Wunderschön ist der Spiegelsee und auch nur über eine Wanderung erreichbar. In meinem Blogbeitrag stelle ich zwei Möglichkeiten vor, wie man zum Spiegelsee wandern kann, und was unterwegs zu sehen und zu erleben ist.
1. Variante: Wanderung zum Spiegelsee und zurück
Wir starten die Wanderung auf dem großen, markierten Parkplatz in der Nähe der Reiteralmhütte. Es ist nun etwa 9 Uhr an einem Samstagmorgen. Der Beschilderung zum Spiegelsee folgend geht es zu Fuß weiter nach oben über die asphaltierte Straße. Wir durchqueren den Gasthof Reiteralmhütte, auf dessen Gelände ein Alpenspielplatz liegt. Und dann erreichen wir die Reiteralm, die auf einer Seehöhe von 1.741 Metern liegt. Die Bergstation der Seilbahn (Preunegg Jet Bergstation), die wir bereits bei der Hinauffahrt gesehen haben, liegt in nächster Nähe. Im Hintergrund erstreckt sich das schroffe Dachsteinmassiv, über das sich heute Morgen Wolken gelegt haben.
Wir schlendern am linken Ufer entlang des Reiteralmsees bis die nächste Wandertafel nach rechts weist. Wanderer sollen mit einem 50-Minuten-Fußweg rechnen, so steht es auf dem gelben Schild. Kurze Zeit später deutet eine weitere Wandertafel einen Pfad zum Untersee an. Wir wollen aber zum Spiegelsee und spazieren weiter mit Sicht auf den beeindruckenden Berg Schober, der 2.133 Höhenmeter misst.
Der folgende Wanderpfad ist zwar immer noch breit, aber er wird steinig und steil. So geht es ein Stück sehr steil hinab und dann wieder hinauf. Zu unserer linken Seite sehen wir nun den Untersee mit seinem kristallklaren Wasser zwischen den Bäumen. Eine Aussichtsplattform aus Holz ist sogar aus der Ferne zu erkennen. Zum See hinunterzusteigen ist sicherlich ebenfalls eine schöne Wanderroute.
Nach einiger Zeit zeigt ein Schild den Franzi-Klettersteig (Schwierigkeit C/D) an; eine weitere Möglichkeit in der Nähe des Spiegelsees sich zu verausgaben. Für uns ist dies keine Option. Wir wollen weiter geradeaus zum Spiegelsee wandern.
Immer wieder laden Rastbänke zu einer Pause ein. Die brauchen wir jetzt aber noch nicht.
Und dann erreichen wir den Spiegelsee, der auf einer Höhe von 1.860 Metern liegt. Zwar braucht es noch ein paar Meter bis zum bekannten Motiv des Sees mit dem Bergpanorama drauf, aber aus der Ferne sehen wir bereits ein paar Menschen am Wasser stehen. Der Weg führt über große, rutschige Steine und matschige Wiese am rechten Ufer bis zum Ziel. Ein Hinweisschild warnt die Menschen hier, dass das Schwimmen verboten ist.
Wir stehen nun vor dem Wasser und haben genau diesen bekannten Ausblick auf den Spiegelsee und die grauen Berge des Dachsteins, die sich im azurblauen Wasser spiegeln. Natürlich sind wir nicht die Einzigen, aber auch nicht ganz so viele Menschen sind hier.
Ein paar Leute posieren vor dem Spiegelsee. Platz ist aber auf jeden Fall genug. Den See kann man auch umrunden und so auch aus anderen Perspektiven bestaunen.
Gelbe Wandertafeln zeigen weitere Wanderrouten an: entweder zum Schober-Gipfel (1 Stunde Wanderzeit, gilt als schwierig), zum Rippetegg-Gipfel (1 Stunde Wanderzeit, mittelschwer) oder weiter auf dem Reiteralm-Höhenrundweg (1,5 Stunden, mittelschwer).
Rückweg: Der direkte Weg zurück zur Reiteralm (zur Preunegg Jet Bergstation) wird mit 45 Minuten angegeben. Wer über den Untersee wandern will, der sollte 1:15 Stunden einplanen.
2. Variante: Auf dem Reiteralm-Höhenrundweg wandern – mit Obersee, Rippetegg und Gasselhöhe
Nach dem ersten Teil der Wanderung (Variante 1) geht es nach der Ankunft am Spiegelsee weiter bergauf der Beschilderung Reiteralm Höhenrundweg folgend. Über grobe Steine und immer noch matschigen Boden nehmen die Höhenmeter nun weiter zu. Nach wenigen Minuten erreichen wir den kristallklaren Obersee. Etwas abseits stehen ein paar Ziegen, die sich von dem Bergpanorama ebenfalls angezogen fühlen.
Der Weg führt uns weiter rechts hinauf und wird teils sehr steil. Da geraten wir schon ordentlich ins Kraxeln. Mit einem kleinen Umweg wir ganz oben das Gipfelkreuz des Rippeteck auf 2.126 Metern Höhe mit einer Panoramaaussicht.
Weiter auf dem Rundweg geht es dann aber links über den Bergkamm bis zur Gasselhöhe auf nur mehr 2.001 Metern. Auch hier gibt es ein Gipfelkreuz und einer herrlichen Weitsicht auf den Dachstein und hinab bis zum Reiteralmsee. Der Grat trennt übrigens genau die Grenze zwischen der Steiermark und Salzburg.
Für das letzte Stück hinab gibt es zwei Möglichkeiten. Eine steile Variante, die im Zickzack hinab führt. Alternativ führt eine einfachere Variante in einem großen Bogen etwas gemütlicher hinab, bis wir die Gasselhöhhütte erreichen. Wir sind zurück an der Reiteralm.
Die beste Wanderzeit ist zwischen Mai und Oktober.
Anfahrt & Parken an der Reiteralm
Es gibt einen großen, gekennzeichneten Parkplatz (GPS auf Google Maps ↗), der über die gebührenpflichtige Reiteralmstraße zu erreichen ist. In der Schladminger SommerCard ist die Mautgebühr enthalten und muss nicht bei der Einfahrt gezahlt werden.
Ansonsten kann man auch direkt unten bei der Talstation parken und mit der Seilbahn bis zur Reiteralm hinauffahren, um dann zum Spiegelsee zu kommen. Ab 8:45 Uhr fährt die erste Gondel los.
Essen & Trinken
- Reiteralmhütte (am nächsten zum Parkplatz)
- Gasselhöhhütte (direkt auf der Reiteralm gelegen)
- Eiskarhütte, eiskarhuette.at
Overtourism am Spiegelsee?
Der Spiegelsee ist ein beliebtes Ausflugsziel in der Dachstein-Region rund um Schladming. Bekannt ist er zudem durch die ORF-Sendung 9 Plätze – 9 Schätze, die den See einst als schönsten Platz in Österreich gekürt hat.
So zieht es täglich – und vor allem an den Wochenenden und in den Sommerferien – unzählige Menschen an. Ja, richtige Völkerwanderungen finden hierher statt.
Mein Tipp: Um den Spiegelsee in etwas ruhiger Atmosphäre zu erleben, solltest du entweder sehr früh am Morgen oder erst am späten Nachmittag eine Wanderung zum See unternehmen.