Wie wäre es mit einem Ausflug in eine wildromantische Klamm in der Steiermark? Denn Klammen und Schluchten sind ideale Ausflugsziele an heißen Sommertagen – und bieten Abenteuer und Abkühlung pur.
Viele Klammwanderungen sind als Rundwanderungen angelegt, sodass man praktischerweise nicht den gleichen Weg zurückwandern muss. Auch mich begeistern die Klammen immer wieder. Hier stelle ich dir die unvergesslichen Ausflugsziele vor.
Raabklamm


Die Raabklamm im Grazer Bergland ist mit einer Länge von 14 Kilometern die längste Klamm in ganz Österreich. Sie ist aufgeteilt in Kleine Raabklamm und Große Raabklamm.
Während die Kleine Raabklamm auf breitem Weg flach verläuft, sorgt die Große Raabklamm auf schmalen Pfaden für mehr Abwechslung beim Wandern. Der Weg verläuft immer wieder steil hoch und steil hinunter. Es geht über Holzbrücken und vorbei an Passagen mit Seilversicherung und Steigstufen. Trittsicherheit ist hier unbedingt notwendig.
- Hauptroute Große Raabklamm: Gehzeit: 3,5 Stunden – Distanz: 10 Kilometer – Höhenmeter: 130
- Hauptroute Kleine Raabklamm: Gehzeit: 2,5 Stunden – Distanz: 7,5 Kilometer – Höhenmeter: 100
- Öffnungszeiten: ganzjährig geöffnet
- Eintritt: keiner
- Einkehrmöglichkeiten: es gibt einige
Nothklamm
Gehzeit: 2 Stunden | Distanz: 4 Kilometer | Höhenmeter: 450 Meter

Ein malerisch angelegter Klammsteig im steirischen Hinterland ist die Nothklamm. Sie liegt in Gams, im Naturpark Steirische Eisenwurzen und gilt aufgrund ihrer Lage (abseits von allem) als Geheimtipp. Vom nahen Gesäuse aus ist sie ein tolles Ausflugsziel. Die Nothklamm ist als Themenweg angelegt. Unterwegs gibt es interessante Details über die geologische Bedeutung der Umgebung zu lesen.
Sie ist nicht sehr lang, führt aber ausschließlich über Holzgeländer am Berghang entlang, während der Gamsbach sich wild durch die Schlucht bahnt. Einige Höhenmeter sind zu bewältigen. Zum Abschluss geht’s beinahe senkrecht eine Leite hinauf. Hier müssen kleine Kinder und Hunde hinaufgetragen werden. Ein Stück weiter links wartet die historische Kugelmühle auf Besucher.
Zurück zum Ausgangspunkt geht es dann rechts vorbei an der Kraushöhle ständig hinab über einen Forstweg bis zum Start.
- Öffnungszeiten: April bis Ende Oktober, je nach Witterung; 9-17 Uhr, im Sommer auch schon ab 8 Uhr
- Eintritt: 12,- Euro Erwachsene, 7,5 Euro Kinder – oder kostenlos mit der SteiermarkCard
Wasserlochklamm
Gehzeit: 2,5 Stunden | Distanz: 1,6 Kilometer | Höhenmeter: 320 Meter


Nicht weit von der Nothklamm entfernt liegt die Wasserlochklamm in Palfau ebenfalls im Naturpark Steirische Eisenwurzen unweit des Gesäuses.
Den steilen und langen Weg bis zum Höhepunkt darf man nicht unterschätzen. Ein großer Teil verläuft über eine Holzvorrichtung, vorbei an einigen kleinen und großen Wasserfällen. Viele Menschen passen hier nicht nebeneinander, sodass sich an beliebten Stellen auch gerne mal Stau bildet. Vor allem dann, wenn Menschen vor den spektakulären Wasserfällen posieren.
Die Klamm wird in den Sommerferien besonders oft aufgesucht. Demnach ist die Anreise am frühen Morgen ratsam. Auf die letzte Aussichtsplattform am höchsten Punkt ist nicht viel Platz. Die Leiter kann immer nur von einer Person bestiegen werden.
Zurück geht’s denselben Weg (sofern der Rundweg inzwischen nicht wieder freigegeben ist). Am Ausgangspunkt wartet das Gasthaus Wasserlochschenke mit Köstlichkeiten.
- Öffnungszeiten 2025 April bis Ende Oktober, je nach Witterung; 9-17 Uhr, im Sommer auch schon ab 8 Uhr
- Eintritt: 12 Euro Erwachsene – 7,5 Euro Kinder – oder kostenlos mit der SteiermarkCard
- Einkehrmöglichkeit: Gasthaus Wasserlochschenke
Heiligengeistklamm
Gehzeit: 1,5 Stunden | Distanz: 3 Kilometer | Höhenmeter: 400 Meter

Im Süden der Steiermark an der Grenze zu Slowenien liegt die Heiligengeistklamm. Naturbelassen führt der Weg teilweise durch den Bach. Oft helfen aber auch Steine (oder Wanderstöcke) beim Überqueren. Hier fühlt man sich fast wie im Urwald.
Am Ende der Schlucht hat man die Möglichkeit, weiter Richtung Slowenien zu wandern. Dort wartet die schöne Sveti Duh (Kirche des Heiligen Geistes). Der Rückweg erfolgt auf einem anderen Weg.
- Gehzeit: 1,5 Stunden – Distanz: 3 Kilometer pro Richtung – Höhenmeter: 400
- Öffnungszeiten: ganzjährig geöffnet
- Eintritt: keiner
- Einkehrmöglichkeit: Buschenschank Poscharnig, Buschenschank Grill, Mostschank Krampl
Deutschlandsberger Klause
Gehzeit: 1 Stunde | Distanz: 4 Kilometer | Höhenmeter: 30 Meter


Westlich von Graz liegt die Deutschlandsberger Klause. Der Klammabschnitt gehört zum Naturschutzgebiet und man kann hier mit besonderen Tieren und Pflanzen rechnen.
Der Wanderweg verläuft auf beiden Seiten der Laßnitz. Immer wieder bilden sich kleine Wasserfälle. Mal fließt das Wasser wilder, dann wieder ruhiger. Einige Passagen sind etwas schmaler, bevor der Weg wieder breiter wird. Man kann kilometerweit wandern, hat zwischendurch die Möglichkeit zur Burg Deutschlandsberg aufzusteigen.
- Öffnungszeiten: ganzjährig geöffnet
- Eintritt: keiner
Marienklamm

Unweit des bekannten Grünen Sees ↗ in der Hochsteiermark liegt die Marienklamm. Sie zählt zu den kurzen Klammwanderungen, was sie aber nicht weniger interessant macht.
Das kleine Idyll verläuft durch eine enge Schlucht, durch die der Haringbach fließt. Die Felsen schmiegen sich förmlich über das Wasser und die Holzbrücken. Ein paar Schautafeln geben Einblick in die Welt der Moose und Farne, die hier zu finden sind.
Badlschlucht
Gehzeit: 2 Stunden | Distanz: 7,4 Kilometer | Höhenmeter: 160 Meter | Tourenbeschreibung ↗


Ein Geheimtipp unter den steirischen Klammen ist die Badlschlucht ↗ in Peggau. Der Wanderweg verläuft spannend entlang des Wassers. Schmale Pfade mit Seilversicherungen und Steighilfen erfordern immer wieder die Aufmerksamkeit.
Nach ein paar Höhenmeter erreicht man das Ende. Der Rundweg führt rechts wieder zurück zum Ausgangspunkt. Am Weg sollen links ein paar Höhlen liegen, die aber über keinen offiziellen Wanderweg zu erreichen sind. Das letzte Stück führt über eine befahrene Straße ohne Gehsteig.
- Öffnungszeiten: geschlossen wegen Windwurf (Stand 2025)
- Eintritt: keiner
Kesselfallklamm
Gehzeit: 1,5 Stunden | Distanz: 5,5 Kilometer | Höhenmeter: 150 Meter



Eine aufregende Klammwanderung verspricht die Kesselfallklamm bei Semriach im Naturpark Almenland. Über viele Brücken und Leitern geht es entlang spektakulärer Wasserfälle immer weiter hinauf. Das rauschende Wasser spritzt in alle Richtungen. Von so mancher Brücke blickt man tief hinab.
Am höchsten Punkt angekommen führt der Rundweg weiter durch den Wald wieder hinab bis zum Ausgangspunkt.
- Öffnungszeiten: Frühjahr bis Herbst
- Eintritt: 2 Euro
- Einkehrmöglichkeit: Gasthaus Sandwirt
Rettenbachklamm

Die Rettenbachklamm liegt im Grazer Bezirk Mariatrost. Mit der Straßenbahnlinie 1 bis zur Station Waldhof und schon ist die Klamm zu Fuß erreichbar. Vor allem Stadtflüchtlinge finden hier einen idealen Ort, um dem Alltag zu entfliehen. Die kurze Wanderung dauert nur eine halbe Stunde.
Der Weg ist schmal, führt am Wasser entlang und wechselt über Brücken die Seiten des Rettenbachs. Unterwegs gibt es immer wieder kleine Wasserfälle. Trittsicherheit ist unbedingt erforderlich, da der Untergrund steinig und teilweise schlammig bis rutschig ist.
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- Gehzeit: 30 Minuten
- Öffnungszeiten: das ganze Jahr über
- Eintritt: keiner
Noch mehr Klammen in der Steiermark


Im ganzen Bundesland gibt es einige Klammen mehr. Manchmal sind sie aber auch unter den Namen zu finden, wie etwa Klause, Schlucht oder Graben.
Auf Google Maps ↗ findest du meine Übersicht aller steirischen Klammen, die ich ausfindig machen konnte.
- Altenbachklamm
- Bärenschützklamm
- Hartlgraben
- Roßlochklamm
- Salzaklamm ↗
- Silberkarklamm ↗
- Spitzenbachklamm ↗
- Talbachklamm
- Teufelsklamm
- Weizklamm
- Wörschachklamm ↗
Wann sollte man eine Klamm (besser nicht) besuchen: Wann sollte man eine Klamm (besser nicht) besuchen? Bei Regen und nassem Boden sollte der Besuch der Schlucht verschoben werden. Das Begehen der Schlucht kann dann wegen Rutschgefahr gefährlich werden.
Viele Schluchten öffnen sich erst im Mai oder Juni, wenn an diesen schattigen Stellen der letzte Schnee geschmolzen ist. Dann ist auch das Bachbett gut mit Wasser gefüllt. Ab Spätherbst (je nach Niederschlagsmenge) sind manche Schluchten sogar ganz ausgetrocknet, sodass die beste Zeit für einen Besuch nach der Öffnung im späten Frühjahr ist.
Schluchten und Gräben sind besondere Lebensräume für Tiere und Pflanzen. Einige sind als Naturschutzgebiete ausgewiesen, um gefährdete Flora und Fauna zu erhalten. Schon die Luft, die man in einer solchen Auenlandschaft einatmet, ist etwas Außergewöhnliches.
Tier-Tipp: Wer nach einem Regentag frühmorgens durch eine Schlucht wandert, kann mit etwas Glück Alpensalamander oder Feuersalamander sehen, denn sie fühlen sich in der morgendlichen Feuchtigkeit besonders wohl.
Die nächstgelegene Klamm in Graz ist die Rettenbachklamm im Bezirk Mariatrost.
Tipps zum Fotografieren: Wegen der schwierigen Lichtverhältnisse in einer Schlucht sollte ein lichtstarkes Objektiv im Gepäck sein. Wer den bekannten Schleiereffekt erzielen möchte, sollte außerdem ein Stativ und einen ND-Filter dabei haben.
In meinem Wanderführer findest du zwei der hier vorgestellten Klammwanderungen. Am besten gleich ein Lesezeichen setzen.
Lese-Tipp: Wundervolle Klammen in Bayern findest du bei Katja am Blog ↗.