Rumänien, ein Land voller Gegensätze – und so unterschätzt. Unsere Route führte uns mit dem Auto von Bukarest über Siebenbürgen in den Norden an die ukrainische Grenze. Zurück ging es durch das unberührte Donaudelta bis ans Schwarze Meer. Auf der Strecke liegen einige Wanderwege, aber auch hübsche mittelalterliche Städtchen. Alle Details gibt es hier.
Unsere Route für Selbstfahrer
Auf der Route liegen folgende Orte und Regionen Rumäniens: Bukarest, Walachei, Transilvanien (Siebenbürgen), Maramureș, Bucovina, Moldau und Dobrudscha (Mahmudia, Constanța). Alles in allem eine sehr abwechslungsreiche Autofahrt durch das Land mit viel Natur, aber auch Städten wie dem sehenswerten Bukarest.
Unsere Reise führte uns an einigen UNESCO-Welterbestätten vorbei: dem historischen Zentrum von Sighișoara (Schäßburg), das von den Siebenbürger Sachsen erbaut wurde, einigen Holzkirchen und Klöstern in Maramureș und an der Moldau, einigen Dörfern mit Kirchenburgen in Siebenbürgen (z.B. Biertan) und dem Biosphärenreservat Donaudelta.
Zahlreiche Wanderwege, Tierbeobachtungen (Bären, Wölfe, Luchse etc.), Stadtbesichtigungen mit historischen Schlössern, Burgen und Klöstern sowie eine Bootsfahrt im Donaudelta standen auf dem Programm unserer Rumänienreise.
Und nicht zu vergessen: Eine der beeindruckendsten Hochstraßen der Welt, die Transfăgărășan, liegt auf der Strecke.
Hier geht’s zur Route durch Rumänien ↗ auf Google Maps.
1. Bukarest
Bukarest ist eine moderne und zugleich historische Stadt, die im europäischen Städtevergleich eher unterschätzt wird. In Bukarest haben wir unseren Urlaub in Rumänien begonnen, aber erst einmal ein paar Tage ohne Auto verbracht. Denn Bukarest lässt sich gut zu Fuß erkunden. Bukarest ist eine so vielfältige Stadt, dass wir ihr einen eigenen Beitrag gewidmet haben. Alle Sehenswürdigkeiten und Restaurant-Tipps haben wir separat aufgelistet.
- Einwohner: rund 1,8 Mio
- Unser Aufenthalt: 5 Nächte
Unsere Unterkunft in Bukarest: Economic Low Buget Old Center Bucharest Apartment über Airbnb gebucht (sehr zu empfehlen)
Am Flughafen Henri Coandă in Otopeni übernahmen wir unseren Mietwagen, einen Dacia Logan, mit dem wir die nächsten 22 Tage durch das Land fuhren. Zunächst Richtung Brasov.
2. Brașov (Kronstadt) in Transilvanien (Siebenbürgen)
Zwischen Bukarest und Brasov legten wir einige Zwischenstopps ein. In Sinaia fanden wir nur sehr schwer einen Parkplatz, so dass wir das Schloss Pelișor nur aus der Ferne sahen. Etwas weiter entfernt lag das Schloss Peles, wo die Parkplatzsituation immerhin etwas besser war. Wie es wohl in der Hauptsaison aussieht?
Etwas später kamen wir am berüchtigten Schloss Bran vorbei, das als Draculas Schloss bekannt ist. Das ist allerdings nur ein Mythos. Inzwischen weiß eigentlich jeder, dass Graf Dracula sich dort nie aufgehalten hat. Trotzdem ist der Ort von Touristenmassen umringt. Deshalb haben wir uns den Besuch des Schlosses Bran gespart.
Am nächsten Morgen besuchten wir das Bärenreservat im nahe gelegenen Ort Zărnești. Das Bärenreservat ist das fünftgrößte in Europa und dienstags bis sonntags von 9 bis 11 Uhr geöffnet. Die Führung dauert etwa zwei Stunden.
Einen Tag später starteten wir unsere erste Wanderung im Piatra Mare Gebirge unweit von Brasov. Die Schluchtwanderung über 7 Leitern und der anschließende Wanderweg zum Gipfel lohnten sich auf jeden Fall.
Die Stadt Brasov, die übrigens früher unter dem deutschen Namen Kronstadt geführt wurde, hat selbst auch einiges zu bieten: Es gibt einige geschichtliche Bauwerke, wie die Schwarze Kirche (Biserica Neagră), eine ortodoxe Kathedrale und das Alte Rathaus. Auch der sehr lebhafte Platz bietet Möglichkeiten zur Einkehr.
Am letzten Tag nahmen wir bei einer Wildlife-Exkursion in einer Kleingruppe ↗ teil. Unser Guide Dan hat uns einiges zum Spurenlesen an Praxisbeispielen beigebracht. Nun können wir (zumindest ansatzweise) Spuren von Bären, Wölfen und weiteren Tieren erkennen. Fotos zur Tierbeobachtung gibt es hier.
- Einwohner: über 250.000 (siebentgrößte Stadt in Rumänien)
- Unser Aufenthalt: 3 Nächte
Unsere Unterkunft in Brasov: Luna Apartment ↗ (zu empfehlen)
3. Pitești in der Wallachei
Pitești gehört zum Kreis Argeș und ist der ideale Ausgangsort, um auf der berüchtigte Hochstraße Transfăgărășan zu fahren. In Pistesti schliefen wir eine Nacht, um so am nächsten Morgen gleich den bekannten Transfa zu passieren. Das wahre Drakula-Schloss liegt übrigens auf dem Weg zum Transfăgărășan. Die Burg Poenari liegt kurz vor der Einfahrt auf die Panoramastraße Transfăgărășan.
Der Transfăgărășan-Highway ist zurecht eine der beeindruckendsten und nicht ungefährlichen Hochlandstraßen der Welt. Eine absolute Sehenswürdigkeit in Rumänien. Und auf dem Weg liegen noch weitere Highlights.
Die außergewöhnliche Straße besteht aus unendlich vielen engen und breiteren Kurven, und zahlreichen Parkbuchten und Aussichtspunkten. Auf jeden Fall stoppen alle Autofahrer am höchsten Punkt des Transfăgărășan. Von dort aus kann man beinahe kilometerweit in die nächsten Ortschaften schauen. Hoch oben liegt auch gleich eine weitere Sehenswürdigkeit: Der Gletschersee Bâlea. Nicht wirklich überraschend ist es, dass es dort auch ein paar Cafés und Restaurants gibt.
Einen weiteren Halt auf den Transfăgărășan legten wir bei dem Wasserkaskaden Cascada Bâlea ein. Wer bis zu den Wasserfällen vordringen will, der muss in etwa zwei herausfordernde Kilometer über Steine hochklettern.
- Einwohner: über 165.000
- Unser Aufenthalt: 1 Nacht
Unsere Unterkunft in der Nähe von Pitești: Cornul Vanatorului Bungalows ↗ (sehr zu empfehlen)
4. Sibiu (Hermannstadt) in Transilvanien
Auch wenn die Stadt über 140.000 Einwohner verzeichnet, ist der Stadtkern von Sibiu angenehm überschaubar. Es gibt einen großen Platz mit schönen, pastellfarbenen Häuserfassaden und, was richtig unheimlich wirkt: Aus den Dächern stechen Augen hervor, durch die man sich ein wenig beobachtet fühlt.
Das Café Wien lag auf dem Innenhof einer Kirche und bot einige Mehlspeisen nach österreichischer Küche an: Wir verköstigten pseudo-österreichischen Strudel mit Vanillesauce. Das Café ist definitiv einen Stopp wert.
- Einwohner: über 140.000
- Unser Aufenthalt: 3 Nächte
Unsere Unterkunft in Sibiu: Transilvanian Modern Apartment ↗ (zu empfehlen)
5. Sighișoara (Schäßburg) in Transilvanien
Auf dem Weg von Hermannstadt nach Schäßburg passierten wir mit einem kurzen Umweg die Kirchenburg Biertan und.
Das Städtchen Sighisoara ist im Deutschen unter dem Stadtnamen Schäßburg bekannt. Um in den Stadtkern zu gelangen, muss man erst einmal ein paar Meter bergauf gehen, denn das mittelalterliche Örtchen thront auf einem Hügel. Der höchste Punkt liegt neben einer Kirche und einem mystischen Friedhof. Angeblich liegt das Geburtshaus von Graf Dracula (Casa Vlad Dracul) in der Stadt. Viele der Häuserfassaden sind bunt angestrichen und auch ein Besuch der hinteren, versteckten Gassen lohnt sich. Der historische Stadtkern von Schäßburg zählt zum UNESCO Weltkulturerbe.
Das Café International war für uns ein gemütlicher Halt, um eine Süßspeise und Kaffee zu uns zu nehmen. Wir empfehlen es auf jeden Fall weiter.
In Schäßburg haben die Häuserdächer, wie auch in Hermannstadt, zwei Gucklöcher, die wie Augen aussehen.
Von unserer Unterkunft aus, die noch höher lag als der Schäßburg-Stadtkern, hatten wir eine sehr schöne Aussicht.
- Einwohner: über 28.000
- Unser Aufenthalt: 1 Nacht
Unsere Unterkunft in Schäßburg: Pensiunea Stejarul ↗ (sehr zu empfehlen)
6. Cluj Napoca (Klausenburg) in Transilvanien
Wenn man Sighisoara weiter nach Cluj Napoca fährt, passiert man die Salzminen-Stadt Turda. Die Salzmine ist inzwischen zu einem Vergnügungspark umgebaut und liegt tief unter der Erde. Tief im Untergrund liegen Tischtennisplätze und Minigolfanlagen, ein kleines Riesenrad und ein Salzsee, in diesem man mit einem Bötchen fahren kann. Ein solcher Ort ist wirklich einmalig und wir empfehlen unbedingt einen Besuch des Salzbergwerks Salina Turda.
Auch Cluj Napoca gehört noch zu Transsilvanien (Siebenbürgen) und ist die zweitgrößte Stadt in Rumänien. In der Innenstadt findet man alte historische Bauwerke und eine gemütliche Fußgängerzone. Dennoch versprüht Cluj Napoca nicht denselben Flair wie Rumäniens Hauptstadt Bukarest. Einen halben Tag in Cluj Napoca zu verbringen reicht völlig aus.
Nicht weit von Cluj Napoca entfernt, erreicht man die Stadt Turda. Wir fuhren also in die entgegengesetzte Richtung zurück nach Turda, um wandern zu gehen. Die beeindruckende Schlucht, die man schon aus weiter Entfernung sehen kann, bot einen wunderschönen Wanderpfad entlang des Flusses an. Der Turda Gorge (Turda Schlucht) ist in Google Maps als Cheile Turzii betitelt. Mehr Infos mit GPS-Tracks findest du im Rumänien-Wanderartikel.
- Einwohner: über 320.000 (zweitgrößte Stadt Rumäniens)
- Unser Aufenthalt: 2 Nächte
Unsere Unterkunft in Cluj Napoca: Casa Roz Hostel ↗ (zu empfehlen)
7. Sighetu Marmatiei in Maramureș
Wenige Meter von der ukrainischen Grenze entfernt lag dieser Ort. Und das war auch schon fast das Beeindruckendste an dem Ort. Die Stadt ist quasi der Außenposten der Europäischen Union. Nur der benachbarte Fluss trennt Rumänien und die Ukraine voneinander. Der Fluss war recht flach, sodass man hätte einfach hindurch spazieren können. Die offizielle Grenze lag allerdings auch nicht weit entfernt und stimmte den Grenzübergang mit einer Pizzeria ein.
- Einwohner: über 35.000
- Unser Aufenthalt: 1 Nacht
Unsere Unterkunft in Maramureș: Pensiunea TAVISA ↗ (zu empfehlen)
8. Suceava in Bucovina
Die Stadt Suceava gehört zur Region Moldavia (nicht zu verwechseln mit dem Land Moldawien).
Moldavia und Suceava sind vorallem für sehr alte und bedeutende Klöster bekannt, die zum UNESCO Weltkulturerbe gehören.
Der Reiseführer Lonely Planet schlägt eine Kloster-Route über 200 Kilometer vor, um einige von diesen zu besichtigen. Um ehrlich zu sein: Wir haben uns diese Kloster-Route gespart, denn unsere Recherche ergab, dass die Klöster zum Verwechseln ähnlich aussahen. Idealerweise besucht man das nächste von Suceava und damit hat man dann theoretisch alle gesehen. 😉
Suceava ist die zweitgrößte Stadt in der Region und besitzt einen Stadtkern mit ein paar Restaurants. Wir können das Restaurant Centru Vechi empfehlen.
- Einwohner: über 100.000
- Unser Aufenthalt: 2 Nächte
Unsere Unterkunft in Bucovina: Hotel La Sura Getilor ↗ (zu empfehlen)
9. Izvoru Muntelui in der Moldau
In dem kleinen Ort Izvoru Muntelui legten wir einen nächtlichen Zwischenstopp ein, um die weite Strecke zum Donau Delta über mehrere Etappen aufzuteilen. Auf der Fahrt passierten wir den beeindruckenden Stausee Lacul Bicaz und umfuhren den See fast ganz. Leider nicht ganz beabsichtigt, denn es gab immer mal wieder Straßensperrungen, die teilweise hätten auf unbefestigten Straßen durch ein großes Waldgebiet geführt.
Alternativ zu Izvoru Muntelui gibt es noch weitere Orte mit Unterkünften rund um den Stausee Bicaz.
- Unser Aufenthalt: 1 Nacht
Unsere Unterkunft in Izvoru Muntelui: Pensiunea Bobu ↗ (sehr zu empfehlen)
10. Focșani in der Moldau
In Focsani übernachteten wir auch nur, um am nächsten Morgen die restliche Fahrt zum Donau Delta zu schaffen. Wirklich viel zu bieten hat die Stadt nicht, aber es gibt einen kleinen Stadtkern mit ein paar Restaurants.
- Einwohner: ca. 80.0000
- Unser Aufenthalt: 1 Nacht
Unsere Unterkunft in Focșani: Casa Rustica ↗ (zu empfehlen)
11. Mahmudia am Donau Delta
Mahmudia gehört zum Kreis Tulcea und liegt etwa 30 Kilometer abseits und etwas ruhiger, aber dennoch nah am Wasser gelegen. Das Donaudelta ist besonders schützenswert und gehört zum Weltnaturerbe der UNESCO.
Wir übernachteten in einer kleinen Holzhütte auf einem Campingplatz mit einer offenen Küche im Außenbereich. Drumherum gab es Weintrauben, Tomaten, Paprika, Aubergine, Erdbeeren und so weiter zum Selbstpflücken. Da es außerhalb der Saison war, teilten wir uns den Camping-Platz (insgesamt 10 Holzhütten) gerade mal mit zwei weiteren Paaren. Direkt in der Natur gelegen verbrachten wir hier die wohl entspannteste Zeit in der unserer Meinung nach schönsten Unterkunft auf unserer Rumänien-Rundreise. Ein Supermarkt ist fußläufig etwa 1,3 Kilometer entfernt.
Unser Gastgeber organisierte uns eine Bootsfahrt über 2,5 Stunden am Morgen. Wir und ein anderes Paar waren die einzigen auf dem kleinen Boot zusammen mit dem Bootsmann. Was wir für die Bootsfahrt gezahlt haben, das erfährst du in unserem Rumänien-Kostenartikel. Die Bootsfahrt hat sich auf jeden Fall gelohnt. Auch wenn nicht mehr all zu viele Vogelarten zu sehen waren. Die Landschaft, die wir vom Boot sahen, war einfach unglaublich schön.
- Einwohner: über 2.300
- Unser Aufenthalt: 3 Nächte
Unsere Unterkunft im Donaudelta: Camping La Gradina ↗ (sehr zu empfehlen)
Schon gewusst? Im Donaudelta in Rumänien geht die Sonne als Erstes in der EU auf.
12. Constanța am Schwarzen Meer
Die Hafenstadt Constanța ergab einen weiteren Kontrast zur bisherigen Route. Orientalisch geprägt findet man in Constanța Moscheen und Minarette. Im späten September waren die Wellen rau und die Strände leer. Im Sommer wird an den Stränden sicherlich viel mehr los sein.
Am Strand von Constanța liegt die Ruine eines alten Casinos. Die Kulisse des Casinos direkt am Meer ist einfach nur wundervoll. Ansonsten gibt es einen gemütlichen Stadtkern mit einer Fußgängerzone.
- Einwohner: über 280.000 (fünftgrößte Stadt Rumäniens)
- Unser Aufenthalt: 3 Nächte
Unsere Unterkunft in Constanța: City Living Apartments Constanta ↗ (zu empfehlen)
Breena von Reiselust verrärt etwas mehr über Constanta ↗ auf ihrem Blog.
13. Rückkehr nach Bukarest
Wir brachten den Mietwagen wieder zurück und fuhren mit dem Bus zurück in die Stadt.
Am letzten Tag in Rumänien besuchten wir unsere Lieblingslokale in Bukarest und verbrachten einen ruhigen Abend ohne weiteres Programm.
- Unser Aufenthalt: 1 Nacht
- Weiterfahrt nach Bulgarien (Varna am Schwarzen Meer) mit dem Fernbus
Unsere Unterkunft (Hostel) in Bukarest: Pura Vida Sky Bar & Hostel ↗ (4-Bett-Zimmer)
Erfahrung mit dem Mietwagen
Nicht das erste Mal buchten wir einen Mietwagen über die Plattform billigermietwagen.de ↗. Gute Erfahrung machten wir mit der Mietwagen-Preisvergleichsseite bereits in Europa auf den Azoren, Mallorca und Griechenland.
Von Bukarest Stadt aus fuhren wir mit dem Bus zum Flughafen, um unseren Mietwagen abzuholen. Etwas außerhalb brachte uns ein Shuttle der Mietwagenfirma zum Büro. Zwar versuchte uns die Dame dort eine zusätzliche Versicherung aufzuschwatzen und beinahe zu drohen, dass in Rumänien auf jeden Fall Unfälle und Schäden am Auto passieren. 😀 Bei der Abgabe des Autos gab es zum Glück keine Anstalten.
Wir mieteten über den Anbieter Klass Wagen, der das beste Preisleistungsangebot hatte. Mietdauer war vier Wochen. In der Zeit fuhren wir 2.700 km und zahlten pro Tag etwa 7,- Euro für das Auto. Mit unserem Dacia waren wir sehr zufrieden.
Straßenverhältnisse, Parken und Maut-Straße
Viel besser als gedacht sind die Straßenverhältnisse in Rumänien. Wir hatten zuvor in Reiseberichte gelesen, dass viele Straßen sehr schwer zu befahren sind, und wenn überhaupt nur in einem sehr langsamen Tempo. Dem können wir definitiv widersprechen.
Es gab Ausnahmen, wie die Zugangsstraße in das Bären-Sanctuary in Zarnesti und von Bukarest nach Brasov. Aber manchmal waren die „Schleichwege“ doch schneller zu befahren, als die geschäftigen Hauptstraßen, wo es immer mal wieder aufhaltende Baustellen gab.
Die Rumänen selbst fahren mit ihren Autos sehr zügig und überholen auch gerne mal in den ungünstigsten Situationen. Meistens fahren sie vierzig Kilometer pro Stunde schneller als erlaubt. Es gibt immer mal wieder Polizeikontrollen, aber das stört die Einheimischen beim hektischen Fahrstil nicht.
In den beliebten Orten wie Sinaia und Schloss Bran sind die Parksituationen sogar außerhalb der Saison (Mitte September) schwierig bis teuer. Uns ist aufgefallen, dass, wenn man einfach ein paar Hundert Meter weiter fährt, findet man einige freie und kostenlose Parkplätze. Das gilt auf für das Parken für Großstädte wie Brasov, Cluj Napoca und Suceava.
Wir suchten immer nach Unterkünften, wo das Parken kostenlos mitinbegriffen ist. Häufig konnten wir trotzdem zu Fuß in den Stadtkern laufen.
Unsere Mietwagenverleihe wies uns bei der Abholung des Autos darauf hin, dass ein Streckenabschnitt zwischen Constanta und Bukarest gesondert gebührenpflichtig ist. Die Maut-Gebühr kann man bereits vorab online zahlen, sofern man die rumänische Sprache beherrscht, andererseits passiert man auf der Brücke ohnehin einen Schalter (ganz rechts außen), an dem man die 13,- Lei in bar zahlen muss.
Welche Ausgaben wir für und mit unserem Mietwagen haben, das erfährst du in einem separaten Blogbeitrag zu allen Reisekosten, die auf der Rumänien-Rundreise entstanden.
Unser Fazit zum Rumänien-Roadtrip
Mit dem Auto durch Rumänien bedeutet so viel Abenteuer und bietet so viel Flexibilität. Individuell unterwegs sein zu können, ist wunderbar möglich.
Die absoluten Highlights waren die hübschen, mittelalterlichen Städtchen in Siebenbürgen (Transsilvanien), die Wanderungen in den Karpaten, die Bärenbegegnungen und das Spurenlesen mit dem Wildlife Guide Dan.
Gefühlt hat man immer zu wenig Zeit in einem Land. Ein paar Tage mehr haben uns sicherlich in Brasov gefehlt. Von dort aus hätte es noch einige Wanderungen mehr gegeben. So haben wir auf jeden Fall einen Grund, nochmal nach Rumänien zu kommen. Und dann vor allem den Westen an der ungarischen Grenze kennenzulernen.
Amüsant fanden wir, dass so viele Orte um die Drakula-Sage kämpfen und irgendwelche Burgen, Schlösser und Geburtshäuser „erfinden“, um offensichtlich was vom Drakula-Kuchen abzubekommen. Souvenirs rund um Drakula kann man also fast überall kaufen.
In Rumänien – und vor allem in Siebenbürgen nahmen wir deutlich wahr, dass die Deutschen dort ihre Spuren hinterlassen haben. Viele Ortsschilder und Tafeln an historischen Gebäuden kann man in Deutsch lesen. Viele der über 50-Jährigen schienen ganz gut Deutsch sprechen zu können. Also, man muss gut aufpassen, was man in der eigenen Sprache laut sagt. 😉
Inspiriert haben uns die Reiseblogs aconcagua.de (zum Beitrag ↗), Backpacking & Travel (zum Beitrag ↗) und Probst-Fotografie.
Außerdem empfehlen wir den Podcast von Welttournee ↗ mit einer Folge über Rumänien und die ARD-Reisereportage in der Mediathek zu Rumänien & Siebenbürgen.
Hallo – die Reiseberichte machen richtig neugierig ! Wir sind eine Gruppe von 7 Personen und möchten den Norden von Rumänien (Moldauklöster etc.) besichtigen. ABER – wir starten von Salzburg mit einem Kleinbus welches uns in Salzburg KEINE Autovermietung geben will!!! Können wir eventuell einen heißen Tip bekommen wie wir zu einem Kleinbus kommen könnten??
Oder gibt es andere vernünftige (bezahlbare) Möglichkeiten?
Bitte um eure Nachricht oder hilfreichen Ratschlag!
Grüße aus Salzburg
Sigi und Freunde
Hallo Sigi,
puh, leider keine Ahnung. Sonst frag doch mal in Salzburg Facebookgruppe nach. LG & gute Reise
Super schöner Bericht mit tollen Fotos. Wir waren auch vor zwei Jahren dort und haben uns total in das Land verliebt. Ich ärgere mich ein bisschen, dass wir nicht in Constanta waren, das sieht ja super cool dort aus!
Liebe Grüße,
TravelSheep
Schön hier diese Positive Erfahrung in Rumänien zu lesen. 🙂 Da ich selber Siebenbürgerin bin finde ich die Reaktionen und Erfahrungen von ,,Touristen“ sehr sehr spannend. Da ich gerade die Region Hermannstadt in und auswendig kenne.
Obwohl ich es immer super schön finde, dass Rumänien immer bekannter und sich immer mehr Menschen trauen dort hinzureisen, macht es mir genauso viel Angst.
Bestimmte Regionen oder auch Orte sind jetzt schon in der Hauptreisezeit Juni bis September mehr als gut besucht.
Wir fahren jedes Jahr immer wieder ,,nachhause“. Dieses Freiheitsgefühl und diese Stimmung unter den Einheimischen ist anders als in Deutschland. Sehr viel positiver.
Diese Natur, Flora und Fauna habe ich bisher noch in keinem anderen Land erlebt.
Vielen Dank für den Beitrag, es hat mir sehr viel Spaß gemacht ihn zu lesen 🙂
Hallo hallo, heute bin ich auf Euern Artikel gestoßen und habe mich sofort an die Reise mit meinen Eltern nach Rumänien erinnert. Viele der von Euch besuchten Orte sind mir noch immer im Gedächtnis. Einfach unvergesslich. ..und die Reise ist 30 Jahre her. Danke für den schönen Beitrag und die Erinnerungen. LG Viola von Badeschuh und Du
Hallo Viola,
sehr gerne. 🙂
LG, Janine
Hallo Janine, wirklich ein toller und hilfreicher Beitrag.
Hallo! Vielen Dank für den sehr informativen und umfangreichen Artikel zu Eurer Reise in Rumänien. Wir planen im Rahmen der 2 monatigen Elternzeit (Mitte Mai – Mitte Juli 2021) einen Wohnmobiltrip, bei dem Rumänien mit 5-6 Wochen unser Hauptziel sein wird. Daher sind Eure Reiseroute und Erfahrungen super hilfreich. Habt Ihr auf Eurer Tour viele Wohnmobile gesehen oder sind diese eher eine Seltenheit auf den rumänischen Straßen?
Wie waren die Strände an der Schwarzmeerküste? Vergleichbar mit Bulgarien (z.B. Varna)?
LG, Markus
Hallo Markus,
lieben Dank für dein Feedback.
Leider kann ich mich an keine Wohnmobile erinnern, was aber sicherlich daran liegt, dass ich nicht darauf geachtet habe. Ich habe aber gerade mal gegoogelt und den Beitrag speziell zu Wohnmobilen in Rumänien gefunden. Die Route ist etwa gleich die unsere: http://www.ziel-rumaenien.de/wohnmobil-rumaenien/
Ich hoffe, das hilft dir weiter. Ich wünsche euch schon mal eine tolle Elternzeit!
LG, Janine
Hallo Markus, interessante Informationen findest du auch in Facebook unter Camping in Rumänien/Rumänien wir kommen
Hallo Janine,
ein toller Reisebericht. Das ist auch genau unser Reisestil. Da coronabedingt unsere diesjährige Mongoleireise bereits ausgefallen ist und ich auch wenig Hoffnung habe das sie im kommenden Jahr stattfinden kann, suche ich nach Alternativen für den kommenden Spätsommer. Wir lieben Reiseländer die nicht vom Massentourismus überlaufen werden. Da ist mir der Balkan und besonders Rumänien aufgefallen. Eventuell geht ja innerhalb der EU etwas. Meine Frage an dich ist, habt ihr die Unterkünfte aller vor der Reise gebucht oder spontan unterwegs?
viele Grüße Lothar
Hallo Lothar,
mit Rumänien trefft ihr definitiv eine gute Wahl. Ich kann mir vorstellen, dass das Land in den nächsten Jahren immer beliebter werden wird, da es so langsam bekannter wird.
Wir waren ja auch im Spätsommer/Herbst dort und haben die Unterkünfte immer ein paar Tage vorher gebucht; waren also sehr spontan unterwegs, was auch ganz gut geklappt hat.
LG, Janine
Hi,
sehr schöner Artikel. Ich bin ja selbst großer Rumänienfan. Ich hab Euch über Pinterest gefunden
Und am Ende lese ich sogar den Hinweis auf meine Seite aconcagua.de als Inspirationsquelle. Das freut mich natürlich besonders und ich hab mich sofort erinnert!
Da mach ich gleich mal den Gegenlink.
Grüße
Christian
Hallo Christian,
das ist ja ein Zufall. 😉 Es bestätigt aber auch, dass es noch gar nicht so viele Beiträge zu dem beeindruckenden Reiseland Rumänien gibt.
LG, Janine
Vielen Dank für die tollen Eindrücke! Das Foto von der Höhrenstraße hat mich so beeindruckt, dass ich nun unbedingt mehr über Rumänien wissen wollte. Nachdem ich jetzt euren Beitrag gelesen habe, steht wieder ein Land mehr auf der Bucketlist…
Liebe Grüße
Angela
Hallo Angela,
die beeindruckende Hochstraße ist leider nur wenige Monate im Jahr geöffnet. Das sollte man unbedingt bei der Planung berücksichtigen.
Ich drücke euch die Daumen, dass ihr es bald auch hinschafft. 🙂
LG, Janine
Hallo,
ich möchte mich an dieser Stelle ganz herzlich für den tollen Beitrag bedanken, der mich an meine eigenen Reiseerlebnisse in Rumänien erinnert haben.
Schön länger träume ich davon, dies noch einmal zu wiederholen.
Dank des Artikels rückt der Wunsch wieder weiter nach oben auf der Liste.
Herzliche Grüße
Irina
Hallo Irina,
vielen Dank für die lieben Worte. 😉
Rumänien hat schon was Faszinierendes. Da kann man hoffen, dass es noch länger so bleiben wird. Ich möchte in ein paar Jahren auch gern nochmal hin.
VG, Janine
Hey ihr Beiden,
was für ein toller Beitrag!
Rumänien hat so viel schöne und vorallem auch außergewöhnliche Dinge zu bieten.
Ich würde am liebsten jetzt gleich in den Flieger steigen!
Hallo Lena,
vielen Dank für die Blumen. 😉
In Bukarest haben wir Deutsche getroffen, die sind die Strecke sogar von Deutschland aus mit dem Auto gefahren.
LG, Janine
Hallo Ihr Beiden,
cooler Beitrag und tolle Fotos. Euer Bericht macht richtig Lust, Rumänien zu bereisen. Neu war ist für mich, dass die Walachei in Rumänien liegt – Wissenslücke geschlossen. Klasse 🙂
Vielen Dank für den ausführlichen Beitrag!
Liebe Grüße
Mandy von maro-effekt.de
Hallo Mandy,
lieben Dank für deinen Kommentar. Das war bei mir aber auch so. Die ganzen deutschsprachigen Städte, die in Rumänien liegen, haben mich überrascht. 🙂
VG, Janine
Ein sehr schöner Artikel, ich komme zu einem sehr ähnlichen Ergebnis nach 3 Reisen in Rumänien. Super Land, total unterschätzt!
Grüße
Christian
Hallo Christian,
lieben Dank.
Wow, du warst sogar schon dreimal dort?! Wir werden bestimmt in den nächsten zwei Jahren auch nochmal hin und uns dann den Westen anschauen.
LG, Janine