Der Naturpark Almenland in der Steiermark ist ein tolles Ausflugsziel zum Wandern und Genießen. Es gibt zahlreiche Naturjuwele, Almen und Gipfel zu erkunden.
Der Naturpark Almenland in der Steiermark

Der Naturpark Almenland ist einer von sieben Naturparks in der Steiermark. Das Besondere am Almenland ist, dass es das größte zusammenhängende Niedrig-Almweidegebiet in Europa ist. Heißt: Es gibt keine andere Region auf dem Kontinent, mit so vielen bewirtschafteten Almen, die gleichzeitig so tief liegen. Immerhin umfasst der Naturpark 253 km² und steht auf 464 m bis 1.720 m Seehöhe.
Zu den Gemeinden des Naturparks gehören Fladnitz an der Teichalm, St. Kathrein am Offenegg, Passail, Breitenau am Hochlantsch, Gasen, Pernegg an der Mur, Anger und Birkfeld.
Wandern im Almenland
Das Almenland ist das pure Wanderparadies. Viele Wanderwege starten direkt von der Teichalm aus. Aber auch an anderen Orten gibt es Parkplätze und Startpunkte für Wanderungen.
Es gibt leichte Wanderungen mit kaum Höhenmetern, aber auch herausfordernde Touren mit Gipfelbesteigung. So ist wirklich für jeden etwas dabei.
Von der Sommeralm zum Plankogel

Von der Sommeralm (1.400 m) aus führt ein Weg hinauf zum Plankogel. Vom Gipfel (1.531 m) mit Gipfelkreuz wird eine beeindruckende Rundumsicht auf das herbstliche Almenland geboten. Teils mit Nebel und Schnee bedeckt. Damit ist der höchste Punkt der Wanderung erreicht. Anschließend geht es wieder ein Stück bergab bis zur Stoakoglhütte und dann hinauf zum Streberkogel (1.447 m) und weiter geradeaus.
Über wie Wiese geht es über die Wiese wieder hinab bis zur Straße und zurück zur Stoakoglhütte und weiter bis zur nächsten Straße, der man folgt.
Osser Rundweg

Tour zusammengefasst: 13,4 km – 3,5 Stunden – 680 Höhenmeter – unsere Tour bei Komoot ↗
Kesselfallklamm-Rundweg
Im Grazer Bergland ist die Kesselfallklamm ein einmaliges wanderbares Ausflugsziel für den Spätsommer und Herbst. Über zahlreiche Leitern und Stege führt der Erlebnispfad durch die Klamm steil bergauf. Ein herrliches Lichtschattenspiel vorbei an vielen kleinen Wasserfällen entlang der Schlucht.
Zurück geht es durch den Wald über das Steintor wieder hinab ins Tal. Mit etwas Glück trifft man hier auf Feuersalamander und Kreuznattern, die sich in der Region besonders wohlfühlen. Die Tour ist insbesondere im goldenen Oktober geeignet.
Schöcklkreuz bis Gipfelkreuz

Vom Parkplatz am Schöcklkreuz startet die Wanderung bis zum Schöcklkreuz hinauf. Der Pfad führt über einen wurzelreichen und teilweise steinigen Boden steil bergauf.
Am Gipfelplateau angekommen gibt es Einiges zu entdecken: das Gipfelkreuz, Alpengasthof, Bergstation und Motorikpark. Das Allerschönste ist der beeindruckende Ausblick auf das Grazer Bergland, das deutlich den Herbst erreicht hat. Ein paar Blümchen zeigen ihre Blüten, bevor der Winter bald hereinbricht.
Raabklamm von Arzberg

Bevor der Winter hier einkehrt und der Boden eisig glatt wird, sollte man die Raabklamm besuchen. Ausgehend von Arzberg führt ein abenteuerlicher Weg durch die Schlucht. Anfangs ist der Weg recht einfach und führt über die eine oder andere Brücke; immer entlang des Wassers. Ein paar Seilsicherungen erleichtern das Passieren bei Steilstellen, die so manche male rutschig sind; denn der Weg ist sehr wurzelig und führt über Stock und Stein.
Mit etwas Glück spaziert ein Feuersalamander über den Wanderweg (wie auf dem Foto zu sehen).
Der Rückweg führt entlang des Höhenweges über die Grasslhöhle zurück nach Arzberg. Das letzte Stück führt über den Montanlehrpfad und passiert den „Lost Place“ Erzaufbereitungsanlage.
Heulantsch-Runde
Eine etwa vierstündige Schneeschuhwanderung über 400 Höhenmeter startet von der Teichalm in Fladnitz (alternativ vom Parkplatz am Hotel Pierer). Die Rundwanderung führt bis auf den Heulantsch hinauf (1.471 m) und einen anderen Weg wieder zurück zum Ausgangspunkt.
Die Route ist aus dem Schneeschuhführer der Steiermark (Wanderung Nr. 56) entnommen und als einfache Wanderung klassifiziert.
Der kürzeste Weg zum Gipfelkreuz führt übrigens direkt vom Parkplatz Heulantsch Rastplatz.
Eine alternative, kürzere Wanderung bis zum Gipfelkreuz bietet sich in 1,5 Stunden Gehzeit für 5,5 km. Los geht’s direkt von der Teichalm.
Weitwanderwege

Weitwanderweg „Vom Gletscher zum Wein“
Die Nordroute des Weitwanderweges „Vom Gletscher zum Wein“ führt direkt durch das Almenland hindurch. Drei Etappen (von insgesamt 35) weisen den Weg über die sanften, grünen Hügel und Wiesen des Almenlands, und zwar:
- Etappe 23 → Von Fischbach bis nach Strassegg (14,2 km in 5 Stunden)
- Etappe 24 → Von Strassegg bis zur Brandlucken (12,1 km in 4,5 Stunden)
- Etappe 25 → Von der Brandlucken nach Anger (13,6 km in 4,5 Stunden)
Auf dem Fernwanderweg gibt es Übernachtungsmöglichkeiten, sollten aber rechtzeitig reserviert werden.
Mariazeller Pilgerweg
Ein weiterer Fernwanderweg, der über das Almenland verläuft, ist der steirische Mariazeller Pilgerweg Nr. 06. Auch bei dieser großen Wanderung gibt es mehrere Tagesetappen, wie
- Etappe 6 → Von Graz über St. Radegund und den Schöckl bis nach Passail
- Etappe 7 → Von Passail über die Sommeralm und Straßegg bis nach Schanz
Auch hier gibt es viele Unterkünfte entlang des Mariazeller Pilgerweges.
Weg der 100.000 Schritte
Der Weg der 100.000 Schritte ist ein Rundweg um den Passailer Kessel mit 6 Etappen.
- Etappe: Arzberg – GH Jägerwirt (Pucherwirt)
- Etappe: GH Jägerwirt (Pucherwirt) – Nechnitz
- Etappe: Nechnitz – GH Holzmeister (Sommeralm)
- Etappe: GH Holzmeister (Sommeralm) – St. Kathrein a. Offenegg
- Etappe: St. Kathrein a. Offenegg – GH Kreuzwirt (Weizklamm)
- Etappe: GH Kreuzwirt (Weizklamm) – Arzberg
Ausflugsziele im Almenland
Teichalm


Der Teichalmsee liegt bereits auf einer Höhe von 1.200 m. Der große, unübersehbare Holzochse ist das Wahrzeichen des Naturparks.
Von der Teichalm und dessen großen Parkplatz starten Wanderungen in alle Richtungen, in allen Distanzen und Schwierigkeitsstufen. Wer es lieber gemütlich mag, der spaziert um den Teich herum oder kehrt gleich in die Gastronomiebetriebe ein.
Der Moorlehrpfad ist ein kurzer Rundgang über 900 m, der über Flora und Fauna aufklärt. Er startet direkt zwischen Holzochsen und Latschenhütte.
Im Sommer kann man auf dem Teichalmsee Tretbootfahren, im Winter kann man am Langlaufen und Skifahren oder mit Schneeschuhen wandern gehen.
Weitere wundervolle steirische Seen findest du in einem eigenen Blogbeitrag.
Bärenschützklamm
Die wohl beliebteste Klammwanderung in der Steiermark: der Weg führt über 150 Leitern, etlichen Brücken und vorbei an spektakulären Wasserfällen. Sie ist ein beliebtes Ausflugsziel in der Region und vor allem an den Wochenenden gut besucht.
Die Öffnungszeiten der Bärenschützklamm richten sich nach den Witterungsbedingungen. In der Regel ist die Klamm zwischen Mai und Ende Oktober geöffnet. Es muss ein Eintritt von 5,- Euro in Form eines Wege-Erhaltungsbeitrags bezahlt werden.
Wichtiger Hinweis: Aufgrund eines tragischen Unglücks im Jahr 2020 wurde die Bärenschützklamm bereits im Juli vorzeitig gesperrt. Ein Felssturz sorgte für drei Tote und mehrere Verletzte. Auch im Jahr 2023 wird die beliebte Klamm geschlossen bleiben.
Anfahrt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln: Vom Bahnhof Mixnitz kommt zu Fuß zum Ausgangspunkt der Bärenschützklamm.
Raabklamm

Es gibt die Kleine und die Große Raabklamm. Zusammengenommen zählt sie mit einer Gesamtlänge von 17 km als längste Klamm in Österreich.
Es gibt Wanderwege und Spazierrundgänge mit verschiedenen Einstiegspunkten. Der Große Raabklamm-Rundweg verläuft über eine Distanz von 13 km und einer geschätzten Gehzeit von 4,5 Stunden. Gutes, festes Schuhwerk ist hier ein Muss, da der Boden oft matschig und rutschig ist.
Herbst-Tipp: Besonders erlebnisreich ist die Raabklamm im goldenen Oktober, wenn sich die Bäume bunt färben.
Ein Spaziergang entlang der Kleinen Raabklamm ist weniger anspruchsvoll und ist für Kinderwagen geeignet.
Direkt im Naturpark Almenland liegt der Raab-Ursprung. Der insgesamt 250 km lange Fluss Raab fließt durch die Oststeiermark bis Ungarn. In Ungarn mündet die Raab dann in die Donau. Die kleine Attraktion „Raab-Ursprung“ kann von Passail im Rahmen einer einstündigen Rundwanderung besucht werden.
Drachenhöhle

Bereits vor 50.000 Jahren haben Menschen und Tiere in der Drachenhöhle Schutz gesucht. Seit 1949 ist sie Naturdenkmal. In die Tiefen der Höhle darf man nur im Rahmen einer Führung ↗. Diese werden in den Sommermonaten angeboten.
Den Eingang der Drachenhöhle kann man nur über eine herausfordernde Wanderung von Mixnitz aus erreichen. Um hierherzukommen, müssen einigen Höhenmeter durch steiles Terrain bewältigt werden.
Weitere Höhlen im Almenland:
Es ist unglaublich, wie viele Höhlen der Naturpark und das Umland zählt. Ein paar der Höhlen können auf eigene Faust erkundet werden. Ein paar sind nur mit Führung begehbar. Und wieder andere sind gesperrt, um sie zu schützen.
- Die Tropfsteinhöhle Grassl ist die älteste Schauhöhle in Österreich. Mit einer Führung kann man die unterirdische Grasslhöhle erkunden.
- Die Lurgrotte Semriach und die Lurgrotte Peggau sind aktive Wasserhöhlen, die mit Führung besichtigt werden können.
- Das Katerloch ist Österreichs tropfsteinreichste Schauhöhle.
Kesselfallklamm

In Semriach liegt die spektakuläre Kesselfallklamm. Der Weg verläuft etwa über 2,7 Kilometer durch die Schlucht über Brücken und Leitern. Die Gehzeit beträgt etwa 1,5 Stunden. Zurück geht es dann einen anderen Weg durch den Wald vorbei am Steintor.
Abhängig von der Jahreszeit und Ausbleiben von Regen kann es in der Kesselfallklamm in den Sommermonaten bis Winter sein, dass nicht ganz so viel Wasser fließt. Im Winter bei Schnee und Glätte sollte das Wandern vermieden werden.
Schüsserlbrunn

Die wunderschöne kleine Wallfahrtskirche Schüsserlbrunn liegt am Fuße des Hochlantsches und kann nur zu Fuß erreicht werden. Mindestens 1,5 Stunden Gehzeit bis hierher muss man einplanen.
Dafür liegt der Steirische Jockl, eine Einkehrhütte mit Panoramaterrasse nicht ganz weit, wo man wieder Energie auftanken kann.
Almen & Gipfel

Zum Naturpark Almenland zählen insgesamt 125 bewirtschaftete Almen auf unterschiedlicher Seehöhe.
Verschiedene Wanderwege verbinden die Almen und mit Gipfeln miteinander, wie z. B.
- Tyrnauer Alm: Der Wanderweg Nr. 9 verbindet die Tyrnauer Alm und die Teichalm (mit dabei die Rote Wand).
- Sommeralm (1.424 m)
- Hochlantsch (1.720 m): Die Hochlantschrunde verbindet die Teichalm, die Bärenschützklamm und die Teichalm
- Heulantsch (1.473 m): Die Heulantschrunde verbindet die Teichalm mit dem Heulantsch → 10 km über 3-4 Stunden Gehzeit
- Plankogel (1.531 m): Rundweg verbindet Sommeralm und Plankogel → 6,4 km über etwa 2 Stunden Gehzeit
- Osser (1.548 m): Der Osser Rundwanderweg verbindet den Osser mit der Teichalm → 12 km über 3-4 Stunden Gehzeit
- Weitere Gipfel im Almenland: Rote Wand (1.505 m), Schöckl (1.445 m), Hochtrötsch (1.239 m)
Anfahrt & Parken
Anreise mit dem Auto von Graz: Das Almenland ist einer der nächstgelegenen Naturparke von Graz aus gesehen. Etwa 60 km fährt man über die teils mautpflichtige Autobahn (A9) und Landstraße bis zur Teichalm.
Man passiert unterwegs Stübing, Peggau und Frohnleiten bis man in Frohnleiten weiter über die Landstraße durch das hügelige Land fährt.
Ein alternativer Rückweg nach Graz wäre über Passail, Weiz und die beeindruckende Schlucht Weizklamm bis Mariatrost und Graz. Die Strecke ist mit 70 km etwas länger, bietet aber eine wunderschöne Landschaft.
Weitere Infos zur Anreise aus Wien und Deutschland gibt es auf der offiziellen Website ↗.
Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln ist die Anreise zum Almenland etwas schwieriger. Die beiden Orte Pernegg und Mixnitz sind mit der ÖBB (Österreichischen Bundesbahn) zu erreichen. Andere Ortschaften sind zum Teil mit Bussen zu erreichen. Das hängt dann oft vom Wochentag ab.
Zur Teichalm fahren samstags und sonntags ein paar Busse, wie z. B. Buslinie 216 von Frohnleiten ↗ oder die Buslinie 205 von Weiz ↗.
Eine große Parkfläche (kostenlos) gibt es beispielsweise direkt auf der Teichalm bzw. am Teichalmsee in Fladnitz. Ein praktischer Ausgangspunkt für viele Wanderungen in alle Richtungen.
Auch auf der Sommeralm, beim Osser, der Roten Wand usw. gibt es Parkplätze. Je nachdem wo man also wandern gehen möchte, gibt es naheliegende Parkmöglichkeiten
Liebe Janine,
vielen Dank für die tollen Eindrücke. Ich kenne die Region leider noch gar nicht, aber deine Tipps haben mich inspiriert, besonders den Naturpark Almenland unbedingt mal einzuplanen. Die Möglichkeiten klingen sehr abwechslungsreich und dementsprechend ganz nach meinem Geschmack.
Viele Grüße,
Tanja
Hallo Tanja,
Der Naturpark ist auf jeden Fall ein Ort mit viel Programm für die ganze Familie.
LG, Janine
Oh wow – ich wusste gar nicht, wie schön es dort ist! Daweil ist die Steiermark gar nicht so weit weg von uns. Kommt auf jeden Fall auch auf meine Bucket Liste 🙂
danke für die tolle Inspiration!
Liebe Grüße
Alice von http://www.alicechristina.com
Hallo Alice,
das freut mich, dass ich ein wenig neugierig machen konnte. 🙂
LG, Janine