Trinkblase im Test: Wir berichten von unserer Erfahrung mit zwei Modellen, einmal Deuter und einmal Vaude, und listen Vorteile sowie Nachteile auf.
Für Wanderer, die sich mehr Komfort auf ihren Touren wünschen, sind Trinkblasen eine lohnende Anschaffung. In diesem Testbericht vergleichen wir die Modelle von Deuter und Vaude, teilen unsere Erfahrungen und gehen auf die Vor- und Nachteile beider Systeme ein.
Der Weg zur Trinkblase
Ich habe mir eine Trinkblase gekauft, damit ich unterwegs mehr Flüssigkeit zu mir nehme. Ich finde es beim Wandern jedes Mal nervig, extra fürs Trinken eine Pause einzulegen: Rucksack runter, Flasche raus, Deckel aufdrehen usw. Im Endeffekt habe ich so nämlich während einer Tour kaum Wasser getrunken.
An dieser Stelle kann ich schon mal erwähnen, dass die Entscheidung für eine Trinkblase absolut richtig war. Seit der Anschaffung kann ich nun komfortabler trinken. Bislang habe ich damit auf meinen Wanderungen in Österreich sehr gute Erfahrung gemacht. Auch auf Weitwanderungen, wie dem Gastein Trail und auf dem Donausteig war der Trinkbeutel praktisch.
Die Trinkblase im Test
Am Rucksack befestigen
Die Reihenfolge des Hineingebens ist ausschlaggebend, wenn man den Rucksack packt. Es hängt wahrscheinlich auch vom entsprechenden Rucksack-Modell ab, aber die Trinkblase ist das erste, was eingepackt wird.
In der Regel sind alle Fächer im Rucksack platzsparend verbaut, sodass das Rückenfach ggf. sehr eng ist. Bei unseren Rucksäcken von Deuter und Vaude muss in der Regel alles ausgeräumt werden. Dann kommt die Trinkblase mit leichten Drücken und Schieben in das Rückenfach.
Das Material der Trinkblase ist sehr stabil und nicht so leicht zu beschädigen. Der Beutel lässt sich auch leicht rollen, wenn er nicht ganz vollgefüllt ist.
Bei kleineren Rucksack-Modellen füllen wir die Trinkbeutel nicht ganz, damit sie dennoch hineinpassen.
Der Trinkschlauch wird ausgehend vom Mundstück in das durch das am Rucksack vorgesehen Loch oben an der Rückenseite (oder seitlich) durchgeschoben. Damit er unterwegs nicht baumelt, kann man ihn am Rucksack-Riemen durch eine Schlaufe schieben.
Trinken
Die Trinkblase ist gut gefüllt im Rucksack verpackt. Wenn man unterwegs was trinken möchte, dann nimmt man die Kappe ab (Deuter Modell), dreht das Mundstück, nimmt es in den Mund und beißt auf das Gummi. Dann fließt nach kurzer Zeit auch das Wasser.
Beim Vaude-Trinkbeutel dreht man das Mundstück und beißt dann auf den Gummiring und saugt das Wasser raus.
Plastikgeschmack
Vor dem Kauf der Trinkblasen hatten wir vom Plastik-Geschmack des Wassers gelesen. Das können wir bestätigen.
Anfangs schmeckte das Wasser der Deuter Blase leicht nach Plastik, nach einigen Malen Gebrauch ist der Geschmack verschwunden.
Bei meinem Modell von Vaude ist immer noch ein minimal sonderbarer Geschmack. Das stört mich aber nicht, um ehrlich zu sein. Es schmeckt so, als wenn ich aus anderen Plastikflaschen tränke. Es könnte natürlich auch vom Mundstück kommen.
Um dem entgegenzuwirken, könnte man einen Spritzer Zitronensaft hineingeben. Da schmeckt das Wasser dann auch erfrischender.
Trinkblase reinigen
Bei der ersten Verwendung der Trinkblase muss diese natürlich gereinigt werden. Wir haben beide Trinkblasen mit klassischem Spülmittel gereinigt. Sowohl den Beutel als auch den Trinkschlauch.
Den Schlauch kann man vom Beutel entfernen, ohne dass etwas ausläuft.
Bei der Trinkblase von Vaude war zum Reinigen des Schlauches eine dünne Bürste dabei. Beim Deuter-Modell war keine vorhanden. Eine spezielle Bürste kann man natürlich dann als Zubehör kaufen.
Mit Gebissreiniger, zum Beispiel Corega Tabs, kann man die Trinkflasche ganz gut nach der Packungsanleitung reinigen.
Generell sollte die Trinkblase regelmäßig gereinigt werden, damit sie möglichst lange verwendet werden kann. Ansonsten kann es passieren, dass sich Schimmel im Schlauch bildet.
Trocknen und aufbewahren
Nach Verwendung wird das nicht getrunkene Wasser im Beutel über der Spüle ausgeleert. Dafür wird der Trinkbeutel kopfüber gehalten. Da in der Regel ein paar Tropfen verbleiben, befüllen wir den Beutel mit einem Geschirrtuch (oder ein Schwamm tut es auch). Das saugt alles restliche Wasser auf.
Bis zur nächsten Wanderung wird das Ganze irgendwo an einem Kleiderbügel oder eine Wäscheklammer befestigt aufgehängt.
Unsere Erfahrung zusammengefasst
Bewertung der Deuter Trinkblase Streamer 3 Liter
Vorteile | Nachteile |
---|---|
– Stabiles Material insgesamt Im Lieferumfang ist eine Kappe am Mundstück enthalten, um vor Verunreinigungen zu schützen – Beutel lässt sich rollen/falten Geschirrtuch passt ganz in den Beutel | – Reinigungsbürste muss separat gekauft werden |
Bewertung der Vaude Trinkblase Aquarius 2 Liter
Vorteile | Nachteile |
---|---|
– Im Lieferumfang ist eine Reinigungsbürste für den Trinkschlauch enthalten – Stabiles Material des Beutels – Beutel lässt sich rollen/falten | – Keine Schutzkappe für das Mundstück vorhanden – Das Drehen des Mundstücks ist etwas mühselig und es bricht heraus – Durch den Trenner im Beutel passt das Geschirrtuch nicht ganz hinein |
Wir haben die Trinkblasen von Deuter und Vaude nun schon seit einiger Zeit – und möchten diese definitiv nicht mehr missen. Ob bei Tagesausflügen, Touren oder Mehrtageswanderungen, wir haben sie immer dabei.
- Die Trinkblasen sind eine gute Investition an Wanderausrüstung.
- Das Trinken unterwegs ist so viel einfacher.
- Robustes Material: Die Beutel lassen sich zum Teil auch falten bzw. rollen.
- Der Beutel muss beim Befüllen festgehalten werden. Sprich, man kann ihn nicht abstellen, den Wasserhahn aufdrehen und weggehen.
- Ein großer Nachteil (verglichen mit einer Flasche) ist, dass man nicht sieht, wie viel man schon getrunken hat oder viel wichtiger: Wie viel Wasser noch da ist, da der Beutel im Rucksack versteckt ist. Da muss man während einer Pause mal nachschauen, um sich das Wasser für die restliche Tour einteilen zu können.
- Das Reinigen der Trinkblase ist nicht ganz so einfach, aber das ist unabhängig vom Modell. Keine Blase wird man in die Geschirrspülmaschine geben können. 😉
Kauf-Tipp – Lieber mehr Volumen als weniger: Generell je größer das Volumen, desto mehr Liter Wasser kann man theoretisch dabei haben. Man muss die Trinkblase ja nicht bei jeder Wanderung bis zum Rand befüllen.
Bei Mehrtagestouren haben wir – zusätzlich zur Trinkblase – ein weiteres Behältnis dabei. Eine BPA-freie Trinkflasche. An manchen Unternehmungen ist eine normale Trinkflasche praktischer. Zum Beispiel, wenn man bei einer Wanderung vor einer Quelle steht und Bergwasser schöpfen möchte. Zudem kann man die Flasche auch benutzen, um den Beutel der Trinkblase wieder zu befüllen.
Die Marke ist eigentlich egal. Die beste Trinkblase gibt es ohnehin nicht. Auf jeden Fall ist kein Modell an den Rucksack-Hersteller gebunden. Alle gängigen Outdoor-Marken, wie Deuter, Vaude, Osphrey oder Ortovox haben ihre eigenen Trinkblasen und andere Trinksysteme im Sortiment. Auch bei Decathlon gibt es günstige Modelle.
Zubehör (nach)kaufen
Ich war positiv überrascht, dass es für Trinkblasen sogar Zubehör zu kaufen gibt.
Hiermit reinige ich die Trinkblase:
Von Deuter
Thermobag: Um im Winter Wasser heiß und im Sommer kalt zu halten, gibt es eine Thermobag.
Wir haben keine Erfahrung mit einer Thermobag, da wir im Winter eine Isolierkanne dabei, die mit heißem Wasser oder aufgebrühtem Kaffee gefüllt ist.
Isolierung für den Trinkschlauch: Damit das Wasser bei niedrigen Temperaturen nicht gefriert.
Ersatzteile für Mundstücke und Schläuche
Traurig genug, dass wir in einer Wegwerfgesellschaft leben. Da wird öfter lieber etwas neu gekauft, anstatt es zu reparieren – oder Teile auszutauschen. Dabei gibt es Ersatzteile, wenn man danach sucht. Bei einer Trinkblase lässt sich von einigen Herstellern Schlauch und Mundstück ersetzen.
Reinigungsset
Hast du schon mal eine Trinkblase genutzt? Wie war deine Erfahrung?
Interessant, dass das Material der Trinkblase sehr stabil und nicht so leicht zu beschädigen ist. Ich werde mal testen, ob das Mundstück auch gut mit meinem Zahnersatz harmoniert.