Wie viel Geld brauchen wir für unsere Weltreise? Wie lange können wir in welchem Land mit unseren Ansprüchen reisen? Wie sieht unser Tagesbudget aus? Was muss ich bei der Festlegung des Reisebudgets alles berücksichtigen? Dies sind die grundlegenden Fragen, um die Dauer und die Kosten deiner Weltreise besser planen zu können.
Viele Fragen – Und nun?
Um die obigen Fragen zu beantworten haben wir uns an einem Abend zusammengesetzt und einfach mal gebrainstormt, was man so alltäglich auf der Reise ausgibt, welche Kosten wir vor und auch nach der Weltreise haben. Und welche konkreten Kosten hierhinter stecken.
Zusammengefasst: Welche Kategorien an Reisekosten gibt es alles, die wir bei der Planung unseres tägliches Reisebudgets benötigen?
Dabei kamen wir zu folgenden Erkenntnissen, die wir mit dir teilen möchten.
Das heißt: Wenn du dir ein tägliches Budget festlegen möchtest, solltest du Kosten für Schlafen, Essen und Trinken, Transport, Aktivitäten und Sonstiges überlegen. Und später geht es dann in die Feinrechnung.
Diese Kosten beeinflussen das Reisebudget
Auf Reisen gibt man häufig Geld für Dinge aus, an die man vorher nicht gedacht hat. Wir listen alles Mögliche auf, wo Kosten anfallen können.
1. Kostenfaktor Schlafen
Die wohl offensichtlichste Kategorie: Denn du musst ja auf der Reise auch irgendwo übernachten.
So umfassen Übernachtungskosten deinen nächtlichen Aufenthalt in einem Hostel, einem Hotel, in einer Airbnb-Unterkunft, im Zelt, auf einer Hängematte, auf einem Boot oder an einem sonstigen Ort.
Je mehr Leute im selben Raum schlafen oder du dein Bad teilen musst, desto weniger Budget musst du für die Übernachtung einplanen.
Diese Kosten entfallen, wenn du mit einem Übernachtbus fährst oder einen längeren Flug vor dir hast. Dasselbe ist der Fall, wenn du Couchsurfing machst, oder bei Verwandten oder Bekannten schläfst.
2. Kostenfaktor Essen und Trinken
Manche Menschen essen zweimal am Tag – Frühstück und Abendessen – manche essen dreimal mit Mittagessen dabei. Meistens richtet sich die Häufigkeit danach, wie man den Tag so gestaltet und wie viel man pro Mahlzeit schon isst. Wenn du dir zwischendurch gerne Snacks oder Fruchtsäfte, Tee oder Kaffee gönnen willst, plane auch diese Kosten für dein Tagesbudget in der Kategorie „Essen und Trinken“ mit ein.
Der kleine aber feine Unterschied ist, wo du Speis und Trank zu dir nimmst. An Straßenständen ist das Essen deutlich günstiger und authentischer. Hier triffst du auch eher auf Einheimische. Währenddessen ist das Essen im Restaurant kostspieliger.
Und Wasser nicht vergessen! In einigen Ländern ist das Wasser aus dem Wasserhahn ja leider nicht trinkbar. So bleibt es leider nicht aus, sich täglich mehrere Plastikflaschen mit trinkbarem Wasser zu kaufen. Was leider umwelttechnisch sehr schlecht ist, aber in einigen Ländern haben Wasserfilter keinen reinigen Effekt.
Proviant für den Tag oder die Weiterfahrt ist auch eine Ausgabe dieser Kategorie. Dies beinhaltet beispielsweise auch das Essen am Flughafen, wenn du einen Zwischenstopp hast.
3. Kostenfaktor Transport
Transportkosten umfassen zum einen die Kosten, zwischen Flughafen oder Busbahnhof hin zu deiner Unterkunft.
Weitere Fahrtkosten sind die täglichen Fahrten zu Orten, die nicht fußläufig erreichbar sind. Das kann beispielsweise eine Taxifahrt sein oder ein Tuk-Tuk-Fahrer bringt dich irgendwohin.
Das Ausleihen von Fahrrädern, Mofas oder Autos fällt ebenfalls in diese Kategorie.
Inlandsflüge oder Weiterflüge generell sind in der Regel die höchste Ausgabe bei den Transportkosten, sofern du hier kein Schnäppchenpreis findest.
Trampen ist wohl die günstigste Möglichkeit, aber auch die riskanteste. In vielen Ländern ist das Fahren per Anhalter auch gar nicht erlaubt.
4. Kostenfaktor Aktivitäten
Da du sicherlich nicht alles selbst organisieren kannst – oder willst, gibt es die Kostenkategorie Aktivitäten.
Diese beinhaltet beispielsweise Eintritte für Museen, religiöse Stätten wie Tempel oder Ruinen. Auch Nationalparks verlangen unter Umständen Eintritt.
Manche Orte sind nur erreichbar, wenn du eine Tour buchst. Das kann dann eine Tour für ein paar Stunden sein, einen halben bis vollen Tag oder über mehrere Tage hinweg.
Sicherheitstechnischegründe oder Gründe, die der Regierung vorliegen verbieten es Touristen, sich an manchen Orten frei zubewegen. Da wäre es doch schade, diese Orte ganz auszulassen, nur weil eine oft geringe Eintrittsgebühr bezahlt werden muss.
Auch das Schnorcheln oder Tauchen kostet was, wenn du nicht zufällig deine eigene Ausrüstung mit dir herumträgst. Vielleicht hast du ja auch vor, unterwegs einen Tauchschein zu machen.
5. Kostenfaktor: sonstige Ausgaben
Weitere Kosten, die sich nicht in die anderen Kategorien einordnen lassen, können anfallen.
Dies wäre Trinkgeld wenn nicht schon bei „Essen und Trinken“ oder „Aktivitäten“ berücksichtigt.
Kosten für Geldabheben oder Kosten, die durch das Geldwechseln entstehen.
Ganz wichtig: Kosten für ein Visum oder Einreise oder Ausreisegebühren, die du in einem Land zahlen musst. Das beinhaltet auch zu zahlendes Korruptionsgeld (leider ist das in manchen Ländern üblich).
Wenn du nicht ganz ohne Internet auskommen kannst, kaufst du dir eventuell SIM-Karten unterwegs.
Wenn du deine Anziehsachen zwischendurch waschen möchtest, bezahlst du Gebühren für den Laundry Service.
Wenn du dir Souvenirs kaufst oder Postkarten – und Briefmarken – nach Zuhause senden willst.
Schon an alkoholische Getränke gedacht? Wenn du sie nicht schon unter Essen und Trinken aufgeführt hast. Auch ein Besuch einer netten Bar oder Feierngehen resultieren in Kosten.
Da Drogerieartikel wie Zahnpasta, Duschzeug und vor allem Sonnencreme irgendwann ausgehen, müssen diese von Zeit zu Zeit nachgekauft werden.
Auch Schuhe – vor allem Flip Flops – verabschieden sich gerne von ihrer Sohle. Plane auch solche Kosten in dein Budget mit ein.
Kosten & Ausgaben vor Antritt der Reise
Bevor die eigentliche Reise angetreten wird, entstehen bereits Kosten.
Das sind Ausgaben für die Ausrüstung (Rucksack, leichte Reiseklamotten, Handtücher etc.), Auslandsreiseversicherung, Passfotos und der Internationale Führerschein.Wenn du noch keinen Reisepass besitzt, dann fallen hierfür ebenfalls Gebühren an.
Auch der Hinflug muss vor Reiseantritt bereits gebucht und bezahlt werden.
Um auf der Reise möglichst flexibel zu sein, sollten vorab nicht zu viele Flüge gebucht werden. Vor allem in Asien findet man auch oft kurzfristige günstige Flüge.
Kosten & Ausgaben nach der Reise
Das Rückflugticket nach Hause muss irgendwann gebucht werden.
Wenn du vor der Reise alles verkauft hast, musst du dir eine neue Wohnung suchen, sofern du nicht bei Familie oder Freunden unterkommen kannst.
Einflussfaktoren auf dein Reisebudget
- Dein Reise-Komfort (geringer bis hoher Anspruch)
Mehrbettzimmer mit geteiltem Bad
oder Einzelzimmer mit eigenem Bad - Dein Reisetempo (langsam bis schnell)
Mehrere Tage bis Wochen an einem Ort
oder nur ein bis zwei Nächte an einem Ort - Transportmittel (Flug versus lokaler Bus)
Inlandsflüge sind zwar schneller, aber meist auch teurer
dafür sieht man bei langsameren Busreisen viel mehr von der Landschaft und der Kultur - Auswahl der Länder (Südostasien versus Australien)
Günstige Backpacking-Ziele wie Thailand
oder hohe Kosten in allen Kategorien wie beispielsweise in Australien - Geplante Aktivitäten (Selbstorganisation versus Touren-Pakete)
Sich selbst informieren und hinfahren
oder sich für Aktivitäten einer Tour anschließen oder einen Führer arrangieren
Unsere Ansprüche | Unsere Planung
Nehmen wir die Einflussfaktoren und wenden diese auf unseren Reisestil an, so ergibt sich das Folgende.
Wir schlafen gerne in Mehrbettzimmern, wollen zwischendurch aber auch unsere Privatsphäre in einem eigenen Zimmer mit eigenem Bad genießen. Hier sind wir so in der Mitte zwischen extrem kostengünstig und da zahlen wir lieber ein paar Euro mehr. Beim Essen und Trinken sind wir lieber wie Locals unterwegs: Uns reichen Straßenstände statt Restaurant-Besuche.
Pro Ort möchten wir mindestens zwei Nächte verbringen. Wenn uns der Ort gefällt, bleiben wir auch gerne mal eine Woche oder auch mal zwei. Auch hier ordne ich uns zwischen nicht so hastig – aber auch nicht zu langsam unterwegs – ein.
Ganz klar: Wir nehmen die langsameren Busse. Zu fliegen ist teuer und man sieht weniger von der Umgebung. Außerdem ist die Anfahrt zum Flughafen und das Einchecken des Gepäcks immer stressig.
Bei Transportmittel sind wir also eher günstiger unterwegs. Wir haben uns nur die günstigeren Länder ausgesucht. Wir möchten lieber länger mit unserem Budget auskommen und werden solche eher teuren Länder nicht besuchen. Wir reisen nach Mittelamerika und Südostasien. Das klassifiziert uns eher als Budget Traveler.
So ganz ohne Touren werden wir nicht auskommen. Daher geht die Einschätzung eher in die Richtung Selbstorganisation mit Vorbehalt. Dennoch steht auf der Liste, mal eine Höhentour zu machen oder einen Vulkan zu besteigen. Das geht sicherlich nicht immer ganz ohne Führer.
Von der Planung zur Festlegung eines Reisebudgets
Jetzt haben wir dir alles aufgelistet, was bei der Festlegung eines Tagesbudgets oder eines Reisebudgets insgesamt berücksichtigt werden muss.
Wenn du deinen Reisestil wiederfinden und deine Ansprüche festlegen konntest, geht es als Nächstes in die Feinplanung: Was kostet das Land, das ich bereisen möchte? Wie lange kann ich mit meinem Budget reisen?
Ein guter Start an dieser Stelle ist, sich die Übernachtungskosten in deinem Wunschreiseland anzuschauen.
Suche hierzu bei Hostelworld, Booking.com oder Airbnb nach der Hauptstadt – alternativ nach einer anderen Stadt – in der Destination. Studiere die Preise und was die Unterkunft bietet. Du erhältst dann einen ersten guten Überblick für die Kategorie „Schlafen“.
Dein Werkzeug: Dein Reisebudget rauf und runter kalkulieren
Mit der App Trexpense kannst du für all die hier aufgeführten Kategorien auf Tage, Wochen und Monate hochrechnen, wie lange du mit verschiedenen Budgetverteilungen reisen kannst.
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