Tag besichtigt hat, der kann am letzten Tag einen anderen Blickwinkel einnehmen.
Fischteich mit Blick auf Burg Güssing

Südwestlich der Burganlage liegt ein Fischteich. Hier kann man einen gemütlichen Spaziergang entlang der kleineren Gewässer einlegen. Über das reflektierende Wasser hinweg sieht man die Burg von der Rückseite.
Unsere Auszeit im Burgenland endete hier und wir kehrten zurück in die Steiermark.
Unsere Unterkunft in Güssing


Wir übernachteten im Hotel Freiraum ↗, das etwa 4 km vom Ort Güssing entfernt liegt. Das Zimmer mit Blick auf das Maisfeld war sehr modern eingerichtet. Das sehr, sehr gute Frühstücksbuffet mit großer Auswahl hat uns ziemlich überzeugt. Zwischen 7 und 11 Uhr kann man sich am Buffet bedienen und gemütlich schlemmen. Im Garten gibt es sogar einen Natur Bio Pool.
Um Ausflüge zu machen oder Güssing zu besuchen braucht man schon eher ein Auto oder ein Fahrrad. Für einen ausgiebigen Spaziergang kann man die 4 km bis in den Ort aber natürlich auch zu Fuß gehen.
Noch mehr Ausflugsziele
- Viele Burgen & Schlösser liegen auf einer Tour durch das Südburgenland und laden zu einem Besuch ein. So führt die Schlösserstraße durch das Burgenland und die Steiermark.
- Der Naturpark Raab liegt südlich von Güssing und bietet ebenso ein Programm aus vielen Aktivitäten in der Natur.
- Auch Ausflüge nach Ungarn sind eine Möglichkeit. Es gibt viele Grenzübergänge ins Nachbarland.
- Eine Radtour entlang der vielen Radwege ist eine Option. In einigen Orten kann man sich E-Bikes ausleihen. Wie wäre es mit dem Uhudler-Radweg, der auch gut mit einem traditionellen Fahrrad zu bewältigen ist.
- Kanufahrten auf der Pinka und Führungen zu Flora und Fauna können gebucht werden.
Das Südburgenland ist ein Geheimtipp
Wer gerne abseits der klassischen Destinationen Urlaub verbringt, der ist im Südburgenland sehr gut aufgehoben. Egal, ob du eine Auszeit genießen oder aktiv unterwegs zu sein möchtest: Hier geht beides. Belohnt wird man immer wieder durch eine wunderschöne Landschaft und gutem Wein. Eine empfehlenswerte Region für eine Weinreise ↗.
Übernachten im Kellerstöckl ist möglich und eine besondere Art der Übernachtung. Das steht auf jeden Fall auf unserer Bucket-List für den nächsten Besuch des idyllischen Südburgenlandes.