Der Murradweg R2 führt durch Graz und Frohnleiten. Auf dieser Etappe gibt es einige sehenswerte Orte. Hier teile ich meine Erfahrungen auf der Strecke als lohnende Tagesradtour auf dem Fernradweg R2.
Der Murradweg R2 gilt als einer der schönsten Radfernwege Österreichs. Der landschaftlich und kulturell reizvolle Radweg führt auf insgesamt 350 km vom Salzburger Land in die Steiermark und weiter nach Slowenien und Kroatien.
Der Murradweg kann in acht Tagesetappen befahren werden. Die Etappen können beliebig aufgeteilt werden. Entlang des Radweges gibt es zahlreiche Orte, die auf den Radtourismus eingestellt sind und Übernachtungs- und Einkehrmöglichkeiten bieten.
Etappe | Start und Ziel | Distanz | Fahrtzeit |
---|---|---|---|
1 | Sticklerhütte nach St. Michael im Lungau | 26,9 km | 2 h |
2 | St. Michael im Lungau nach Murau | 53,4 km | 4,5 h |
3 | Murau nach Judenburg | 50,5 km | 5 h |
4 | Judenburg nach Leoben | 55 km | 4 h |
5 | Leoben nach Graz | 92,7 km | 6 h |
6 | Graz nach Leibnitz | 43,7 km | 3,5 h |
7 | Leibnitz nach Bad Radkersburg | 51,5 km | 4 h |
8 | Bad Radkersburg nach Legrad | 101,5 km | 8 h |
Die Mur ist mit 340 Kilometern der zweitlängste Fluss in Österreich – und auch nur wenige Meter kürzer als die Donau. Sie entspringt im Salzburger Lungau und fließt über Graz und die Südoststeiermark weiter nach Slowenien und Kroatien.
Übersicht Graz ↔ Frohnleiten
Hier stelle ich den Abschnitt zwischen Graz und Frohnleiten vor. Von Graz aus bin ich an einem Maisamstag bis Frohnleiten gefahren – und am selben Tag wieder zurück. Man kann die Tour natürlich auch flussabwärts fahren, also von Frohnleiten nach Graz.
Das Streckenprofil meiner Murradweg-Route: 74 Kilometer / 370 Höhenmeter / 4 Stunden / Tour auf Komoot ↗
Die Strecke Frohnleiten – Graz ist eine Teilstrecke der fünften Etappe. Die offizielle Etappe des R2 führt von Leoben über Frohnleiten nach Graz. Wie bereits erwähnt, können die Etappen den eigenen Bedürfnissen angepasst werden.
1. Graz
Ich starte meine Radtour in Graz auf der Höhe des Grazer Schlossbergs und radle auf der rechten Murseite flussaufwärts.
Wer Graz noch nicht kennt, sollte unbedingt ein paar Tage in der schönen Landeshauptstadt verbringen. In der Altstadt warten zahlreiche Sehenswürdigkeiten darauf, erkundet zu werden.
Der letzte Blick in Graz fällt auf die Burgruine Gösting mit Jungfernsprung, die hoch über der Schnellstraße thront. Weiter geht es nach Gratwein-Straßengel, Judendorf und Gratkorn.
2. Judendorf-Straßengel
Dieser Teil der Strecke ist sicher nicht der schönste. Er führt mich ein Stück neben der Schnellstraße entlang.
In der Ferne ist die Wallfahrtskirche Maria Straßengel auf dem Kirchberg kaum zu übersehen.
Weiter durch Gratkorn verläuft der Murradweg direkt an der Bundesstraße. Die Beschilderung R2 weist auf den gemeinsamen Rad- und Gehweg hin.
Von Gratwein aus kann man mit dem Rad einen Abstecher zum Stift Rein machen. Dafür sind weitere sechs Kilometer (inklusive Rückweg) einzuplanen.
3. Stübing
Der Murradweg R2 führt weiter durch Stübing. Etwas abseits sieht man das Schloss Stübing mit seinen märchenhaft anmutenden Türmen. In der Nähe befindet sich auch der Bahnhof Stübing.
In Stübing befindet sich auch das beliebte Österreichische Freilichtmuseum Stübing mit seinem weitläufigen Gelände. Das wäre ein Ausflugsziel für einen anderen Tag.
4. Deutschfeistritz
In Deutschfeistritz gibt es einige Sehenswürdigkeiten: Die Ölbergkapelle auf dem Kirchberg ist vom Ortszentrum aus über einen Fußweg erreichbar. Sie stammt aus dem späten siebzehnten Jahrhundert. Der Weg auf den Kalvarienberg führt an verschiedenen Stationen vorbei.
Ebenfalls auf einer Anhöhe thront die Pfarrkirche von Deutschfeistritz. Die Kirche ist schon von weitem zu sehen – wenn man über den R2 kommt (oder mit dem Auto über die Autobahn). Auch hier führt ein Fußweg hinauf.
Der Murradweg R2 führt außerdem am Sensewerk vorbei. Die historische Anlage ist sehr sehenswert und lädt zu einer Rast ein.
Weitere Sehenswürdigkeiten in der Nähe – jedoch in Peggau auf der anderen Murseite – sind das Römergrab, die Lurgrotte Peggau, die Badlschlucht ↗.
In Deutschfeistritz führt der R2 weiter in Richtung Frohnleiten – zunächst vorbei am Schloss Thinnfeld.
5. Burg Rabenstein
Eine außergewöhnliche Burg ist Rabenstein allemal. Sie thront auf einem Felsvorsprung und ist schon von weitem zu sehen. Ich hatte Gänsehaut, als ich die Burg zum ersten Mal sah.
Ich habe gefühlt alle 10 Meter angehalten, um noch ein Foto zu machen. Die Perspektive auf die Burg ist einfach atemberaubend.
Der Radweg R2 verläuft direkt am Fuße der Burg vorbei. Ein ausgeschilderter Wanderweg führt hinauf zum Burggelände. Allerdings bleibt während einer Radtour nicht mehr viel Energie für eine Erkundung zu Fuß übrig.
6. Frohnleiten
Ich war nicht zum ersten Mal in Frohnleiten. Aber zum ersten Mal mit dem Fahrrad. Die Stadt hat es mir sehr angetan. Sie ist einfach wunderschön. Der malerische Marktplatz mit seinen pastellfarbenen Häusern lädt zum Verweilen ein – und vor allem zum Eis essen.
Im Sommer ist hier immer viel los, mit normalen“ Fahrrädern und E-Bikes. Die Stadt hat sich auf den Fahrradtourismus eingestellt. Trinkwasser gibt es am Brunnen. So kann man auch gleich die leeren Trinkflaschen wieder auffüllen.
Bei einem Spaziergang durch den Ort entdeckte ich bei einem zufälligen Blick in den Himmel das Storchennest auf dem Foto (oben).
In Frohnleiten endet für mich die Radtour. Auf der gleichen Strecke geht es zurück nach Graz. Folgt man der Beschilderung des Murradweges R2 weiter in Richtung Leoben, kommt man an Mixnitz, Pernegg und Bruck an der Mur vorbei. Auch hier gibt es viel zu sehen und zu erleben, wie z.B. die Bärenschützklamm, die Drachenhöhle, die Rote Wand und hübsche Kirchen bis hin zum Brucker Schlossberg.
Anreise und Abreise mit dem Zug
Da auf einem Teil der Strecke die S-Bahn-Linie 1 verkehrt, kann man das Fahrrad auch gut im Zug mitnehmen und an einer beliebigen Station aus- oder einsteigen. Das gilt zum Beispiel auch für meine Etappe zwischen Graz und Frohnleiten. So hätte ich auch von Frohnleiten nach Graz zurückfahren können.
Die S1 verkehrt am Wochenende im Stundentakt zwischen Graz und Frohnleiten – und hält unterwegs auch an den Stationen entlang des Murradweges. Hier kommst du zum Fahrplan der S1 ↗.
Fazit & Tipps für den Murradweg R2 zwischen Graz und Frohnleiten
Als ich mich im Vorfeld über die Entfernung und die Streckenführung informiert habe, hätte ich für die Hinfahrt ungefähr 1,5 Stunden benötigen sollen. Tatsächlich habe ich für die 34 km insgesamt 3,5 Stunden gebraucht. Auch wenn der Murradweg insgesamt sehr gut ausgeschildert sein soll, habe ich nicht immer alle Schilder auf Anhieb gesehen und mich ein paar Mal verfahren. So bin ich letztendlich mehr Kilometer gefahren, als ich hätte fahren müssen. Nach Deutschfeistritz hätte ich gar nicht so weit ins Ortszentrum fahren müssen, aber ich habe die Abzweigung des R2 verpasst. Dafür hat sich der Umweg gelohnt, denn ich habe mich im Ort etwas umgesehen und tolle Fotomotive entdeckt, die nicht auf der offiziellen Route lagen.
Meine Tipps für deine Radtour entlang der Mur:
- Plane genügend Pausen ein und lass die schönen Orte unterwegs auf dich wirken.
- Der R2 verläuft oft auf beiden Seiten der Mur. Teilweise geht es aber auch über stark befahrene Straßen.
- Trinkwasser kann in Frohnleiten am Brunnen aufgefüllt werden.
Ein weiterer schöner Fernradweg in der Steiermark ist der Raabtalradweg ↗ zwischen Gleisdorf und Feldbach.
Hallo Janine, wie immer wunderschöne Aufnahmen und ausführliche Wegbeschreibung. Wenn ich mir deine Beiträge ansehe, würde ich am liebsten nach Österreich auswandern. Was könnte ich alles sehen und erleben. Dir wünsche ich weiterhin viel Freude bei deinen zahlreichen Unternehmungen.
Liebe Grüße
Inge