Zwischen Wien und Bratislava erstreckt sich einer der letzten großen Auwälder Mitteleuropas: der Nationalpark Donauauen. Das Gebiet verbindet seltene Tier- und Pflanzenarten, spannende kulturhistorische Orte und zahlreiche Wanderwege, die für jede Kondition etwas bieten. Ideal für Tagesausflüge, Wochenendtrips oder einen Natururlaub.
Orte & Ausflüge an den Donauauen
Am südlichen Ufer der Donauauen liegen von Wien aus gesehen: Mannswörth, Fischamend, Maria Ellend, Haslau, Regelsbrunn, Wildungsmauer, Petronell-Carnuntum, Bad Deutsch-Altenburg und Hainburg an der Donau.
Am nördlichen Ufer der Donauauen liegen Schönau an der Donau, Mannsdorf an der Donau, Orth an der Donau, Eckartsau. Witzelsdorf, Stopfenreuth.

Im Schloss Orth an der Donau liegt das Nationalpark-Informationszentrum. Hier erhält man Infobroschüren und Antworten auf Fragen zu Unternehmungen und Empfehlungen. Von hier aus gibt es auch gleich mehrere Wanderungen.


Das Schloss Eckartsau ist für einen Ausflug ebenfalls sehr empfehlenswert. Bei sommerlichen Temperaturen laden die Sonnenliegen im Schloss-Park zum Entspannen ein. Auch der Innenhof des Schlosses ist sehr schön, um Erfrischungsgetränke zu genießen. Um das Schloss und den Garten kann man gut und einfach spazieren.
In Hainburg an der Donau gibt es sehr viel zu erleben. Es ist schwierig, einen Anfang zu finden, daher sollte man gleich ein paar Tage für einen Besuch einplanen. Neben der beeindruckenden Burgruine Schlossberg durchzieht eine alte Stadtmauer den Ortskern von Hainburg. In der Altstadt gibt es Überbleibsel aus vergangenen Tagen, wie das Fischertor, den Wasserturm und die Stadtpfarrkirche. Auf dem gemütlichen Hauptplatz gibt es ein Eiscafé, eine Bäckerei und eine Pizzeria.

Die Nationalpark-Gemeinde Petronell-Carnuntum ist bekannt für ihre vielen Hinterlassenschaften aus der Römerzeit und einige Nachbauten sowie Museen. Die Region am Südufer der Donau wird deshalb auch häufig als Römerland bezeichnet. Das bekannte Heidentor am Rande der Stadt besteht seit dem 4. Jahrhundert nach Christus. Eine interessante Kulisse, da sich im Hintergrund die Windkrafträder nur so türmen.

In Stopfenreuth gibt es die Au-Terrasse direkt am Ufer. Hier ist das Rasten und das Zelten möglich. Die Lage ist direkt am Flussufer, von wo man auch eine kurze Rundwanderung starten kann. Mehr Informationen zum Camping im Nationalpark Donau Auen und der Au-Terrasse ↗ gibt es hier.
In Lobau, einem Teil des Auengebietes beim Nationalpark Donau-Auen Eingang über die Steinpornbrücke gelangt man zur Donauinsel. Von dort gibt es einen herrlichen Ausblick auf die Friedensstupa Wien.
Wandern im Nationalpark Donau-Auen
Zunächst sei einmal gesagt, dass es sehr viele Wanderwege mit unterschiedlichen Themen gibt. Es gibt kurze und einfache Wanderungen, aber auch lange, herausfordernde – und alles an Schwierigkeitsstufen dazwischen. Wir besorgten uns erst einmal Infomaterial im Nationalparkzentrum Schloss Orth.
Es gibt je nach Saison auch geführte Exkursionen auf dem Land oder auf dem Wasser.
Orth an der Donau
Nach einem Besuch des Nationalpark-Infozentrums kann man vom Schloss aus Wanderungen starten. Es gibt den Orther Rundwanderweg über 5 Kilometer, die Fadenbachrunde über 2,5 Kilometer, den Alten Au-Lehrpfad / Alter Uferweg über 3 Kilometer je Richtung und die Uferhausrunde in der Nähe über 2,5 Kilometer.
Hainburg an der Donau


In Hainburg gibt es ein paar Wanderungen, die nicht länger als 6 Kilometer gehen: die (gelbe) Donau-Rundwanderung über 3 Kilometer, der (blaue) Hutweideweg über 6 Kilometer, der Keltenweg über 5,5 Kilometer und die Runde um den Braunsberg über 4,7 Kilometer. Wir sind unsere eigene Runde gewandert, da wir zur Ruine Röthelstein und weiter zur Aussicht auf die slowakische Burgruine Devin wollten. Zurück folgten wir dem Weg auf den Braunsberg hinauf und wieder hinab. Am Ende lagen wir bei einer Wegstrecke von 15 Kilometer, haben aber auch sehr viel gesehen.
Wer lieber auf den historischen Pfaden spaziert, für den gibt es zwei markierte Wanderungen: Den Altstadtweg (eine Stunde Gehzeit) und den Stadtmauernweg (zwei Stunden Gehzeit).
Braunsberg


Der Braunsberg liegt zwar in Hainburg, ist aber als eigenes Ausflugsziel zu sehen. Entweder wandert man den einfachen oder einen schwierigen Pfad auf den Hügel hinauf, oder man fährt mit dem Auto bis nach oben.
Um in der Früh den Sonnenaufgang zu fotografieren, fuhren wir mit dem Auto hinauf. Zu so früher Stunde gab es einige Ziegen, die uns ziemlich überraschen. Tagsüber scheinen sie sich woanders aufzuhalten.
Das Schöne am Braunsberg ist, dass man sowohl abends als auch morgens eine grandiose Aussicht genießen kann, denn man hat einen Rundumblick über die Stadt und kann bis nach Bratislava in die Slowakei schauen.
Eine alternative Aussichtsplattform hat man von der Königswarte, auf die man hinauf wandern muss.
Haslau
In Haslau gibt es den Themenweg Bienenfresser: In einer Stunde Gehzeit führt zu einer Aussichtsstation auf den Nistplatz der bunten Vogelart „Bienenfresser“ und weiteren lehrreichen Stationen. Von Haslau führt eine Fähre auf die andere Seite bis nach Orth an die Donau.
Stopfenreuth Au-Terrasse

Die Stopfenreuther Donaurunde beginnt direkt von der Au-Terrasse und endet nach 4,6 Kilometern wieder. Der Weg führt zunächst am Flussufer entlang, verläuft aber größtenteils durch den Wald. Je nach Regenzeit sind die Wege mal mehr, mal weniger matschig.
Besonderheiten des Nationalparks Donauauen
Die Donau ist der zweitlängste Fluss in Europa. Sie fließt durch insgesamt zehn europäische Länder. Weitere Flüsse entstehen aus oder münden in ihr. Einige Regionen haben die Donau zum Schutzgebiet erklärt, wie der Nationalpark Donau-Auen. Das Gebiet liegt zwischen Wien und der slowakischen Hauptstadt Bratislava.
Die Auen sind ein wichtiger Lebensraum für Tiere und Pflanzen. Hier leben über 5.000 Tierarten, von denen die meisten zu den Vögeln und Amphibien zählen. Hierzu gehören der Seeadler, Eisvögel und Bienenfresser, Ringelnattern, Libellen, aber auch der eurasiatische Biber und die europäische Sumpfschildkröte. Letztere ist sogar Botschaftertier des Nationalparks Donau Auen.
Das Landschaftsbild im Nationalpark ist überwiegend geprägt durch Auwälder, Wiesen und Wasser. Gleichzeitig zählt er zu den letzten Urwäldern von Mitteleuropa.
Auf dem Hauptfluss und den Nebenflüssen kann man Bootstouren machen oder sogar selber paddeln.
Zwischen Podersdorf am Neusiedler See und den Donauauen sind es gerade mal 30 Minuten Autofahrt. So kann man die beiden Nationalparks gut zu einem Österreich-Urlaub kombinieren. Auch von Wien bis nach Petronell ist es eine knappe halbe Stunde mit dem Auto.
Ausflüge in die Slowakei


Bratislava ist die Hauptstadt der Slowakei und liegt vom Nationalpark Donau-Auen nur einen Katzensprung entfernt. Entweder fährt man mit dem eigenen Auto über die Donaubrücke oder nimmt die öffentlichen Verkehrsmittel.
Im Stadtteil Devin direkt an der Flussgabelung Richtung Slowakei liegt die gleichnamige Burg Devin. Vom österreichischen Ufer hat man bereits einen imposanten Ausblick auf die Ruinen in Top-Lage am Wasser. Um zu dieser Sehenswürdigkeit zu kommen, muss man einen Umweg über eine der entfernten Brücken nehmen.
Das Donaudelta in Rumänien ist unser Geheimtipp für einen besonderen Urlaub zwischen Fluss und Meer.
Unterkünfte im Nationalpark Donauauen

In wohl jeder Nationalpark-Gemeinde gibt es Unterkünfte für jeden Geschmack. Da ist die Auswahl nicht so einfach.
Wir haben in Petronell-Carnuntum drei Tage im Hotel Marc Aurel übernachtet. Die Lage der Unterkunft war sehr gut, es gab ausreichend Parkplätze. Das Frühstücksbuffet war reichhaltig. Das Hotel liegt nur 130 m vom Archäologiepark Carnuntum entfernt. Im Ort gibt es zudem ein paar Heurige, sodass man Weine aus der Region probieren kann. Da sollte man sich informieren, welcher Heurige wann geöffnet hat.
Unser Hotel in Nationalpark Donau-Auen war das Hotel Marc Aurel ↗ (Gemeinde Petronell) und ein sehr guter Ausgangspunkt.
Petronell ist zudem ein guter Ausgangspunkt für Ausflüge in alle Richtungen der Donau. Die Stadt Hainburg hat uns zwar gut gefallen, aber in Petronell zu nächtigen war schon praktischer. In Hainburg war weitaus mehr los, die Straßen sehr eng und es gab kaum Unterkünfte mit kostenlosen Parkplätzen.

Auch Camping ist möglich. Direkt bei den Au-Terrassen in Stopfenreuth gibt es einen Zeltplatz, auf dem man kostenlos nächtigen kann. Es gibt je nach Saison auch ein aufgestelltes WC und Picknick-Tische.
Vom Zeltplatz aus gibt es einen Rundweg über 4,6 Kilometer. Die Stopfenreuther-Donaurunde ist sehr einfach zu gehen. Jedoch kann es bei Hochwasser sehr matschig sein. Wir hatten leider kein Mücken-Spray dabei, was wir uns bei unserem Spaziergang sehnlichst gewünscht hätten. Das letzte Stück war kein richtiger Weg mehr. Entlang einer Baustelle bewegten wir uns etwas holprig entlang des wohl geplanten Dammausbaus.
Weitere Nationalparks in Österreich: Sechs Nationalparks gibt es in Österreich: Neben den Donau-Auen gibt es noch den Nationalpark Gesäuse, Nationalpark Neusiedler See – Seewinkel, Nationalpark Thayatal, die Kalkalpen und die Hohen Tauern.
